DE3732282A1 - Vorrichtung zum zuschneiden von glasscheiben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Glasscheiben.

Solche Vorrichtungen gelangen überall dort zum Einsatz, wo grosse vom Glaswerk angelieferte Glasscheiben ihrem Verwen­ dungszweck entsprechend auf bestimmte Masse zugeschnitten werden müssen. Es kann sich hierbei beispielsweise um das Zuschneiden von Fensterglas, Glasscheiben zur Verwendung in Möbeln oder um Glasscheiben für das Einrahmen von Bildern, Drucken oder Fotos handeln, wo ebenfalls Glasscheiben in zahlreichen unterschiedlichen Massen benötigt werden.

Bekannte Vorrichtungen dieser Art bestehen im wesentlichen aus einer Glasscheiben-Auflage, auf welche die zu schneidende Glasscheibe aufgelegt wird, und einer auf die Scheibe zu lie­ gen kommenden Schiene, an der entlang das Schneidewerkzeug geführt ist, wobei die Glasscheibe hinter die Schiene ge­ schoben werden muss.

Zum Zuschneiden wird dabei so vorgegangen, dass die Glas­ scheibe durch das Schneidewerkzeug angeritzt wird und danach in die der Ritze entgegengesetzte Richtung, d.h. vom Schnei­ dewerkzeug weg, abgebrochen wird.

Bedingt durch diese zwingend vorgegebene Vorgangsweise, wird die Glasscheiben-Auflage meistens so konstruiert, dass sie nur einen Teil der zu schneidenden Glasscheibe aufnimmt, während der abzubrechen bestimmte Teil der Glasscheibe nicht aufliegt, da letzterer ja wie erwähnt nach hinten, vom Schneidewerkzeug weg, abgebrochen werden muss. Dies führt dazu, dass der wegzubrechende Glasscheiben-Teil ungeschützt und ohne Auflage frei in der Luft hängt. Hierdurch ergibt sich, insbesondere bei grösseren zuzuschneidenden Glasschei­ ben, die Gefahr der Beschädigung. Auch kann die Glasscheibe beim Abbrechen abrutschen und zu Bruch gehen.

Um diesen Nachteilen zu begegnen, wurde auch versucht, das Abbrechen der Glasscheibe durch eine zusätzliche beispiels­ weise hydraulische Einrichtung zu bewerkstelligen, die von der Glasscheiben-Auflage her im Bereich der Schnittlinie einen Druck auf die Glasscheibe aufbringt, so dass sich diese in diesem Bereich von der Auflage bis zum Abbrechen ab­ hebt. Auch diese Lösung vermochte nicht zu befriedigen, da die besagte Druck-Einrichtung häufig zu Beschädigungen der Glasscheibe führte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Glassscheiben zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten Vorrichtungen nicht aufweist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung entspricht dem kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruchs 1.

Dadurch, dass das die Glasscheibe anzuritzen bestimmte Schneidewerkzeug von hinten, von der Glasscheiben-Auflage her, an die Glasscheibe herangeführt ist, ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, die Glasscheiben-Auflage so zu gestal­ ten, dass die ganze Glasscheibe sicher aufliegt und vor Beschädigung geschützt ist, sondern die Glasscheibe kann auch nach vorne abgebrochen werden, was zusätzliche Einrichtungen, welche häufig Ursache von Beschädigungen waren, überflüssig macht.

Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbei­ spiel des Erfindungsgegenstandes beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung,

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1, mit einer aufliegenden Glasscheibe,

Fig. 3 zeigt wie die Glasscheibe nach Fig. 2 abgebrochen wird, und

Fig. 4, 5 und 6 zeigen das Schneidewerkzeug in verschiedenen Stellungen.

Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer zweige­ teilten plattenförmigen Glasscheiben-Auflage 1, welche auf einem hier nicht dargestellten Gestell in annähernd vertika­ ler, vorzugsweise in leicht nach hinten geneigter Position, gehalten ist, sowie aus einem Glas-Schneidewerkzeug 2 und einer klappbaren Anpressschiene 3.

Soll eine Glasscheibe 4 zugeschnitten werden, wird zuerst die Anpressschiene 3 hochgeklappt und in ihrer hochgeklappten Stellung mittels einem Arretierhebel 5 arretiert. Die Glas­ scheibe 4 wird auf einen unten an der Auflage 1 befindlichen Sims 6 gestellt. An der Auflage 1 ist ein mit einem an ihm längsverschiebbaren Anschlag 7 versehener Massstab 8 ange­ bracht. Je nach der gewünschten Breite oder Länge der Glas­ scheibe wird der Anschlag 7 entlang des Massstabes 8 in die entsprechende Entfernung von der Schnittlinie verschoben und dort festgestellt. Die Glasscheibe 4 wird dann so auf der Auflage 1 positioniert, dass ihre eine Kante an dem Anschlag 7 anliegt. Jetzt kann nach Lösen des Arretierhebels 5 die Anpressschiene 3 zugeklappt werden, wobei ein Federhaken 9 zuschnappt. Die zu schneidende Glasscheibe 4 wird so unver­ rückbar auf der Auflage 1 festgehalten.

Das Glas-Schneidewerkzeug 2 ist an der Rückseite der Auflage 1 vertikal verschieblich zwischen zwei geschliffenen Wellen 12 geführt und greift durch einen rechts neben der Anpress­ schiene 3 verlaufenden Schlitz 10 von hinten an die Glas­ scheibe 4. Über eine am oberen Ende der Anpressschiene 3 befindliche Rolle ist das Schneidewerkzeug 2 mit einem vorn auf der Anpreßschiene 3 geführten Betätigungsgriff 11 mittels eines Kabels oder eines Seiles verbunden. In seiner Ruhestellung befindet sich das Schneidewerkzeug 2 am unteren Ende des Schlitzes 10, während der an der Anpressschiene 3 geführte Betätigungsgriff 11 oben ist. Zum Schneiden wird nun der Betätigungsgriff 11 nach unten gedrückt, wodurch das Schneidewerkzeug dem Schlitz 10 entlang noch oben fährt und die auf der Auflage 1 befindliche Glasscheibe 4 von hinten anritzt. Beim Loslassen des Betätigungsgriffes 11 fährt dieser, bedingt durch das Gegengewicht des Schneidewerkzeu­ ges 2, automatisch wieder nach oben, wodurch sich auch das Schneidewerkzeug 2 nach unten in seine Ruhestellung ver­ schiebt. An in die Auflage 1 eingeformten Nuten 13 kann die Glasscheibe 4 gegriffen und, wie in Fig. 3 gezeigt, entlang der Ritze nach vorne abgebrochen werden.

