Der Stellenwert der Auflichtmikroskopie in der dermatologi
schen Diagnostik ist inzwischen gut belegt. Die hierzu er
forderliche apparative Ausstattung wird von J. Kreusch und
G. Rassner in "Auflichtmikroskopie maligner Hauttumoren",
Springer Verlag 1991, S. 2-8 im Überblick beschrieben.
Durchfallendes Licht wurde in der Dermatologie bereits zur
Untersuchung von Nagel und Nagelbett verwendet (L. Goldmann,
J. Rockwell, Lasers in Medicin, Gordon & Breach, New York
1971). Vor diesem Hintergrund liegt es nun nahe, die Durch
lichtmikroskopie am lebenden Gewebe auch in anderen Körper
bereichen für die hautärztliche Diagnostik nutzbar zu ma
chen. Ausgangspunkt der Erfindung ist dabei eine aus der Pa
tentschrift DE 37 43 901 C2 bekannte Vorrichtung zur Beobach
tung von innerhalb von Körperhöhlen liegenden Bereichen, bei
der die Beleuchtungseinrichtung aus einem durch ein Endoskop
geführten Lichtleiter besteht, während die Abbildungsein
richtung zur Beobachtung des durch das lebende Körpergewebe
hindurchtretende Licht sich außerhalb des Körpers befindet.The importance of reflected light microscopy in dermatology
diagnostics has now been well documented. The he
the necessary equipment is provided by J. Kreusch and
G. Rassner in "reflected light microscopy of malignant skin tumors",
Springer Verlag 1991, pp. 2-8 described at a glance.
Transmitted light has already been used in dermatology
Examination of nail and nail bed used (L. Goldmann,
J. Rockwell, Lasers in Medicin, Gordon & Breach, New York
1971). Against this background, it is obvious that the through
light microscopy on living tissue also in other bodies
areas usable for dermatological diagnostics to ma
chen. The starting point of the invention is one from Pa
tentschrift DE 37 43 901 C2 known device for observing
areas from inside the body cavity
of the lighting device from an endoscope
guided light guide exists during the imaging
Direction for the observation of the living body tissue
light passing through is outside the body.
Eine derartige Vorrichtung gestattet im Prinzip auch eine
Beurteilung der Haut, sowohl makroskopisch wie mikrosko
pisch. Allerdings setzt das Verfahren in jedem Fall die
Einführung eines Endoskopes voraus. Hierbei wird der Kranke
oftmals nicht unerheblich belästigt, z. B. bei Einführung
durch den Mund mit Würgereiz, bei Einführung durch den After
mit den vorher notwendigen Abführmaßnahmen. In jedem Fall
können nur solche Hautareale untersucht werden, die Körper
höhlen begrenzen, während insbesondere die Haut an den Ex
tremitäten für die Beurteilung unzugänglich bleibt. Außerdem
ist die Lichtqualität im Bereich der Haut durch Absorptions
vorgänge in den tieferliegenden Geweben beeinträchtigt, und
die Beobachtung von Hautveränderungen kann durch Überlage
rungsphänomene erschwert werden.In principle, such a device also allows one
Assessment of the skin, both macroscopic and microscopic
nice. However, the procedure always sets the
Introduction of an endoscope ahead. Here the sick
often annoyed not insignificantly, e.g. B. at introduction
through the mouth with gag reflex, when introduced through the anus
with the necessary laxative measures. In any case
only such skin areas can be examined, the body
limit cavities, while in particular the skin on the ex
remains inaccessible to the assessment. Furthermore
is the quality of light in the area of the skin through absorption
processes in the underlying tissues impaired, and
the observation of skin changes can be done by overlay
phenomena are made more difficult.
Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Pro
blem zugrunde, eine Beleuchtungseinrichtung für die Diapha
noskopie und Durchlichtmikroskopie der Haut zu schaffen, die
die genannten Nachteile vermeidet.The invention specified in claim 1 is the pro
blem underlying, a lighting device for the Diapha
to create noscopy and transmitted light microscopy of the skin
avoids the disadvantages mentioned.
Dieses Problem wird durch die Maßnahme des Patentanspruches
1 gelöst.This problem is caused by the measure of the claim
1 solved.
