DE3727190C2

DE3727190C2 - Führungsrohr zum subkutanen Einführen in den Körper eines Patienten

Info

Publication number: DE3727190C2
Application number: DE3727190A
Authority: DE
Inventors: Ichiro Okutsu
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-08-16
Filing date: 1987-08-14
Publication date: 1994-10-20
Anticipated expiration: 2007-08-15
Also published as: US4819620A; JPS6349125A; JPH0410328B2; DE3727190A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Führungsrohr gemäß Patentanspruch 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Führungs rohr, das sich zusammen mit einem Endoskop besonders gut für die Betrachtung von subkutanem Gewebe eignet. Das vorliegende Führungsrohr kann mit einem Endoskop zur Unter suchung von Gewebe, wie einem Muskel, von Sehnen und Nerven verwendet werden, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, und es kann auch zur Durchführung von subkutanen Operationen mit minimaler Beschädigung der Haut des Körpers dienen.

Endoskope werden zur Untersuchung und Betrachtung von Hohlräumen im Körper verwendet, z. B. zur Untersuchung eines Gelenkes, des Bauchraumes, der Blase, des Magens und der Eingeweide, und sie finden auf den verschiedensten medizinischen Gebieten Anwendung, wie in der orthopädischen Chirurgie, der inneren Medizin, der allgemeinen Chirurgie, der Gynäkologie und der Urologie. Eine typische Anwendung eines Endoskops ist in Fig. 1 dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Hohlraum 3 zwischen den einander gegenüber liegenden Enden zweier Knochen 3a, 3b in einem Gelenk 3 des Körpers. Zur Untersuchung des Inneren des Gelenks 3 ist ein Endoskop 1 in den Hohlraum 3c des Gelenks 3 eingeführt. Das Endoskop 1 hat eine längliche Gestalt und ist zum Schutz mit einem äußerem Metallmantel 2 umgeben. Das Endoskop 1 enthält ein optisches System, durch das Licht vom vorderen Ende des Endoskops 1 nach vorne abgestrahlt wird, um den Raum 3c auszuleuchten. Der ausgeleuchtete Raum 3c kann dann durch ein zur Beobachtung dienendes optisches System visuell betrachtet werden, welches ein am vorderen, distalen Ende des Endoskops angeordnetes Objektiv enthält.

Aus der US 42 01 199 ist ein Endoskop für gynäkologische Zwecke bekannt, dessen Eendoskoprohr mit einem Rohr aus Glas oder transparentem Kunststoff umgeben und fest verbunden ist. Das Rohr hat ein kolbenartig verdicktes, geschlossenes distales Ende. Für subkutane Anwendungen ist dieses Endoskop nicht geeignet.

Aus der US 42 54 762 ist ein Endoskop bekannt, das in einem Rohr axial federnd verschiebbar gelagert ist. Das Rohr hat die Form eines nadelartigen Trokars, der eine schräge, schneidenförmige Spitze aufweist. Dieses Instrument kann zwar subkutan eingeführt werden, wegen seines schneidenförmigen distalen Endes sind seine Anwendungen jedoch beschränkt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zum Einführen in den Körper eines Patienten geeignetes Führungsrohr, in das ein Endoskop im Zuge der Durchführung endoskopischer Untersuchungen und subkutaner Operationen einführbar ist, anzugeben, das eine sehr schonende Behandlung gewährleistet und vielseitig anwendbar ist.

Diese Aufgabe wird durch das Führungsrohr gemäß Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Führungsrohres sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 6.

Durch die Erfindung wir also ein Führungsrohr geschaffen, das sich für die Verwendung mit einem Endoskop eignet und ein längliches starres Rohr enthält, welches am einen, distalen Ende geschlossen ist und dort eine konvergierende Konfiguration hat, während das andere proximale, Ende offen ist. Mindestens ein Teil des Rohres ist transparent. Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht das Führungsrohr aus einem transparen ten Glas, insbesondere Borat- oder Geräteglas (Pyrex) oder einem transparenten Kunststoffmaterial. Wenn in diesem Falle von einem sogenannten Schräg- oder Quersicht-Endoskop mit einem schrägen Vorderende Gebrauch gemacht wird, kann dasjenige subkutane Gewebe, das sich in direktem Kontakt mit oder in der Nähe des vorliegenden Führungsrohres befin det, über einen Winkel von 360° direkt betrachtet werden, indem man das in das Führungsrohr eingeführte Schräg- oder Quersicht-Endoskop dreht.

