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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten mindestens
eines Werkstückes
mit einem Oxid einer Metall-Legierung, dies aus einem Metall-Legierungstarget;
eine Beschichtungsanlage für
kathodisches Bogenverdampfen mit einem mit einem Sauerstoffvorrat
verbundenen Gaseinlass in den Vakuumrezipienten und mit mindestens
einem Verdampfungstarget aus einer Metall-Legierung; ein Verfahren
zum Betrieb einer kathodischen Bogenentladung; sowie eine Verwendung
des genannten Betriebsverfahrens.
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Definition: Unter dem Begriff "Phase" ist im Folgenden "kristallografische
Phase" zu verstehen.
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Oxide
von Metall-Legierungen werden üblicherweise
durch reaktives Sputterbeschichten, Elektronenstrahl-Verdampfungsbeschichten,
Ion-Plating oder durch CVD-Verfahren als Beschichtungen abgeschieden. Versucht
man Oxide von Metall-Legierungen mit kathodischer Bogenverdampfung
abzuscheiden, so ergeben sich zahlreiche Probleme. Es gelingt nicht,
die Bewegung des oder der Kathodenpunkte mit den bekannten Mitteln,
wie mit Magnetfeldern, zu kontrollieren, wie dies bei der Beschichtungsabscheidung
von reinen Metall-Legierungen und von leitenden Nitriden gelingt.
Grund hierfür
ist die bekannte starke Änderung
der Sekundärelektronenemission
mit Änderung
der Targetoberflächen-Oxidation, die zu
einer Hysterese des Kathodenoberflächen-Zustandes führt.
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Im
Weiteren sind die genannten Probleme bei der Legierungs-Oxid-Beschichtung
auch gekennzeichnet durch Festbrennen der Bogen an gewissen Targetstellen,
was zu erhöhter
Spritzeremission führt,
die zu stöchiometrisch
unkontrollierter, ja gar metallischer Spritzerablagerung führt.
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Es
besteht ein großes
fertigungstechnisches Interesse an Verfahren für das Beschichten von Werkstücken mit
Schichten von isolierenden Legierungsoxiden, insbesondere von stöchiometrischen,
da diese, wie beispielsweise aus der
EP 0 513 662 A1 , entsprechend der
US 5 310 607 A1 derselben
Anmelderin, bekannt, hohe Härten
aufweisen.
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Gemäß diesen
Schriften werden Hartstoffschichten vorgeschlagen, welche im Wesentlichen
durch Legierungsmischkristalloxide, im Speziellen durch (Al, Cr)2O3 gebildet sind.
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Aus
der reaktiven Kathodenzerstäubungstechnik
ist es bekannt, die Vergiftung des metallischen Targets mit nichtleitenden
Reaktionsproduktschichten, insbesondere hier interessierend, mit
elektrisch isolierenden Oxidschichten, durch eine Reaktivgasregelung
zu kontrollieren. Bei kathodischer Bogenverdampfung hat sich ein
solches Vorgehen als kontraproduktiv herausgestellt. Ein Absenken
des Sauerstoff-Partialdruckes und damit eine Prozessführung hin
gegen den metallischen Mode erhöht
nämlich
beim Bogenentladungsverdampfen die Einbrenngefahr und damit die
Gefahr von Spritzeremissionen und die Sprunghaftigkeit der Brennfleck- bzw.
Kathodenfußpunkt-Bewegung über große Sprungdistanzen
an der Targetoberfläche.
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Beim
kathodischen reaktiven Bogenverdampfen zur Herstellung von Nitridbeschichtungen
wird das Arbeiten in einer Atmosphäre mit Stickstoffüberfluss
empfohlen. Überträgt man diese
Idee auf die Oxidbeschichtung der hier primär interessierenden Art, nämlich primär auf Legierungs-Oxid-Beschichtungen,
aber auch genereller auf Bogenverdampfungsbeschichten mit isolierenden
Schichten, wie z. B. mit nichtleitenden Metalloxidschichten, so
führt dies
nicht zum Erfolg, da bei einer Oxidbelegung des Targets bzw. Belegung
mit nichtleitender Schicht die Bogenentladung häufig zusammenbricht und aufgrund
der Vergiftungsisolation durch die bekannten Zündmechanismen nicht mehr zuverlässig zu
zünden
ist.
