DE3727789A1 - Zweiteiliger verschluss aus kunststoff fuer feste und flexible behaelter - Google Patents
Zweiteiliger verschluss aus kunststoff fuer feste und flexible behaelterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen zweiteiligen
Verschluss aus Kunststoff für feste und flexible
Behälter.
Für Campingzwecke sind Kunststoffbeutel und
Kunststofftanks zur Aufbewahrung und dosierter Abgabe von
Wasser bekannt.
Ueblicherweise sind solche Gebinde mit
zwei Verschlüssen versehen. Ein in Gebrauchslage des
Gebindes oberer Verschluss dient dem Füllen, während der
in Gebrauchslage des Gebindes untere Verschluss zur
dosierten Abgabe des Inhaltes geeignet ist. Der
Einfüllverschluss besteht dabei aus einem Einfüllstutzen
mit Aussengewinde und einem Flansch zur Befestigung am
Kunststoffgebinde sowie einem Schraubdeckel mit
Innengewinde. Der zweite, untere Verschluss weist meist
ein einfaches Ventil mit Drehhahn auf. Ist das Gebinde
ein Kunststoffbeutel wird oftmals auch mit nur einem
Verschluss gearbeitet, weil das Gebinde bei der Entnahme
von Wasser sich der Volumenänderung anpassen kann und
somit es nicht erforderlich ist, dass Luft nachströmen
kann. Wird nur mit einem Verschluss gearbeitet, so ist
dies meist ein einfacher Drehverschluss, der aus einem
Einfüllstutzen mit Aussengewinde und einem Flansch zur
Befestigung am Kunststoffbeutel sowie einem Schraubdeckel
mit Innengewinde besteht. Ein solcher Verschluss erlaubt
jedoch nicht die dosierte Abgabe von Wasser, weil nur
zwei Funktionsstellungen möglich sind, nämlich
vollständig offen oder vollständig geschlossen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Verschluss der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
der sowohl zum Füllen eines Behälters, sowie zur
dosierten Entnahme des Inhalts geeignet ist, eine
preiswerte Herstellung erlaubt, vielseitig anwendbar und
einfach in der Bedienung ist.
Diese Aufgabe löst ein zweiteiliger Verschluss mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1.
Ein solcher Verschluss lässt sich aus nur zwei
gespritzten Kunststoffteilen herstellen und ist damit für
die Massenfertigung geeignet. Muss der Behälter gefüllt
werden, so schraubt man lediglich den Deckel vollständig
ab. Für die dosierte Entnahme des Inhalts schraubt man
lediglich den Deckel etwas auf, wobei der
Verdrehungswinkel proportional zur Ausflussmenge sich
verhält, wie bei einem üblichen Wasserhahn.
Die direkte Dichtung zwischen Einfüllstutzen und
Schraubdeckel über das Gewinde ist nur mit höchster
Präzision und geeignetem Kunststoff realisierbar. Diese
Schwierigkeit kann beispielsweise dadurch behoben werden,
dass der Einfüllstutzen mindestens im oberen, zum
Schraubdeckel gerichteten Bereich doppelwandig
ausgebildet ist, wobei die äussere Wand ein Aussengewinde
aufweist, und dass im Schraubdeckel mit Innengewinde eine
zentrische, ringförmige, nach innen versetzte, als
Gleitringdichtung dienende Ringwand vorgesehen ist, deren
Aussendurchmesser dem Innendurchmesser der innere Wand
des doppelwandigen Einfüllstutzens entspricht.
Für die einfache Handhabung kann es von Vorteil sein,
wenn am Einfüllstutzen ein Traggriff befestigbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen gehen aus den
abhängigen Ansprüchen hervor.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform an
einem Kunststoffbeutel dargestellt und anhand der
nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen gefüllten Kunststoffbeutel mit dem
erfindungsgemässen Verschluss mit Traggriff in
perspektivischer Darstellung.
Fig. 2 eine Schnittzeichnung durch den Einfüllstutzen
mit Aussengewinde;
Fig. 3 denselben Einfüllstutzen nach Fig. 2 in der
Ansicht von oben mit einer Teilansicht des
Traggriffes.
