DE3733761A1 - Verfahren und vorrichtung zum anzeigen von absetzschichten in abscheidern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen des Vorhandenseins und/oder zum Messen der Schichtdicke von Absetzschichten in Abscheidern.

Abscheider, in denen Stoffe auf Grund ihres Dichteunterschieds zu Wasser als Schwimm- oder Sinkschicht abgeschieden werden, müssen überwacht werden, wenn keine selbsttätige Abzugsvorrichtung vorhanden ist. Insbesondere Fett, das sich nicht selbsttätig abziehen läßt, muß in kurzen Zeitabständen abgefühlt und dann wegen der schnellen Zersetzung in frischem Zustand abgezogen werden. Bei Sinkstoffen muß ebenfalls eine bestimmte maximale Schichtdicke erfaßt werden, da sonst die hydraulischen Verhältnisse für eine optimale Abscheidung drastisch verschlechtert werden.

Das Abfühlen des Vorhandenseins bzw. der Schichtdicke von Absetzschichten geschieht in der Regel mit Sonden, die auf dem Prinzip des elektrischen Leitfähigkeitsunterschieds von Wasser und dem abgeschiedenen Medium beruhen. Diese Sonden versagen aber z. B. bei Fett oder Sinkstoffen, wie Kartoffelstärke. Außerdem verschmutzen sie genauso schnell wie optische Systeme, die sich darüber hinaus nicht für einen Automatikbetrieb eignen.

Aus der DE-OS 26 06 968 ist ein neues Verfahren zur automatischen Bestimmung der Dicke von Absetzschichten bekannt, bei dem ein mechanisches Flächenelement periodisch gegen die sich ändernde Grenzschicht der Absetzschicht bewegt und bei einnehmen einer bestimmten vorgegebenen Lage über ein Signal ein Alarm und/oder der Befehl zum Abziehen der Absetzschicht erteilt wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß er nur für kompakte, d. h. Sinkstoffschichten und ggf. noch für erstarrte Fettschichten geeignet ist, deren kritische Dicke abgefühlt wird.

Die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, das für alle Arten von Abtrennschichten geeignet ist und darüber hinaus schon das Vorhandensein von solchen Schichten beliebiger Dicke anzeigt, wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß ein mit einem Dreh- und/oder Schubantrieb versehenes Flächenelement in der oder in die Absetzschicht bewegt und dabei der durch das Vorhandensein der Absetzschicht erhöhte Widerstand über die Antriebsenergie gemessen wird. Hier wird also nicht die Grenzschicht an einer kritischen Stelle abgefühlt und dabei das Fühlelement durch die Grenzschicht zum Stillstand gebracht, sondern das bewegte Fühlelement mißt den durch das abgesetzte Medium erhöhten Bewegungswiderstand über die erhöhte Antriebsenergie. Die Antriebsenergie kann elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch sein, wobei eine langsame Bewegung für Stoffe mit hoher Dichte und eine schnelle Bewegung für Stoffe mit gegenüber Wasser geringem Dichteunterschied sinnvoll ist. Die kritische Antriebsenergie, bei der der Alarm bzw. der Schaltimpuls ausgelöst wird, ist vorteilhafterweise auf das abzufühlende Medium einstellbar.

Die Figuren zeigen schematisch erfindungsgemäße Einrichtungen zum Abfühlen von Fettschichten (Fig. 1) und Stärke (Fig. 2).

Der Stärkeabscheider 1 nach Fig. 1 mit Zulauf 2 und Ablauf 3 besitzt ein Absetzabteil 4, das durch einen Kontrolldeckel 5 zugänglich ist. Das Vorabteil 6 enthält einen herausnehmbaren Schmutzfangeimer 7 für grobe Sinkstoffe. Die erfindungsgemäße Fühleinrichtung 8 besteht aus einem Drehantrieb 9, einer Welle 10, einem an deren unterem Ende angebrachten Fühlelement 11 in Flügelform und einer Steuerung 12. Das Fühlelement 11 ist in solcher Höhe angeordnet, in der die Stärkeschicht die kritische Dicke erreicht hat. Wenn das Fühlelement durch die Zeitschaltung aktiviert ist, wird bei vorhandensein von Stärke an dieser Stelle die Antriebsenergie steigen. Sobald sie die eingestellte Grenze überschreitet, wird der Alarm zum Abziehen der Stärke ausgelöst.

Der Fettabscheider 13 nach Fig. 2 enthält hinter dem Schlamfangabteil 14 das Fettabscheideabteil 15 mit auslaufseitiger Tauchwand 16, die das Fett zurückhält. Das mit einem Getriebemotor 9 versehene Fühlelement 11′ ist hier in Höhe der Grenze 17 eingestellt, bis zu der die Fettschicht 18 anwachsen darf.

Selbstverständlich kann statt des Drehantriebs ein Hub-Dreh-Antrieb verwendet werden. Bei Hubantrieben hat das Fühlelement die Form eines flachen oder leicht gewölbten Tellers; bei Hub-Dreh-Antrieben kommen Schraubenräder oder Schrägflügelräder in Frage. Die Bewegung kann auch pulsierend sein.

Claims (2)

1. Verfahren zum anzeigen des Vorhandenseins und/oder zum Messen der Schichtdicke von Absetzschichten in Abscheidern, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Dreh- und/oder Schubantrieb versehenes Flächenelement in der oder in die Absetzschicht bewegt und dabei der durch das vorhandensein der Absetzschicht erhöhte Widerstand über die Antriebsenergie gemessen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsenergielimit in Abhängigkeit von dem abzufühlenden Absetzmedium eingestellt und bei überschreiten dieses Limits eine Anzeige, ein Alarm oder ein Befehl zum Abziehen der Absetzschicht gegeben wird.