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Bestehen
die erwähnten
Probleme schon beim Beschichten von Werkstücken mit Oxiden reiner Metalle
mittels kathodischer Bogenverdampfung, so sind die Probleme noch
wesentlich ausgeprägter,
wenn Oxide von Metalllegierungen bogenverdampft werden sollen. Die
Ver schärfung
der Probleme bei Legierungsverdampfen gegenüber Metallverdampfen an sich
sind auch aus der Nitridbeschichtungstechnik bekannt. Hierzu sei
verwiesen auf O. Knotek, F. Löffler,
H.-J. Scholl; Surf & Coat.
Techn. 45 (1991) 53.
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EP 0 361 265 A1 offenbart
ein kathodisches Lichtbogenverdampfungsverfahren, bei welchem Oxide unterschiedlicher
Legierungen reaktiv in einer Sauerstoffatmosphäre abgeschieden werden.
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Die
Herstellung von Hartschichten aus Mischkristallen aus Aluminiumoxid
und Chromoxid zum Beschichten eines Werkstückes ist in
EP 0 513 662 A1 offenbart.
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Aus
der
JP 5 106 022 A1 ist
es bekannt, ein Ti-Al-Target durch Ionenplattieren mittels einer
Vakuum-Bogenentladung zu verdampfen und eine TiAlN-Schicht auf eine
metallische Fläche
abzuscheiden.
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In "Cathodic arc evaporation
in thin film technology" J.
Vyskocil et. al, J. Vac. Sci. Technol. A 10(4), Juli/August 1992,
S. 1740 ist kathodisches Bogenverdampfen beschrieben.
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In "Effects of target
microstructure an aluminium alloy sputtered thin film properties" R. S. Bailey, J. Vac.
Sci. Technol. A 10(4), Juli/August 1992, S. 1701 sind gesputterte
Schichten angesprochen.
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Aus
der
EP 513 662 A1 ,
entsprechend der
US
5 310 607 A1 , ist Oxidbeschichten mittels Tiegel-Verdampfens
bekannt.
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Grundsätzlich wäre der Einsatz
des kathodischen Bogenverdampfens für die Herstellung insbesondere
von Metalloxidschichten und insbesondere von Schichten von Legierungs oxiden
außerordentlich
wünschenswert,
u. a. weil das kathodische Bogenverdampfen wirtschaftlich zu hohen
Beschichtungsraten führt. Grundsätzlich wäre auch
eine Verbesserung der Prozessstabilisierung von reaktiven Bogenverdampfungs-Beschichtungsprozessen
mit isolierenden Schichten wünschenswert.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter all ihren Aspekten,
zu ermöglichen,
Werkstücke
insbesondere mit Metalloxiden und insbesondere auch mit Oxiden von
Metall-Legierungen,
aber auch generell mit isolierenden Schichten ab elektrisch leitenden
Targets, stöchiometrisch
kontrolliert, zu beschichten, und dies unter Ausnützung der
dem kathodischen Bogenverdampfen eigenen Vorteile, wie z. B. seiner
hohen Beschichtungsrate.
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Dies
wird, zum Beschichten mittels eines Oxides einer Metall-Legierung,
durch Vorgehen nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 erreicht.
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Überraschenderweise
ergibt sich, dass durch den Einsatz einphasiger Targets, im Gegensatz
zu mehrphasigen, sich die Kathodenfußpunkte auf dem Target sehr
viel regelmäßiger bewegen,
wodurch Einbrennen gänzlich
vermieden wird und wodurch die Spritzerdichte drastisch reduziert
wird.
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Obwohl
in einigen Fällen
eine beschränkte
Menge anderer Phasen im Target nicht störend ist, sollte gemäß Anspruch
1 und 4 ihr Anteil 30% bzw. vorzugsweise 10% nicht übersteigen.
