DE3728866A1 - Schlitzwandfraese - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlitzwandfräse mit minde
stens einem Antriebs-Aggregat gemäß Oberbegriff des An
spruches 1.
Eine derartige Schlitzwandfräse ist z. B. aus der DE-OS
34 24 999.0 bekannt. Bei dieser bekannten Schlitzwandfräse
kann man die Zielrichtung darin sehen, eine möglichst ein
fach aber funktionell konstruierte Kraftübertragung vom
entsprechenden Antriebs-Aggregat auf die Fräsräder zu
realisieren. So ist darin die Kraftübertragung mittels
Kegelradgetriebe und Planetengetriebe ebenso wie über
einen einfachen Kettenantrieb beschrieben.
Auch kann bei derartigen Schlitzwandfräsen bereits der
Einbau einer Kupplung zwischen dem eigentlichen Antriebs-
Aggregat und dem Fräsrad-Getriebe vorgesehen sein. Dies
entspricht nahezu der im Maschinenbau gängigen Praxis,
um entsprechende Anfahr- und Abschaltvorgänge, aber auch
die gewünschte Leistungsübertragung auf die Fräsräder
schalten zu können.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß gerade bei den schwieri
gen Einsatzbedingungen und Bodenstrukturen, bei denen
Schlitzwandfräsen überwiegend eingesetzt werden, starke
Beschädigungen des Fräsrad-Getriebes auftreten. Diese Be
schädigungen resultieren vor allen Dingen daraus daß die
Fräsräder während des Fräsvorganges plötzlich auf harte
Materialien, wie Kies, Findlinge, Betonreste etc. stoßen
können, wodurch häufig ein abruptes Blockieren der Fräs
räder auftreten kann. Aufgrund dieser schlagartigen
Blockierung der Fräsräder, müssen diese Kräfte stoßartig
vom Fräsrad-Getriebe aufgefangen werden, wodurch dieses
einer Überbeanspruchung unterliegt und dadurch einer star
ken Abnutzung ausgesetzt ist. In der Praxis bedeutet dies,
daß man bei derartigen Schlitzwandfräsen nahezu nach je
dem Bauloseinsatz, das Fräsrad-Getriebe ausbauen und min
destens warten, wenn nicht sogar ersetzen muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schlitz
wandfräse der gattungsgemäßen Art robust und funktionell
einfach so auszulegen, daß stoßartige Beanspruchungen
des Fräsrad-Getriebes sowohl bei Blockierungsvorgängen
der Fräsräder als auch in der Anfahr- und Ausschalt-Phase
weitestgehend vermieden werden, zumindest aber eine star
ke Reduzierung erfahren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Ein Kerngedanke der Erfindung kann daher darin gesehen wer
den, zusätzlich zu einer zwischen dem Antriebs-Aggregat, z.B.
einem Hydromotor und dem Fräsrad-Getriebe vorgesehenen
Kupplung, eine Dämpfungseinrichtung sozusagen direkt in
die Fräsräder zu "integrieren". In der Grundidee wird
daher im radialen Abstand zur Abtriebswelle ein dreh
elastisches Dämpfungselement, bevorzugterweise aus einem
hochelastischen Naturkautschuk, vorgesehen, das radial
gesehen sehr nahe an der Umfangsfläche der Fräsräder an
geordnet ist. Dieses elastomere Dämpfungselement kann
bei stoßartigem Stillstand der Fräsräder z.B. infolge
eines Verfangens der Fräszähne an einem Findling, das
hohe plötzlich auftretende Drehmoment zumindest stark
abdämpfen, so daß nahezu keine stoßartige Belastung von
den Fräsrädern rückwirkend auf das Fräsrad-Getriebe über
tragen wird. Diese Abdämpfung wird einerseits durch die
hohe Elastizität des Dämpfungselementes bewirkt, das
eine starke Verdrehung der angrenzenden ringförmigen
Teile zuläßt. Andererseits wird auch ein Teil des in
solchen Blockierungsfällen auftretenden Drehmomentes
durch die Formänderungsarbeit im Elastomer vernichtet.
