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Einrichtung an Zuckerschleudern zum selbsttätigen Öffnen und Schließen
der Wasserzuleitung sowie zum selbsttätigen Umschalten der Siruptrennvorrichtung.
Zusatz zum Patent 366o83. Gegenstand des Patentes 366o83 ist eine Einrichtung an
Zuckerschleudern, bei welcher die Steuerung des Wasser- und Dampfeinlasses sowie
die Umschaltung der Sirupleitung von Grünsirup auf Weißsirup durch öffnen und Schließen
des Deckels der Zuckerschleuder zwangläufig bewirkt wird. Der Deckel der Schleuder
ist zu diesem Zweck zweiteilig ausgebildet; die Drehachsen der Deckelhälften sind
am feststehenden Gehäuse der Schleuder gelagert, und die Bewegung der Absperrorgane
der Wasser- und Dampfleitung ist von der Drehung dieser Achsen abgeleitet. Gemäß
dem Hauptpatent wird beim Schließen der einen Deckelhälfte eine vorher festgestellte
Wassermenge in die Trommel der Schleuder eingeführt; die andere Deckelhälfte steuert
beim Schließen den Dampfeinlaß und schaltet die Sirupleitung von Grünsirup auf Weißsirup
um. Dem Arbeitsverfahren entsprechend wird immer jene Deckelhälfte zunächst geschlossen,
welche den Wassereinlaß öffnet; hierauf wird die andere Deckelhälfte geschlossen,
welche den Dampfeinlaß steuert und die Sirupleitung umschaltet.
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Die Beschickung der Schleuder mit einer bestimmten Wassermenge erfolgt
gemäß dem Hauptpatent unter Zuhilfenahme einer Wassermeßvorrichtung, welche sowohl
beim öffnen wie auch beim Schließen der betreffenden Deckelhälfte die gleiche Wassermenge
in die Leitung hineinhefördert (s. auf Abb. r der Zeichnung des Hauptpatentes dne
Wasserineßvorrichtung o, aus welcher die abgemessene Wassermenge zum Absperrorgan
e fließt).
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Auch die Wassermeßvorrichtung wird nach dem Hauptpatent von jener
Deckelhälfte, welche den Wassereinlaß regelt, zwangläufig gesteuert; zu diesem Zweck
ist am feststehenden Gehäuse der Schleuder ein Klinkenschaltwerk mit .den erforderlichen
Hebeln angeordnet. Gemäß vorliegender Erfindung ist der im hauptpatent geschützte
Erfindungsgedanke,in einer wesentlich einfacheren Form verwirklicht. Diese Vereinfachung
hat eine erhöhte Betriebssicherheit der Schleuder zur Folge, was insbesondere mit
Rücksicht .auf den Umstand wesentlich ist, daß die Schleuder bei einem Arbeitsprozeß
weniger als 3 Minuten ganz geschlossen ist und die Dauer ihres Offenseins weniger
als 5 Minuten beträgt: während der Kampagne wird auf einer Schleuder täglich zumindest
i8omal geschleudert. Die einfachere Ausführung hat, wie aus dem Folgenden zu ersehen
-sein wird, auch eine billigere Herstellung zur Folge.
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Die kennzeichnenden Merkmale der vorliegenden Ausführungsform sind:
das Wassermeßgefäß, welches auf verschiedene Wassermengen eingeregelt «-erden kann,
ferner die Sirupumschaltvorrichtung.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i einen lotrechten Schnitt der Schleuder und des Wassermeßgefäßesdurch
die Trommelwelle senkrecht auf die Drehachsen der Deckelhälften nach der Linie I-I
der Abb. 3, Abb. z und 3 Seitenansichten der Schleuder von der Wasser- bzw. Dampfseite
gesehen, Abb. -. einen wagerechten Schnitt der Schleuder nach der Linie IV-IV der
Abb. z, Abb. 5 und 6 die Ausbildung der Schwimmerstange des Wassermeßgefäßes sowie
des Steuerarmes des Wassereinlaßv entils zwecks Regelung der in die Schleudertrommel
eingebrachten Wassermenge, Abb. 7 einen Schnitt durch das Wasserabsperrorgan, welches
von der Schleuderdeckelhälfte zwangläufig gesteuert wird, . Abb. 8 die Sirupumschaltvorrichtung
teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt.