Mit dem erfindungsgemäßen, lichtleitenden Trokar besteht
erstmals die Möglichkeit, pigmentierte oder vaskularisierte
Hautveränderungen beinahe jeder Lokalisation in der makro
skopischen Diaphanoskopie und in der Durchlichtmikroskopie
am lebenden Organismus zu beurteilen. Dabei wird der Trokar
möglichst außerhalb des veränderten Areals durch die Haut
(6) gestochen und im Unterhautgewebe mit der Spitze bis un
ter die in Frage stehende Effloreszenz vorgeschoben. Ein
solches Vorgleiten im Gewebe wird durch den schrägen An
schliff der Hülle (1) am Lichtaustrittsende ermöglicht. Für
ein schmerzloses Durchstechen der Haut (6) kann zuvor eine
Quaddel mit einem Lokalanästhetikum gesetzt werden. Das
Durchdringen der Haut (6) wird im übrigen erleichtert, wenn
die schneidende Kante an der Lichtaustrittsfläche i.S. eines
bei Injektionskanülen üblichen Lanzett- oder Facettenschlif
fes ausgestaltet ist. Eine vorherige Inzision ist dann ent
behrlich. Bei eingeschalteter Lichtquelle (5) ist die Loka
lisation der Trokarspitze unter der Haut (6) beim anschlie
ßenden Vorschieben leicht zu beobachten, da das Licht durch
ein geeignetes Umlenkprisma (8) aus der Achse des lichtlei
tenden Mediums (2) abgelenkt wird. Auf diese Weise ist eine
genaue Positionierung möglich. Zur leichteren Führung des
Trokars mit der Hand ist ein Griff (9) vorgesehen. Die Mani
pulation wird weiter durch eine flexible Verbindung (4) mit
der Lichtquelle (5) erleichtert. Der Anschluß des Trokars an
den flexiblen Lichtleiter (4) kann dabei zweckmäßig über ei
nen Bajonettanschluß (3) erfolgen. Natürlich ist an dieser
Stelle auch eine Steck- oder Schraubverbindung denkbar.With the light-guiding trocar according to the invention, it is possible for the first time to assess pigmented or vascularized skin changes in almost every location in macro-scopic diaphanoscopy and in transmitted-light microscopy on the living organism. The trocar is pierced through the skin ( 6 ) as far as possible outside the changed area and advanced with the tip in the subcutaneous tissue until the efflorescence in question is reached. Such pre-sliding in the tissue is made possible by the oblique cut on the shell ( 1 ) at the light exit end. To painlessly pierce the skin ( 6 ), a wheal with a local anesthetic can be used beforehand. The penetration of the skin ( 6 ) is also facilitated if the cutting edge on the light exit surface is designed in the manner of a lancet or facet cut that is common with injection cannulas. A previous incision is then unnecessary. When the light source ( 5 ) is switched on, the location of the trocar tip under the skin ( 6 ) can be easily observed when it is pushed forward, since the light is deflected from the axis of the light-guiding medium ( 2 ) by a suitable deflecting prism ( 8 ). In this way, precise positioning is possible. A handle ( 9 ) is provided to facilitate guiding the trocar by hand. The manipulation is further facilitated by a flexible connection ( 4 ) with the light source ( 5 ). The connection of the trocar to the flexible light guide ( 4 ) can be conveniently via egg NEN bayonet connection ( 3 ). Of course, a plug or screw connection is also conceivable at this point.
Durch Zurückziehen und erneutes Vorschieben des Instrumentes
in unterschiedlichen Richtungen parallel zur Hautoberfläche
können von ein und derselben Einstichstelle aus mehrere
Hautbezirke durchleuchtet werden. In vergleichbarer Weise
können die Schleimhäute der Mundhöhle und des äußeren Geni
tales untersucht werden. Es versteht sich, daß als Licht
quelle (5) unterschiedliche Frequenzspektren einschließlich
des Infrarotbereiches Verwendung finden können, wobei die
Abbildung dann ggf. über infrarotempfindliche Filme oder
über eine elektronische Bildverarbeitung erfolgen kann. Da
letztere leicht mit einer hohen Lichtempfindlichkeit ausge
stattet werden kann, ist es sogar möglich, den Durchmesser
des Trokars sehr klein zu halten, so daß er in etwa dem ei
ner üblichen Injektionskanüle entspricht. Die Belästigung
des Patienten wird so auf das Maß einer einfachen subkutanen
Injektion begrenzt, und die Verletzung von Haut und Unter
hautgewebe wird dabei auf ein Minimum reduziert. In Abhän
gigkeit von der Leuchtdichte der verwendeten Lichtquelle (5)
können aber auch sämtliche anderen aus der Auflichtmikrosko
pie der Haut bekannten Beobachtungseinrichtungen angewendet
werden. Der erfindungsgemäße, lichtleitende Trokar kann ent
weder für die Kaltsterilisation mit Äthylenoxid-Gas ausge
legt werden oder als gammabestrahlter Einmalartikel in den
Handel kommen. Eine Silikonisierung der Hülle (1) erleich
tert das Gleiten im Gewebe.By pulling back and pushing the instrument forward in different directions parallel to the skin surface, several skin areas can be examined from one and the same puncture site. The mucous membranes of the oral cavity and the external genitalia can be examined in a comparable manner. It is understood that as the light source ( 5 ) different frequency spectra including the infrared range can be used, the imaging then possibly being carried out using infrared-sensitive films or using electronic image processing. Since the latter can easily be equipped with a high sensitivity to light, it is even possible to keep the diameter of the trocar very small, so that it corresponds approximately to the usual injection cannula. The annoyance of the patient is thus limited to a simple subcutaneous injection, and the damage to the skin and subcutaneous tissue is reduced to a minimum. Depending on the luminance of the light source used ( 5 ), however, all other observation devices known from the reflected light microscope of the skin can also be used. The light-guiding trocar according to the invention can be placed either for cold sterilization with ethylene oxide gas or can be sold as a gamma-irradiated disposable article. Siliconizing the shell ( 1 ) facilitates sliding in the tissue.
In dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht die formfeste Hülle (1) aus einem runden Metallrohr,
in das der Lichtleiter (2) und das Umlenkprisma (8) fest ver
gossen eingebettet sind. Am stumpfen Ende sind ein Griff (9)
und ein Bajonettanschluß (3) für die Lichtquelle (5) vorge
sehen, wobei ein flexibler Lichtleiter (4) zur leichteren
Handhabung des Trokars zwischengeschaltet ist. Die Haut (6)
und die Beobachtungseinrichtung (7) mit dem dazugehörigen
Strahlengang sowie die Lichtquelle (5) sind stilisiert abge
bildet.In the embodiment shown in the drawing, the dimensionally stable shell ( 1 ) consists of a round metal tube, in which the light guide ( 2 ) and the deflection prism ( 8 ) are firmly embedded ver cast. At the blunt end, a handle ( 9 ) and a bayonet connector ( 3 ) for the light source ( 5 ) are easily seen, with a flexible light guide ( 4 ) interposed for easier handling of the trocar. The skin ( 6 ) and the observation device ( 7 ) with the associated beam path and the light source ( 5 ) are stylized images.