DE3733714C1 - Sicherheitseinrichtung - Google Patents

Sicherheitseinrichtung

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Description

Sicherheitseinrichtung
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für eine Waffe, insbesondere eine Sperrwaffe wie eine Seemine.
Die Sicherheitseinrichtung ist zum Beispiel ein Teil der Sicherheitskette in Seeminen. Sie hat dort die Aufgabe, bei Wurf der Mine von Überwasserschiffen oder bei Ausstoß der Mine von U-Booten (Torpedorohr oder U-Bootminengürtel) die Zündkette der Mine nach einer bestimmten Zeitverzögerung in Scharfstellung zu bringen. In der Scharfstellung befindet sich dann ein Detonator in der Sicherheitseinrichtung in einer Wirklinie mit den nachfolgenden Zündverstärkern der Seemine. Die Sicherheitseinrichtung kann auch in Bomben, luftverlasteten Minen oder anderen Waffen, bevorzugt Sperr­ waffen eingesetzt werden. An die Stelle des Wasserdrucks tritt dann zum Beispiel der atmosphärische Druck oder Preßluft aus einem Vorratsbehälter.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitseinrichtung zu schaffen, die weniger Mechanik aufweist, als die bisher bekannten, mechanischen Einrichtungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Sicher­ heitseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Ausführungen der Erfindung sind Gegenstände von Unteran­ sprüchen.
Ein Prüfgerät ist ebenfalls Gegenstand von Unteransprüchen.
Die Erfindung bietet folgende Vorteile:
  • - Hohe Sicherheit, auch bei außergewöhnlichen Umwelt­ bedingungen durch mindestens zwei voneinander getrennte Steuerungen.
  • - Verbringung auch von U-Booten aus möglich.
  • - Die elektronische Ablaufsteuerung macht anfällige Feinmechanik weitgehend überflüssig und ist elektrisch prüf- und überwachbar.
  • - Durch den drehbaren Detonatorträger ist die Zündkette mechanisch sicher unterbrochen.
  • - Reversierbetrieb (Unterbrechung der Zündkette durch Fernschaltung, Prüfung ohne Demontage) ist möglich.
In einer Ausführung ist die Sicherheitseinrichtung in Ein­ schubmodulen aufgebaut, was Fehlermöglichkeiten bei der Fertigung verringert und Reparaturen wesentlich vereinfacht.
Die Ausführung mit gegenseitiger Überprüfung der Rechner - insbesondere mit optischer Datenübertragung - erhöht die Sicherheit nochmals.
Die Ausführungsform mit fernbedienbarem Schalter ermöglicht auch noch nach dem sicheren Verbringen ein mehrmaliges Ent­ sichern oder Sichern. Die Ausführungsform mit Sperrstiften bietet eine Verriegelungsmöglichkeit auch in der entsicher­ ten Stellung. Durch Lichtschranken ist eine Kontrolle der Stellung des Detona­ torträgers möglich.
Die Ausführungsform mit Anzeige der Stellung des Detonator­ trägers ermöglicht die optische Kontrolle des Sicherungs­ zustandes von außen.
Die Ausführung mit Reversierbetrieb ermöglicht eine Prüfung der Funktionsfähigkeit oder einen Abbruch der Entsicherung "in letzter Minute".
Das erfindungsgemäße Prüfgerät ermöglicht eine rasche und umfassende Prüfung der Sicherheitseinrichtung.
Eine Ausführungsform der Erfindung - hier eine Sicherheits­ einrichtung für eine Seemine - wird anhand von vier Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionszeichnung einer möglichen Reali­ sierungsform einer Sicherheitseinrichtung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Sicherheitseinrich­ tung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Ausführung mit Fernsteuerung und
Fig. 4 ein Blockschaltbild für die interne Über­ wachung einer Sicherheitseinrichtung.
