DE3717607C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Spekulum, wie es im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannt ist.
Dieses bekannte Spekulum (DE-OS 31 43 610) weist einen mindestens
teilweise in eine Körperöffnung einführbaren Tubus auf, an dessen
distaler Seite eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet ist. Die
Wand des Tubus ist so ausgebildet und gegebenenfalls beschichtet,
daß im Inneren dieser Wand eine Totalreflexion stattfindet, so daß
das Licht der Beleuchtungseinrichtung möglichst ungeschwächt am
proximalen Ende des Tubus austritt und zum Ausleuchten der Körper
öffnung dient.
Es hat sich herausgestellt, daß an der glänzenden Innenoberfläche
eines derartigen Tubus sich das von der grell beleuchteten Körper
öffnung zurückgeworfene Licht spiegeln kann, was eine Belästigung
des diagnostizierenden Arztes bilden kann. Um diesem Nachteil abzu
helfen, ist die Innenoberfläche mit einem stumpffarbigen Material,
etwa einem Mattlack, beschichtet.
Das bekannte Spekulum ist als Wegwerf-Spekulum ausgebildet.
Nachteilig ist bei diesem bekannten Spekulum der Umstand, daß in
folge der am proximalen Ende praktisch parallel austretenden
Lichtstrahlen immer ein nur sehr begrenzter Bereich ausgeleuchtet
werden kann; gerade bei einer Mastdarmuntersuchung werden Falten
und Zerklüftungen in der zu untersuchenden Oberfläche nicht ausrei
chend ausgeleuchtet. Außerdem ist die Untersuchung des Eingangsbe
reiches einer Körperöffnung besonders schwierig, da dort der Tubus
nicht ganz, sondern nur bis kurz vor die jeweils zu untersuchende
Stelle eingeführt werden darf. Für die rasche, aber genaue Reihen
untersuchung zur Vorsorge gegen Mastdarm-Karzinom ist das bekannte
Spekulum daher ungeeignet.
Ein anderes, bekanntes Mastdarmspekulum (DE-PS 8 11 853) weist einen
Tubus mit einem Fenster auf, dem gegenüberliegend im Inneren des
Tubus eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet ist. Mit diesem Spe
kulum können zwar Falten und Zerklüftungen im Bereich des Fensters
ausgeleuchtet werden, seine Handhabung ist jedoch schwierig, und es
ist daher für die rasche, präzise Untersuchung verhältnismäßig
großer Flächenbereiche ungeeignet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, das eingangs genannte, bekannte Spekulum dahingehend
weiterzubilden, daß es die genaue Untersuchung eines möglichst
großen Bereichs der Innenoberfläche einer Körperöffnung ermöglicht,
ohne in seiner Lage verändert werden zu müssen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei ist in jenem Bereich des Tubus, der in die Körperöffnung
einzuführen ist, die Totalreflexion in einem solchen Maße verrin
gert bzw. gestört, daß ein Teil der Lichtstrahlen, der unter einem
geeigneten Auftreffwinkel vom Inneren der Tubuswand her gegen die
Außenoberfläche des Tubus trifft, dort nicht mehr in das Innere der
Tubuswand zurückreflektiert wird, sondern zur Außenwand des Tubus
austritt und die gesamte, an diese angrenzende Oberfläche der Kör
peröffnung beleuchtet, wobei infolge der unterschiedlichen Richtun
gen der austretenden Lichtstrahlen ein mildes Licht erzeugt wird,
das auch Zerklüftungen und Falten praktisch schattenfrei ausleuch
tet.
Dieser ausgeleuchtete Oberflächenbereich kann ohne weiteres beob
achtet werden, da die Wand des Tubus erfindungsgemäß klar durch
sichtig ist. Eine Blendung erfolgt nicht, da infolge der Streuung
des Lichtes keine grell ausgeleuchteten, blendend erhellten Berei
che auftreten, deren Spiegelung zur Blendung führen könnte.