Bei einer anderen Ausführungsform hat das Führungsrohr mindestens eine Öffnung in Form eines Schlitzes oder Langloches. Bei dieser Konfiguration kann ein chirurgisches Instrument, wie ein Skalpell, in das Führungsrohr eingeführt und dann radial aus diesem nach außen bewegt werden, um eine subkutane oder innere Opera tion mit einem Minimum an Verletzung der Haut des Körpers durchzuführen. Wenn das Führungsrohr aus einem anorgani schen Glasmaterial gebildet ist, wird vorzugsweise minde stens ein Teil des aus Glas bestehenden Führungsrohres mit einem Kunststoffüberzug versehen, der auf irgendeine geeignete Weise aufgebracht werden kann. Wenn die Außensei te eines solchen Führungsrohres mit einem Kunststoffüberzug oder -mantel versehen ist, und das Glasrohr aus irgendeinem Grunde bricht, können keine Glassplitter im Körper zurück bleiben.

Die Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungs beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer typischen Anwen dung eines bekannten Endoskops;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer typischen Anwen dung eines Endoskopführungsrohres gemäß der Erfin dung;

Fig. 3a bis 3c ein Führungsrohr gemäß einer ersten Ausfüh rungsform der Erfindung;

Fig. 4a und 4b Darstellungen, wie das Führungsrohr gemäß Fig. 3a bis 3c verwendet werden kann;

Fig. 5 bis 11 schematische Darstellungen weiterer Ausfüh rungsformen der Erfindung;

Fig. 12a und 12b schematische Darstellungen eines Endoskop- Führungsrohres gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 13 und 14 schematische Darstellungen zweier Beispiele von Endoskopen, wie sie mit den vorliegenden Füh rungsrohren mit Vorteil verwendet werden können;

Fig. 15 eine schematische Darstellung einer Abwandlung des Führungsrohres gemäß Fig. 12;

Fig. 16 und 17 schematische Darstellungen von Ausführungs formen der Erfindung, bei denen eine Flüssigkeits strömung innerhalb des Führungsrohres erzeugt werden kann und

Fig. 18 eine Schnittansicht wieder einer anderen Ausfüh rungsform der Erfindung.

Fig. 2 zeigt ein Beispiel, wie das vorliegende Füh rungsrohr 10 mit einem Endoskop 1 zur visuellen Betrach tung des Inneren von subkutanem Gewebe 4 in der Nähe eines Gelenks verwendet werden kann. Das Führungsrohr 10 besteht ganz aus transparentem Glas oder Kunststoff material. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel wurde das Führungsrohr 10 durch einen Einschnitt in der Haut des Patienten in das subkutane Gewebe 4 in der Nähe des Gelenks eingeführt. Wenn dann das Endoskop 1 in das Führungsrohr 10 eingesetzt wird, kann man denje nigen Teil des subkutanen Gewebes 4, der sich in direktem Kontakt mit dem vorliegenden Führungsrohr 10 oder in dessen Nähe befindet, direkt visuell untersuchen. Das Führungsrohr 10 schafft zwangsläufig einen definierten Hohlraum im Körper, z. B. in subkutanem Gewebe, und ermög licht daher eine visuelle Untersuchung des Körperinneren durch das Führungsrohr gleichgültig ob sich an der zu untersuchenden Stelle ein natürlicher Hohlraum befindet oder nicht.

