DE19533856A1 - Medizinisches Instrument - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument, insbeson­ dere für die minimal invasive Operationstechnik, zum Einführen in Körperhöhlen, -gefäße oder Gelenkspalte durch natürliche oder künstlich geschaffene Öffnungen und Zugänge.

Aus EP 93 120 542 ist beispielsweise ein für den vorstehenden Zweck einsetzbares, medizinisches Instrument in Form einer Zange beschrieben, bei welcher in einem rohrförmigen Zangen­ körper ein Führungsdraht geführt ist und an dem distalen Ende der Zangen eine Greifvorrichtung und am proximalen Ende eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen ist. Der Führungsdraht dient im allgemeinen zur Vorgabe des Zugangsweges für ein Instru­ ment, das auf den Draht aufgeschoben wird.

Bisher wird jedoch die Positionierung des Führungsdrahtes und anschließend auch die Positionierung des medizinischen Instru­ ments und dessen Betätigung meistens intermittierend mittels Röntgenstrahlen kontrolliert. Hierdurch läßt sich jedoch die Positionierung nicht allzu genau feststellen und überprüfen; obendrein muß darauf geachtet werden, daß die Kontrolle über Röntgenstrahlen nur über möglichst kürze Zeitabschnitte er­ folgt, um die jeweiligen Körperpartien und damit den Patienten nicht unnötig lange einer Röntgenstrahlung auszusetzen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein medizinisches Instru­ ment zu schaffen, mit welchem nicht mehr unter einer Kontrolle mittels Röntgenstrahlen, sondern erforderlichenfalls ständig unter Sicht gearbeitet werden kann.

Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch ein medizinisches Instrument der eingangs beschriebenen Art durch die im An­ spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbil­ dungen des medizinischen Instruments gemäß der Erfindung sind Gegenstand der auf den Anspruch 1 unmittelbar oder mittelbar rückbezogenen Ansprüche.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in einem rohrförmigen, flexiblen Einführungsteil mindestens ein als Arbeitskanal dienendes Innenrohr vorgesehen, in welchem ein Führungsdraht, eine Laserfaser sowie eine optische Faser vorzugsweise mit einer an deren distalen Ende vorgesehenen, hochauflösenden Optik gleichzeitig oder abwechselnd verschieb­ bar unterzubringen und auch zu arretieren sind. Ferner sind im Bereich des distalen Endes des Arbeitskanals Halte- und Siche­ rungsvorrichtungen vorgesehen, um lösbar als sogenannte Endef­ fektoren ausgeführte, mechanisch funktionelle Komponenten an­ zubringen. Darüber hinaus ist am proximalen Ende des flexiblen Einführungsteils und des Innenrohrs ein die Funktion eines Haltegriffes erfüllenden Teil angebracht, an dem im allgemei­ nen verschiedene zusätzliche Betätigungselemente sowie An­ schlußvorrichtungen angebracht sind.

Mit einem solchen medizinischen Instrument gemäß der Erfindung kann daher unter endoskopischer Sicht, beispielsweise während und bis zur Beendigung eines medizinischen Eingriffs gearbei­ tet werden. Ferner ist durch die über eine optische Faser er­ folgende Beleuchtung in keiner Weise eine mit einer Kontrolle unter Röntgenstrahlen vergleichbare Beeinträchtigung und Ge­ fährdung eines Patienten zu befürchten.

Ferner können, insbesondere wenn am distalen Ende der opti­ schen Faser eine spezielle hochauflösende Optik vorgesehen ist, unter einer endoskopischen Sichtkontrolle sowohl ein Greifen als auch ein Schneiden oder ein Einfangen von Steinen, wie beispielsweise von Nierensteinen, durchgeführt werden. Zu­ dem ist es mit dem erfindungsgemäßen Instrument möglich, unter Sichtkontrolle einen "eingefangenen" Stein mittels eines in das nunmehr als Endoskop verwendbare Instrument gemäß der Er­ findung eingeführten Lasers zu zerkleinern und damit zu zer­ stören.

Da alle Komponenten des erfindungsgemäßen Instruments flexibel ausgelegt sind, kann das gesamte Instrumentarium beispielswei­ se bis in die Niere vorgeschoben werden. In minimal invasiver Operationstechnik können somit beispielsweise auch durch Stei­ ne oder Geschwüre hervorgerufene Harnleiter-Verstopfungen ohne eine offene Operation, allein durch über natürliche Zugangswe­ ge eingebrachte Instrumente behandelt werden. Obendrein können mit dem erfindungsgemäßen Instrument nicht nur unter Sicht Drainagen gelegt, sondern auch wieder unter Sicht aufgegriffen und entfernt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das rohrförmige, flexible Einführungsteil, das beispielsweise aus einem schrau­ benlinienförmig ausgeführten Metallteil besteht oder auch in Form eines Kunststoffschlauches beispielsweise aus Polyamid, Polyimid, Polytetrafluoren, Polyurethan oder Tecoflex (einge­ tragene Marke) ausgeführt ist, einen einfachen Rohrquerschnitt haben oder es kann auch als eine Mehrkanal- oder sogar als eine Rohr-in-Rohr-Bauart mit Rohren beliebigen Querschnitts ausgeführt sein. Vorzugsweise sind das als Arbeitskanal ausge­ führte Innenrohr oder auch mehrere Rohre in axialer Richtung gegeneinander sowie bezüglich des flexiblen, rohrförmigen Ein­ führungsteils bewegbar.

