DE3731127C2 - - Google Patents
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- C23C14/22—Coating by vacuum evaporation, by sputtering or by ion implantation of the coating forming material characterised by the process of coating
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur dekorativen
Beschichtung von Substraten mittels reaktiver Bedampfung.
Aus der DE-PS 28 42 393 und der GB-OS 20 58 843 sind Verfahren
bekannt, mit deren Hilfe Substrate aus Metall, Kunststoff
oder anderen Materialien mit dekorativen Beschichtungen
versehen werden können. Bei der Anwendung dieses bekannten
Verfahrens befindet sich das auf den Substraten niederzuschlagende
Material in fester Form in einem Schmelztiegel,
über dem eine Glühkathode angebracht ist, die an eine positive
Spannung gelegt und aufgeheizt wird. Die Substrate werden
an eine negative Spannung gelegt, worauf ein Lichtbogen gezündet
wird, der das Beschichtungsmaterial in dem Schmelztiegel
zum Schmelzen bringt. Erst nach dem Schmelzen verdampft
das Beschichtungsmaterial und schlägt sich auf den
Substraten nieder. Bei den bekannten Verfahren wird dabei
Titan verdampft, das mit einem in dem Verdampfungsgefäß befindlichen
Gas wie Stickstoff reagiert, was den Zweck hat,
auf den Substraten eine goldfarbige TiN-Beschichtung zu erzeugen.
Die bekannten Verfahren sind jedoch auf kleinflächige
Schmelztiegel beschränkt, da bei größeren Tiegeln mit
sehr hohen Energiewerten gearbeitet werden müßte. Da das
Beschichtungsmaterial in dem Schmelztiegel zunächst zum
Schmelzen gebracht wird, ist es nicht möglich, den Schmelztiegel
in einer beliebigen Position der Beschichtungskammer
zu montieren. Diese Einschränkung macht es erforderlich, die
zu beschichtenden Substrate mittels komplizierter mechanischer
Vorrichtungen um drei Bewegungsachsen zu drehen, damit
eine gute Gleichmäßigkeit der zu beschichtenden Teile gewährleistet
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dessen Anwendung
ohne Einschränkungen hinsichtlich der Größe und der Form der
zu beschichtenden Substrate bei niedrigen Temperaturen abriebfeste
dekorative Beschichtungen erzeugt werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Da
bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit katodischer
Lichtbogenverdampfung gearbeitet wird, wird ein hoher
Prozentsatz des verdampften Beschichtungsmaterials ionisiert,
wobei bei Titan über 70% Ionen vorhanden sind. Die
Ionen existieren dabei in verschiedenen Ladungszuständen,
und sie haben eine sehr hohe kinetische Energie, nämlich
mehrere Vielfache von 10 eV. Es entstehen Beschichtungen mit
sehr hoher Dichte und einer ausgezeichneten Vermischung der
beteiligten Materialien, was auf die starke Ionisierung des
vom Target ausgehenden Teilchenstroms zurückzuführen ist.
Die erzielte Qualitätsverbesserung der Beschichtung betrifft
nicht nur die Struktur, sondern auch die erzielbare Farbe.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Lichtbogenquelle,
welche in der Vorrichtung von Fig. 1
verwendet wird,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm eines Betriebszyklus
der Lichtbogenquelle,
Fig. 3A ein Blockschaltbild der Steuerschaltung
für die Lichtbogenversorgung,
Fig. 3B ein Flußdiagramm eines Programms, welches für die
Steuerschaltung gemäß Fig. 3A verwendet werden
kann,
Fig. 4 Reflektionsprofile von mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugten Beschichtungen, und
Fig. 5 und 5A Profile, welche die atomare Zusammensetzung der
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzeugten Beschichtungen zeigt.
Durch die Anwendung des anschließend zu beschreibenden Verfahrens können
die Adhäsion und die Farb-Reproduzierbarkeit
von dekorativen Beschichtungen auf Substraten
verbessert werden.