In Fig. 3a ist ein Ausführungsbeispiel des vorliegenden Führungsrohres 10, das sich insbesondere als Führungsrohr für ein Endoskop eignet, in Seitenansicht dargestellt. Fig. 3b ist ein Querschnitt in der Ebene A-A der Fig. 3a, und Fig. 3c ist eine Stirnansicht des rechten Endes des Führungsrohres 10 gemäß Fig. 3a. Wie ersichtlich, enthält das Führungsrohr ein längliches zylindrisches oder rohrförmiges Bauteil 10a, dessen eines, vorderes distales Ende 10b geschlossen ist, und eine im wesentlichen konvergierende und abgerundete Spitze aufweist, während das andere proximale Ende offen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist im rohrförmigen Bauteil 10a ein Schlitz 10c gebildet, der sich parallel zur Längsachse des rohrförmigen Bauteils 10a erstreckt, und das rohrförmige Bauteil 10a ist außerdem mit einer Skaleneinteilung 10e versehen. An das offene proximale Ende des rohrförmigen Bauteils 10a ist ein Handgriff 10d ein stückig angeformt, der im wesentlichen in radialer Richtung absteht.

Das rohrförmige Bauteil 10a ist vorzugsweise einstückig aus einem transparenten Glas- oder Kunststoffmaterial gebildet. Das rohrförmige Bauteil 10a hat eine im wesent lichen zylindrische Konfiguration und sein Innendurchmesser ist etwas größer als der Außendurchmesser des Endoskops, für das das Führungsrohr bestimmt ist. Nachdem das Führungs rohr 10 in die gewünschte Position gebracht worden ist, wie beispielsweise Fig. 2 zeigt, kann also ein zugehöriges Endoskop in das Führungsrohr 10 eingeführt werden, um das Innere des Körpers, insbesondere eine subkutane Struk tur, zu untersuchen und visuell zu betrachten.

Fig. 4 zeigt den Zustand, in dem ein sogenanntes Schräg sicht-Endoskop 1 mit schräger vorderer Stirnfläche 1a in das vorliegende Führungsrohr 10 eingesetzt ist. In diesem Falle kann ein Objekt, wie subkutanes oder im Körper inneren befindliches Gewebe in einem Bereich, der in Fig. 4a durch gestrichelte Linien begrenzt ist, durch das Füh rungsrohr 10 hindurch betrachtet werden. Da man das Schrägsicht-Endoskop 1 im Führungsrohr 10 um 360° um seine Längsachse drehen kann, läßt sich offensichtlich auch ein konischer oder ringförmiger Bereich betrachten, der durch Drehung der gestrichelten Linien in Fig. 4a um die Längsachse des Führungsrohres 10 beschrieben wird. Es ist also möglich, die innere Struktur eines leben den Körpers durch das Endoskop 1 zu betrachten, das in das in den Körper eingesetzte Führungsrohr 10 einge führt ist. Wenn das rohrförmige Bauteil 10a des Führungs rohres mit einer Skala, wie der Skala 10e in Fig. 3a versehen ist, können Ort und Größe pathologischer Bereiche der körperinneren Struktur leicht bestimmt werden. Wenn bei der Untersuchung mit dem Endoskop 1 eine operable pathologische Struktur gefunden wurde, kann das Endoskop 1 aus dem Führungsrohr 10 herausgezogen werden und ein chirurgisches Instrument 5, wie ein Skalpell, in das Führungsrohr 10 eingeführt werden. Fig. 4b zeigt den Zustand, bei dem ein chirurgisches Instrument in Form eines speziellen Skalpells oder Messers 5 in das Führungs rohr 10 eingesetzt worden ist und die Schneide 5a des Messers 5 durch den Schlitz 10c in radialer Rich tung aus dem Führungsrohr 10 herausragt. Auf diese Weise kann man mit Hilfe des vorliegenden Führungsrohrs 10 unmittelbar nach der Untersuchung mit dem Schrägsicht-Endos kop 1 bei unveränderter Position des Führungsrohrs 10 und nach Entfernung des Endoskops 1 das Messer 5 in das Führungsrohr 10 einführen und eine gewünschte Opera tion in einem gewünschten Bereich, wie pathologischem Gewebe, das bei der Beobachtung festgestellt wurde, im Inneren des Körpers durchführen.