Fig. 4 zeigt einen halbseitig geschnittenen
Schraubdeckel des Verschlusses in Seitenansicht
und
Fig. 5 den gesamten Verschluss teilweise geschnitten im
geschlossenen Zustand.
Der in Fig. 1 dargestellte, gefüllte Kunststoffbeutel 1
hat im leeren Zustand etwa eine quadratische Form. Im
Diagonalen-Schnittpunkt des Beutels 1 ist der Verschluss
2 befestigt. Von beiden Seiten her verläuft entlang einer
Mittellinie eine Schweissnaht 3 in Richtung des
Verschlusses. Dies führt im gefüllten Zustand des
Kunststoffbeutels 1 zum Aussehen gemäss der Fig. 1. Am
Verschluss 2 ist ein Traggriff 4 mit zwei Henkeln
befestigt.
Der Verschluss 2 besteht aus zwei getrennten Teilen, einem
Einfüllstutzen 10 und einem Schraubdeckel 20. Der
Einfüllstutzen 10 ist in Fig. 2 mittig geschnitten und
in Fig. 3 in Ansicht von oben dargestellt. Die
wesentlichen Elemente des Einfüllstutzens 10 sind ein
Rohrabschnitt 11 mit einem endständigen, unteren Flansch
12 als Befestigungsorgan. Die obere Hälfte des
Einfüllstutzens 10 ist mit einem Aussengewinde 13
versehen. Eine ringförmige Schulter 14 begrenzt das
untere Ende des Aussengewindes 13. Ueber radial nach
innen verlaufende Verbindungen in Form von Stege 15 ist
ein Ventilkegel 16 zentrisch im Einfüllstutzen 10
gehalten. Der untere Teil des Ventilkegels ist
zylindrisch. Die Stege 15 verlaufen radial zwischen dem
zylindrischen Teil des Ventilkegels 16 und dem unteren
Teil des Rohrabschnittes 11. Obwohl die radial
verlaufende Stege genau in der Schnittebene liegen sind
sie zur besseren Verständlichkeit der Zeichnung in
Ansicht gezeigt. Die senkrecht zur Zeichnungsebene
verlaufenden radialen Stege 15′ sind strichliniert
angedeutet. Wegen den während des Spritzvorganges
auftretenden Temperaturen kann es sinnvoll sein die Stege
15 gebogen zu formen.
Im Bereich des Aussengewindes 13 ist der Einfüllstutzen
10 doppelwandig ausgeführt. Die relativ grossen
Wanddickenunterschiede im Bereiche des Gewindes 13 führen
durch die materialbedingte Schwindung zu Unebenheiten,
die keine genügende Dichtung des Verschlusses garantieren
könnten. Die innere, konzentrische Wand 17 weist jedoch
eine gleichmässige Wandstärke auf und ist daher zur
Dichtung ausgezeichnet geeignet.
Oberhalb des Flansches 12 ist aussen am Einfüllstutzen 10
eine Ringwulst 18 angebracht, die zusammen mit dem
Flansch 12 eine Ringnut 19 definiert. Diese Ringnut 19
dient der Aufnahme eines nachträglich einpressbaren
Traggriffes 4. Der Traggriff 4 hat eine Platte 5 mit
einem Durchgangsloch, dessen Durchmesser dem
Aussendurchmesser des Einfüllstutzens im Bereich der
Ringnut 19 entspricht. An zwei gegenüberliegenden Seiten
der Platte 5 ist je ein Henkel 6 des Traggriffes 4
angeordnet.
Die Folie 7 des Kunststoffbeutels 1 ist mit der
Oberfläche des Flansches 12 verschweisst. Die flächige
Verschweissung der Folie 7 mit dem Flansch 12 ergibt eine
hohe Festigkeit der Verbindung.