Das Verfahren kann
bei der Beschichtung einer Vielzahl von Substraten angewandt
werden, einschließlich Zink, Aluminium, rostfreier
Stahl, Kunststoffe, Messing und Legierungen hiervon. Bei
den mit harten Materialien beschichteten Substraten
wird die Oberfläche des Substrats
mit zumindest einem harten Beschichtungsmaterial
beschichtet, welches von Nitriden, Carbiden, Carbonitriden
und dotierten Zusammensetzungen hiervon von Titan,
Zirkonium, Titan-Aluminium und Titan-Zirkonium-Systemen
gewählt ist.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung 100 zur reaktiven Bedampfung
gezeigt. Innerhalb eines Vakuumgefäßes wird eine Lichtbogenquelle
110 mittels einer extern pulsierend betriebenen
Stromversorgung 105 betrieben. Die zu beschichtenden
Substrate 103 können auf einem Drehtisch 102 angeordnet
sein. Der Drehtisch 102 kann mittels einer äußeren Hochspannungsversorgung
104 negativ vorgespannt sein. Die Versorgungsgeräte
104 und 105 können, wie in Fig. 1 angedeutet,
geerdet oder mit geeigneten Quellen positiven Potentials
verbunden sein. Die Vorrichtung 100 ist auch mit einem
Gaszufuhrrohr 106 und einem Vakuumpumpensystem 101 verbunden.
Mittels einer Ventilbatterie 107 können unterschiedliche
Gase dem Gaszufuhrrohr 106 zugeführt werden.
Es kann auch ein Schirm bzw. Verschluß 108 verwendet werden.
Die Lichtbogenquelle kann auch teilweise (in nicht dargestellter
Weise) gedrosselt bzw. mit Leitblechen versehen
sein, um den Beschichtungsfluß zu reduzieren, um die
Substrattemperatur zu steuern.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung, welche beispielsweise
eine Lichtbogenquelle 110 darstellt, in der das zu
verdampfende Material mittels eines elektrischen Lichtbogens
erhitzt wird. Die Lichtbogenquelle kann in der
Vakuumkammer in einer Anordnung seitlich, oben oder unten
angeordnet sein. Eine Begrenzung des Lichtbogens auf der
Quelle wird mittels eines Begrenzungsrings 113 erzielt.
Der Begrenzungsring 113 kann aus Bor-Nitrid, Titan-Nitrid,
Hartglas, Quarzglas oder Natronkalk-Glas bestehen. Eine
Lichtbogenbegrenzung kann auch mittels geeigneter Abschirmbleche
und magnetischer Felder erreicht werden. Bei den
letztgenannten Techniken tritt eine Auslöschung des Lichtbogens
auf und der Lichtbogen wird automatisch mittels
einer geeigneten elektronischen Steuereinrichtung wieder
gezündet, wie sie beispielsweise im US-Patent 37 93 179
offenbart ist. Die Stromversorgung 105 kann eine Gleichstromversorgung
sein, falls das Target leitend ist, oder
eine Hochfrequenz-Stromversorgung, falls es isolierend
ist.
Eine Anode 114 ist von der Kathode oder dem Target 102
beabstandet. Die Anode kann das äußere Gehäuse der Lichtbogenquelle
sein oder die Kammerwandungen oder ein Mantel
innerhalb der Kammer, und ist elektrisch vorgespannt oder
geerdet. Die Anode 114 kann innerhalb der Kammer 100 getrennt
von den Kammerwandungen und dem Boden körperlich
angeordnet sein und separat vorgespannt sein, um als Anode
des elektrischen Systems zu wirken, wie dies in Fig. 2
dargestellt und im US-Patent 36 25 848 beschrieben ist.
Darüberhinaus kann die gesamte Kammer oder ein Mantel hiervon
Erdpotential aufweisen (siehe beispielsweise US-PS
37 93 179), um als Anode des elektrischen Lichtbogensystems
zu wirken.