Bei einer speziellen Ausführungsform ist das Führungsrohr 10 einstückig aus Boratsilikatglas mit einer Wandstärke von etwa 1 mm und einem Innendurchmesser von etwa 5 mm hergestellt. Das Führungsrohr 10 kann beispielsweise eine Länge von etwa 100 mm haben, und der Schlitz 10c kann beispielsweise 30 mm lang und etwa 2 mm breit sein.

Fig. 5 zeigt ein Führungsrohr 12 gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung, das sich ebenfalls besonders für die Verwendung mit einem Endoskop eignet. Das Führungsrohr 12 enthält ein rohrförmiges Bauteil 12a aus Metall, das eine im wesentlichen zylindrische Gestalt hat und am vorderen distalen Ende 12b geschlossen ist und eine im wesentlichen konvergente und abgerundete Spitze hat, während das andere Ende offen ist. Das rohrförmige Bauteil 12a weist zwei nebeneinander liegende Schlitze auf, die sich längs der Längsachse des rohrförmigen Bau teils 12a erstrecken. Wie Fig. 6 zeigt, ist einer der beiden Schlitze mit einem transparenten Material, wie einem Glas, ausgefüllt, so daß ein Fensterabschnitt 12f gebildet wird, während der andere Schlitz 12c einen länglichen Durchbruch bildet. An das rohrförmige Bauteil 12a ist außerdem einstückig ein Halter oder Handgriff 12d angeformt. Da der Fensterabschnitt 12f und die Öffnung oder der Durchbruch 12c verdeckt sind, wenn das Führungsrohr 10 in den Körper eingesetzt ist, läßt sich die Winkellage des Fensterabschnitts 12f sowie des Durchbruchs 12c anhand der Winkellage des Handgriffs 12d feststellen. Bei dieser Ausführungsform kann ein Objekt, wie eine subkutane Struktur, durch das Fenster 12f betrachtet werden und außerdem ist eine direkte Betrachtung gewünschtenfalls auch durch den Durchbruch 12c möglich. In das rohrförmige Bauteil 12a kann ferner ein chirurgisches Instrument eingeführt und durch den Durchbruch 12c aus dem rohrförmigen Bauteil 12a nach außen geführt werden.

Fig. 7 zeigt ein Führungsrohr 14 gemäß wieder einer anderen Ausführungsform der Erfindung. Das Führungsrohr 14 enthält ein zylindrisches rohrförmiges Bauteil 14a aus Metall mit einem konvergierenden vorderen Endteil 14b, das aus einem transparenten Material, wie Glas oder Kunststoff besteht, vorne abgerundet ist und fest am vorderen Ende des rohrförmigen Bauteils 14a angebracht ist. Das Führungsrohr 14 ist also im Prinzip eine zweitei lige Vorrichtung. Das rohrförmige Bauteil 14a hat einen Schlitz 14c in Form eines länglichen Durchbruches und am hinteren Ende des rohrförmigen Bauteils 14a ist ein Halter oder Griff 14d einstückig angeformt oder anderwei tig angebracht. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der ganze Abschnitt aus dem abgerundeten und generell konvergierenden vorderen Endteil 14b aus einem transparen ten Material hergestellt, und man kann eine innere Struktur im Körper durch ein nicht dargestelltes Endoskop betrach ten, das in das Führungsrohr eingesetzt ist. Da das rohrför mige Bauteil 14a eine Durchbrechung in Form des läng lichen Schlitzes 14c hat, kann die Umgebung des Führungs rohres gewünschtenfalls auch direkt durch den Schlitz 14c betrachtet werden. Außerdem kann auch hier ein chirur gisches Instrument in das Führungsrohr 14a eingeführt und eine Operation mit dem chirurgischen Instrument durch den Schlitz 14c hindurch ausgeführt werden.