Die Verzögerung, die durch das Dämpfungselement bei der
Übertragung und Dämpfung der stoßartigen Belastung auf
das Fräsrad-Getriebe hervorgerufen wird, ermöglicht auch
ein Auskuppeln der vom Antriebs-Aggregat kommenden Lei
stung, so daß eine Dauerbelastung in Drehrichtung bei
blockierenden Fräsrädern vermieden wird. Das Elastomer
material des Dämpfungselementes ist aus diesem Grund mit
hoher Scherfestigkeit zu wählen, wobei dies auch für den
An- und Einvulkanisierungsvorgang gegenüber den angrenzen
den Metallhülsen gilt.
Ein besonderer Vorteil kann bei der Erfindung darin ge
sehen werden, daß der prinzipielle konstruktive Aufbau
zwischen Fräsrad-Getriebe und Fräsrädern beibehalten
werden konnte. Man könnte auch sagen, daß dieser Aufbau
beibehalten werden muß und man dementsprechend eine
sich diesen Bedingungen unterordnende Lösung finden mußte.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, daß das elastomere Dämpfungs
element mit möglichst großem Durchmesser und geringfü
gigem Abstand zur Umfangsfläche des Fräsrades um die
Abtriebswelle vorgesehen ist, läßt die bisherige Kon
struktion der Fräsräder nahezu unberührt. Da das Dämpfungs
element sozusagen direkt den entsprechenden Bodenverhält
nissen ausgesetzt ist und andererseits dem robusten Auf
bau der Schlitzwandfräse anzupassen war, wurde es mit
relativ geringer radialer Stärke ausgelegt. Um jedoch die
auftretenden hohen Drehmomente von z.B. 30 kNm pro Fräs
radsatz im Extremfall dämpfen oder aufnehmen zu können,
ist man bestrebt, das hülsenartige Dämpfungselement mit
möglichst großem Umfangskreis auszulegen.
Trotz enger Platzverhältnisse zwischen dem Fräsradgetriebe
und dem eigentlichen Fräsrad ist somit eine Dämpfung stoß
artiger Belastungen möglich, wodurch durch die Zeitverzö
gerung auch das Antriebs-Aggregat, z.B. ein Hydromotor,
infolge eines sich aufbauenden Überdruckes abgeschaltet
werden kann.
In vorteilhafter Weise ist das Dämpfungselement in Art
einer zylindrischen Buchse ausgelegt, die zwischen dem
inneren, mit der Abtriebswelle in Verbindung stehendem
Nabenring und einer äußeren Metallhülse an- bzw. ein
vulkanisiert ist. Das Dämpfungselement einschließlich innerem
Nabenring und radial äußerer Metallhülse bzw. Blechsegment
ist als Baugruppe ausgelegt, so daß ein relativ einfacher,
kompletter Austausch der Dämpfungseinheit erfolgen kann.
Die radial äußere Metallhülse der Dämpfungseinheit steht
dabei über Paßfeder-Nut-Verbindungen, die mit gleichem
Winkelabstand über den Umfang verteilt sind, weitgehend
drehfest mit dem Fräsrad in Verbindung. Um eine gute Zu
gänglichkeit zu gewährleisten bestehen die drehfesten Ver
bindungen zwischen Abtriebswelle einerseits und zwischen
Dämpfungseinheit und dem Fräsrad andererseits aus axialen
Schraubverbindungen, die von der Stirnseite der Abtriebs
welle zugängig sind.
Da die Fräsräder üblicherweise in axialer Richtung mit
zwei oder drei Fräszahnsätzen ausgelegt sind, erstreckt
sich das buchsenartige Dämpfungselement weitgehend über
die gesamte axiale Erstreckung des Fräsrades, so daß un
terschiedliche radiale von den Fräszähnen auf die Ab
triebswelle einwirkende Kräfte aufgenommen und über eine
größere axiale Fläche übertragen werden können.
Die radiale Stärke des Dämpfungselementes kann beispiels
weise etwa 3 cm betragen bei einem Innenradius im einge
bauten Zustand von 50 cm, wobei die Außenfläche des Fräs
rades einen Radius von ca. 65 cm aufweisen kann. Die
Außenfläche des Fräsrades wird in diesem Fall so verstan
den, daß darauf die entsprechenden Befestigungseinrich
tungen für die Fräszähne angebracht und insbesondere auf
geschweißt werden. Man erkennt jedoch daraus, daß eine be
sonders bevorzugte Lösung darin besteht, das Dämpfungs
element soweit dies möglich ist, nach radial außen zum
Fräsrad-Umfang zu verlagern.