Fig. 3 zeigt beispielsweise Betriebszyklen der Stromversorgung
105. Die Zeit T₁, während der die Lichtbogenquelle
eingeschaltet ist und die Zeit T₂, während der die Lichtbogenquelle
abgeschaltet ist, kann jeweils unabhängig voneinander
variiert werden. Beispielsweise kann die Zeit
T₁ Stunden betragen, wenn die Lichtbogenquelle kontinuierlich
betrieben wird, oder sie kann Minuten betragen, wenn
sie pulsierend betrieben wird. Die Zeit T₂ kann 0 oder
eine begrenzte Zeit sein. Typische Werte für das Pulsmaximum
variieren im Bereich zwischen 30 und 200 A.
Es wird nunmehr auf die Fig. 3A und 3B Bezug genommen,
wobei Fig. 3A ein Blockschaltbild ist, welches die bei der
Lichtbogenversorgung verwendete Steuerschaltung
zeigt. Fig. 3B ist ein Flußdiagramm eines Unterprogramms
des Programms zeigt, welches in der Steuerschaltung gemäß
Fig. 3A verwendet werden kann. In Fig. 3A ist die Steuerschaltung
insgesamt mit der Bezugsziffer 120 bezeichnet
und sie erfaßt eine programmierbare Prozeßsteuerung 122.
Die Prozeßsteuerung 122 ist
mit einem Programm versehen, um den kathodischen
Lichtbogen-Prozeß zu steuern.
Zweckmäßigerweise umfaßt die Steuereinheit
122 einen Ausgang 128, welcher die Größe des von der Lichtbogen-
Stromversorgung 105 zugeführten Stroms steuert und
einen Ausgang 130, welcher die Größe der von der Hochspannungsversorgung
104 gelieferten Gegenspannung steuert.
Die Steuereinheit 122 ist üblicherweise auch dazu ausgebildet,
Signale von einem Temperatursensor 132 empfangen
zu können, wobei die Steuereinheit interne Analog/Digital-
Schaltungen aufweist, um das Ausgangssignal des Temperatursensors
zu digitalisieren, um dessen Verarbeitung zu erleichtern.
Der Temperatursensor 132 kann typischerweise
ein konventioneller Infrarotsensor sein, welcher die
Temperatur der Substrate 103 mißt. Diese Temperatur wird
im folgenden T S genannt. Die Steuereinheit umfaßt üblicherweise
auch einen Ausgang 134, welcher die Lichtbogen-Stromversorgung
105 ein- und ausschaltet. Es ist auch ein konventioneller
Ausgang 135 vorgesehen, welcher über eine
Spule 115′ mit einer Zündeinrichtung 115 verbunden ist,
um einen Lichtbogen vom Target 102 zu erzeugen, wobei die
Zündeinrichtung elektromechanisch, elektrisch oder als
Gasentlader-Typ ausgebildet sein kann.
Im Betrieb ermöglicht das mit der Steuereinheit 122 üblicherweise
gelieferte Programm das Einstellen der Größe
des Lichtbogenstroms vom Ausgang 128. Es ermöglicht auch
das Einstellen der Größe der von der Hochspannungsversorgung
104 gelieferten Vorspannung.
Das Unterprogramm wird gemäß Fig. 3B bei 137 eingegeben
und die Substrattemperatur wird bei 134 gelesen. Die
Substrattemperatur T S wird dann mit der unteren Temperaturgrenze
T L bei 136 verglichen. Falls es beispielsweise gewünscht
wird, die Durchschnittstemperatur des Substrats
103 bei ungefähr 100°C zu halten, beträgt die untere
Temperaturgrenze T L ungefähr 90°C. Wenn die Substrattemperaturen
geringer als T L sind, wird über den Ausgang
136 der Zündeinrichtung 115 Strom zugeführt, um den Lichtbogen
zu zünden, wobei dies bei 138 angezeigt wird. Dieser
Zeitpunkt entspricht einer der führenden Kanten der in
Fig. 3 gezeigten Pulse. Wie weiter oben erwähnt, wird die
Pulshöhe üblicherweise über den Ausgang 128 gesteuert.