Fig. 1 zeigt ein mögliches Gehäuse G einer Sicherheits­ einrichtung. An ihrer Oberseite ist die mechanische Ent­ sicherung E angeordnet, die mit den zwei seitlich zur Ent­ sicherung reichenden Druckschaltern D zusammenarbeitet. Das Gehäuse weist Aussparungen für Einschübe auf, die die Elektronik EL, die Batterien B oder die Antriebseinheit A mit dem Detonatorträger aufnehmen können.
Die Sicherheitseinrichtung wird bevorzugt seitlich in der Gerätesektion oder Ladungssektion der Waffe befestigt. In Stellung "Scharf" befindet sich die Zündkette (z. B. Detona­ tor DM 1225, DM 1031 und DM 16) in Wirklinie mit dem Spreng­ stoff.
Das Gehäuse G besteht hier zum Beispiel aus einem zylinder­ förmigen Körper mit aufgesetztem Dicht- und Befestigungs­ flansch. Am unteren Ende des Zylinders ist eine Demontage­ sicherung integriert. Die Sicherung wird wirksam beim Ein­ setzen der Sicherheitseinrichtung über einen Schnappver­ schluß mit vertikal zu betätigender Entriegelungshülse. Für einen genauen positionssicheren Sitz sorgt eine Zentrierung über einen den elektrischen Stecker aufnehmenden Hohlzapfen.
In der Grundstellung (vor Abwurf oder Ausstoß) ist die Waffe sicher: Der mechanische Detonatorträger oder Rotor ist in­ nerhalb der Sicherheitseinrichtung in der Stellung "Sicher", das heißt der Detonator ist aus der Zündkette ausgeschwenkt und in dieser Position mechanisch verriegelt. Die elek­ trische Versorgung der Sicherheitseinrichtung ist vorzugs­ weise ausgeschaltet.
Anhand der Fig. 2 wird die Funktionsweise der Erfindung in Anwendung bei einer Seemine näher erläutert:
Sicherungsvorrichtungen
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführung weist zwei voneinander unabhängige Sicherungsvorrichtungen auf.
Ein Sicherungsstift stellt das erste Sicherungselement dar. Er verhindert einerseits, daß die Druckschalter I und II über Kanäle in der oberen Sektion der Sicherheitseinrich­ tung mit Druck (hier Wasser) beaufschlagt werden und hält andererseits zusätzlich die Membran der Druckschalter über Stößel in "unbetätigter" Stellung.
Bei Wurf der Mine von Überwasserschiffen oder beim Ausstoß der Mine aus dem Torpedorohr oder U-Bootminengürtel wird der Sicherungsstift von Hand oder über eine mechanische Vorrich­ tung gezogen (z. B. beim Minengürtel über ein Leinensystem). Nach Abwurf und Eintauchen der Mine in das Wasser werden über die freigegebenen Kanäle (Bohrungen) und freigegebenen Stößel die Druckschalter I und II mit Wasser C= Druck) be­ aufschlagt.
Die Druckschalter I und II stellen das zweite Sicherungs­ element dar. Nur bei Ansprechen beider Schalter, bei einem bestimmten Wasserdruck (Wassertiefe), wird die Sicherheits­ einrichtung aktiviert und die Entsicherungsverzögerung ein­ geleitet.
Entsicherungsverzögerung
Der Start und der Ablauf der Entsicherungsverzögerung er­ folgt über die Druckschalter I und II und elektronisch ge­ steuerte Zeitgeber. Die Verzögerungszeiten der elektroni­ schen Zeitgeber sind aufgrund der verschiedenen Minenwurf­ möglichkeiten (U-Boot, Überwasserschiff) programmierbar.
Die elektrischen Zeitgeber I und III werden durch die Druck­ schalter I und II über ein mechanisches UND-Glied (Schalter­ kontakte in Reihenschaltung) und einen eventuell vorhandenen ferngesteuerten Schalter (CRC-Schalter) von der Gerätebatte­ rie I mit Spannung versorgt und gleichzeitig gestartet.
Parallel dazu wird ein mikroprozessorgesteuerter Rechner (SE-Rechner) durch die Druckschalter I und II über ein mechanisches ODER-Glied (Schalterkontakte in Parallel­ schaltung) von einer weiteren Gerätebatterie II mit Spannung versorgt und gestartet.