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Wie
nachfolgend noch anhand der Beispiele erläutert werden wird, hat sich
weiter gezeigt, dass sich generell das Kathodenpunktverhalten beim
reaktiven Bogenverdampfen elektrisch leitender Targets, insbesondere
von Metalltargets, und Abscheiden eines elektrisch isolierenden
Reaktionsproduktes als Schicht in zwei charakteristische Bereiche
unterteilen lässt.
Es kann generell ein Bereich mit relativ geringem Reaktivgas-Partialdruck
und einigen wenigen Kathodenpunkten, welche relativ großflächig über die
Kathoden- bzw. Targetoberfläche
springen, und ein zweiter Bereich relativ hohen Reaktivgas-Partialdruckes
klar unterschieden werden, bei welchem viele Kathodenpunkte sich
wesentlich schneller und/oder kleinräumiger auf der Kathoden- bzw.
Targetoberfläche
bewegen.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Ausnützung
des zweitgenannten Bereiches gemäß Wortlaut
von Anspruch 2 die Bildung von Spritzern praktisch vollständig unterbindet.
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Dabei
wird vorzugsweise der genannte "Viel-Brennpunktbereich" optimal ausgenützt, d.
h. der Prozessarbeitspunkt unmittelbar bei Reaktivgas-Partialdrücken gewählt, bei
welchen die Bogenentladung abbrechen würde, so dass, wenigstens nahezu,
maximal viele Kathodenpunkte brennen.
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Die
Stabilisierung des Prozessarbeitspunktes kann durch Beobachtung
und Steuerung, aber bevorzugterweise durch eine Regelung vorgenommen
werden, wobei in Anspruch 3 bevorzugterweise eingesetzte Beobachtungsgrößen bzw.,
bei der Regelung, gemessene Regelgrößen sowie bevorzugterweise
eingesetzte gestellte Größen bei
der Steuerung (Open Loop) bzw. regeltechnisch gestellte Stellgrößen bei
einem Regelkreis spezifiziert sind.
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Dem
Wortlaut von Anspruch 5 folgend, hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt
insbesondere die Anwendung der vorerwähnten Verfahren auf Aluminium/Chromlegierungen
ausgezeichnet bewährt.
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Gemäß Wortlaut
von Anspruch 6 und 7 wird in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Hartstoffschicht der erwähnten
Legierung mit mindestens 5 at% Chrom, vorzugsweise mit 10 bis 50
at% Chrom abgeschieden, welch letztere sich, gemäß der vorerwähnten
EP 0 513 662 A1 ,
von ihren Schichteigenschaften her betrachtet, ausgezeichnet beispielsweise
für die
Beschichtung von spanabhebenden Werkzeugen eignet.
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Die
Haftung der erwähnten
Metall-Legierungs-Oxidschicht, insbesondere der (Al, Cr)2O3-Schicht, wird auf
Hartmetall- oder Keramikkörpern,
wie sie für
den Einsatz von spanabhebenden Werkzeugen eingesetzt werden, dadurch
wesentlich erhöht
und reproduzierbarer, dass dem Wortlaut von Anspruch 8 folgend vorgegangen
wird. Dabei wird bevorzugterweise die erwähnte Zwischenschicht einer
Metall/Chromlegierung nichtreaktiv, aber ebenfalls mit kathodischem
Bogenverdampfen auf dem Werkstück
abgeschieden, wobei auch hier bevorzugterweise ein Target eingesetzt
wird, wobei die Metall/Chromlegierung, mindestens vornehmlich, in
einer einzigen Phase vorliegt.
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Die
Schichtabfolge wird im selben Beschichtungsrezipienten durch sequentielles
Aufschalten der Bogenentladung auf die im Allgemeinen unterschiedlichen
Targets erzeugt, wobei für
das Abscheiden der Metall-Legierungs-Oxidschicht das Reaktivgas
Sauerstoff in die Behandlungsatmosphäre eingelassen wird.
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Wie
erwähnt
wurde, wird das Abscheiden nichtleitender Metall-Legierungs-Oxidschichten
im Sinne einer Prozessstabilisierung dadurch wesentlich erleichtert,
dass der oben erwähnte "Viel-Brennpunktbereich" ausgenützt wird.