Sobald der Puls indiziiert worden ist, wird bei 139 das
Unterprogramm gemäß Fig. 3A beendet, so daß in das in der
Steuereinheit 122 üblicherweise vorgesehene Hauptprogramm
zurückgekehrt wird. Solang der Ablagerungsvorgang stattfindet,
wird das Unterprogramm gemäß Fig. 3B wiederholt
durchgeführt. Sobald in das Unterprogramm zurückgekehrt
wird, wird die Substrattemperatur wiederum abgelesen und
es wird erneut ein Vergleich mit der unteren Temperaturgrenze
T L bei 136 durchgeführt. Angenommen, daß zu dieser
Zeit die Substrattemperaturen größer sind als die untere
Temperaturgrenze, so wird bei 140 ein weiterer Vergleich
durchgeführt, um zu bestimmen, ob die Substrattemperatur
größer als eine obere Temperaturgrenze T U ist. Unter der
Annahme, daß die gewünschte, mittlere Temperatur der
Substrate ungefähr 100°C ist, wird die Temperaturgrenze
T U typischerweise bei ungefähr 110°C eingestellt. Wenn
diese Temperaturgrenze überschritten wird, so wird über
den Ausgang 134 der Steuereinheit 122 ein Signal erzeugt,
um die Lichtbogen-Stromversorgung 105 abzustellen, wobei
dies bei 142 angezeigt wird. Dieser Zeitpunkt entspricht
den nachlaufenden Kanten der in Fig. 3 gezeigten Pulse.
Sobald die Lichtbogenversorgung 105 abgeschaltet ist, wird
über den Ausgang 139 in das Hauptprogramm zurückgekehrt.
Wenn die Substrattemperatur T S geringer ist als die obere
Grenztemperatur T U, so wird der Puls in seinem "EIN"-Zustand
gehalten.
Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, daß die Lichtbogenquelle
110 pulsierend betrieben wird, um die Temperatur
des Substrats auf einer Höhe zu halten, die für die hier
vorgesehenen Beschichtungen geeignet ist, wie weiter untenstehend
im Zusammenhang mit Beispiel I näher erläutert.
wird.
Das Pulsieren der Lichtbogenquelle kann in anderer Weise
verwirklicht werden. Beispielsweise kann bei 136 ein Vergleich
gemacht werden, um zu bestimmen, ob T S<T U. Falls
dies zutrifft, wird die Lichtbogenversorgung abgestellt.
Es werden dann bei 140 Vergleiche gemacht, um festzustellen,
wann T S<T L. Sobald dies zutrifft, wird der Lichtbogen
erneut gezündet. Weiterhin können da, wo Hardware-Quellen
zum Erzeugen von Pulsfolgen bei anderen Anwendungen als
der kathodischen Ablagerung bekannt sind, Hardware-Konfigurationen
verwendet werden. Weiterhin kann die Art der
zur Aufrechterhaltung der Substrattemperatur vorgesehene
Steuerung in anderer Weise von derjenigen, die in Fig. 3B
dargestellt ist, unterschiedlich sein. Beispielsweise
kann eine konventionelle Regelkreissteuerung verwendet
werden, bei der die gemessene Substrattemperatur kontinuierlich
mit der gewünschten Substrattemperatur verglichen
wird, um ein kontinuierliches Fehlersignal zu erhalten,
welches verwendet wird, um die Substrattemperatur zu
steuern. In alternativer Weise kann ähnlich Fig. 3B verfahren
werden und ein Vergleich entsprechend Schritt 131
durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Temperatur
T S kleiner als T L ist. Falls dies zutrifft, wird der Lichtbogen
gezündet und die Stromversorgung 105 während einer
vorbestimmten Zeitdauer eingeschaltet. Es wird hier keine
obere Temperaturgrenze T U verwendet. Vielmehr wird die
Substrattemperatur T S wiederholt mit der unteren Temperatur
T L verglichen. Wenn T S wiederum kleiner ist als T L, so
wird die Lichtbogenversorgung während der vorbestimmten
Zeitdauer erneut eingeschaltet.