Es ist zwar bereits bekannt (DE-PS 8 46 436), einen der Schnäbel
eines sogenannten Brewer′schen Spiegels als Lichtleiter auszubil
den, vom distalen Ende her zu beleuchten und am proximalen Ende mit
einer aufgerauhten Fläche zu versehen, die zum Austritt eines mil
den Streulichtes führt, doch auch hier wird, wie beim eingangs ge
nannten, bekannten Spekulum, praktisch nur jener Teil einer Körper
höhlung beleuchtet, der vor dem Lichtleiter liegt. Soweit eine
Lichtaustrittsfläche des Lichtleiters gegen eine Körperoberfläche
anliegt und diese somit beleuchtet, kann diese nicht klar beobach
tet werden, da dies die Form des Lichtleiters einerseits und die
Aufrauhung andererseits verhindern.
Da die Totalreflexion bzw. Reflexion an den Innen
oberflächen der Wand des Spekulums
nur teilweise aufgehoben ist, verläßt ein ringförmi
ges Lichtbündel achsparallel zum Spekulum dessen pro
ximales Ende und dient dazu, auch tieferliegende, vom
Spekulum nicht mehr erreichbare Abschnitte der unter
suchten Körperöffnung mindestens so weit aufzuhellen,
daß eine mindestens oberflächliche Untersuchung mög
lich ist.
Wegen der Fähigkeit, auch Körperöffnungen mit zer
klüfteter Innenoberfläche untersuchen zu können, ist
das erfindungsgemäße Spekulum nach entsprechender Di
mensionierung und Ausbildung für die verschiedensten
Untersuchungen einsetzbar. Wegen der Lichtleitung
in der Wand des Tubus ist es möglich, für spezielle
Behandlungen, z.B. die künstliche Besamung von Kühen,
an einer geeigneten Stelle des Tubus eine die eigent
liche Behandlungsstelle umgebende Aussparung vorzu
sehen, wobei die Schnittkanten der Wand im Bereich
der Aussparung die Behandlungsstelle von mehreren Sei
ten her beleuchten.
Da bei dem erfindungsgemäßen Spekulum nur der Tubus
selbst mit dem Körper in Berührung kommt, ist es mög
lich, den Tubus als auswechselbares und gegebenen
falls wegwerfbares Teil auszubilden. Die aufwendige
Sterilisierung komplizierter und empfindlicher Geräte
teile, wie sie beim Endoskop erforderlich ist, kann
daher beim erfindungsgemäßen Spekulum entfallen.
Es ist möglich, in die Wand des Tubus lichtbrechende
oder -reflektierende Partikel einzulagern, die so aus
gerichtet sind, daß sie die Beobachtung in radialer
Richtung durch die Wand hindurch nicht oder nicht we
sentlich behindern. Das Einlagern solcher Partikel
kann z.B. durch ein geeignetes Extrusionsverfahren
bei der Herstellung des zylindrischen Abschnitts
erfolgen, wobei es möglich ist, plättchenartige Par
tikel mit vorbestimmter Orientierung in das Material
des Tubus, vorzugsweise etwa Acrylglas, einzubetten.
Es ist aber auch möglich, etwa in die Innenoberfläche
des zylindrischen Abschnitts des Tubus Kerben mit
Schrägflächen einzubringen, welche ihrerseits die
auf sie treffenden Lichtstrahlen zur Außenseite des
Tubus hin brechen oder reflektieren. Es ist auch mög
lich zu Radialebenen des Tubus schrägstehende Ring
flächen auszubilden, etwa durch Verkitten beiderseits
konisch abgeschrägter Ringe zur Bildung des Tubus.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist jedoch die Innen- und/oder Außenfläche jenes Ab
schnitts des Tubus, der in die Körperöffnung einge
führt wird, aufgerauht , wobei die Aufrauhung in Form
von Rillen ähnlich einer Fresnel-Linse oder ähnlich
der Oberfläche von spiegelungsfreien Dia-Abdeckschei
ben ausgebildet sein kann. In jedem dieser Fälle bleibt
der freie Durchblick in radialer Richtung erhalten;
durch geeignete Anordnung der Oberflächenrauhigkeit
ist es auch möglich, diese so anzuordnen, daß die
Lichtstrahlen aus dem Inneren der Wand des Tubus nicht
zu dessen Innenseite, sondern ausschließlich zu dessen
Außenseite hin geleitet werden. Im Fall einer aufge
rauhten Außenoberfläche ist es erfindungsgemäß jedoch
bevorzugt, diese noch mit einer klar durchsichtigen
Beschichtung zu überziehen, deren Brechungsindex sich
von jenem des Tubusmaterials unterscheidet, so daß
der Tubus eine glatte Außenoberfläche aufweist, die
verhindert, daß sich an seiner Außenoberfläche beim
Einführen Verschmierungen oder Anlagerungen ansammeln
die den klaren Blick durch den Tubus nach außen be
hindern können.