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Eine
Beschichtungsanlage für
kathodisches Bogenverdampfen mit einem mit einem Sauerstoffvorrat verbundenen
Gaseinlass in den Vakuumrezipienten und mit mindestens einem Verdampfungstarget
zeichnet sich, um die obgenannte Aufgabe anlagetechnisch zu lösen, nach
dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 9 aus.
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Bevorzugte
Ausführungsvarianten
dieser Anlage sind in den Ansprüchen
10 und 11 spezifiziert.
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Wie
erwähnt,
kann an der erwähnten
Anlage ein zweites Target vorgesehen sein, insbesondere mit einer
Metall/Chromlegierung, vorzugsweise vornehmlich einphasig vorliegend,
um nebst der Metall-Legierungs-Oxidschicht eine haftvermittelnde
Zwischenschicht am Werkstück
abzuscheiden.
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Bezüglich Anspruch
9 ist Folgendes anzumerken: Weil erfindungsgemäß erkannt wurde, dass generell beim
Beschichten mit elektrisch schlechter als das Targetmaterial leitenden
Schichten ein reaktiver Bogenverdampfungsprozess vorteilhafterweise
im erwähnten
Viel-Brennpunktbereich
stabilisiert wird, richtet sich Anspruch 9 auf eine Anlage, bei
der generell ein elektrisch leitendes Target vorgesehen ist, bevorzugterweise ausgenützte Steuer- bzw. Regelgrößen spezifiziert
sind, wobei insbesondere auf die Ausnützung des Entladestrom-Frequenzspektrums
hingewiesen sei und als gemessene Regelgröße oder – in einer Steuerung – als beobachtete
Größe, eine
Größe erfasst
wird, welche signifikant ist für
die Charakteristika auftretender Kathodenpunkte und ihrer Bewegung.
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Die
Erfindung wird anschließend
beispielsweise anhand von Beispielen und Figuren erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Anlage,
schematisch;
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2 qualitativ
die Abhängigkeiten
von Brennspannung UB und Sauerstoff-Partialdruck pO2 vom Sauerstoff-Massefluss mO2 bzw.
Axial-Magnetfeld B.
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1. Verwendete Anlagenkonfiguration
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In 1 bedeutet 1 eine
zylindrische Vakuumbeschichtungskammer, welche durch die Pumpöffnung 23 evakuiert
werden kann. Darin angeordnet sind die Kathoden 2 und 3,
die in Form von Scheiben am Deckel und Boden der Anlage mittels
Isolatoren elektrisch isoliert befestigt sind. Sie sind je mit einer
Kühltasche 2' bzw. 3' ausgestattet,
um durch ein zirkulierendes Kühlmittel
die anfallende Verlustwärme
abführen
zu können. Jede
der beiden Kathoden ist mit dem negativen Pol der Stromquelle 18 verbunden,
deren positiver Pol je an eine der die beiden Kathoden umgebenden
ringförmigen
(also als Anoden geschalteten) Scheiben 4 geführt ist,
welche die Elektronen aus der Gasentladung wieder abführen.
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Vorteilhafterweise
ist jede Kathode außerdem
mit einem sogenannten Zündfinger 15 (nur
derjenige für die
obere Kathode ist gezeichnet) ausgerüstet, welcher mittels einer
vakuumdicht durch die Kammerwand hindurchgeführten Betätigungsvorrichtung 16 in
Pfeilrichtung bewegt werden kann, so dass man die Kathode mit dem
Zündfinger
berühren
oder diesen von ihr entfernen kann. Der dabei fließende Strom
wird durch einen Widerstand 17 auf einige 10A begrenzt.
Der beim Abheben des Zündfingers
von der Kathode entstehende Unterbrechungsfunke entwickelt sich
dann zum ersten der für
die Verdampfung benötigten
Kathodenpunkte.
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Die
beiden Kathoden 2 und 3 sind mit je einem zylinderförmigen,
isoliert montierten Blech 19 umgeben, die ein Abwandern
der Kathodenpunkte an die zylindrische Seitenwand der Kathode verhindern
und so die Bewegung derselben auf die Stirnfläche der Kathoden beschränken.