Fig. 8 zeigt eine Abwandlung der oben beschriebenen Ausfüh rungsbeispiele. Wenn das Führungsrohr 10 zum Teil aus einem Glasmaterial, wie Boratsilikatglas besteht, kann der Fall eintreten, daß das Führungsrohr 10 oder zumin dest der aus Glas bestehende Teil bricht. Wenn das Führungs rohr 10 bricht während es in den Körper eingesetzt ist, können sich erhebliche Komplikationen bei der Entfernung der Bruchstücke ergeben. Wenn also das Führungsrohr 10 ganz oder teilweise aus Glas besteht, wird vorzugsweise ein Mantel oder Überzug 10g aus transparentem Kunststoff- oder Kunstharzmaterial vorgesehen, der zumindest denjenigen Teil des rohrförmigen Bauteils 10a bzw. den Endteil 10b umhüllt, der aus Glas besteht. Der Überzug 10g kann sich auch über den Schlitz 10c erstrecken und man kann in diesem Falle ein chirurgisches Instrument, wie ein Skalpell, nach Einführung in das Führungsrohr 10a radial nach außen durch den Schlitz 10c führen und dabei den Überzug durchstoßen. Diese Ausführungsform eignet sich daher besonders für zum einmaligen Gebrauch bestimmte Führungsrohre.

In den Fig. 9 bis 11 sind weitere Abwandlungen der oben beschriebenen Ausführungsformen dargestellt. Die oben beschriebenen Ausführungsformen enthalten einen offe nen (oder mit einem dünnen Überzug verschlossenen) Schlitz im rohrförmigen Bauteil, so daß ein chirurgisches Instru ment in das rohrförmige Bauteil ein und durch den Schlitz nach außen geführt werden kann, um eine Operation durchzu führen. Ferner besteht das rohrförmige Bauteil ganz oder zum Teil aus einem transparenten Material, so daß ein Objekt, wie körperinneres oder subkutanes Gewebe und der gleichen mittels eines Endoskops, das in das Führungsrohr eingeführt wurde, untersucht werden kann. Wenn der Innen durchmesser des rohrförmigen Bauteils groß genug bemessen ist, können offensichtlich ein Endoskop und ein chirur gisches Instrument gleichzeitig in das rohrförmige Bauteil eingeführt werden, so daß die Betrachtung des gewünschten Bereiches und eine chirurgische Operation gleichzeitig erfolgen können.

In den Fig. 9 und 10 ist schematisch ein Führungsrohr 16 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dargestellt, welches ein rohrförmiges Bauteil 16a mit im wesentlichen elliptischen oder ovalem Querschnitt hat, so daß ein Endos kop 1 und ein chirurgisches Instrument 5 gleichzeitig nebeneinander in das rohrförmige Bauteil 16a eingeführt werden können. Aufgrund dieser speziellen Querschnittsform des rohrförmigen Bauteils 16 ist der Totraum im rohrför migen Bauteil 16a minimal. Bei dieser Konfiguration ist auch die erforderliche Querschnittsfläche des rohrför migen Bauteils 16a minimal, was sehr wichtig ist, um die Belastung des Patienten bei der Einführung des rohrför migen Bauteils 16a in den Körper so klein wie möglich zu halten. Das rohrförmige Bauteil 16a hat ein einstückig angeformtes konvergentes distales Ende 16b mit abgerundeter Spitze und am proximalen Ende ist ein Griff 16d integral angeformt. Das rohrförmige Bauteil 16a weist außerdem einen offenen, länglichen Schlitz 16c, so daß die Schnei de 5a eines chirurgischen Instruments 5 durch den Schlitz 16c radial nach außen geführt werden kann. Das rohrförmige Bauteil 16a besteht mindestens zum Teil aus einem transparenten Material, wie Glas oder Kunststoff.

Fig. 11 zeigt ein Führungsrohr 18 gemäß einer Abwandlung der in den Fig. 9 und 10 dargestellten Ausführungsform. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 enthält das Führungs rohr 18 ein rohrförmiges Bauteil 18a mit einem der Ziffer "8" ähnelnden Querschnitt. In diesem Falle ist der Innenraum des rohrförmigen Bauteils 18a im wesent lichen in zwei Abteile unterteilt, nämlich ein erstes Abteil 18-1 zur Aufnahme eines chirurgischen Instruments 5 und ein zweites Abteil 18-2 für ein Endoskop 1. Bei dieser Struktur ist der Totraum im Inneren des rohrför migen Bauteils 18 minimal und außerdem werden das chirur gische Instrument 5 und das Endoskop 1 von verschiede nen Abteilen des rohrförmigen Bauteils 18a aufgenommen, so daß eine gegenseitige Störung vermieden und die Manipu lierbarkeit verbessert wird. Das rohrförmige Bauteil 18a weist wieder eine integrale, abgerundete konvergierende Spitze am Vorderende und einen Griff 18d am hinteren Ende auf, ähnlich wie das Führungsrohr gemäß Fig. 9.