Durch die Installation der UND/ODER-Verknüpfung und des SE- Rechners sind für den Start der Entsicherungsverzögerungs­ zeit folgende Bedingungen und Abläufe erforderlich:
ODER-Verknüpfung
Schaltet einer der beiden Druckschalter, so wird der SE- Rechner durch die Gerätebatterie II gestartet. Über eine galvanisch getrennte bidirektionale Datenstrecke (zum Bei­ spiel Optokoppler) schaltet der SE-Rechner den zentralen Zündrechner (ZR) der Mine ein. Nach dem Einschalten der beiden prozessorgesteuerten Rechner überwachen sich diese gegenseitig. Durch den zentralen Zündrechner (ZR) der Mine wird in regelmäßigen Abständen eine Testanforderung an den SE-Rechner gesendet. Der SE-Rechner überwacht kontinuierlich alle nachfolgenden elektromechanischen Funktionsabläufe in der Sicherheitseinrichtung und antwortet dem ZR mit einem Quittungssignal. Erkennt der SE-Rechner eine Fehlfunktion oder den Ausfall einer Unterbaugruppe in der Sicherheits­ einrichtung, so leitet er die Sterilisation der Mine ein.
Fällt einer der Rechner aus, erkennt der andere Rechner durch Ausbleiben des Testzyklus den Ausfall und leitet ebenfalls die Sterilisation ein.
UND-Verknüpfung
Der Start der elektrischen Zeitgeber I und III erfolgt un­ abhängig vom Einschalten des SE-Rechners. Über eine UND- Verknüpfung - sowohl Druckschalter I als auch Druckschalter II müssen geschlossen sein - werden die elektrischen Zeit­ geber I und III durch die Gerätebatterie I versorgt und eingeschaltet.
Nach dem Start der elektrischen Zeitgeber I und III und des SE-Rechners läuft die Entsicherungsverzögerungszeit I ab.
Entsicherung des Detonatorträgers
Nach Ablauf der programmierten Entsicherungsverzögerungs­ zeit I im elektrischen Zeitgeber I wird der Elektromotor I über die Steuerstufe I während eines Zeitfensters ange­ steuert.
Der Elektromotor I löst zum Beispiel mit Hilfe eines Linear­ getriebes einen Sicherungsstift I am Detonatorträger. Nach Ablauf des Zeitfensters wird der Elektromotor I vom elektri­ schen Zeitgeber I über die elektrische Steuerstufe I abge­ schaltet. Am Detonatorträger ist damit die erste Entsiche­ rung erfolgt.
Die zweite Entsicherung des Detonatorträgers wird über den getrennten Steuerweg II durch den SE-Rechner durchgeführt. Parallel zur Entsicherungsverzögerungszeit I läuft eine programmierte Entsicherungsverzögerungszeit II im SE-Rechner ab. Nach Ablauf dieser Zeit wird während eines Zeitfensters der elektrische Schalter II durch den SE-Rechner angesteuert und die elektrische Steuerstufe II mit Spannung versorgt. Der Elektromotor II, angesteuert über die elektrische Steuerstufe II, löst zum Beispiel mit Hilfe eines Linear­ getriebes den Sicherungsstift II am Detonatorträger. Nach Ablauf des Zeitfensters wird der Elektromotor II vom SE-Rechner über die Steuerstufe II und den Schalter II ab­ geschaltet. Am Detonatorträger sind zwei Lichtschranken I und II angebracht, die eine Betätigung eines jeden Siche­ rungsstifts detektieren und die Entsicherung an den SE- Rechner melden.