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Weiter
sind Spulen 13 und 14 vorhanden – sie können als
Helmholtz-Paar geschaltet sein –,
welche bewirken, dass schon bei kleiner Feldstärke von etwa 10 Gauß ein Erhöhen der
Plasmadichte und ein Erhöhen der
gegenseitigen Beschichtungsrate der beiden Kathoden bei konstantem
Bogenstrom eintritt.
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In
der Beschichtungskammer sind ferner Substrathalter 5 drehbar
angeordnet, welche mit einem Antrieb 6 verbunden sind,
um so durch eine Rotationsbewegung eine gleichmäßigere Beschichtung zu erhalten. An
den Substrathaltern 5 sind die Einzelhalter 8 bis 12 befestigt.
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2. Auswirkungen der Targetausbildung
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Durch
Heißschmieden
wurde ein Target A mit dem Durchmesser 240 mm und einer Dicke von
20 mm aus einem Pulvergemisch hergestellt. Das Pulver setzte sich
aus elementarem Al und elementarem Cr in einem Mischungsverhältnis von
55 Gew.-% Al zu 45 Gew.-% Cr zusammen. Nach mechanischer Nachbearbeitung
der Targetoberfläche
war diese regelmäßig durchsetzt
mit kleinen Ausbrüchen
in Größenordnung
einiger Zehntel mm. Ein kleiner Abschnitt des so hergestellten Targetmaterials
wurde abgetrennt. Seine Phasenzusammensetzung wurde mit einem Röntgendiffraktometer
bestimmt. Das Spektrum entsprach einer Überlagerung des Spektrums der
kubisch flächenzentrierten
Phase des Aluminiums und der kubisch raumzentrierten Phase des Chroms.
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Nun
wurde Target B mit den gleichen Maßen wie Target A ebenfalls
durch Heißschmieden
hergestellt, diesmal aber aus einem Pulver einer Legierung. Die
Legierung setzte sich aus 55 Gew.-% Al und 45 Gew.-% Cr zusammen
und wurde vorgängig
durch Vakuumschmelzen hergestellt und unter Schutzgas auf eine Korngröße einiger
zehntel mm gemahlen. Danach wurde dieses Pulver heiß isostatisch
gepresst. Ein kleiner Abschnitt des so hergestellten Targetmaterials
wurde abgetrennt. Seine Phasenzusammensetzung wurde mit einem Röntgendiffraktometer
bestimmt. Das Spektrum entsprach einer Mischung von γ-Phasen, wie
sie für Al-Cr-Legierungen
charakteristisch ist (s. M. Hansen: Constitution of binary alloys,
McGrawhill 1958).
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An
einer Anlage gemäß
1,
jedoch nur mit einer einzigen Kathode, wurden nacheinander die Targets
A und B eingebaut. Als Anode
4 diente dabei ein Kupferring,
etwas größer als
die Kathode bemessen und diesbezüglich
konzentrisch angeordnet. Es wurden folgende Entladungsbedingungen
gewählt:
Bogenstrom: | 400
A |
Totaldruck: | 2·10–3 mbar
Argon |
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Mit
Hilfe der Magnetspulen 13 wurde ein Magnetfeld über der
Targetoberfläche
angelegt, das im Wesentlichen radial nach außen verläuft, wie in 1 bei
B dargestellt.
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Es
wurde Folgendes festgestellt:
Bei Target A, also dem zweiphasigen
Target, brannten sich die Kathodenfußpunkte in Abständen von
einigen Sekunden jeweils für
ungefähr
1 sec, manchmal sogar wesentlich länger, an einer Stelle der Targetoberfläche fest.
Dauerte die Verweilzeit eines Kathodenfußpunktes über ca. 5 sec, wurde der Prozess
manuell abgebrochen, um eine starke lokale Überhitzung des Targets zu vermeiden.