Der Schraubdeckel 20 ist für sich in Fig. 4 teilweise im
Schnitt und in Fig. 5 zusammen mit dem Einfüllstutzen
dargestellt. Im unteren, zylindrischen Teil 21 ist der
Schraubdeckel 20 mit einem Innengewinde 22 versehen. Das
Innengewinde 22 des Schraubdeckels 20 passt mit dem
Aussengewinde 13 des Einfüllstutzens 10 zusammen. Das
Innengewinde 22 erstreckt sich lediglich etwa über die
obere Hälfte des zylindrischen Teils 21 des
Schraubdeckels 20. Die Deckeloberfläche verläuft
kegelförmig nach oben zu einem zentrischen Auslaufrohr
24. Das zentrische Auslaufrohr 24 durchsetzt den
Schraubdeckel 20 und ragt nach innen bis kurz oberhalb
des unteren Endes des Innengewindes 22. Der untere Rand
25 des zentrischen Auslaufrohres 24 ist leicht konisch
gestaltet, so dass er etwa die Neigung des Ventilkegels
16 aufweist. Der Aussendurchmesser des zentrischen
Auslaufrohres 24 entspricht etwa dem Durchmesser des
Ventilkegels 16.
Im Schraubdeckel 20 ist eine zentrische, ringförmige,
nach innen versetzte Ringwand 26 angebracht, deren
Aussendurchmesser dem Innendurchmesser der konzentrischen
Wand 17 des Einfüllstutzens 10 etwa entspricht. Diese
Ringwand 26 dient der Dichtung des Schraubdeckels 20
gegenüber dem Einfüllstutzen 10. Hierzu kann die Ringwand
26 leicht konisch nach aussen verlaufen oder, wie im
Beispiel dargestellt, eine endständige, ringförmige, nach
aussen gerichtete Wölbung 27 haben. Die doppelwandige
Ausführung des Einfüllstutzens 10, wie weiter oben
bereits beschrieben, garantiert eine hohe Dichtigkeit.
Die innere, konzentrische Wand 17 des Einfüllstutzens 10
bildet mit der Ringwand 26 des Schraubdeckels 20 eine
Gleitringdichtung mit hoher Präzision. Die Höhe der
Ringwand 26 ist geringer bemessen als die Höhe des
Innengewindes 22. Der Zweck dieser Ausgestaltungsform ist
wie folgt zu erklären. Schraubt jemand, zur Entnahme des
Inhaltes des Schlauchbeutels, den Schraubdeckel 20 auf,
so kommt anfänglich wenig, je weiter er den Deckel
aufschraubt umso mehr des flüssigen Inhaltes heraus, bis
das Ventil vollständig geöffnet ist. Schraubt er weiter,
so wird sich die Ausflussmenge nicht erhöhen. Schraubt er
immer noch weiter auf, so kommt er zu dem Punkt, wo die
Ringwand 26 nicht mehr dichtend an die konzentrische Wand
17 des Einfüllstutzens 10 anliegt. Nun wird die
Flüssigkeit durch das nichtdichtende Gewinde zwischen
Schraubdeckel 20 und Einfüllstutzen 10 nach aussen
gepresst und der Benützer wird dadurch gewarnt, dass bei
weiterem Aufdrehen des Schraubdeckels dieser abfällt.
Die Befestigung eines Traggriffes am Kunststoffbeutel 1
ist kostspielig und aufwendig. Zudem lässt die Festigkeit
des Schlauchbeutels keine rein punktuelle Befestigung
eines Traggriffes zu. Es ist daher sinnvoll, den
Traggriff mit dem Kunststoffverschluss gemäss der
vorliegenden Erfindung zu vereinen. Dies erfolgt in der
bereits weiter oben beschriebenen Weise, wobei die Platte
5 des Traggriffes 4 in die Ringnut 19 des Einfüllstutzens
10 gepresst wird. Dies verlangt jedoch eine gewisse
Flexibilität im Bereich des Durchgangloches 40 der Platte
5. Dies kann beispielsweise durch eine Ringnut 41, die
konzentrisch um das Durchgangsloch 40 verläuft, erfolgen.
Eine weitere, in der Zeichnung nicht dargestellte Lösung,
sieht vor, dass die Platte in das Ringloch ragende
Ringwulstabschnitte aufweist. Die Ringwulstabschnitte
würden im montierten Zustand in die Ringnut 19 des
Einfüllstutzens 10 hineingreifen. Damit die
Ringwulstabschnitte beim Aufsetzen auf den Einfüllstutzen
radial nach aussen federn können, müssten hinter den
Ringwulstabschnitten radial nach aussen gelegene
schlitzförmige Aussparungen vorgesehen sein.