Die Metallhülse kann beispielsweise aus vier Blechseg
menten bestehen, zwischen denen entsprechende Nuten vor
gesehen sind, in die Paßfedern des Fräsrades form- und
kraftschlüssig eingreifen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles und schematischer Zeichnungen noch näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht auf eine Schlitzwandfräse
mit stirnseitig dargestellten Fräsrädern;
Fig. 2 einen radialen Schnitt durch ein Fräsrad ohne
Fräszähne im Bereich einer Paßfeder-Nut-Verbin
dung mit dem Dämpfungselement und der Abtriebs
welle und
Fig. 3 einen radialen Schnitt, vergleichbar zu dem
nach Fig. 2, jedoch im Bereich der axialen
Schraubverbindungen zwischen Fräsrad und Ab
triebswelle.
In Fig. 1 ist eine Schlitzwandfräse 1 in Seitenansicht
dargestellt, wie sie im Prinzip aus der DE-OS 34 24 999.0
bekannt ist. Die Schlitzwandfräse 1 weist einen Tragrah
men 5 auf, der von einem Tragseil 3 gehalten wird. Es
ist eine Absaugvorrichtung mit Pumpe 7 vorhanden, über
die das gelöste Bodenmaterial nach oben befördert wird.
Des weiteren sind Antriebsmotoren 9 für die Fräsräder 11
am Fräsrahmen 5 befestigt. Die beiden dargestellten Fräs
räder 11 sind drehbar in zwei Lagerschilden 13 aufgenom
men, die wiederum fest mit dem Fräsenrahmen 5 verbunden
sind. Die Schlitzwandfräse 1 wird bei ihrem Einsatz ge
mäß dem eingezeichneten Pfeil 15 vorwärtsbewegt. Üblicher
weise weist die Schlitzwandfräse 1 auf der anderen Seite
der Lagerschilder 13 ebenfalls zwei Fräsräder auf. Das
jeweilige Fräsrad 11 hat auf seiner Umfangsfläche üblicher
weise mehrere Fräszahnsätze 10, die axial hintereinander
geordnet auf der Abtriebswelle vorgesehen sind. Die Fräs
zahnsätze 10 sind in der Regel in Drehrichtung etwas ver
setzt, so daß die entsprechenden Fräszähne 18 winkelver
setzt den Fräsvorgang bewirken.
Im Gegensatz zur aus der DE-OS 34 24 999 bekannten Schlitz
wandfräse 1, sind die in der Fig. 1 dargestellten Fräsrä
der 11 nunmehr mit einem elastomerem Dämpfungselement 17
ausgestattet. Dieses Dämpfungselement 17 ist mit radialem
Abstand um die Abtriebswelle 21 auf einen entsprechenden
Nabenring 22 aufvulkanisiert.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 wird das Dämpfungs
element 17 nach radial außen von Blechsegmenten 23 umge
ben, die auch als Metallhülse ausgelegt sein können. In
der praktischen Realisation genügen vier Blechsegmente 23,
die über eine entsprechende Nut in Umfangsrichtung vonein
andern beabstandet sind. In diese Nut greift entsprechend
der Fig. 2 eine entsprechende Paßfeder 24 ein, die bei 25
mit einem äußeren Nabenteil 26 bzw. dem hülsenartigen
Fräsrad 11 verbunden ist.
Das z.B. aus einem Elastomer mit einer Gummihärte im Be
reich von 55 Shore-A und einer Zugfestigkeit im Bereich
von 15 bis 30 N/mm2 bestehende Dämpfungselement 17 ist
zwischen dem inneren Nabenring 22 und dem radial äußeren
Blechsegmenten 23 fest einvulkanisiert. Während der Na
benring über Schrauben 20 mit der Abtriebswelle 21 dreh
fest verbunden ist, stehen die Blechsegmente 23 form
schlüssig über Paßfedern 24 (Fig. 2) mit einem äußeren
Nabenteil 26 drehfest in Verbindung. Die Befestigung die
ses Nabenteils 26 ist von der Stirnseite der Abtriebs
welle 21 mittels Bolzenschrauben 19 vorgenommen, die
in Eingriff mit dem Fräsrad 11 stehen.