In den Figuren 12a und 12b ist ein Führungsrohr (20) gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das Führungsrohr 20 kann im wesent lichen der Ausführungsform gemäß Fig. 3a bis 3c entsprechen mit der Ausnahme, daß es keinen offenen Schlitz aufweist. Das in den Fig. 12a und 12b dargestellte Führungsrohr 20 enthält also ein rohrförmiges Bauteil 20b mit einem geschlossenen distalen Ende, welches einen abgerundeten, im wesentlichen konvergenten vorderen Endteil 20b auf weist, während das proximale Ende offen ist. Das rohrför mige Bauteil 20a hat einen Griff 20d und besteht ganz aus Glas oder Kunststoff. Das rohrförmige Bauteil 20a hat einen Innendurchmesser, der so groß bemessen ist, daß ein eingesetztes Endoskop 1 gedreht und verschoben werden kann. Das Endoskop kann also längs der Längsachse des rohrförmigen Bauteils 20a verschoben werden, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Gewünschtenfalls kann das rohrförmige Bauteil 20a mit einer Skala versehen sein. Das Führungsrohr 20 wird ausschließlich zur Untersu chung des Körperinneren mittels eines eingesetzten Endos kops 1 verwendet.

In Fig. 13 ist schematisch der vordere Endteil eines Endos kops 1 dargestellt, welches mit Vorteil in Verbindung mit den vorliegenden Führungsrohren verwendet werden kann. Das dargestellte Endoskop 1 hat eine schräg zu seiner Längsachse verlaufende vordere Stirnfläche 1a, es handelt sich also um ein sogenanntes Schrägsicht-Endoskop. Die schräge Stirnfläche 1a weist zwei lichtemittierende Teile 21 und einen lichtaufnehmenden Teil 22 auf, in den das Licht eintritt, das von den lichtemittieren den Teilen 21 emittiert und von einem Objekt, wie einer inneren Struktur des Körpers reflektiert wurde. Der licht aufnehmende Teil 22 der schrägen Stirnfläche 1a enthält typischerweise eine Objektivlinse. Ein solches Endoskop 1 kann in das rohrförmige Bauteil 20a eingeschoben und um seine Längsachse gedreht werden, so daß man dann eine innere Struktur des Körpers, die dem rohrförmigen Bauteil 20a benachbart ist, direkt betrachten kann. Fig. 14 zeigt eine abgewandelte Version eines Endoskops, bei dem ein lichtaufnehmender Teil 22 Lichteintritts öffnung an der schrägen Stirnfläche 1a vorgesehen ist, während sich ein lichtemittierender Teil 21 außen an der Umfangsfläche des Endoskops 1 befindet. Das Licht, das von dem sich an der Umfangsfläche des Endoskops befin denden lichtemittierende Teil 21 emittiert wird, tritt bei dieser Anordnung in das aus transparentem Material, wie Glas, bestehende rohrförmige Bauteil 20a ein und breitet sich längs dieses Bauteils aus, das also als Licht leiter wirkt, so daß das vom lichtemittierenden Teil 21 emittierte Licht durch das rohrförmige Bauteil 20a rela tiv gleichmäßig verteilt wird und ein Objekt, wie eine innere Struktur in einem Körper, die dem rohrförmigen Bauteil 20a benachbart ist, beleuchtet. Bei dieser Anord nung kann also gewünschtenfalls die ganze schräge vordere Stirnfläche 1a als lichtaufnehmender Teil 22, also für die Betrachtungsoptik, verwendet werden.