Der erfindungsgemässe Verschluss ist sowohl für flexible
Behälter, wie z.B. für Kunststoffwasserbeutel zur
Kriegsvorsorge, als auch für feste Behälter geeignet. Die
mit dem erfindungsgemässen Verschluss versehenen
Kunststoffbeutel können über Jahre hinweg leer gelagert
werden, weil der Verschluss ohne irgendwelche Dichtungen
oder Dichtungsringe, die über die Jahre ihre Wirkung
verlieren würden, auskommt. Materialbedingte
Formänderungen, die bei Kunststoff nie vollständig
ausgeschlossen werden, treten beim Einfüllstutzen 10 und
beim Schraubdeckel 20 gleichermassen auf und da kein
weiteres Material verwendet wird, ist somit die
Formveränderung gleichmässig und die Dichtigkeit des
Verschlusses bleibt gewahrt.
In der Anwendung für feste Behälter kommen Einfüllstutzen
in Frage, die als Teil des Behälters geformt sind, oder
solche mit anderen Befestigungsorgane als den
dargestellten Flansch. Die erste Lösung ist insbesondere
für Kunststoffkanister für Wein, flüssige Düngemittel,
flüssige Seife, destilliertes Wasser etc, geeignet. Aber
auch auf flaschenartige Behälter lassen sich solche
Verschlüsse anwenden.
Claims (7)
1. Zweiteiliger Verschluss aus Kunststoff für feste und
flexible Behälter, gekennzeichnet durch einen
Einfüllstutzen mit Gewinde und einem Organ zur
Befestigung am Behälter, sowie einem Schraubdeckel mit
auf das Gewinde des Einfüllstutzen passendes Gewinde,
wobei im Einfüllstutzen (10) mittels Verbindungen (15)
ein Ventilkegel (16) zentrisch gehalten ist und dass
der abschraubbare Deckel (20) von einem zentrischen
Auslaufrohr (24) durchsetzt ist, dessen nach innen
ragendes Ende (25) im zusammmengeschraubten Zustand
des Verschlusses (2) zum Ventilkegel (16) gerichtet
ist, derart dass im vollständig zusammengeschraubten
Zustand der Ventilkegel (16) dichtend auf das
Auslaufrohrende (25) aufliegt.
2. Verschluss nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Einfüllstutzen (10) mindestens im
oberen, zum Schraubdeckel (20) gerichteten Bereich
doppelwandig ausgebildet ist, wobei die äussere Wand
ein Aussengewinde aufweist, und dass im Schraubdeckel
mit Innengewinde eine zentrische, ringförmige, nach
innen versetzte, als Gleitringdichtung dienende
Ringwand (26) vorgesehen ist, deren Aussendurchmesser
dem Innendurchmesser der inneren Wand des
doppelwandigen (17) Einfüllstutzens entspricht.
3. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhe der Ringwand (26) geringer als die
Gewindelänge des Innengewindes (22) des Schraubdeckels
(20) ist.
4. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass am Einfüllstutzen (20) ein Traggriff (4)
befestigbar ist.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass aussen am Einfüllstutzen (20) als
Befestigungsorgan ein Flansch (12) vorgesehen ist, und
dass eine Ringnut (19) im flanschnahen Bereich
eingelassen ist, in den ein Traggriff (4) eingepresst
ist, der aus einer Platte (5) mit zentrischem
Durchgangsloch (40) besteht, dessen Durchmesser mit
dem Durchmesser der Ringnut (19) im Einfüllstutzen
(20) übereinstimmt und dass an zwei gegenüberliegenden
Seiten der Platte (5) je ein Henkel (6) des
Traggriffes (4) angeordnet ist.
6. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass um das Loch (40) in der Platte eine konzentrische
Nut (41) verläuft.
7. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte in das Durchgangsloch ragende Ring
wulstabschnitte aufweist, hinter denen in Richtung ra
dial nach aussen Aussparungen liegen, die eine Ein
federung der Ringwulstabschnitte beim Aufsetzen auf
den Einfüllstutzen (20) erlauben.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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ID=4262251
Family Applications (1)
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