DE3733805C1 - Pflanzenanzuchtkoerper - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen mindestens ein Pflanzenele
ment wie einen Pflanzensteckling, Sämling, Samen od. dgl.
zum Zwecke der Bewurzelung aufnehmenden Pflanzenanzucht
körper mit einem in diesem ausgebildeten Ka
nalsystem. Die Anzucht von Pflanzen mittels derartiger
Körper ist dem Bereich des Gartenbaus zuzu
ordnen und wird in der Regel in großen hochqualifizier
ten Spezialbetrieben vorgenommen. In diesen werden mit
großtechnischen oder industriellen Methoden Pflanzen
stecklinge, Sämlinge oder Samen millionenfach in Anzucht
körper gesteckt bzw. auf diese aufgebracht, wobei die
Körper in nasser oder feuchter Umgebung gehalten werden.
Die Anzuchtkörper sind speziell für die erste Bewurze
lung des Stecklings, des Sämlings bzw. der Samen vorgese
hen. Nachdem diese einen ausreichenden Bewurzelungsgrad
erreicht haben, werden sie mit den bewurzelten Körpern
oder Ballen an Produktionsbetriebe weitergegeben. Dort
werden die Körper mit den bewurzelten Jungpflanzen zur
weiteren Kultur entweder in Verkaufsgefäße wie Töpfe
oder in Freiland gesetzt.
Bei bekannten Körpern der genannten Art für Pflanzenkul
turen (DE-OS 28 52 286, DE-OS 28 27 524) muß das Sub
stratmaterial zur Ausbildung des Kanalsystems mittels
Stanzen, Fräsen, Bohren, Stecken oder Schneiden beson
ders mechanisch bearbeitet werden. Die Herstellung eines
solchen einstückigen relativ massiven Körpers ist mate
rial- und arbeitsaufwendig und damit kostenintensiv. Die
mechanische Bearbeitung führt zu relativ dicken Kanalwan
dungen, die ein verhältnismäßig großes Volumen des Sub
stratmaterials belassen. Die bekannten Körper werden auf
grund ihrer Struktur und bei Verwendung herkömmlicher
Substratmaterialien, insbesondere von vollsynthetischem
Schaumstoff, vollständig mit Wasser gesättigt, so daß
sich zur Anzucht ungeeignete und zu Fäulnis neigende Hy
drowurzeln bilden.
Andere bekannte Pflanzenanzuchtkörper, die keine Kanäle
aufweisen, bestehen aus Weichschaumstoff, einem Schaum
stoff-Flockenverbund mit zur Aufnahme von Stecklingen
oder Samen vorgesehenen Stanzschlitzen (DE-GM
69 36 548) oder aus einer Torf, Humus und Schaumstoff
flocken umfassenden Substratmischung (DE-OS 23 07 732).
Die Poren- oder Zellenstruktur derartiger Anzuchtkörper
führt bei Bewurzelung zu einem unzureichenden Luftaus
tausch von außen nach innen, d. h. von Zelle zu Zelle.
Eine feinporige Struktur ist bei den bekannten Körpern
jedoch erforderlich, um eine kapillare Wasserausbreitung
zu ermöglichen. Dabei setzen sich die Poren bzw. die
Struktur unter Luftabschluß gegenüber Wurzeln mit Wasser
zu. Mangelnde Belüftung von Wurzeln führt zu deren Fäul
nis und Wachstumsbehinderung. Aus Schaumstoffen bestehen
de Anzuchtkörper sind nicht kompostierbar. - Gemäß DE-GM
81 11 677 ist eine Vorrichtung aus einer ebenen Deckfo
lie bekannt, auf der eine Wellfolie unter Bildung von
Saatkörner aufnehmenden Kammern angeordnet ist, wobei
die beiden Folien aus wasserlöslichem Material bestehen.