Scharfstellung des Detonatorträgers
Nach der Entsicherung des Detonatorträgers erfolgt über den Steuerzweig III die Scharfstellung. Der elektrische Zeit­ geber III steuert während eines Zeitfensters den Elektro­ motor III über die elektrische Steuerstufe III an. Der Elektromotor III schwenkt mit Hilfe eines Getriebes den Detonatorträger um zum Beispiel 90° gegen einen mechanischen Anschlag. Der Zünder, hier zum Beispiel DM 1225 steht damit in Wirklinie zum Zündverstärker, hier zum Beispiel DM 1031. Nach Ablauf des o.a. Zeitfensters wird der Elektromotor III vom elektrischen Zeitgeber III über die elektrische Steuer­ stufe III abgeschaltet.
Die durch die Sicherungsstifte freigegebenen Lichtschranken I und II werden durch die Detonatordrehung unterbrochen und melden dem SE-Rechner die eingeleitete Scharfstellung.
Ist der Detonatorträger um den vorgesehenen Winkel, hier zum Beispiel um 90° geschwenkt, werden die Lichtschranken I und II durch Einfräsungen am Detonatorträger für die Sicherungs­ stifte wieder aktiviert und dem SE-Rechner wird die erfolgte Scharfstellung gemeldet.
Scharfstellsicherung des Detonatorträgers
Ist die Sicherheitseinrichtung in Scharfstellung, wird der Detonatorträger über die getrennten Steuerzweige I und II wiederum gesichert. Der programmierte elektrische Zeitgeber I und der SE-Rechner geben erneut ein Zeitfenster frei und die Elektromotoren I und II werden über die elektrischen Steuerstufen I und II mit umgepolter Spannung versorgt. Die Elektromotoren I und II fahren die Sicherungsstifte über die Lineargetriebe in die Einfassungen am Detonatorträger. Nach Ablauf der Zeitfenster werden die Elektromotoren abgeschal­ tet. Die Sicherungsstifte unterbrechen in der Endstellung die Lichtschranken und melden dem SE-Rechner die "Sicherung des Detonatorträgers in Scharfstellung".
Nicht gezeigt ist eine Ausführungsform mit einer optischen Anzeigevorrichtung.
Für eine sichere Anzeige-/Überwachungseinrichtung des Zünd­ systems sorgt eine, am Waffenäußeren liegenden Teil der Sicherheitseinrichtung vorgesehene optische Anzeige, die auch bei eingebauter Sicherheitseinrichtung in der Waffe gut erkennbar ist.
Farbkodierung Grün:
Der Detonatorträger ist mit der Zündpille aus der Zünd-Wirk­ linie ausgeschwenkt und gesichert, das heißt das Zündsystem der Sicherheitseinrichtung ist in Stellung "sicher".
Farbkodierung Rot:
Der Detonatorträger ist mit der Zündpille in die Zünd-Wirk­ linie eingeschwenkt und verriegelt, das heißt das Zündsystem der Sicherheitseinrichtung ist in Stellung "scharf".
Anhand von Fig. 3 wird eine Ausführung mit ferngesteuertem Schalter gezeigt.
Der zentrale Zündrechner (ZR) in der Mine und der SE-Rechner sind für zwei Konfigurationen ausgelegt:
  • - mit CRC-Fernschaltkomponente (CRC = Cableless Remote Control),
  • - ohne CRC-Fernschaltkomponente.
Die entsprechende CRC-Konfiguration ist im zentralen Zünd­ rechner ZR vorprogrammiert. Der im Steuerzweig I eingesetzte CRC-Schalter wird durch
  • - CRC-Fernschaltkomponente,
  • - Optokoppler III,
  • - SE-Rechner,
oder
  • - zentraler Zündrechner,
  • - Optokoppler II,
  • - SE-Rechner,
angesteuert.
Ist der zentrale Zündrechner ZR der Mine "mit CRC" pro­ grammiert, so wird die Scharfstellung von der CRC-Fern­ schaltkomponente eingeleitet. Das empfangene Kommandosignal "Scharfstellung" wird von der CRC-Fernschaltkomponente über eine galvanisch getrennte Datenstrecke (Optokoppler III) an den SE-Rechner gesandt, der den elektrischen CRC-Schalter ansteuert und den weiteren Funktionsablauf in der Sicher­ heitseinrichtung freigibt.