Mittels einer Spiegelreflexkamera wurde die Bewegung der Kathodenfußpunkte
als Funktion der Kameraverschlusszeit festgehalten. Bei Verschlusszeiten
von 1/15 sec und länger
waren im Mittel fünf
Kathodenfußpunkte
sichtbar. Die mittlere Geschwindigkeit derjenigen Kathodenfußpunkte,
die sich nicht an einer Stelle festsetzten, betrug nur ca. 1 m/sec.
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Nach
einer Betriebsdauer von ca. einer Stunde war der Boden der Anlage
im Bereich C gemäß 1 übersät von erstarrten
Teilen aus Targetmaterial. Die maximale Größe dieser Auswürfe war
ca. 2 mm. Zudem wies Target A eine sehr poröse Oberfläche auf; eine nachträgliche REM-Analyse
zeigte immer noch eine zweiphasige Oberfläche.
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Bei
Target B war das Festbrennen der Kathodenfußpunkte für maximal einige zehntel Sekunden
selten, d. h. höchstens
alle 5 min einmal. Die Brennpunktbewegung war also wesentlich gleichförmiger als
bei Target A und auch wesentlich schneller. Die Geschwindigkeit
der Kathodenfußpunkte
bzw. Brennpunkte konnte mit der zur Verfügung stehenden Kameraverschlusszeit
von max. 1/60 sec nicht bestimmt werden. Die Geschwindigkeit liegt
vermutlich im Bereich von 10 bis 100 m/sec. Nach dem Betrieb von
ungefähr
einer Stunde zeigte Target B keine unregelmäßige Oberflächenstruktur, und im Bereich
C der Anlage waren Spritzer kaum erkennbar.
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Folgerung:
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Bereits
ohne Führung
des Bogenverdampfungsprozesses in Reaktivgasatmosphäre ergibt
sich für Verdampfen
von Metall-Legierungen, dass sich von einem einphasigen Target wesentlich
besseres Kathodenpunktverhalten ergibt als bei Verdampfen eines
zwei- oder mehrphasigen Targets.
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Somit
wurden im Weiteren die Versuche mit einphasigen Legierungstargets
weitergeführt.
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3. Einfluss der Prozessführung
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Die
Anlage gemäß
1,
jedoch nur mit einer Kathode, wurde mit einem Target gemäß B mit
Durchmesser 250 mm bestückt.
Folgende Betriebsbedingungen wurden eingestellt:
Bogenstrom: | 150
A |
Argondruck: | 0,18·10–3 mbar |
Magnetfeld
gemäß B von
Fig. 1: | ca.
40 Gauß. |
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Sauerstofffluss-Abhängigkeit
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In 2 ist
qualitativ die Abhängigkeit
der Bogenbrennspannung UB von dem in die
Anlage gemäß 1 pro
Zeiteinheit eingelassenen Sauerstoff-Massefluss mO2 dargestellt,
ebenso wie die Abhängigkeit
des Sauerstoff-Partialdruckes pO2, letztere
strichpunktiert dargestellt. Bis zu einem kritischen Fluss f1 bleibt die Brennspannung UB konstant.
Bei den gewählten
Bedingungen betrug sie 38 V. Bei weiterer Erhöhung des Flusses mO2 steigt
die Bogenspannung UB stetig an. Bei einem
zweiten kritischen Fluss f2 erlischt die
Entladung, und es stellt sich die Leerlaufspannung des Generators
ein, entsprechend UBO, im vorliegenden Falle
von 60 V.
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Da
der Gesamtdruck, welcher im Wesentlichen die Summe des unveränderten
Argondruckes und des Sauerstoff-Partialdruckes pO2 ist,
bleibt letzterer bis zum kritischen Fluss f1 konstant,
mithin auch der Sauerstoff-Partialdruck pO2.
Dabei ist der Sauerstoff-Partialdruck pO2 verschwindend
klein. Über
dem kritischen Fluss f1 steigt auch der
Sauerstoff-Partialdruck
stetig an und betrug im vorliegenden Falle beim kritischen Fluss
f2 0,6·10–3 mbar.