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Der Einfachheit halber soll nm folgenden
unter Wasserdeckel
jene Schleuderdeckelhälfte verstanden werden, deren Drehachse den Wassereintritt
regelt, unter Dampfdeckel hingegen jene Deckelhälfte, welche .den Dampfeinlaß und
die Sirupumschaltvorrichtung steuert.
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Es ist bereits in der Beschreibung des Hauptpatentes hervorgehoben
worden, daß der Erfindungsgedanke auch .in der Weise verwirklicht werden kann, daß
nur der Wassereinlaß oder nur der Dampfeinlaß oder allein nur die Sinupumschaltvorrichtung
von den Drehachsen der Schleuderdeckelhälften zwangläufig gesteuert wird. Auch können
diese zwangläufigen Steuerungen in beliebigen Zusammenstellungen zur Anwendung gelangen,
wogegen -einzelne Verrichtungen, wenn es die Natur des Betriebes erfordert, neben
diesen zwangläufigen Verbindungen von Handaus eingeleitet oder abgestellt werden
können.
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i ist die 'Schleu.dertrommel, 2 deren feststehendes Gehäuse, 3 die
Trommelwelle, 4 ist der Wasserdeckel, 5 der Dampfdeckel. 6 ist das Wassermeßgefäß,
welches jetzt oberhalb der Schleuder angeordnet ist und aus welchem das Wasser mit
natürlichem Zufluß in die Schleuider gelangt. Das Wassermeßgefäß ist mit dem Einlaßventil
7 und mit dem Ausströrriventi@l 8 ausgerüstet. Das Einlaßventil wird von dem Schwimmer
g beeinflußt, das Ausströmvent.il hingegen zwangsweise von der Drehachse .des Wasserdeckels
durch eine weiter unten noch näher zu beschreibende Einrichtung gesteuert. Zu d.em
Zweck, idie vom Wassermeßgefäß ,abgegebene Wassermenge regeln zu können (ein in
der Zuckerfabrikation wichtiges Erfordernis), ist der Schwimmer mit dem Ei:nlaßvenfil
7 in der Weise verbunden, daß der von der Schwimmerstange und der Mittellinie des
Einlaßventilseingeschlossene Winkel verändert werden kann. :Bei solcher Ausbildung
kann jene Wassierstandshöhe des Wassermeßgefäßes (also de von ider Hauptwasserleitung
:in :das Meß:gefäß eingelassene Wassermenge) im voraus bestimmt werden, bei welcher
das EinlaßfWenfil 7 schließt.
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Die gekennzeichnete Ausbildung des Schwimmers ist in einem Ausführungsbeispie#l
in Abb. 5 und 6 veranschaulicht, io ist:die Schwimmerstange, i-i ein zweiarmiger
Hebel, welcher um 12 drehbar ist und das Einla;ßventil 7 steuert. Die ,Schwimmerstange
io ist bei 13 gelenkig an den zweiarmigenHebel i i angeschlossen, und es kann die
gegenseitige Lage zwischen Hebelarm r i u=nd Schwimmerstange io beliebig eingestellt
werden; zu diesem Zweck ist an einem der Bestandteile, z. B. i i, eine mittels Steckschlüssels
,drehbare Schraubenspindel 14, am anderen Bestandteil io eine mit dieser Schraubenspindel
zusammenwirkende Mutter 15 angeordnet.
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Diese Regelung der Wassermenge entspricht vollkommen den Erfordernissen
des Zuckerindustriebetriebes, da die Einstellung der Wassermenge entsprechend dem
jeweiligen durchschnittlichen Zuckergehalt der i Rübe in jeder Kampagne mir einmal
zu erfolgen braucht.
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Das Ausströmventil8 des Wassermeßgefäßes wird von der Drehachse 16
-des Wasserdeckels zwangläufig gesteuert, in der Weise"daß sich beim Schließen dieses
Deckelteiles das Ventil 8 öffnet. Ein Ausführungsbeispiel dieser zwangl'äufigen
Verbindung ist in Abb. 2 zu sehen. 17 und r8 sind zwei zueinander parallele zweiarmige
Hebel, von denen der untere, 17, am Gehäuse ider Schleuder,der, obere, 18, am Kastendes
Wassermeßgefäßes befestigt Isf. 'Der Hebelarm 17 wird von dem Ansatz i 9 der Drehachse
16 beeinflußt; der Hebelarm 18 beeinflußt das Ausströmventil B. Die Hebelarme 17
und 18 sind durch die Zugstange 20 miteinander verbunden. Die Feder 2i trachtet
das Ausströmventil 8 stets .geschlossen zu halten. Wie aus der Zeichnung ohne weiteres
hervorgeht, wird beim Nnederschwenken d iejs Deckelteiles 4 die Drehachse 16 mitgedreht
und .durch die Elemente 17, 20 und 18 das Ausströmventil 8 geöffnet.