Der Lichtbogen wird innerhalb der Kammer mittels der Zündeinrichtung
115 gezündet. Die Zündeinrichtung 115 kann
ein elektromechanisches Gerät sein, welches die Oberfläche
der Kathodenquelle mit einem Lichtbogen zündenden Draht
kontaktiert, oder ein Gasentladungs-Zündsystem, bei dem
eine Hochspannungs-Gasentladung zwischen der Zündeinrichtung
und der Kathodenoberfläche mittels eines geeigneten Versorgungsgerätes
eine elektrische Strombahn erzeugt. Die
kathodische Lichtbogenquelle ist mittels eines speziellen
Kanals, der auf den Kupferblock 111, welcher an der Rückseite
der Kathode oder des Lichtbogenquellenmaterials 102
befestigt ist, eingearbeitet ist, wassergekühlt. Der elektrische
Lichtbogen bewirkt auf der Oberfläche des Kathodenmaterials
einen "Kathodenfleck". Der Kathodenfleck bewegt
sich in zufälliger Weise über die Oberfläche des Beschichtungsquellenmaterials,
um ein Beschichtungsplasma zu bilden.
Die Bewegung des Kathodenflecks kann auch mit Hilfe geeigneter
Magnetfeldanordnungen gesteuert werden.
Die zu beschichtenden Gegenstände werden üblicherweise
als Substrate bezeichnet und sind allgemein bei 103 dargestellt,
wobei die Substrate nicht im Detail gezeigt sind,
nachdem sie als solche nicht Teil der Erfindung sind. Die
Beschichtungsmaterialquelle 102 wird üblicherweise als
Kathode oder Target bezeichnet (wobei das Target auf der
Kathode angeordnet sein kann oder das Target die Kathode
darstellen kann). Das Target 102 ist der Ursprung des Beschichtungsflusses
bzw. des Plasmas für den Lichtbogenablagerungs-
Prozeß. Die Quellenmaterialien 102 wie beispielsweise
Titan, Zirkonium, Titan-Zirkonium oder Titan-
Aluminium sind Festkörper und können zylindrische, kreisförmige,
längliche oder rechtwinklige Form oder jedwede
andere geeignete Form aufweisen. In alternativer Weise
können separate Targets für jedes Quellenmaterials verwendet
werden, um gleichzeitig ein gemischtes Beschichtungssystem
aufzutragen bzw. abzulagern.
Im Betrieb werden die zu beschichtenden Substrate chemisch
gereinigt und dann auf dem drehbaren Werkstückhalter 102
angeordnet. Mittels eines Pumpsystems 101 wird dann die
Vakuumkammer 100 evakuiert. Die Substrate oder Teile werden
dann ionengereinigt und durch Metallionenbombardierung
aufgeheizt, indem die Lichtbogenquelle 110 eingeschaltet
werden und die Substrate mittels der Hochspannungsversorgung
104 auf eine Hochspannung vorgespannt werden. Danach wird
die Lichtbogenquelle 110 mit unterschiedlichen Betriebszyklen
pulsierend betrieben und die Vorspannung der Hochspannungsversorgung
104 und die Lichtbogenstromquelle 105
werden in Abhängigkeit von der Temperaturgrenze der Substrate
eingestellt. Es wird dann über das Gaszufuhrventil 106
und die Ventilbatterie 107 ein reaktives Gas mit geeigneten
Dotierstoffen zugeführt, um den Kammerdruck im Bereich
von ungefähr 0,1 bis 6,6 µbar aufrecht zu erhalten. Die
Substratvorspannung und der Lichtbogenstrom können mittels
einer automatischen Prozeßsteuereinheit gesteuert werden,
welche bei einer vorher eingestellten Temperaturgrenze
betrieben wird. Die hieraus folgende harte Beschichtung
beginnt sich bei einer gegebenen Substrattemperatur abzulagern.