Über diesen Kommando- und Steuerzweig kann der in "Scharf­ stellung" stehende Detonatorträger über ein weiteres Komman­ dosignal in seine Ausgangsposition zurückgeführt werden. Der Detonator wird dadurch in seine Grundstellung zurück­ gefahren, das heißt er ist aus der Zündkette wieder ausge­ schwenkt und der Träger über die Sicherungsstifte erneut mechanisch gesichert.
Durch diesen o.a. Reversierbetrieb kann die Mine über externe Kommandos mehrfach in "Scharf" oder "Nicht-Scharf­ stellung" gebracht werden.
Ist der zentrale Zündrechner auf "ohne CRC" programmiert, wird die Scharfstellung vom zentralen Zündrechner ZR selbst eingeleitet.
Der über Druckschalter I und II gestartete SE-Rechner setzt über die galvanisch getrennte bidirektionale Datenstrecke den zentralen Zündrechner ZR in Betrieb. Der zentrale Zünd­ rechner ZR quittiert seine Betriebsbereitschaft und sendet das Kommandosignal "Scharfstellung" an den SE-Rechner, der den elektrischen CRC-Schalter ansteuert und den weiteren Funktionsablauf in der Sicherheitseinrichtung freigibt.
Anhand der Fig. 4 wird eine Ausführung mit einer internen Überwachungseinrichtung näher erläutert.
Der oben beschriebene Funktionsablauf der Sicherheitsein­ richtung wird von den beiden mikroprozessorgesteuerten Rechnern SE-Rechner und zentraler Zündrechner ZR (außerhalb der Sicherheitseinrichtung) überwacht.
Wird die Sicherheitseinrichtung nach Ausstoß oder Abwurf der Mine durch die Druckschalter I oder II aktiviert, so startet die Gerätebatterie II durch ein Power-Reset den SE-Rechner. Über die galvanisch getrennte bidirektionale Datenstrecke (Optokoppler I und II) schaltet der SE-Rechner den zentralen Zündrechner ZR der Mine ein. Nach dem Einschalten der beiden Rechner überwachen sich diese gegenseitig. Durch den zentra­ len Zündrechner ZR der Mine wird in regelmäßigen Abständen eine Testanforderung an den SE-Rechner gesandt. Der SE- Rechner überwacht die Funktionsabläufe in der Sicherheits­ einrichtung und antwortet mit einem regelmäßigen Quittungs­ signal.
Zur Überwachung der Einzelfunktionen in der Sicherheitsein­ richtung werden dem SE-Rechner z. B. folgende Signale zuge­ führt:
  • - Versorgungsspannung der elektrischen Zeitgeber I und III,
  • - Zeitsignal der elektrischen Zeitgeber I und III,
  • - Ansteuerspannung der Elektromotoren I, II und III,
  • - Detonatorposition OUT/INLINE,
  • - Sicherungsstift I und II in den Stellungen IN/OUT.
Erkennt der SE-Rechner einen Fehler oder einen Ausfall der angegebenen Signale oder den Ausfall des zentralen Zündrechners ZR der Mine durch den Testzyklus, so wird der Zündgenerator über eine ODER-Verknüpfung mittels einer Sterilisationseinrichtung sterilisiert.
Fällt der SE-Rechner aus, so ist der Testzyklus zwischen den Rechnern unterbrochen und der zentrale Zündrechner sterili­ siert über eine unabhängige Elektronik (Ansteuerelektronik), ODER-Verknüpfung und Sterilisationseinrichtung den Zünd­ generator.
Durch die vorgesehenen internen Überwachungseinrichtungen
  • - Gegenseitige Überwachung des SE- und Minenrechners,
  • - Überwachung des Funktionsablaufes in der Sicher­ heitseinrichtung durch den SE-Rechner,
werden Ausfälle frühzeitig erkannt und damit ein hohes Maß an Sicherheit erreicht.
