DE3837638A1 - Verfahren zum abziehen von schwimmstoffen aus schwerkraftabscheidern - Google Patents
Verfahren zum abziehen von schwimmstoffen aus schwerkraftabscheidernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abziehen von
Schwimmstoffen, insbesondere Fetten und hochviskosen Ölen, aus
Schwerkraftabscheidern, die mit einer Überfallkante für die
Schwimmstoffe ausgestattet sind.
Es ist bekannt, die Schwimmstoffe dadurch abzuziehen, daß die
Überfallkante Teil einer höhenverstellbaren Rinne ist, die zum
Abziehen abgesenkt wird. Da sich diese Rinne in der Regel in
einem unterirdisch eingebauten Abscheider befindet und
keinerlei Kontrollmöglichkeit über die Dicke der abzuziehenden
Schwimmstoffe besteht, ist der Abzug der Schwimmstoffe dem
Zufall überlassen. In den meisten Fällen wird sicherheitshalber
die Rinne so tief abgesenkt, daß eine erhebliche Menge an
Wasser mit abgezogen wird. Es ist aber Ziel aller Bemühungen,
die Schwimmstoffe möglichst wasserfrei zu gewinnen.
Die vorbeschriebene Methode, in der Schwimmstoffschicht eine
Senke zu bilden, in die die Schwimmstoffe fließen sollen, ist
ebenfalls nachteilig. Handelt es sich um Schwimmstoffe, die
zur Verfestigung neigen oder an sich schon hochviskos und
deshalb wenig fließfähig sind, dann fließen allenfalls die
Teile in nächster Umgebung der Rinne ab. Für die übrigen Teile
der Schwimmstoffschicht fehlt der Räumdruck; sie bleiben im
Abscheider zurück.
Für die Schwimmstoffe von Abwasserklärbecken wurde bereits
vorgeschlagen (DE-OS 36 42 702), die Überfallkante der
Abzugsvorrichtung taktartig abzusenken und dabei über die
Beckenfläche zu bewegen. Dies führt in der Tat zu sehr guten
Ergebnissen. Da die Schwimmstoffe in den hier angesprochenen
Abscheidern wesentlich weniger fließfähig sind als der
Schwimmschlamm in Klärbecken und eine horizontale Bewegung der
Abzugsvorrichtung nicht in Frage kommt, ist die Übertragung
dieses Verfahren auf Schwerkraftabscheider nicht möglich.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren wird nicht die
Abzugsvorrichtung abgesenkt, sondern umgekehrt der
Wasserspiegel durch Aufstauen angehoben (DE-OS 36 44 976).
Hier gelten demnach dieselben Aussagen wie für die abgesenkte
Rinne: es entsteht kein ausreichender Räumdruck, der die
Schwimmstoffschicht zur Überfallkante hin treibt.
Die Aufgabe, den Abzug von vorzugsweise hochviskosen
Schwimmstoffen aus Schwerkraftabscheidern zu optimieren, wird
gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die
Überfallkante ständig so hoch gelegt ist, daß es bei normalem
Betrieb nicht zum Überlaufen von Schwimmstoffen kommt, daß der
Abscheiderinhalt zum Abzug der Schwimmstoffe aufgestaut wird
und daß die Schwimmstoffe beim Anheben durch den Aufstau
wenigstens in Richtung auf die Überfallkante räumlich
konzentriert werden. Die Aufwärtsbewegung in Verbindung mit
der räumlichen Konzentration führt zu einem Räumdruck, der die
ganze Schwimmstoffschicht erfaßt und vollständig in die
Abzugsvorrichtung treibt. Die räumliche Konzentration kann
durch bewegte Elemente vorgenommen werden, vorzugsweise
verengt sich der Raum, in dem die Schwimmstoffe aufsteigen,
jedoch durch eine schräge Leitfläche, die über der
Überfallkante endet.
Es ist vorteilhaft, wenn die abgezogenen Schwimmstoffe nach
einem Ausgestaltungsgedanken der Erfindung hinter der
Überfallkante nochmals räumlich konzentriert werden. Der
Räumdruck geht dann in einen Sog über, durch den die
Schwimmstoffe im wesentlichen ohne Rückstände abgeführt
werden.
Zur Kontrolle der Schichtdicke und des Aufstauvorgangs kann
eine besondere Klarsicht-Kontrollstelle vorgesehen werden. Da
diese aber durch den Abscheidebetrieb verschmutzt, wird sie in
eine mit der Abscheidekammer kommunizierende Kammer verlegt,
die von den aufsteigenden Schwimmstoffen nicht erreicht wird.