Die Vorrichtung dient dem gleichmäßigen Auslegen einer
Vielzahl von Saatkörnern, so daß sie mit dem gattungsge
mäßen Pflanzenanzuchtkörper hinsichtlich Aufbau und Funk
tion keine Gemeinsamkeiten aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach
handhabbaren Pflanzenanzuchtkörper zu schaffen, der be
sonders kostengünstig herstellbar ist und mit dessen
Aufbau auf einfache Weise eine sterile sowie gleichblei
bende, einer Vielzahl von Anwendungsfällen gerecht wer
dende optimale Nährstruktur gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des
eingangs genannten Pflanzenanzuchtkörpers dadurch ge
löst, daß Kanäle durch eine Schichtung von im Profil wel
lenförmigen, Kanalwandungen bildenden Wellenlagen ausge
bildet sind und Kanalwandungen wenigstens teilweise aus
einem Flüssigkeit ansaugenden, von Wurzeln durchdringba
ren Kapillarmaterial bestehen.
Die Schichtung der Wellenlagen verleiht dem Gesamtkörper
eine hohe Festigkeit und führt sehr einfach und kosten
günstig zur Ausbildung von an Körperaußenflächen wenig
stens einseitig offenen (Luft-)Kanälen, wobei insbesonde
re ein hoher Luftanteil des Gesamtkörpers im Verhältnis
zu dem Materialanteil der Kanalwandungen erreichbar ist.
Der Körper weist ein geringes Trockengewicht auf. Die
Wellenlagen bilden aufeinanderfolgende Kanalschichten
aus, die jeweils eine Gruppe wenigstens teilweise paral
lel ausgerichteter Luftkanäle aufweisen. In der Ebene
einer jeden Kanalschicht kann eine vorrangige Wurzelaus
breitung stattfinden. Durch Anzahl und/oder Ausrichtung
der aufeinanderfolgenden Wellenlagen kann je nach dem an
zuzüchtenden Pflanzenelement auf einfache Weise eine ge
wünschte Wurzelstruktur gewonnen werden. Durch die luf
tige, eine Zwangsbelüftung gewährleistende Wellen-Kanal
struktur ist eine stauende, mit Luftausschluß einherge
hende Nässe vermieden, die zu Fäulnis von Pflanzenele
ment-Wurzeln führen würde. Mit den stapelartig geschich
teten Wellenlagen ist ein besonders raum- und material
sparender Aufbau des Körpers erreicht, der im Gegensatz
zu den bekannten gattungsgemäßen Anzuchtkörpern eine un
erwünschte Wassersättigung selbst dann vermeidet, wenn
der Körper vorübergehend in Wasser gebracht oder überwäs
sert wird. Die aus einem Flüssigkeit ansaugenden Kapil
larmaterial bestehenden Kanalwandungen tragen zu einem
günstigen Feuchtigkeitshaushalt der Körperstruktur mit
gleichmäßiger Wasserhaltung bei. Der Wurzelwuchs erfolgt
bevorzugt innerhalb der mit Feuchtigkeit gesättigten Ka
nalluft, wobei Wurzeln in Wellenlagen eindringen und
durch diese unter Eintritt in einen nächsten Kanal hin
durchwachsen. In dem erfindungsgemäßen Anzuchtkörper
bilden sich dünne und verästelte Wurzeln aus, die als
Erdwurzeln besonders gut zur anschließenden Fortpflan
zung in Erdbereichen geeignet sind. Die Körperstruktur
gewährleistet gleichbleibende Wachstumsbedingungen, eine
unveränderte Materialbeschaffenheit des Körpers und Ste
rilität des Luft-/Wasser-Nährmediums. Erfordernisse für
Anzuchtkörper für Jungpflanzen bestehen insbesondere in
leichter, aber dosierter Wasseraufnahme, einer über län
geren Zeitraum Feuchtigkeit haltenden Struktur, einem
die Körper-Durchwurzelung begünstigenden Nährmedium, aus
reichender Belüftung der Wurzel sowie - damit im Zusam
menhang stehend - einem geeigneten stabilen Verhältnis
zwischen Luft- und Wasserraumteilen, einer einzuhalten
den gleichbleibenden Substratqualität, einzuhaltender
Sterilität des Körpermaterials, Verwendung von kostengün
stig zur Verfügung stehendem Körpermaterial, einer guten
Standeigenschaft des Körpers auf Anzucht-Gewächshausti
schen oder dgl. sowie der Vermeidung von hohem Gewicht
der Körper. Durch die erfindungsgemäße Körpergestaltung
sind sämtliche dieser Ziele erreicht.