Eine andere, ebenfalls bevorzugte Ausführungsform be
steht darin, daß das Material mindestens jenes Teils
des Tubus, der in die Körperöffnung eingeführt wer
den soll, aus lichtsammelndem Material besteht. Ein
solches lichtsammelndes Material weist fluoreszieren
de Eigenschaften auf: wenn dieses Material von in
seinem Inneren totalreflektiertem Licht getroffen
wird, dann leuchtet es in einer materialtypischen
Farbe auf, wobei die Intensität der Leuchtwirkung
von der Menge eines Zuschlagstoffes etwa zu Acrylglas
abhängig ist.
Durch das Aufleuchten des gesamten zylindrischen Ab
schnitts des Tubus entsteht ein mildes Licht, das
alle an der Außenseite des Tubus liegende Einzelheiten
erkennbar macht, ohne daß es andererseits auf das
Auge blendend oder ermüdend wirkt, wenn man durch das
in sich leuchtende Material hindurchblickt.
Bei Versuchen hat sich eine grün-fluoreszierende
Einfärbung als besonders günstig herausgestellt, da
ein solches Licht einerseits wohltuend auf das Auge
des Betrachters wirkt und andererseits zu einer Kon
trastverstärkung bei der Beobachtung von Gewebeflä
chen führt, die in der Regel verschiedene Rotschattie
rungen aufweisen.
Es ist grundsätzlich auch möglich, und besonders bei
Verwendung eines verhältnismäßig langen Tubus zweck
mäßig, die Totalreflexion zum proximalen Ende des
Tubus hin zu verstärken, etwa durch Aneinandersetzen
unterschiedlich intensiv gefärbter, lichtsammelnder
Rohrabschnitte. Hierdurch wird über die gesamte Länge
des Tubus eine im wesentlichen gleichmäßige Beleuchtungs
stärke erreicht.
Es ist grundsätzlich möglich, die Beleuchtungsein
richtung bzw. deren Lichtquelle im Inneren des Tubus
anzuordnen, wobei jedoch die Lichtquelle so abge
schirmt werden muß, daß die Blendung ausgeschlossen
ist.
Wegen der in diesem Fall besonders augenfälligen
Intensitätsabnahme der Beleuchtung bei zunehmendem
Abstand von der Lichtquelle ist es jedoch besonders
von Vorteil, die Lichtquelle vom Beobachtungsort
möglichst weit entfernt anzubringen, also vorzugsweise
außerhalb des in die Körperöffnung einzuführenden
Teils des Tubus, besser noch außerhalb des distalen,
verbreiterten Abschnitts des Tubus.
Hierbei ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung der Tubus beim Übergang zwischen zylindri
schem und erweitertem Abschnitt so wenig abgewinkelt
bzw. so stark ausgerundet, daß in diesem Bereich die
Totalreflektion möglichst weitgehend erhalten bleibt.
Zusätzlich oder anstatt dessen ist es gemäß einer wei
teren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auch
möglich, eine Abschirmung anzuordnen, die durch eine
Abdeckblende, eine Beschichtung oder einen Anstrich
gebildet sein kann. Bevorzugt ist diese gesamte Ab
deckung bzw. Beschichtung so ausgebildet, daß ihre
dem Tubus zugewandte Oberfläche spiegelnd ist.