Typische Beschichtungsstärken im Bereich von 0,5
bis 5,0 µm werden dann für dekorative Anwendungen abgelagert.
Für unterschiedliche Substrattemperaturen und Beschichtungskombinationen
beobachtete typische Betriebsbedingungen
sind in Tabelle I gezeigt, in der der Bereich x für
Legierungen und Carbonitride von 0<x<1 variiert, und
insbesondere von 0,1 bis 0,9 in 0,1-Schritten, falls dies
nicht ausdrücklich anders angegeben ist, wie beispielsweise
bei Proben 5 und 14, wo sich die 0,1-Schritte von 0,1 bis
0,5 erstreckten. Im allgemeinen stellt beispielsweise die
Probe 10 neun Proben dar, bei denen x in 0,1-Schritten
von 0,1 bis 0,9 gesteigert wurde. Das vorstehende trifft
auf alle Proben zu, bei denen eine Legierung das Targetmaterial
bildet oder ein Carbonitrid das Beschichtungsmaterial
bildet, bei denen Werte "x" angegeben sind.
Darüberhinaus war das Dotierungsmaterial O₂ oder C oder
eine Mischung hieraus, wenn Hintergrund-O₂ typischerweise
in C-dotierten Proben vorhanden war und wenn der Betrag
an Dotierungsmaterial im Bereich von ungefähr 2 bis 7%
Atomgewicht lag. Typischerweise war die C-Quelle ein Kohlenstoff
enthaltendes Gas wie beispielsweise CH₄ oder C₂H₂.
Das vorstehende trifft auf alle Proben zu, bei denen angegeben
ist, daß das Beschichtungsmaterial dotiert ist.
Die vorhergehenden Anmerkungen hinsichtlich der relativen
Legierungs- und Carbonitrid-Mengen und Dotierungsmaterial-
Mengen treffen auch auf das Beispiel II und alle anderen
Bezugnahmen auf "x" und Dotierungsmaterialien in der Beschreibung
und den Ansprüchen zu. Weiterhin kann auch ein
Edelgas wie beispielsweise Argon anwesend sein.
Aus den in Tabelle I aufgeführten Ergebnissen wurde herausgefunden,
daß der Glanz bzw. Schimmer der Grundmaterialien
erhalten blieb, wenn die Beschichtungsdicke kleiner als
5 µm war. Dickere Schichten (wie beispielsweise 25
oder 50 µm) können ebenfalls abgelagert werden. Bei
solchen Schichten kann der Glanz (Reflexionsvermögen)
des Substrats (Grundmaterial) nicht dupliziert bzw. nachgeahmt
werden; es kann jedoch das Oberflächenfinish dupliziert
werden. Typische Schichten der oben genannten Dicke können
mehrere Schichten aufweisen, deren Material jeweils gleich
oder unterschiedlich sein kann.
Fig. 4 zeigt das optische Reflexionsvermögen von erfindungsgemäß
hergestellten Filmen aus dotiertem TiN, dotiertem
ZrN und Ti x Zr1-x N. Es ist auch das Reflexionsvermögen
von 14 k Goldfilm dargestellt. Es ist daher ersichtlich,
daß die optischen Reflexionsspektren der erfindungsgemäßen
Beschichtungsfilme den Erfordernissen gemäß US-Patent
44 15 521 (Sasanuma) entsprechen. Die unterschiedlichen
Farbspektren, die in unterschiedlichen Beschichtungssystemen
erhalten wurden, sind in Tabelle II als Beispiel II gezeigt.