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Beobachtung
der Bogenentladung ergibt einen wesentlichen Unterschied im Bereich
I, unterhalb des kritischen Flusses f1,
und II, oberhalb des erwähnten
kritischen Flusses f1: Bis zu f1 ist
die Entladung charakterisiert von wenigen, d. h. zwei bis fünf, selten
und relativ langsam springenden Kathodenpunkten auf der Targetoberfläche, ein
Verhalten, wie es für
Metall- oder Nitrid-Targets typisch ist. Im Bereich II geht die
Entladung in ein feines und zunehmend feiner werdendes Netzwerk
einer großen
und größer werdenden
Zahl von etwa 40 bis 100 Kathodenpunkten über, die sich sehr viel schneller
auf der Targetoberfläche
bewegen.
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Durch
den Betrieb des reaktiven Bogenentladungs-Verdampfungsprozesses
im Bereich II, und insbesondere möglichst nahe am kritischen
Punkt entsprechend f2, wird eine homogene,
spritzerfreie Aluminium/Chromoxid-Beschichtung erzielt. Der Betrieb
des Prozesses entsprechend dem Punkt P von 2 möglichst
nahe dem kritischen Punkt f2 bedingt aber
eine geregelte Arbeitspunktstabilisierung. Werden die Bedingungen
bezüglich
Naheliegens von P am kritischen Wert f2 gelockert,
kann in gewissen Fällen
eine Steuerung des Prozessarbeitspunktes P genügen.
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Magnetfeldabhängigkeit
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Mit
derselben Anordnung wurde auch der Einfluss des Magnetfeldes B untersucht.
Grundsätzlich
handelt es sich dabei um ein axiales Magnetfeld, dessen Flusslinien
zur Targetoberfläche
senkrecht stehen. Mit zunehmendem Magnetfeld B steigt die Bogenspannung
UB, so dass in 2 anstelle
des Sauerstoff-Masseflusses mO2 auf der
x-Achse bezüglich
der Bogenspannung UB auch die Stärke des
Magnetfeldes B abgetragen werden kann.
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Es
resultiert dann wiederum die in 2 gezeigte
qualitative Charakteristik bezüglich
Brennspannung bei nun konstant gehaltenem Sauerstoff-Massefluss
mO2.
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Für die Prozessarbeitspunkt-Steuerung.
bzw. -Regelung ergeben sich nun daraus folgende Möglichkeiten:
- a) Es wird der Sauerstoff-Partialdruck pO2 als beobachtete Größe oder, in einem Regelkreis,
als gemessene Regelgröße erfasst
und mindestens eine folgender Größen im steuernden
oder im regelnden Sinne gestellt:
– Massefluss mO2 des
Sauerstoffes,
– Brennspannung
UB,
– Feldstärke B.
- b) Es wird die Brennspannung UB beobachtet
oder als gemessene Regelgröße aufgenommen
und mindestens eine der folgenden Größen in steuerndem oder regelndem
Sinne gestellt:
– Massefluss
mO2,
– Feldstärke des Feldes B.
- c) Es wird das Frequenzspektrum Sω des
Bogenstromes IB gemäß 1 analysiert,
beispielsweise die Amplitude einer Stromspektrallinie bei gegebener
Frequenz. Weil sich die Kathodenpunktbewegungen und insbesondere
deren Sprunghäufigkeit
und -geschwindigkeit im Frequenzspektrum des Entladungsstromes widerspiegeln,
ergibt beispielsweise die Überwachung
der Amplitude einer Frequenzspektrumslinie im genannten Stromspektrum
darüber
Auskunft, wie häufig
die Kathodenpunkte mit der der erwähnten Spektrallinie entsprechenden
Häufigkeit
springen. Um das Kathodenpunktverhalten zu stellen, so dass Kathodenpunkte
mit der genannten der überwachten
Frequenz entsprechenden Häufigkeit
springen, wird wiederum mindestens eine der Größen
– Brennspannung,
– Sauerstofffluss,
– Magnetfeldstärke
gestellt.
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Wie
erwähnt
wurde, werden optimale Prozessbedingungen erreicht, wenn der Prozessarbeitspunkt
P gemäß 2 möglichst
nahe an der dem kritischen Sauerstofffluss f2 entsprechenden
Kippstelle eingestellt wird.