Eine solche Ausgestaltung ist besonders dann von Vor
teil, wenn der Tubus zusammen mit seiner Erweiterung
einstückig ausgebildet ist und wenn ein lichtsammeln
des Material verwendet wird: dieses Material fluores
ziert natürlich auch in dem sich erweiternden und
der Lichtquelle nächstgelegenen Abschnitt und somit
dort ganz besonders stark. Eine bevorzugt spiegelnde
Abschirmung erleichtert einerseits die Untersuchung
und verhindert die vorzeitige Ermüdung der Augen des
Untersuchenden; andererseits werden auch Lichtverluste
vermieden, da durch Spiegelung jenes Licht, das durch
die Fluoreszenzerscheinung nach außen abgestrahlt wird,
wieder zum Inneren der Wand des Tubus zurückgeworfen
wird.
Grundsätzlich ist die Wandstärke des Tubus begrenzt,
um Verzerrungen zu vermeiden und bei der Verwendung
lichtsammelnden Materials ein kontrastreiches und
klares Bild zu erhalten. Andererseits benötigt die
Lichteinleitungsfläche eine bestimmte, der Lichtquelle
entsprechende Ausdehnung quer zur Erstreckung der Tubus
wand.
Um Lichtverluste zu vermeiden, wird daher gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
daß sich die Wandstärke des Tubus im Bereich der Licht
einleitungsfläche zu dieser hin vergrößert.
Es ist vorteilhaft, den gesamten distalen Rand des
Tubus zu verdicken und in dessen Bereich rund um
diesen eine Ringleuchte oder mehrere ringartig ange
ordnete Einzelleuchten vorzusehen, um eine möglichst
gleichmäßige und starke Ausleuchtung zu ermöglichen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist es aber besonders von Vorteil, daß die Beleuch
tungseinrichtung einen Lichtleitstab auf
weist, der an die Lichteinleitungsfläche angesetzt
ist und bevorzugt einstückig mit dem Tubus ausgebil
det ist. Diesem Lichtleitstab liegt eine Lichtquellen
anordnung gegenüber, die aus einer oder mehreren Licht
quellen gebildet sein kann. Der Vorzug dieser An
ordnung liegt darin, daß bei entsprechender Länge
des Lichtleitstabes auch eine netzbetriebene, starke
Beleuchtungseinrichtung verwendet werden kann, deren
überschüssige Wärme abgeführt werden muß. Der lange
Lichtleitstab ermöglicht die Anordnung wärmeabgebender
Teile verhältnismäßig fern von der Mündung des Speku
lums, so daß die die Untersuchung durchführende Per
son bzw. die untersuchte Person oder das untersuchte
Tier nicht durch die Wärmeentwicklung belästigt wird.
Es ist grundsätzlich möglich, die Beleuchtungseinrich
tung so auszubilden, daß ihre Beleuchtungsstärke ver
änderlich ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist aber eine Blende vorgesehen, welche
zwischen der Lichteinleitungsfläche einerseits und
der Lichtquelle andererseits angeordnet ist. Hierbei
ist es möglich, in der Stärke nicht regulierbare, vor
handene Lichtquellen zu verwenden und deren Helligkeit
zu regulieren. Die verstellbare Blende kann etwa an
der Außenseite des Lichtleitstabes angebracht sein.
Es ist grundsätzlich möglich und in manchen Fällen
sogar vorteilhaft, am Tubus einen Handgriff unmittel
bar und einstückig anzuformen. Soweit es sich um ein
Wegwerf-Spekulum handelt, wird dann auch dieser Hand
griff mit weggeworfen. Gemäß einer bevorzugten Aus
gestaltung der Erfindung aber ist der Tubus zusammen
mit dem Lichtleitstab als Wegwerfteil bzw. auswechsel
bares Teil ausgebildet; in diesem Fall ist der Licht
leitstab in einen die Lichtquelle aufnehmenden Hand
griff eingeführt und bevorzugt darin festgerastet.
Zum Auswechseln des Tubus ist es lediglich erforder
lich, diesen gegen einen neuen bzw. sterilisierten
auszutauschen.
Es ist aber auch möglich, die Lichteinleitungsfläche
so auszubilden, daß ein faseroptischer Lichtleiter,
wie er als Standardteil in Endoskopen verwendet wird,
an der Lichteinleitungsfläche angebracht werden kann.