Im Verhältnis zum Kanaldurchmesser sehr dünn ausgebil
dete Kanalwandungen weisen sehr günstige hydrophile und
wasserleitende Eigenschaften auf, wobei sie aufgrund der
Stabilität gewährleistenden Wellenlagenstruktur vorzugs
weise aus einem weichen Material mit guter Kapillarwir
kung bestehen.
Ein Vorteil der Wellenschichtstruktur des Anzuchtkörpers
besteht darin, daß auf einfache Weise über den ganzen
Körper Lagen mit gleich ausgerichteten Kanälen ausbild
bar sind. Wellenlagen können aber ebenso vorteilhaft mit
ihren Wellenrichtungen auch gegeneinander, insbesondere
wechselweise um einen 90°-Winkel, gedreht angeordnet
sein, so daß dann in unterschiedlichen Kanalebenen ver
schiedene Kanalausrichtungen vorgesehen sind, wodurch
auf einfache Weise eine gewünschte Ausbildung oder For
mung von Wurzeln erzielbar ist.
Eine Ausbildungsart der Erfindung besteht darin, daß zwi
schen benachbarten Wellenlagen mindestens eine diese flä
chig abdeckende, Kanalwandungen bildende, im wesentli
chen plan liegende Decklage angeordnet ist. Infolge der
stapelartig geschichteten Struktur des Körpers können be
nachbarte Wellenlagen mittels einer gemeinsamen Decklage
aneinanderliegen. Damit erreicht man einen besonders ein
fachen, materialsparenden und besondere Stabilität ge
währleistenden Aufbau.
Besonders vorteilhaft ist es, die Kanalwandungen oder
Lagen aus einem weichen und/oder schwammigen Zellulose-
oder Holzschliffpapier zu bilden. Insbesondere eignet
sich Schrenzpapier, das als Abfallprodukt kostengünstig
zur Verfügung steht. Mit dem Aufbau des Körpers aus Pa
pierlagen erreicht man auch ein biologisch abbaubares
oder kompostierbares Produkt, so daß eine Belastung der
Umwelt vermieden ist. Die genannten Papiere eignen sich
besonders gut zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Struktur, indem, wie an sich aus der Wellpappindustrie
bekannt, die Wellenschichten nach Art von Wellpappschich
ten ausbildbar sind. Zur Herstellung der Papier-Körper
kann eine vielschichtige, mehrere Wellen mit
Zwischenlagen umfassende Materialbahn verwendet werden.
Aus dieser Materialbahn sind dann die Pflanzenzuchtkör
per oder -blöcke in gewünschter Gestalt ausstanz- oder
ausschneidbar. Die genannten Papierlagen haben den Vor
teil, daß sie sehr weiche und/oder sehr dünne Kanalwan
dungen mit hervorragender Kapillareigenschaft bilden.
Hinsichtlich einer sehr raumsparenden Handhabbarkeit und
besonders guter Transportmöglichkeit besteht eine sehr
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß die
Kanalwandungen so angeordnet und ausgebildet sind, daß
der Körper gegen das Material der Wandungen immanente
Feder- und Rückstellkraft unter Reduzierung der Kanal
querschnitte flachförmig zusammendrückbar ist. Um die
Feder- und Rückstellkraft des Materials gezielt herbeizu
führen, ist es besonders zweckmäßig, daß die Kanalwan
dungen aus einem nur unter Feuchtigkeit aufquellenden
Material bestehen. Insbesondere besteht bei einem erfin
dungsgemäßen Wellenschicht-Körper eine vorteilhafte Aus
gestaltung darin, daß die Wellenlage einer jeden Wellen
schicht so angeordnet und ausgebildet ist, daß die Wel
lenschicht durch Druck auf die an der Wellenlage anlie
genden Deckschichten flachförmig zusammendrückbar ist,
und die Wellenlage aus einem Material gebildet ist, das
aufgrund der immenanten Feder- und Rückstellkraft unter
Ausbildung der Luftkanäle aufrichtbar ist. Insbesondere
ist vorgesehen, daß die Wellenlagen aus einem unter
Feuchtigkeit aufquellenden Material gebildet sind. Es
ist auf sehr einfache Weise erreicht, daß der Körper in
trockenem Zustand für den Transport auf einen Bruchteil
seiner eigentlichen Höhe zusammenpreßbar ist, worauf er
sich ggf. unter Feuchtigkeitseinwirkung wieder zu seiner
ursprünglichen Gestalt auffaltet und ausdehnt, so daß er
dann die zu bewurzelnden Pflanzenelemente aufnehmen
kann.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Wellenlagen senkrecht zur Vertikalausrichtung
des Körpers liegend aufeinanderfolgend geschichtet sind.
