DE3729619A1 - Verfahren und einrichtung zum richten von laengsverschieblichen und um ihre laengsachse sich drehenden rohren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Hauptanspruches genannten Art und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Das Richten von Rohren vollzog sich bislang im allgemeinen in der Weise, daß die zu richtenden Rohre durch die mit Richtrollen versehene Richtmaschine hindurchgeführt wurden und bei diesem Durchführen die Richtrollen einzeln verstellt wurden. Dies erforderte eine große Übung und Erfahrenheit der die Richtrollen bedienenden Person. - Nicht selten mußte das Richten wiederholt werden, nachdem die Richtrollen zunächst verstellt waren oder man verzichtete auf dieses Nachrichten und nahm den Ausschuß an Rohren in Kauf.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu offenbaren, mit welchem die Genauigkeit der Einstellung gesteigert wird, der Ausschuß an Rohren auf ein Mindestmaß reduziert wird, das Richten in kurzer Zeit erfolgen und hierdurch die anzuwendende Einrichtung produktionsmäßig besser ausgenutzt werden kann. Die zur Durchführung des Verfahrens einzusetzenden Mittel sollen konstruktiv einfach und leicht bedienbar sein.

Zu Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches vor. Die Merkmale der Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale desHauptanspruches und geben Merkmale der zur Anwendung gelangenden Einrichtung wieder.

An sich sind berührungslose Abtastvorrichtungen wie Laserscanner bekannt. Durch die Anordnung mehrerer derartiger Abtastvorrichtungen in Vorschubrichtung des Rohres ergeben sich einwandfreie, die Verformung der Rohre aufzeigende Daten. - Die Abtastvorrichtung erstreckt sich über einen Bruchteil, z. B. ein Drittel, der Rohrlänge und entspricht in ihrer Länge ungefähr der Länge der Richtvorrichtung. Die Werte der Abtastvorrichtung werden einem Rechner eingegeben, der die entsprechenden Werte den Richtrollen der Richtmaschine zuleitet, so daß durch das Hindurchleiten eines ersten Rohres durch die Abtastvorrichtung Werte für ein bestimmtes Los einer eine Rohrcharge gewonnen werden. Diese Größen und Daten dienen nicht nur alleine zum Einstellen der Richtrollen mit Hilfe der aus dem Rechner gewonnenen Daten für das momentan zu bearbeitende Los oder die Charge, vielmehr auch für jedes andere, gleichartige, später zu bearbeitende Los oder Charge, da der Rechner die gewonnenen Werte des vorgängigen Loses oder der vorgängigen Charge als Grundwert speichert und für das spätere Los oder die Charge nutzt. Damit ist gewährleistet, daß bei Losen oder Chargen mit gleicher Beschaffenheit die später zu bearbeitenden Rohre von Anfang an durch eine Grundwert- Einstellung der Richtrollen bearbeitet werden können. Falls erforderlich, bedürfen diese Grundwerte nur einer geringen, schnell auszuführenden Nachstellung.

Der Rechner betätigt unmittelbar die Richteinrichtung der Richtrollen der Richtmaschine.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dienenden Einrichtung dargestellt.

Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anwendung gelangende Vorrichtung weist eine Richtmaschine 1 mit mehreren Richtelementen auf, die einerseits aus den in Richtung der Doppelpfeile S verstellbaren Richtrollen 2 und den Gegenrollen 3 bestehen. Die Richtrollen sind in bekannter Weise in Längsrichtung des Rohres R gegen die Gegenrollen 3 versetzt. Am Ausgang der Richtmaschine 1 dienen Rollen 4 dem Vorschub und der Führung des Rohres.

Am Anschluß an die Führungsrollen 4 ist eine Abtastvorrichtung 5 erkennbar, die vorzugsweise aus Laserscannern 6 besteht, deren Sender mit 7 und Empfänger mit 8 bezeichnet sind. Hinter der berührungslosen Abtasteinrichtung 5 ist wiederum ein Rollenpaar 9 vorgesehen. - Die Länge der Abtastvorrichtung 5 entspricht ungefähr der Länge der Richtmaschine 1; auch kann die Anzahl der Scanner gleich der Anzahl der Rollen oder ungefähr der Rollen 2 sein.

Jeder der Scanner 6 ist über eine Leitung 10 mit einem Rechner 11 verbunden. Dieser berücksichtigt die Lage der Scanner und die Form des ersten Rohres eines Loses oder einer Charge, errechnet entsprechende Werte und gibt diese Korrekturwerte für die nun folgenden Rohre desselben Loses oder derselben Charge über eine Leitung 12 an die Richteinrichtung der Richtrollen 2. Diese Weitergabe der Daten über die Leitung 12 erfolgt momentan, so daß die Korrekturwerte des Rechners sofort an die Richtmaschine 1 weitergegeben werden. Gleichzeitig aber werden die Korrekturwerte gespeichert und dienen für später zu bearbeitende Rohre eines gleichartigen Loses oder einer Charge als Grundwerte. Mithin dient der Rechner sowohl zum Bearbeiten aller Folgerohre derselben Charge wie auch der Rohre eines später zu bearbeitenden Loses oder einer Charge gleicher Beschaffenheit.

Die gewonnenen Grundwerte für die nächst folgenden Lose oder Chargen können, falls notwendig, durch die Abtastvorrichtung noch korrigiert werden. Diese Korrektur jedoch bewegt sich in engem Rahmen, da bereits die Grundwerte für das Los oder die Charge schon eine hinreichende Korrektur gewährleisten.

Claims (5)

1. Verfahren zum Richten von längsverschieblichen, um ihre Längsachse sich drehenden Rohren mit Hilfe einer Richtmaschine mit aus mehreren hintereinander angeordneten einzeln oder gemeinsam unterschiedlich verstellbaren Richtrollen, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr in geringem Abstand hinter der Richtmaschine durch eine berührungslos arbeitende Abtasteinrichtung mit der Anzahl der Richtrollen entsprechenden Anzahl von Abtastvorrichtungen erfaßt wird, die von den Abtaststellen ermittelten Werte einem Rechner eingegeben werden und dieser die errechneten Werte den Richtrollen für dieses Los oder Charge mitteilt und diese Werte für später zu bearbeitende Rohre gleichartiger Lose oder Chargen als Grundwerte speichert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastvorrichtungen Laserscanner sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert jedes Laserscanners über den Rechner jeder Richtwalze einzeln übermittelt wird, wobei entweder der Abstand der Scanner der gleiche wie der Abstand der Richtrollen ist oder der Rechner den Abstand der Scanner auf den unterschiedlichen Abstand der Richtrollen umrechnet.

4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, mit einer Richtmaschine, einer Abtastvorrichtung und einem Rechner, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Abtastvorrichtung (5) etwa der Länge der Richtmaschine (1) entspricht.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Abtastelemente (6) der Abtastvorrichtung (5) ungefähr der Anzahl der Richtelemente der Richtmaschine (1) entspricht.