Die in der obigen Tabelle und auch in der nachfolgenden Beschreibung
verwendete Bezeichnung 10k bis 24k wird zur näheren
Bezeichnung des Farbtons der erzielten Beschichtung verwendet.
Zwischen dieser Farbdefinition und der von der CIE
(Commission Internationale de l'Eclariage) festgelegten Norm
gilt die aus der folgenden Tabelle ersichtliche Beziehung:
1N entspricht ungefähr 14K
2N entspricht ungefähr 18K
3N entspricht ungefähr 20K
4N entspricht ungefähr 22 bis 24K.
2N entspricht ungefähr 18K
3N entspricht ungefähr 20K
4N entspricht ungefähr 22 bis 24K.
Die Farbbezeichnung 10K entspricht dabei einer sehr hellen,
gelblichen Goldfarbe, die heller als 1N der obigen Tabelle
ist.
Aus den Ergebnissen der Tabelle II ist ersichtlich, daß
für dekorative Beschichtungen ein weiter Farbbereich erzeugt
werden kann. Die Dicke des Beschichtungsfilms war
in allen Fällen im Bereich zwischen 0,10 bis 6 µm.
Bei TiN ist die gold-gelbe Farbe im allgemeinen reich an
grüner und bronzefarbener Farbe, wobei ZrN ein gelblich-
grün ist, bei dem grün vorherrscht. Sowohl TiN als auch
ZrN können mit O₂ dotiert werden, um das Grün zu eliminieren,
und mit C, um das Rot zu verstärken. Dementsprechend kann
durch Kombination der Dotierstoffe O₂ und C bei dotiertem
TiN oder dotiertem ZrN eine Steuerung von 10k bis 24k bewirkt
werden. Weiterhin steigt bei Ti x Zr1-x N der Wert von
k an, wenn der Wert von x ansteigt. In ähnlicher Weise
variieren TiC x N1-x und Ti x Al1-x N durch unterschiedliche
Farben hindurch, wenn sich der Wert von x ändert.
Unter nochmaligen Bezug auf Fig. 4 sei angemerkt, daß die
14k Goldfarbe von Ti x Zr1-x N-Beschichtung mit x-Werten im
Bereich von ungefähr 0,25 bis ungefähr 0,30 erhalten wurde.
Diese Farbe wurde mittels der dotierten ZrN-Beschichtung
mit ungefähr 1% O₂ und ungefähr 4% C erhalten, wobei
alle Prozent-Angaben für alle Dotierungsstoffe, auf die
in der Beschreibung und in den Ansprüchen Bezug genommen
wird, auf die Atome bezogen sind. Die 14k Goldfarbe
des dotierten TiN wurde mit ungefähr 4% O₂ erreicht.
Weiterhin befanden sich Ti und N in nicht-stöchiometrischen
Verhältnissen, wobei das Verhältnis des Anteils an Ti von
ungefähr 1,15 bis ungefähr 1,25 für jedes Prozent
Stickstoff variierte. Um nicht-stöchiometrische Beschichtungsfilme
zu erhalten, wurde ein verminderter Stickstoffdruck
im Bereich von 0,1 bis 1,3 µbar verwendet.
Die 10k Goldfarbe wurde mit (a) Ti x Zr1-x N erzielt, wobei
x von ungefähr 0,15 bis ungefähr 0,20 variierte, mit (b)
dotiertem ZrN mit ungefähr 2% O₂-Dotierung, und mit (c)
dotiertem TiN mit ungefähr 4% O₂-Dotierung und 3% C-
Dotierung, wobei das Verhältnis des Betrages an Ti von
ungefähr 1,25 bis ungefähr 1,40 für jedes Prozent
Stickstoff variierte.
Zur Herstellung der 18k Goldfarbe wurde dotiertes TiN mit
ungefähr 2% O₂-Dotierung und ungefähr 5% Kohlenstoff-
Dotierung oder Ti x Zr1-x N verwendet, bei dem x von ungefähr
0,4 bis ungefähr 0,45 variiert.