Nach Ablauf einer vorprogrammierten Missionszeit im zentralen Zündrechner ZR wird die Mine ebenfalls sterilisiert. Somit kann die Mine nach Ablauf der Missionszeit sicher geborgen werden.
Ein erfindungsgemäßes Prüfgerät für die Sicherheitseinrich­ tung wird ohne Figuren näher erläutert:
Das Prüfgerät übernimmt primär die Drucksimulation und die funktionelle Nachbildung des zentralen Zündrechners ZR der Mine. Der Prüfablauf ist zeitoptimiert, so daß der normale Funktionsablauf der Sicherheitseinrichtung durch spezielle Maßnahmen abgekürzt wird, ohne daß die Prüfaussage für die einzelnen Unterbaugruppen verringert wird.
Vor Beginn der Prüfung ist der Sicherungsstift zu ziehen. Mit Hilfe eines mechanischen Adapters am Kopf der Sicher­ heitseinrichtung werden die Druckschalter pneumatisch be­ aufschlagt, um die entsprechenden Umgebungsparameter, zum Beispiel bei Minen die minimale Einsatzwassertiefe zu simulieren.
Der Prüfablauf wird über das Ansprechen der Druckschalter I und II gestartet. Der durch die Batterie II eingeschaltete SE-Rechner initiiert über die bidirektionale galvanisch ge­ trennte Datenstrecke den im Prüfgerät simultan aufgebauten und programmierten Zündrechner ZR.
Das Prüfgerät startet die Entsicherungsverzögerungszeit im SE-Rechner und über den CRC-Schalter die elektrischen Zeit­ geber I und III.
Über eine für Testzwecke gesondert ausgelegte und ange­ steuerte Taktfrequenz wird die Entsicherungsverzögerungs­ zeit in den Zeitgebern und SE-Rechner auf z. B. ein Zehntel reduziert, ohne daß die Qualifikation der Prüfaussage für diese Bauteile beeinträchtigt wird.
Ist die verkürzte Entsicherungsverzögerungszeit abgelaufen, werden die Zeitglieder durch Initiierung über das Prüfgerät mit ihrer ursprünglichen Taktfrequenz weiter betrieben und der Funktionsablauf
  • - Entsicherung des Detonatorträgers,
  • - Scharfstellung des Detonatorträgers,
  • - Scharfstellsicherung des Detonatorträgers,
erfolgt wie oben beschrieben.
Befindet sich der Detonatorträger in Scharfstellung und ist gesichert, ist der Prüfablauf abgeschlossen. Um die Sicher­ heitseinrichtung in ihre Grundstellung "Sicher" wieder zu­ rückzubringen, ergeben sich zwei Variationen:
  • a) Programmkombination im Prüfgerät "mit CRC"
  • b) Direkte Ansteuerung der elektrischen Steuer­ stufen I-III über Resetbetrieb.
Zu a): Das Kommandosignal "Reversieren" wird am Prüfgerät durch manuelle Betätigung ausgelöst. Der Programmteil "mit CRC" (identisch zum zentralen Zündrechner ZR) wird im Prüfgerät aufgerufen und der Ablauf erfolgt wie in der Beschreibung für Fig. 3.
Zu b): Soll die Sicherheitseinrichtung nur über eine gesonderte Prüfroutine reversiert werden können, versorgt das Prüf­ gerät über die vorgesehenen Reset-Eingänge (Fig. 2) die Steuerstufen I-III direkt mit Spannung. Die Sicherungs­ stifte I und II werden gezogen, der Detonatorträger wird aus der Zündstellung ausgeschwenkt und über die Sicherungsstifte I und III mechanisch wieder gesichert (Grundstellung).
Nur nach Durchführung einer Prüfung mit positivem Prüfer­ gebnis (alle Prüffunktionen positiv bestanden, Detonator­ träger wieder in Stellung "Sicher") erzeugt das Prüfgerät einen bestimmten Druck, der im Kopfteil der Sicherheits­ einrichtung eine "Sabotagesicherung" freigibt, wonach erst jetzt der Sicherungsstift wieder einführbar ist.