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Wo die örtlichen Verhältnisse die Anordnung des Wassermeßgefäßes 6,in
bedeutender Höhe oberhalb der Schleuder nicht erfordern, kann das Ausströmventil
8 ganz wegbelassen werden; hierdurch erübrigen .sich auch die Bauteile 17, 20 Mund
1:8 sowie i9 und '21. Das Wasser strömt jetzt durch ein stets offenes Rohr zu dem
Absperrorgan 22, welches ein Hahn, ein Ventil oder ähnliches sein kann und dessen
Ausführung in einem Beispiel aus Abb. 7 zu ersehen ist. Bei dieser Bauart ist 22
Idas einzige Absperrorgan für das Wasser zwischen Meßgefäß- und Schleudertrommel.
Das Absperrorgan ,z,2 wird von d er Dreihachse 16 :geöffnet und -geschlossen. Diese
Achse ist innen hohl; das Wasser strömt durch sie zu der an der Deckelhälfte .4
.befestigten Streu-` düse 23 .in .das Innere der Tromnnel.
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In das Leitun=gsrohr 24, welches das ;Wasser in das @IVIeßgefäß 6
fördert, ist .ein Absperrorgan 25 eingebaut (Abb. 2), welches ebenfalls von der
Drehachse 16 gesteuert wird, und zwar derart, daß es beim Aufschwenken der Deckelhälfte
4 geöffnet, bei deren Niederlegen geschlossen wird.
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Die Drehachse 26 des Dampfdeckels (Abb. 3) ist :ebenfalls als ein
Rohr ausgebildet und dient zur Förderung des Dampfes vom Absperrorgan 27 (dieses
kann als ein Ventil,
ein Hahn o. dgl. anisgebildet «-erden) zur
Dampfdüse a8, welche an diesem Deckelteil befestigt ist und in das Innere der Schleudertrommel
hineinragt. Die als Dampfleitung dienende Drehachse 26 steuert das Absperrorgan
27 in der Weise, daß heim Niederschwenken des Deckelteiles der Dampf in die Schleudertrommel
hineinströmt, beim öffnen desselben die Dampfströmung jedoch aufhört.
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Die Ausbildung des Dampfahsperrorgans 27 kann die gleiche -sein wie
jene des @''asserabsperrorgans 22 (Abb. 7).
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Die Steuerung der Sirupumschaltvorr.ichtung erfolgt gemäß der Erfindung
unmittelbar von der Drehachse 26 des Dampfdeckels: die Drehung dieser Achse wird
mittels der Kegelräder 29 '.lud 30 unimittelbar auf die senkrechte Welle
31 der Sirtipumschaltvorrichtung übertragen. Die Sirupumschaltvorrichtuag selbst
ist aus Abb. 3 zu ersehen und ist weiter in A b'.>.8 in ,-rößerein Maßstabe bezeichnet.
Sie besteht iiii Wesen aus einem Hosenrohr finit dein Schaftteil 32 und den Zweigteilen
33 und 34.. Der Schaftteil 32 stellt mittels Ales Stückes 35 mit d=ein Innern des
Schleu.dergeh=iuses in Verbindung. Von ilen Zweigteilen 33 und 31 ist der eine finit
der Leitung für der andere finit der Leitung für Weißsirup verbunden. Iin Schaftteil
32 ist eine Trommel 36 drehbar angeordnet. Diese Trommel sitzt fest auf der senkrechten
Welle 31 und ist oben offen, während der Boden mit einem Ausschnitt versehen ist.
Der Sirup fließt durch :das Verbindungsstück 35 und den Schaftteil 32 in die Trommel
36; je nach der Stellung des Ausschnittes :des Troinineli#odens fließt er dann .in
den Zweigteil 33 oder in den Zweigteil 3.1.