Es ist gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ebenso möglich, eine etwa von einer
Glühlampe gebildete Lichtquelle unmittelbar in eine
Verlängerung des Tubus einzuspritzen, welche ihrer
seits als Handgriff ausgebildet sein kann. In diesem
Fall weist der Handgriff mit eingespritzte Kontakte
auf, mittels welcher die Lampe an eine Stromversor
gung angeschlossen werden kann. Der besondere Vorteil
dieser Anordnung liegt darin, daß das gesamte Spekulum
zusammen mit seiner Beleuchtungseinrichtung ein sehr
einfaches und kostengünstiges Bauteil bildet, das ohne
weiters insgesamt sterilisiert werden kann und so lange
wiederverwendbar ist, bis die eingespritzte Glühlampe
ausgebrannt ist. Hierbei kann die Brenndauer der Glüh
lampe kürzer gewählt werden als jene Zeit, nach deren
Verstreichen das Kunststoffmaterial des Spekulums in
folge seiner Alterung nicht mehr die erforderliche
Hygiene aufweist.
Besonders dann, wenn das erfindungsgemäße Spekulum
für Spezialuntersuchungen vorgesehen ist, bei denen
eine örtlich stets gleichbleibende Stelle untersucht
wird, ist es zweckmäßig, gemäß einer weiteren Ausge
staltung der Erfindung in der Wand des Tubus licht
leitende oder -brechende Ausbildungen vorzusehen,
also etwa linsenartige oder prismenartige Ausbildun
gen. Diese können bei der Formgebung des Tubus etwa
durch Spritzen, durch nachträgliche Bearbeitung oder
durch Eingießen anderer optischer Körper, etwa aus
Glas, hergestellt werden.
Wie aus dem obigen ersichtlich ist, ist das erfindungs
gemäße Spekulum auch für die Hand des Nicht-Speziali
sten bestens geeignet. Dieser muß jedoch, obwohl er
eigentlich keine speziellen Fachkenntnisse aufweist,
imstande sein, eine Stelle, an der er eine Auffällig
keit beobachtet hat, eindeutig und reproduzierbar
dem Spezialisten mitzuteilen, zu dem sich der Patient
nachfolgend begibt. Um dem Nicht-Spezialisten diese
Aufgabe zu erleichtern, wird gemäß einer weiteren Aus
gestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß in der
Tubuswand Markierungen angebracht bzw. ausgebildet
sind. Diese Markierungen können etwa als Raster von
Linien ausgebildet sein, die sich an der Wand des
zylindrischen Abschnitts in dessen Umfangs- und Axial
richtung erstrecken, wobei jeder der Linien eine
Kennung, etwa eine Zahl zugeordnet ist. Bei der aus
anatomischen Gründen oft gegebenen festliegenden
Winkellage des Spekulums in situ ge
nügt es, die Koordinaten einer zweifelhaften Stelle
anzugeben. Der nächste Untersuchende, der diesen Be
fund überprüfen will, muß lediglich ein gleichartiges
Spekulum in die Körperöffnung des Patienten einführen
und kann dann unmittelbar die Koordinaten suchen und
und ablesen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beige
fügten, schematischen Zeichnung beispielsweise noch
näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Spekulums, im Schrägbild,
Fig. 2 eine zweite Ausführung in einer Darstellung
ähnlich Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform, im Längsschnitt,
und
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform, im Längsschnitt.
In Fig. 1 ist ein Spekulum gezeigt, das einstückig
aus Acrylglas gebildet ist, das mit einer grünfluores
zierenden Einfärbung versehen ist.
Dieses dargestellte Mastdarmspekulum ist von einem
Tubus 1 gebildet, der aus einem im wesentlichen zy
lindrischen, in den Mastdarm einzuführenden Abschnitt 2
und einer an dessen distalem Ende angeformten trich
terförmigen Erweiterung 3 gebildet ist. An deren
freiem Rand ist ein Handgriff 6 und diesem etwa ge
genüberliegend eine Verlängerung 12 angeformt, an
deren freiem Ende eine Lichteintrittsfläche 4 gebil
det ist. An der Lichteintrittsfläche 4 kann eine in
der Zeichnung nicht gezeigte Beleuchtungseinrichtung
angesetzt werden, die eine Kaltlichtquelle, eine Glüh
lampe oder dergleichen aufweist. Die Beleuchtungsein
richtung kann für den Netzbetrieb eingerichtet sein
und mit einer Kühlungseinrichtung zum Abführen über
schüssiger Wärme versehen sein.