Ein einmal gezogenen Sicherungsstift verlangt also in jedem Fall die Durchführung einer Prüfung an dem vorgesehenen Prüfgerät mit positivem Prüfdurchlauf um wieder in die Sicherheitseinrichtung gesteckt werden zu können. Fremd­ einwirkungen wie Sabotage sind damit sofort erkennbar.

Claims (16)

1. Sicherungseinrichtung für eine Waffe, insbesondere eine Sperrwaffe wie eine Seemine, gekennzeich­ net durch
  • a) zwei Druckschalter (I und II) , die von einer gemein­ samen mechanischen Sicherung (Sicherungsstift) frei­ gegeben werden,
  • b) mindestens zwei parallele von einander unabhängige elektronische Ablaufsteuerungen, die auf einen dreh­ baren Detonatorträger und/oder auf dessen Verriege­ lung wirken,
  • c) wobei die eine Ablaufsteuerung beim Schalten des ersten oder des zweiten Druckschalters anläuft und
  • d) die andere Ablaufsteuerung nur beim Schalten beider Druckschalter anläuft.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (G) mit
  • a) einer mechanischen Entsicherung (E) an dessen Oberteil
  • b) einer Demontagesicherung am Unterteil und
  • c) Einschubmöglichkeiten für Druckschalter (D), Elektronik (E) , Batterien (B) , Antriebselement (A) mit Detonatorträger, die als Module ausgebildet sind.
3. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame mechanische Sicherung ein Sicherungsstift ist, der die Druckeinwirkung auf die beiden Druckschalter (I und II) verhindert und die beiden, bevorzugt gegeneinander an­ geordneten Druckschalter mechanisch blockiert.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektroni­ schen Ablaufsteuerungen
  • a) Zeitgeber (I, II im SE-Rechner, III),
  • b) Steuerstufen (I, II, III),
  • c) Elektromotoren (I, II, III) enthalten, die Sperrstifte und/oder den Detonatorträger bewegen,
und daß die Verzögerungszeit frei wählbar oder program­ mierbar ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ablauf­ steuerung ein mikroprozessorgesteuerter Rechner (SE- Rechner) vorgesehen ist, der - bevorzugt über einen Optokoppler - an einen zentralen Zündrechner (ZR) der Waffe angeschlossen ist, wodurch eine gegenseitige Über­ wachung der Rechner ermöglicht ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen fernsteuerbaren Schalter (CRC-Schalter) in einer der Ablaufsteuerungen.
7. Sicherheitseinrichtung in einem der vorhergehenden An­ sprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Sicherungs­ element, das den Detonatorträger sowohl in der gesicher­ ten Stellung als auch in der Scharfstellung sichert.
8. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Sicherungselemente zwei Sperrstifte vorgesehen sind, die in zueinander versetzt angeordne­ ten Bohrungen des Detonatorträgers eingreifen.
9. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellungen des Detonatorträgers und seiner Sperrstifte (I und II) von Lichtschranken (I, II) überwacht und dem SE-Rechner rückgemeldet werden.
10. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Detonator­ träger um seine Achse drehbar ist, und seine je­ weilige Position, bevorzugt mit einer farbkodierten Scheibe, optisch angezeigt wird.
11. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, die einen Reversierbetrieb ermöglicht.
12. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, die Sabotage verhindert und den Sicherungsstift nur mit dem Prüfgerät wieder einführbar macht.
13. Prüfgerät für eine Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen mechanischen Adapter, der die Druckschalter mit Druck beaufschlagt und ein Bauteil, das mit dem SE-Rechner - bevorzugt optisch - korrespondiert.
14. Prüfgerät nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Taktgeber, der die Zeit der Entsicherungsverzögerung reduziert.
15. Prüfgerät nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß nur nach erfolgreich durchgeführter Prüfung ein entsprechender Druck erzeugt wird, der ein Wiedereinschieben des mechanischen Sicherungsstiftes in die Sicherheitseinrichtung zuläßt.
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