Dort kann dann aber nur der Aufstau kontrolliert werden. Die
Schwimmstoffschicht und ihr Abzug werden an einer in der
Abscheidekammer vorgesehene Klarsichtstelle überwacht.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Abzugsverfahrens
geeignete Einrichtung ist in den Zeichnungen schematisch
dargestellt. Dort zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den ganzen Abscheider,
entlang der Schnittlinie I-I von Fig. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Schnittlinie II-II von
Fig. 1,
Fig. 3 einen weiteren Querschnitt im Auslaufbereich nach
Schnittlinie III-III von Fig. 1
Der Zulauf 1 mündet vertikal von oben in die Abscheidekammer 2
vor einer Prallplatte 3, die den Einlaufimpuls bremst und den
Zulauf horizontal spreizt. Der von Schwimmstoffen 4 freie
Auslaufbereich 5 ist durch eine Tauchwand 6 abgetrennt. In
Höhe der zu erwartenden Schwimmschicht besitzt die Seitenwand
der Abscheidekammer 2 ein Sichtfenster 7 mit Scheibenwischer
8. Wie den Fig. 1 und 3 zu entnehmen ist, ist dem
Auslaufstutzen 9 ein Wehrschieber 10 vorgeordnet, der mittels
einer von oben zu betätigenden Spindel 11 in der Höhe
verstellt werden kann. Im normalen Abscheidebetrieb nimmt er
die eingezeichnete Stellung ein, in der sich im Auslaufbereich
5 und in der schwimmstofffreien Abscheiderkammer 2 der
dargestellte Wasserspiegel 12 einstellt. Sobald Leichtstoffe
in den Abscheider gelangen, schwimmen diese im Verhältnis
ihrer Dichtedifferenz auf den Wasserspiegel auf, erreichen
aber die Überfallkante 13 der Abzugsvorrichtung 14 nicht. Erst
wenn nach Erreichen einer ausreichenden Schwimmstoffschicht
durch Hochziehen des Wehrschiebers 10 in die Oberstellung 10′
der Wasserspiegel auf das obere Niveau 12′ aufgestaut ist, wird
die Schwimmstoffschicht so hoch gedrückt, daß sie über die
Überfallkante 13 in die Abzugsvorrichtung 14 abfließt. Die zur
Überfallkante 13 hin geneigte Leitfläche 15 begünstigt diesen
Überfall durch eine aktive Schubkraft. Nach Eintritt in die
Abzugsvorrichtung 14 wird der Querschnitt durch eine
Trichterfläche 16 nochmals verengt und dadurch der Ablauf
beschleunigt. Das Ablaufen der Schwimmstoffschicht 4 kann an
dem Sichtfenster 7 beobachtet und durch Beenden der Zufuhr von
Stauwasser abgebrochen werden.
Das Stauwasser kann durch einen seitlich an den Auslaufbereich
5 angeschlossenen Kontrollraum 18 zugeführt werden. Dieser
Kontrollraum 18 kann ebenfalls eine Klarsichtstelle 17 haben,
die durch das zulaufende Klarwasser gereinigt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Abziehen von Schwimmstoffen, insbesondere
Fetten und anderen hochviskosen Ölen, aus
Schwerkraftabscheidern, die mit einer Überfallkante für die
Schwimmstoffe ausgestattet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überfallkante ständig
so hoch gelegt ist, daß es bei normalen Betrieb nicht zum
Überlaufen von Schwimmstoffen kommt, daß der
Abscheiderinhalt zum Abzug der Schwimmstoffe aufgestaut
wird und daß die Schwimmstoffe beim Anheben
durch den Aufstau wenigstens in Richtung auf die
Überfallkante räumlich konzentriert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die abgezogenen
Schwimmstoffe hinter der Abzugskante mindestens in einer
zweiten Richtung räumlich konzentriert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wasserspiegel im
Abscheideraum in einem schwimmstofffreien, mit dem
Abscheideraum kommunizierenden Raum durch Klarsichtstellen
kontrolliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in diesen Kontrollraum
Klarwasser zur Reinhaltung der Klarsichtstelle eingefüllt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wasser zum Aufstauen
des Abscheideraums auch durch den Kontrollraum eingefüllt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abscheideraum
ebenfalls eine Klarsicht-Kontrollstelle für die
Schwimmstoffschicht in allen Höhenlagen und in der Dicke
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837638 DE3837638C2 (de) | 1988-11-05 | 1988-11-05 | Verfahren zum Abziehen von hochviskosen Schwimmstoffen aus Schwerkraftabscheidern mit Überfallkante |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837638 DE3837638C2 (de) | 1988-11-05 | 1988-11-05 | Verfahren zum Abziehen von hochviskosen Schwimmstoffen aus Schwerkraftabscheidern mit Überfallkante |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3837638A1 true DE3837638A1 (de) | 1990-05-10 |
DE3837638C2 DE3837638C2 (de) | 1994-04-28 |
Family
ID=6366591
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883837638 Expired - Fee Related DE3837638C2 (de) | 1988-11-05 | 1988-11-05 | Verfahren zum Abziehen von hochviskosen Schwimmstoffen aus Schwerkraftabscheidern mit Überfallkante |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3837638C2 (de) |
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-
1988
- 1988-11-05 DE DE19883837638 patent/DE3837638C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3837638C2 (de) | 1994-04-28 |
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