Fig. 15 zeigt schematisch ein Führungsrohr 24 gemäß einer weiteren Abwandlung der in den Fig. 12a und 12b dargestellten Ausführungsform. Das Führungsrohr 24 gemäß Fig. 15 entspricht im Aufbau im Prinzip dem Führungsrohr 20 gemäß Fig. 12a, das Führungsrohr 24 gemäß Fig. 15 hat jedoch einen Handgriff 24d, der mit einer optischen Kopplungsvorrichtung 25 gekoppelt ist, die ihrerseits funktionsmäßig über eine Faseroptik 26 mit einer Lichtquelle 27 gekoppelt ist. Das Führungsrohr 24 gemäß dieser Ausführungsform dient also selbst als Lichtleiter, der, wenn das Führungsrohr in einen Körper eingesetzt ist, die Umgebung des Führungsrohrs beleuchtet. Bei dieser Struktur braucht also das Endoskop 1, das mit diesem Führungsrohr 24 verwendet wird, keine Licht quelle oder Lichtleiteranordnung enthalten, und es weist daher nur einen lichtaufnehmenden Teil 22 bzw. eine Lichteintrittsöffnung sowie das zugehörige optische System auf, so daß das Endoskop 1 und dem entsprechend auch das zugehörige Führungsrohr 24 extrem dünn gemacht werden können. Das Führungsrohr 24 enthält wieder ein rohrför miges Bauteil 24a, das eine im wesentlichen zylindrische Gestalt mit einem geschlossenen, runden Vorderende 24b aufweist. Das hintere Ende ist offen und abgeschrägt.

In Fig. 16 ist ein Führungsrohr 32 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dargestellt, welches ein im wesentlichen zylindrisches, rohrförmiges Bauteil 32a enthält, das aus einem transparenten Material besteht und ein abgerundetes, im wesentlichen konvergierendes vorderes Ende 32b aufweist, während das entgegengesetz te Ende offen ist, so daß ein Endoskop 1 eingeführt werden kann. Das Führungsrohr 32 ist in einem Lagerblock 33 gehaltert und das Endoskop 1 ist durch ein Loch im Lagerbock 33, das mit einem O-Ring versehen ist, dicht in das Führungsrohr 32 eingeführt. Das Endoskop 1 ist am hinteren Ende mit einem Einlaß 35a und einem Auslaß 35b für eine Flüssigkeit, wie eine Salzlösung, versehen. Man kann also Flüssigkeit von einer nicht darge stellten externen Quelle durch den Einlaß 35a in das Endoskop einleiten, aus dem die Flüssigkeit dann aus einer Auslaßöffnung 36a an der vorderen Stirnfläche 1a des Endoskops austritt. Die in das Führungsrohr 32 austre tende Flüssigkeit strömt etwa in Richtung der dargestellten Pfeile zu einer Auslaß- oder Saugöffnung 36 und wird dann über den Auslaß 35b abgeleitet. Bei dieser Ausfüh rungsform wird also das Führungsrohr 32 von einer Flüssig keit, wie einer Salzlösung, durchströmt, so daß die innere Oberfläche des Führungsrohres 32 immer sauber gehalten wird. Dies hat den Vorteil, daß sich an der Innenfläche des Führungsrohres 32 keine Wassertröpfchen bilden kön nen, die das Licht streuen und die Sicht stören.