Die Abtriebswelle 21 ist in den Darstellungen nur schema
tisch und nicht mit ihrem realistischen Durchmesser auf
gezeigt. Bei praktischer Realisation müßte der Durchmesser
der Abtriebswelle wesentlich größer als in den Dar
stellungen sein. Die Konstruktion ist jedoch so getrof
fen, daß die Schraubverbindungen 20, 19 von der Stirn
seite 28 her gelöst werden können und in dieser Rich
tung auch die gesamte Baugruppe der Dämpfungseinheit 17,
22, 23 ausgebaut werden kann. Die Fräsräder 11 sind in
den Darstellungen nach Fig. 2 und 3 ohne auf der Umfangs
fläche 27 aufgeschweißte Befestigungseinrichtungen mit
Fräszähnen gezeigt. Normalerweise werden in axialer Rich
tung auf der Umfangsfläche 27 der Fräsräder 11 mehrere
Fräszahnsätze 10 vorgesehen.
Bei einem abruptem Stillstand und Blockieren der Fräsräder
11 in Drehrichtung der eingezeichneten Pfeile (Fig. 1)
wird daher das von der Abtriebswelle 21 anstehende Dreh
moment im Dämpfungselement 17 in Umfangsrichtung aufge
fangen, zumindest aber stark gedämpft, so daß eine schlag
artige Beanspruchung des der Abtriebswelle 21 in Richtung
zum Motor 9 nachgeschalteten Fräsrad-Getriebes (nicht
gezeigt) verhindert wird. Die Anvulkanisierung des Dämp
fungselementes 17 ist so ausgelegt, daß die auftretenden
Verformungskräfte und Scherkräfte kein Abreissen der Vul
kanisationsverbindung zwischen der Nabe 22 und den Blech
segmenten 23 bringt.
Erfindungsgemäß wird daher trotz engster Platzverhält
nisse und in robuster einfacher Weise ein Dämpfungs
element zwischen den Fräsrädern und deren Fräsrad-Getrie
be vorgesehen, das stoßartig auftretende Drehmomente,
z.B. durch Blockieren der Fräsräder auffängt und somit
eine Beschädigung des in Richtung zum Antriebs-Aggregat
nachgeschalteten Fräsrad-Getriebes verhindert.
Claims (8)
1. Schlitzwandfräse mit mindestens einem Antriebs
aggregat, z.B. einem Hydromotor, das, gegebenenfalls
über eine vorgeschaltete Kupplung, über ein Fräsrad-
Getriebe die Abtriebswelle(n) der mit Fräszähnen be
stückten Fräsräder antreibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Abtriebswelle (21) und dem jeweili
gen Fräsrad ein drehelastisches Dämpfungselement (17)
vorgesehen ist.
2. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungselement (17) in Art einer zylindri
schen Buchse im radialen Abstand zwischen Abtriebs
welle (21) und Fräsrad (11) vorgesehen ist.
3. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungselement (17) ein Elastomer ist, ins
besondere aus hochelastischem Naturkautschuk besteht,
das zwischen einem inneren Nabenring (22), der dreh
fest mit der Abtriebswelle (21) verbunden ist, und
einer radial äußeren Metallhülse (23) mit weitest
gehend drehfester Verbindung zum Fräsrad (11) ein
vulkanisiert ist.
4. Schlitzwandfräse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhülse (23) über mehrere, umfangsmäßig
verteilt vorgesehene Paßfeder-Nut-Verbindungen (24)
mit dem Fräsrad (11) in Drehverbindung steht.
5. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radiale Abstand des Dämpfungselementes (17)
von der Achse der Abtriebswelle (21) möglichst groß
gewählt ist.
6. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Außenradius der Umfangsfläche (27) des
Fräsrades (11) ohne Fräszähne (18) von ca. 65 cm das
Dämpfungselement (17) im eingebauten Zustand eine
radiale Stärke von etwa 3 cm bei einem Innenradius
von etwa 50 cm aufweist.
7. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Dämpfungselement (17) etwa über die
axiale Tiefe der Umfangsfläche (27) des Fräsrades (11)
erstreckt.
8. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungselement (17) mit Nabenring (22) und
Metallhülse (23) als Baugruppe radial zwischen Ab
triebswelle (21) und Fräsrad (11), insbesondere mit
tels axialer Schraubverbindungen, angeordnet ist.
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