Damit erhält man eine Sandwich-Struktur mit horizontal
liegenden Kanalschichten. Die Wurzeln werden gezwungen,
sich aufgrund geringen Widerstandes und hoher Luftfeuch
tigkeit in den Kanälen in Randbereiche des Körpers und
Schicht für Schicht horizontal auszubreiten. So ist auf
sehr wirksame Weise die Ausbildung von für eine Erdbe
pflanzung ungeeigneten, an sich in feuchtem Milieu ent
stehenden Pfahl- oder Hydrowurzeln eingeschränkt. Selbst
dann, wenn der Pflanzenanzuchtkörper teilweise in Wasser
steht, treten im Gegensatz zu auch insoweit ungünstigen
Eigenschaften herkömmlicher Anzuchtkörper keine nachtei
ligen Folgen einer Überwässerung auf. Die Pflanzenwur
zeln verästeln und verzweigen unter Vermeidung von Pfahl
wurzeln auch horizontal.
Insbesondere unter Ausbildung dünner Kanalwandungen
und/oder mit dem Aufbau des Körpers aus Papierlagen
können Stecklinge, Samen oder auch Sämlinge zerstörungs
frei von geschlossenen Schicht- bzw. Körperaußenflächen
in den Anzuchtkörper eingebracht werden. An der Körper
oberseite kann aber auch auf einfache Weise eine Aufnah
me für ein Pflanzenelement ausgebildet sein. Insbesonde
re ist dafür eine in den Körper eingebrachte Bohrung
oder vertikale Aufnahme-Schlitzstanzung vorgesehen. Be
sonders vorteilhaft ist es, die Schlitzstanzung als
Kreuzschlitzstanzung auszubilden. Diese hat sich als be
sonders zweckmäßig erwiesen, wenn ein Steckling senk
recht zu Kanal- bzw. Wellenlagen in den Körper gesteckt
werden soll. Infolge der erfindungsgemäßen Struktur des
Körpers ist erreicht, daß die Schlitzstanzung zerstö
rungsfrei Stecklinge sehr unterschiedlicher Stengeldicke
einführbar macht, wobei an der Oberfläche durch die
Kreuzschlitzstanzung gebildete Lappen in dem erforderli
chen Maß nach innen ausweichen und so den Steckling
sicher fixieren. Aber auch die Luftkanäle können bei ent
sprechender Ausrichtung des Körpers zur Steckling-,
Samen- oder Sämlingaufnahme dienen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können
unabhängig von den durch die Wellenlagen gebildeten
Kanälen von der Körperoberseite ausgehende, im wesentli
chen vertikal in denselben sich erstreckende, um einen
Einsteck- oder Aufnahmebereich eines Pflanzenelements
herum angeordnete Schlitzstanzungen oder Bohrungen zur
Wurzelführung ausgebildet sein. Diese sind besonders bei
einem Anzuchtkörper mit horizontal liegenden Wellenlagen
bzw. Kanälen zur Erleichterung einer vertikalen Bewurze
lung zweckmäßig. So können insbesondere schwach wurzeln
de Samen, Steck- oder Sämlinge begünstigt nicht nur hori
zontal, sondern auch vertikal wachsen.
Der erfindungsgemäße Anzuchtkörper kann aufgrund seines
einfachen Aufbaus praktisch in jeder Form ausgebildet
werden. Besonders zweckmäßig ist es, daß der Körper eine
quader-,
säulen-, zylinder- und/oder prismenförmige Gestalt mit einer
der Pflanzenelement-Aufnahmeseite gegenüberliegenden Stand
fläche aufweist. Damit können die Körper auf einfache Weise
in großer Zahl auf Gewächshaustischen und/oder sie tragenden
Bahnen angeordnet werden.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung gehen
aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hervor.
Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Pflanzenanzucht
körper,
Fig. 2 die Anordnung von Schlitzen gemäß Ausgestal
tung eines erfindungsgemäßen Anzuchtkörpers
und
Fig. 3 in Schnittdarstellung einen mit einem
Steckling versehenen erfindungsgemäßen
Anzuchtkörper.
Die in den Figuren dargestellten Pflanzenanzuchtkörper 1
umfassen senkrecht zur Körperachse 16 im Stapel horizontal
geschichtete, als Wellenschichten 201 bis 212 ausgebildete
Kanalschichten. Dabei ist jeder Körper so aufgebaut, daß die
zu Wellen geformten Lagen 4 mit plan liegenden Decklagen 41,
42 bzw. 43 abgedeckt und, vorteilhaft durch einen wasserun
löslichen Kleber, mit diesen verbunden sind. Benachbarte
Wellenlagen 4 sind jeweils mit einer gemeinsamen Deck-Zwi
schenlage 43 miteinander verbunden, so daß ein mehrschich
tiger, mehrere Zentimeter hoher Block gebildet ist. Mit je
der Wellenschicht ist jeweils eine Gruppe 301, 302, . . ., 312
aus parallel liegenden Kanälen 2 gebildet. Jeder Luftkanal 2
ist an Körperaußenflächen 11 offen und zwischen diesen
durchgängig. Die Schichten 201 bis 212 sind so ausgerichtet,
daß sämtliche Kanäle 2 in die gleiche Richtung laufen.
Die Decklagen 41, 42 und 43 sowie die Wellenlagen 4 bestehen
aus einem weichen schwammigen Zellulose- oder Holzschliff
papier, insbesondere aus einem als Recyclingmaterial zur
Verfügung stehenden Schrenzpapier. Diese Papierlagen, die im
Verbund eine Flüssigkeit ansaugende, von Wurzeln 51 durch
dringbare Kapillarmaterialstruktur bilden, stellen die Wan
dungen 20 der Kanäle 2 dar. Die Wellenlagen 4 bestehen vor
teilhaft aus einem Material mit immanenter, ggf. nur unter
Feuchtigkeitseinwirkung entstehender Feder- und damit Rück
stellkraft, so daß ein (nicht dargestellter) flach zusammen
gelegter Körper 1 unter Wirkung der Rückstellkraft aufge
faltet wird. Die Wellenanordnung bzw. -struktur der Lagen 4
ist besonders gut zur Ausbildung der Material-Rückstellkraft
geeignet.
Von der Oberseite 12 des Körpers 1 ausgehend ist eine für
einen Steckling 5 als Aufnahme dienende, bis in den Wuchs
bereich 17 eingebrachte Kreuzschlitzstanzung 13 mit fixie
renden Einstecklappen 131 längs der Körperachse 16 gestanzt.
In diese sind Stecklinge unterschiedlicher Stengeldicke bis
in den Wuchsbereich 17 von anzuzüchtenden Wurzeln 51 ein
steckbar.
Durch das mit den Schichten 201 bis 212 gebildete Einzel
kanal-System der Schicht-Kanalgruppen 301 bis 312 werden die
Wurzeln 51 des feucht gehaltenen Anzuchtkörpers 1 gezwungen,
sich in Richtung der eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisenden
Kanäle 2 in Randbereiche des Körpers 1 auszubreiten. Dabei
erfolgt ebenfalls ein Durchdringen der Wandungen 20 der Wel
lenlagen 4 und der Decklagen 41, 42 bzw. 43. So breiten sich
die Wurzeln Schicht für Schicht horizontal und vertikal aus.
In den (ohne Kanalsystem dargestellten) Körper 1 gemäß
Fig. 2 sind von der Oberseite 12 des Körpers 1 ausgehende, verti
kal bis in den Bodenbereich sich erstreckende Schlitzstan
zungen 14 gestanzt, die bei einem Fig. 1 entsprechenden Aus
führungsbeispiel vorzugsweise in Randbereichen des Körpers
vorgesehen sind. Diese Stanzungen 14 sind um die Kreuz
schlitzstanzung 13 herum gruppiert. Sie dienen der vertika
len Wurzelführung von insbesondere schwachen Wurzeln, die
sich zunächst in horizontaler Richtung ausbreiten.