Fig. 17 zeigt ein Führungsrohr 38 gemäß einer Abwandlung des Führungsrohres gemäß Fig. 16. Das Führungsrohr 38 enthält wieder ein rohrförmiges Bauteil 38a, das aus einem transparenten Material besteht und eine im wesent lichen zylindrische Gestalt hat. Das rohrförmige Bauteil 38a hat ein geschlossenes vorderes Ende, das eine abgerun dete, im wesentlichen konvergierende Spitze bildet. Das der Spitze entgegengesetzte Ende des rohrförmigen Bauteils 38a ist fest mit einem Lagerblock 33 verbunden. Zum Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 16 sind der Einlaß 35a und der Auslaß 35b für die Flüssigkeit im Lagerblock 33 gebildet. Die Flüssigkeit wird also hier von einer äußeren Quelle durch den Einlaß 35a in das Innere des Führungsrohres 38 eingeführt und strömt dann durch den Auslaß 35b wieder ab. Das Endoskop braucht also hier keine Leitungen zur Zuführung und Ableitung der Flüssigkeit enthalten, so daß das Endoskop und dem entsprechend auch das Führungsrohr 38 entsprechend klei ner ausgebildet werden können. Um zu gewährleisten, daß die durch den Einlaß 35a in das Führungsrohr (38 einge führte Flüssigkeit zum distalen Ende 38b des Führungsrohres 38 strömt, sind vorzugsweise Vorrichtungen zur Strömungs führung im Lagerblock 33 und/oder an der Innenseite des Führungsrohres 38 und/oder an der Außenseite des Endoskops 1 vorgesehen.

Fig. 18 zeigt schematisch ein Führungsrohr 40 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Das Führungs rohr 40 hat wieder ein rohrförmiges Bauteil 40a, das mindestens zum Teil aus transparentem Material besteht, im wesentlichen zylindrisch geformt ist und am vorderen Ende eine abgerundete, geschlossene Spitze aufweist, wäh rend das rückwärtige Ende offen ist, um die Einführung eines Endoskops zu gestatten. Bei dieser Ausführungsform springen mehrere Vorsprünge 40a′ von mindestens drei azimutal beabstandeten Stellen der inneren Oberfläche des rohrförmigen Bauteils 40a radial nach innen vor. Ein in das Führungsrohr 40 eingeführtes Endoskop wird durch gleitenden Angriff an den Stirnenden dieser Vorsprün ge 40a in einer vorgegebenen Position im Führungsrohr 40 gehalten. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, da das Endoskop 1 in einer vorgegebenen Relativlage bezüglich des Führungsrohres 40 gehalten wird und eine stetigere Gleitbewegung zwischen dem Endoskop 1 und dem Führungsrohr 40 gewährleistet ist. Es sei bemerkt, daß die in Fig. 18 dargestellte Struktur auch bei den anderen Ausführungsbeispielen, die oben beschrieben wurden, als zusätzliches Merkmal Anwendung finden kann.

Die oben beispielsweise beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung lassen sich abwandeln. Beispielsweise wird man in der Praxis vorzugsweise die innere und/oder die äußere Oberfläche des transparenten Teils des Führungsrohres mit einer Reflex vermindernden Schicht versehen.

Claims

1. Führungsrohr zum subkutanen Einführen in den Körper eines Patienten, in das ein Endoskop im Zuge der Durchführung endoskopischer Untersuchungen und subkutaner Operationen einsetzbar ist, mit einem langgestreckten, starren, rohr förmigen Bauteil (10a), das ein erstes, geschlossenes, distales Ende, das eine konvergierende Form ohne scharfe Kanten hat, und ein zweites, proximales, offenes Ende, in das das Endoskop einführbar ist, aufweist, wobei

- das rohrförmige Bauteil (10a) einen Innendurchmesser hat, der etwas größer als der Außendurchmesser des Endoskops ist, so daß das eingeführte Endoskop frei in der Längs richtung des rohrförmigen Bauteils zu gleiten vermag und frei gedreht werden kann; und wobei
- das rohrförmige Bauteil mindestens einen transparenten Teil aufweist und/oder mit mindestens einer seitlich angeordneten Öffnung (10c) versehen ist.

2. Führungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (10a) einen radial nach außen vor springenden, integralen Griffteil (10d) aufweist.

3. Führungsrohr nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn zeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (10a) mit mindestens einer Skala (10e) versehen ist.

4. Führungsrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (10a) einen zylindrischen, ovalen oder achterförmigen Querschnitt hat.

5. Führungsrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (10a) mindestens zum Teil aus Glas besteht, und der aus Glas bestehende Teil mit einem Kunststoffüberzug (10g) versehen ist.

6. Führungsrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (10a) eine längliche, schlitzförmige Öffnung (10c) aufweist, über die sich der Kunststoffüberzug (10g) erstreckt.