Es ist auch möglich, als Beleuchtungseinrichtung einen
Behälter anzuordnen, in dem chemische, unter Abgabe
von Licht miteinander reagierende Stoffe enthalten
sind, welche z.B. durch Abknicken des Behälters
miteinander in Kontakt gebracht werden. Eine solche
Beleuchtungseinrichtung ist beispielsweise in Entwick
lungsländern zweckmäßig.
Nach einmaliger Benutzung wird das dargestellte Speku
lum weggeworfen. Es ist aber grundsätzlich auch mög
lich, nach Abnahme der Beleuchtungseinrichtung den
Tubus 1 zu sterilisieren.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform ähnlich jener der
Fig. 1 gezeigt. Anstelle der Verlängerung 12 und einer
gesonderten Beleuchtungseinrichtung ist jedoch die
Beleuchtungseinrichtung in den Handgriff 6 inte
griert bzw. bei der Herstellung des Tubus 1 einge
spritzt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist die Beleuch
tungseinrichtung 5 eine in den Handgriff mit ihren
Zuleitungsdrähten eingespritzte Glühlampe auf; die
Zuleitungsdrähte enden in Kontaktstiften 9 am freien
Ende des Handgriffs 6.
Der Querschnitt des Handgriffs 6 zwischen der dista
len Erweiterung 3 und der eingespritzten Glühlampe
bildet eine Lichteinleitungsfläche 4, die in der Zeich
nung gestrichelt gezeigt ist.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines
Tubus 1 für ein Mastdarmspekulum im Längsschnitt und
in natürlicher Größe dargestellt.
Wie erkennbar, ist der zylindrische Abschnitt 2 tat
sächlich leicht konisch, um seine Herstellung zu er
leichtern. Am proximalen Ende ist der zylindrische
Abschnitt 2 abgeschrägt; seine freie Kante ist sorg
fältig abgerundet.
Ferner ist eine Aussparung 8 gebildet, die, falls
eine Behandlung erforderlich sein sollte, so über
die Behandlungsstelle geschoben wird, daß das aus der
Kante der Wand des zylindrischen Abschnitts 2 im
Bereich der Aussparung 8 austretende Licht die zu
behandelnde Stelle gut ausleuchtet.
Der Übergang zwischen dem zylindrischen Abschnitt 2 und
der distalen Erweiterung 3 ist, wie an der Stelle 10
gezeigt, sanft abgerundet, um die Totalreflexion
auch in diesem Bereich zu ermöglichen.
Die Innen- und Außenoberfläche der distalen Erweite
rung 3 ist ferner bevorzugt verspiegelt (in der Zeich
nung nicht gezeigt).
Ein Lichtleitstab 7 ist an der Außenseite der dista
len Erweiterung 3 angesetzt und weist gegenüber der
Längsachse des zylindrischen Abschnitts 2 einen etwas
größeren Neigungswinkel auf als die Kontur der distalen
Erweiterung 3.
Wie ersichtlich, bildet der in die distale Erweiterung
3 übergehende Abschnitt des Lichtleitstabes 7 eine
verdickte Wandstärke im Bereich der distalen Erweite
rung 3.
Am Rand der distalen Erweiterung 3 erstreckt sich quer
zum Lichtleitstab 7 die gestrichelt gezeichnete Licht
einleitungsfläche 4.
Der Lichtleitstab weist an der Außenseite nicht näher
bezeichnete Vorsprünge auf, die zum Festrasten des
Lichtleitstabes 7 in einem nicht gezeigten Handgriff
dienen, in welchem auch die Beleuchtungseinrichtung
untergebracht ist.