Bei der 24k Goldfarbe wurde Ti x Zr1-x N verwendet, wobei
x von ungefähr 0,5 bis ungefähr 0,55 variiert.
Als nächstes wurde die Abnutzungsfestigkeit dieser Beschichtungen
unter Verwendung eines "Nadel-auf-Scheibe"-
Verfahrens gemessen, bei dem eine Nadel mit einer Last
von 500 g auf rotierende beschichtete Proben (beschichtete
Scheiben) aufgelegt wurde und Kratzer in der Beschichtung
mit einem optischen Mikroskop von 50facher Vergrößerung
nach 50 Umdrehungen gesucht wurden. In keiner der harten
Beschichtungen gemäß Tabelle II waren Kratzer vorhanden.
Fig. 5 und 5A zeigen die atomaren Zusammensetzungsprofile
verschiedener Beschichtungen für unterschiedliche Farben,
wie sie mittels eines Elektronenspektrokops für chemische
Analyse (ESCA) gemessen wurden, wobei Fig. 5 das ESCA-
Sputter-Tiefenprofil für einen mit O₂ und C dotierten TiN-
Film und Fig. 5A das gleiche Profil für einen TiZrN-Film
zeigen. Das im Film vorhandene O₂ stammt aus einem Hintergrundanteil
von O₂ im System. Dieser Hintergrundanteil
ist auch in dem in Fig. 5 gezeigten O₂ enthalten.
Claims (10)
1. Verfahren zur dekorativen Beschichtung von Substraten
mittels reaktiver Bedampfung, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Substrat, das aus Kunststoff, Zink, Zinklegierungen,
Messing oder Edelstahl besteht, durch kathodische Lichtbogenverdampfung
von einem Target, das zumindest aus Titan,
Zirkonium, Titan-Aluminium- oder Titan-Zirkoniumlegierungen
besteht, in einer zumindest Stickstoff oder ein kohlenstoffhaltiges
Gas enthaltenden reaktiven Atmosphäre mit dekorativen
Schichten im Dickenbereich von 0,5 bis 5 µm beschichtet
wird, wobei das Target negativ in bezug auf die Anode vorgespannt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat negativ in bezug auf das Target vorgespannt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtbogen impulsförmig betrieben wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer goldfarbigen Schicht der
Zusammensetzung Ti x Zr1-x N mit 0<x<1, deren Farbe mit x variiert,
ein Titan-Zirkonium-Legierungstarget und Stickstoff-
Gas eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer graufarbigen, TiC enthaltenden
Schicht ein Titantarget und ein kohlenstoffhaltiges
Gas eingesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer farbigen Schicht der Zusammensetzung
TiC x N1-x mit 0<x<1 ein Titantarget und ein
Stickstoff und Kohlenstoff enthaltendes Gas eingesetzt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer farbigen Schicht der Zusammensetzung
Ti x Al1-x N mit 0<x<1 ein Titan-Aluminium-Legierungstarget
und Stickstoff-Gas eingesetzt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer goldfarbigen Schicht der
Zusammensetzung TiN mit O₂- und/oder C-Dotierung, deren Farbe
mit dem relativen Dotierungsgehalt variiert, ein Titantarget,
Stickstoffgas und O₂- und C-haltige Dotierungsgase
eingesetzt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung weißgoldfarbiger Schichten der
Zusammensetzung ZrN mit O₂- und C-Dotierung, deren Farbe mit
dem relativen Dotierungsgehalt variiert, ein Zirkoniumtarget,
Stickstoffgas und O₂- und C-haltige Dotierungsgase eingesetzt
werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß Ringe, Uhrengehäuse, Uhrenbänder, Silberwaren
wie Tafelsilber, Brillenrahmen, Federhalterkappen oder Feuerzeuge
als Substrate dekorativ beschichtet werden.
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