Das Schneidewerkzeug 2 ist auf einer Halteplatte 14 befes­ tigt. Diese Halteplatte 14 ist horizontal verschieblich auf einer Halterung 15 gelagert, die ihrerseits an zwei geschlif­ fenen Wellen 12 vertikal verschieblich geführt ist. Fig. 6 zeigt das Schneidewerkzeug 2 in seiner Ruhestellung. Ist nach erfolgtem Schneiden bzw. Anritzen das Schneidewerk­ zeug 2 in seine oberste Position nach Fig. 4 gelangt und fährt von da wieder nach unten, drückt ein Rückstellhebel 16 die Halteplatte 14 um ein geringes Mass entlang der Halterung 15 zurück. Dadurch wird, wie aus Fig. 5 ersichtlich, das Schneidewerkzeug 2 von der Glasscheibe 4 abgehoben. Ein mit einem Kopf 18 versehener Sperrstift 17 steckt in durch die Halteplatte 14 und der Halterung 15 eingebrachte Bohrungen. Die Bohrung in der Halterung 15 nimmt den Stift 17 auf, während die Bohrung 19 in der Halteplatte 14 so bemessen ist, dass der Kopf 18 darin aufgenommen werden kann. Die Boh­ rung 19 in der Halteplatte 14 ist dabei so angebracht, dass der Kopf 18 des Stiftes 17 nur in der Rückstellposition der Halteplatte 14 gegenüber der Halterung 15 in diese hinein­ fällt und damit das Schneidewerkzeug 2 während der Abwärts­ fahrt in seiner abgehobenen Rückstellposition arretiert. Ist das Schneidewerkzeug 2 wieder in seiner unteren Ruhestellung angelangt, löst sich die Arretierung indem der Sperrstift 17 auf einer Grundplatte 20 auftrifft und dadurch sein Kopf 18 aus der Bohrung 19 emporgehoben wird. Die Halteplatte 14 ver­ schiebt sich durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder an der Halterung 15 entlang wieder in Richtung der Auflage 1. Das Schneidewerkzeug 2 ist dann für einen neuen Scheide- bzw. Anritzvorgang bereit.

Claims (10)

1. Vorrichtung zum Zuschneiden von Glasscheiben, gekenn­ zeichnet durch eine annähernd vertikale Glasscheiben- Auflage (1) und durch Mittel, zum Festhalten der zu schneidenden Glasscheibe (4) auf dieser Auflage sowie durch ein von hinten, von der Glasscheiben-Auflage her, die Glasscheibe angreifendes Glas-Schneidewerkzeug (2).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben-Auflage (1) im wesentlichen aus einer zweigeteilten Platte besteht, mit einem Schlitz (10) zwischen den beiden Plattenteilen, durch welchen das Glas-Schneidewerkzeug (2) vertikal verschieblich hin­ durchgeführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im oberen Bereich der Glasscheiben-Auflage (1) gelagerte klappbare Anpressschiene (3).

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass über eine am oberen Ende der Anpressschiene (3) befind­ liche Rolle das Glas-Schneidewerkzeug (2) mit einem vorn auf der Anpressschiene (3) geführten Betätigungsgriff (11) mittels eines Kabels oder eines Seiles verbunden ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas-Schneidewerkzeug (2) auf einer Halteplatte (14) befestigt ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (14) horizontal verschieblich auf einer Halterung (15) gelagert ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (15) an zwei geschliffenen Wellen (12) ver­ tikal verschieblich geführt ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet dass ein mit einem Kopf (18) versehener Sperrstift (17) in durch die Halteplatte (14) und der Halterung (15) einge­ brachte Bohrungen steckt, wobei die Bohrung in der Halte­ rung (15) den Stift (17) aufnimmt, während die Bohrung (19) in der Halteplatte (14) so bemessen ist, dass der Kopf (18) darin aufgenommen werden kann und wobei die Bohrung (19) in der Halteplatte (14) so angebracht ist, dass der Kopf (18) des Stiftes (17) nur in der Rückstell­ position der Halteplatte (14) gegenüber der Halterung (15) in diese hineinfällt und damit das Schneidewerkeug (2) während der Abwährtsfahrt in seiner abgehobenen Rück­ stellposition arretiert.

9. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Rückstellhebel (16), der die Halteplatte (14) um ein geringes Mass entlang der Halterung (15) zurückdrückt, wenn nach erfolgtem Schneiden bzw. Anritzen das Glas- Schneidewerkzeug (2) in seine oberste Position gelangt ist und von da wieder nach unten fährt, wodurch das Glas- Schneidewerkzeug (2) von der Glasscheibe (4) abgehoben wird.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen an der Auflage (1) entlang einem Massstab (8) längsver­ schiebbaren Anschlag (7), der je nach der gewünschten Breite oder Länge der Glasscheibe in die entsprechende Entfernung von der Schnittlinie verschiebbar und dort feststellbar ist.