Die Unterseite des Körpers 1 bildet eine Standfläche 15. Der
Körper 1 kann, je nach Art der gewünschten Kanalausrichtung,
auch auf eine Fläche 11 oder die Außenfläche 18 gestellt
werden. Soweit gewünscht, werden dann an der Oberseite des
Körpers 1 Aufnahmen für ein Pflanzenelement, insbesondere in
Form des beschriebenen Kreuzschlitzes und/oder Ausnehmun
gen/Mulden od. dgl. für Samen oder einen Sämling ausgebildet.
Es ist ersichtlich, daß der in Fig. 1 dargestellte Körper
hinsichtlich einer unterschiedlichen Ausrichtung von ver
schiedenen Schicht-Kanalgruppen leicht abgewandelt werden
kann. So können Kanalgruppen benachbarter Schichten quer,
insbesondere unter einem Winkel von 90°, zueinander ver
laufen, indem benachbarte Schichten um die Achse 16 gegen
einander gedreht angeordnet sind.
Die Erfindung ist auf die vorstehend beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele nicht beschränkt. Insbesondere kann das Ein
zelkanal-System der in Fig. 2 und 3 dargestellten Körper aus
in ein Kapillarmaterial, z. B. aus Kunststoff, Schaum oder
Zellulose extrudierten Kanälen gebildet sein, wobei beson
ders weiches Material und/oder dünne Wandungen zwischen den
Kanälen bevorzugt sind.
Claims (9)
1. Mindestens ein Pflanzenelement (5) wie einen Pflanzen
steckling, eine Wurzel, einen Sämling, Samen od. dgl.
zum Zwecke der Bewurzelung aufnehmender Pflanzenan
zuchtkörper (1) mit einem in diesem ausgebildeten
Kanalsystem, dadurch gekennzeich
net, daß Kanäle (2) durch eine Schichtung
von im Profil wellenförmigen, Kanalwandungen (20)
bildenden Wellenlagen (4) ausgebildet sind und
Kanalwandungen wenigstens teilweise aus einem Flüssig
keit ansaugenden, von Wurzeln durchdringbaren Kapillar
material bestehen.
2. Pflanzenanzuchtkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Wellenrichtungen
von Wellenlagen benachbarter Schichten quer oder
kreuzweise insbesondere unter einem Winkel von 90°
zueinander liegen.
3. Pflanzenanzuchtkörper nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen
benachbarten Wellenlagen (4) mindestens eine
diese flächig abdeckende, Kanalwandungen (20) bildende,
im wesentlichen plan liegende Decklage (41) ange
ordnet ist.
4. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanalwandungen (20) im Verhältnis zu jedem Kanal
querschnitt dünn sind.
5. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanalwandungen (20) oder Lagen (4) aus einem
weichen schwammigen Zellulose- oder Holzschliffpapier
bestehen.
6. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanalwandungen (20) oder Wellenlagen (4) so ange
ordnet und ausgebildet sind, daß der Körper (1)
unter Reduzierung der Kanalquerschnitte flachförmig
zusammendrückbar ist, wobei die Wellenlagen aus einem
Material bestehen, das aufgrund ihm insbesondere nur
im feuchten Zustand immanenter Feder- und Rückstell
kraft unter Ausbildung der Kanäle (2) aufrichtbar
ist.
7. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanalwandungen (20) aus einem unter Feuchtigkeit
aufquellenden Material bestehen.
8. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellenlagen (4) senkrecht zur Vertikalausrichtung
(16) des Körpers (1) liegend aufeinanderfolgen bzw.
geschichtet sind.
9. Pflanzenanzuchtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
von einer zur Aufnahme des Pflanzenelements (5)
vorgesehenen Körperseite (12) ausgehende, im wesent
lichen vertikal in den Körper (1) sich erstreckende
Schlitzstanzungen (13, 14) oder Bohrungen ausgebildet
sind.
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