Die Beleuchtungseinrichtung weist eine Lichtquelle auf,
die dem einen der Vorsprünge des Lichtleitstabes 7
gegenüberliegt. Die Außenoberfläche dieses Vorsprungs
kann durch eine variable Blende abdeckbar sein.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Mast
darmspekulums in natürlicher Größe gezeigt; auch hier
ist der Tubus 1 wie bei allen anderen Ausführungsformen
aus fluoreszierend gefärbtem Acrylglas einstückig ge
bildet und bevorzugt als Wegwerfteil ausgebildet. Ein
kurzer Lichtleitstab 7 ähnlich dem der Ausführungsform
der Fig. 3 ist am Rand der distalen Erweiterung 3
gezeigt und weist an seinem distalen Ende eine Licht
einleitungsfläche 4 und ein Gewinde 11 zum Festschrau
ben der Überwurfmutter eines faseroptischen Stranges
auf.
Claims (13)
1. Spekulum zum Untersuchen von Körperöffnungen bei Mensch und
Tier, mit einem teilweise in die Körperöffnung einführbaren Tubus
aus lichtleitendem Material, der an seinem distalen Ende eine
Lichteinleitungsfläche aufweist, die sich im wesentlichen quer zur
Erzeugenden des Tubus erstreckt, und mit einer an dieser Lichtein
leitungsfläche und außerhalb des in die Körperöffnung einführbaren
Teils angeordneten Beleuchtungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Wand des Tubus (1) klar durchsichtig ist, und
- - die Totalreflexion an der Tubus-Außenoberfläche mindestens in dem in die Körperöffnung einführbaren Teil (2) verringert ist.
2. Spekulum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen- und/oder Außenoberfläche des Tubus (1)
an jenem Teil (2), der in die Körperöffnung einführbar
ist, so aufgerauht ist, daß die klare Durchsichtigkeit
der Tubuswand nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt
ist, und daß bevorzugt die aufgerauhte Außenoberflä
che mit einer klar durchsichtigen Beschichtung ver
sehen ist, deren Brechungsindex sich von jenem des
Tubusmaterials unterscheidet.
3. Spekulum nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens der in die Kör
peröffnung einführbare Teil (2) des Tubus (1) aus
lichtsammelndem, vorzugsweise grünem Material besteht.
4. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Tubus (1) beim Übergang
(10) in die Erweiterung (3) so abgerundet bzw. so
schwach abgewinkelt ist, daß die Totalreflexion in
der Wand des Tubus (1) ungestört bleibt.
5. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Tubus (1) mindestens
an seiner Innenoberfläche im Bereich des Übergangs
(1) in die Erweiterung (3), bevorzugt im Bereich der
gesamten Erweiterung (3), mit einer im wesentlichen
lichtundurchlässigen Abdeckung oder Beschichtung
versehen ist, deren der Wand des Tubus (1) zuge
wandte Oberfläche bevorzugt spiegelnd ist.
6. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Tubus
(1) im Bereich der Lichteinleitungsfläche (4) zu dieser
hin vergrößert ist.
7. Spekulum nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beleuchtungseinrichtung (5) einen Lichtleiter
stab (7) aufweist, der bevorzugt einstückig an die
Lichteinleitungsfläche (4) angesetzt ist und an dessen
Außenoberfläche die Lichtquelle(n) angeordnet ist
bzw. sind.
8. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen der Lichteinlei
tungsfläche (4) und der bzw. mindestens einer Licht
quelle eine verstellbare Blende angeordnet ist.
9. Spekulum nach Anspruch 7 oder 8, ge
kennzeichnet durch einen die Lichtquelle(n) und be
vorzugt die verstellbare Blende sowie bevorzugt eine
Stromversorgung aufnehmenden Handgriff, in welchem
der den Tubus (1) tragende Lichtleitstab (7) lösbar
befestigt und bevorzugt festgerastet ist.
10. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Lichteinleitungsfläche
(4) oder der Lichtleitstab (7) eine Einrichtung (11)
zur Anbringung eines faseroptischen Lichtleiters
aufweist.
11. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die bevorzugt von einer
Glühlampe gebildete Lichtquelle unmittelbar an der
Lichteinleitungsfläche (4) anliegt und in die Tubus
wand oder deren einstückige, distale Verlängerung (12)
eingebettet ist.
12. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß an der Tubuswand mindestens
eine lichtlenkende und/oder fokussierende Anordnung
ausgebildet, angeformt, angebracht oder im Tubusmaterial
eingeschlossen ist.
13. Spekulum nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß an der Tubuswand Markierun
gen angebracht oder ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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