Ferner kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfin­ dung der am proximalen Ende des rohrförmigen Einführungsteils vorgesehene als Haltegriff ausgeführte Teil, der beispielswei­ se aus nicht-rostendem Instrumentenstahl oder auch aus harte­ loxiertem Aluminium hergestellt sein kann, mit Rasterungen und beispielsweise einer Skala zum Steuern der Funktionen eines am distalen Ende des Einführungsteils vorgesehenen Endeffektors versehen sein.

Darüber hinaus kann der Haltegriff beispielsweise mit einem sogenannten Luer-Lock-Anschluß versehen sein, an welchem Vor­ richtungen zum Durchführen verschiedener Funktionen, wie bei­ spielsweise Spülen, Saugen, Reinigen, dichtes Verschließen an­ gebracht werden können. Ferner kann gemäß einer weiteren be­ vorzugten Ausführungsform der Erfindung der Haltegriff Vor­ richtungen zum Verschieben und Arretieren des Führungsdrahtes sowie beispielsweise der optischen Faser und/oder der Laserfa­ ser aufweisen.

Um wahlweise ein zusätzlich benötigtes Instrumentarium durch den am distalen Ende des medizinischen Instruments vorgesehe­ nen Endeffektor einzuführen, kann gemäß einer weiteren bevor­ zugten Ausführungsform durch den Endeffektor am distalen Ende ein weiterer Kanal geführt sein. Gemäß der Erfindung ist vor­ zugsweise der Außendurchmesser des flexiblen Einführungsteils vorzugsweise kleiner als oder gleich 2,5 mm. Die flexible La­ serfaser hat vorzugsweise einen Außendurchmesser in der Grö­ ßenordnung von 0,3 mm bis 0,9 mm, während der Außendurchmesser des flexiblen Führungsdrahts zwischen 0,5 mm und 0,8 mm liegt (In Sonderformen hat ein Positionierungsdraht einen Durchmes­ ser zwischen 0,025 und 0,038 mm).

Gemäß der Erfindung kann ferner am distalen Ende des flexiblen Einführungsteils eine Art Schließhülse angebracht und am di­ stalen Ende des den Arbeitskanal bildenden Innenrohrs kann als Endeffektor ein dreiarmiger Greifer vorgesehen sein. Bei die­ ser Ausführung wird dann der dreiarmige Greifer zum Öffnen aus der Schließhülse herausgeschoben, während er zum Schließen wieder in die Schließhülse zurückgezogen wird.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann beispielsweise als Endeffektor ein flexibles Messer am distalen Ende des rohrförmigen Einführungsteils verschiebbar untergebracht werden. Ferner weist dann das flexible Einfüh­ rungsteil am distalen Ende eine Öffnung auf, welcher zur Füh­ rung des flexiblen Messers eine Rampe mit einer im Querschnitt u- oder v-förmigen Führungsrinne gegenüberliegt. Über einen am Messer angebrachten Schubdraht kann dieses dann entlang der Rampe verschoben werden, wobei dann eine bauchartig vorstehen­ des Schneide des Messers durch die Öffnung im Einführungsteil seitlich vorsteht, so daß durch ein Hin- und Herbewegen des Instruments mit ausgefahrenem Messer beispielsweise ein Schnitt in Gefäßen u.ä. ausgeführt werden kann.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausfüh­ rungsformen unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines medizini­ schen Instrumentes gemäß der Erfindung mit einem dreiarmigen Greifteil am distalen Ende und einem als Haltegriff und Anschlußvorrichtung dienenden Teil am proximalen Ende;

Fig. 2 eine Schnittansicht durch das medizinische Instru­ ment entlang einer Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 eine schematische Einzeldarstellung des als Halte­ griff und Anschlußvorrichtung dienenden Teils;

Fig. 4 eine stark vergrößerte, unmaßstäbliche Darstellung eines am distalen Ende eines medizinischen Instru­ ments vorstehenden, dreiarmigen Greifers;

Fig. 5 in perspektivischer Darstellung einen Teil eines rohrförmigen Einführungsteils des erfindungsgema­ ßen Instruments mit in diesem untergebrachten und aus diesem vorstehenden Elementen;

Fig. 6 eine stark vergrößerte Schnittansicht des distalen Endes eines rohrförmigen Einführungsteils und einem in diesem untergebrachten Endeffektor in Form eines flexiblen Messers;

Fig. 7 eine Schnittansicht entlang einer Linie VII-VII in Fig. 6;

Fig. 7a eine Modifikation der Schnittansicht von Fig. 7;

Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Y-förmigen An­ schlußteils, und

Fig. 9 eine weitere schematische Darstellung eines in drei Arme aufgeteilten, rohrförmigen Anschluß­ teils.

In Fig. 1 ist in Draufsicht schematisch ein in seiner Gesamt­ heit mit 1 bezeichnetes, medizinisches Instrument dargestellt. Das Instrument 1 weist einen rohrförmigen, flexiblen Einfüh­ rungsteil 2 auf, an dessen distalen Ende in der Ausführungs­ form der Fig. 1 als Abschluß eine Schließhülse 20 vorgesehen ist, aus welcher als Endeffektor ein dreiarmiger Greifer 81 vorsteht, dessen spezielle Ausführung und Funktionsweise nach­ stehend im einzelnen anhand von Fig. 4 beschrieben wird. Am proximalen Ende des flexiblen, rohrförmigen Einführungsteils 2 ist ein in seiner Gesamtheit mit 7 bezeichneter Handgriff an­ gebracht, dessen Aufbau und Funktionsweise nachstehend im ein­ zelnen noch beschrieben wird.

Fig. 2 zeigt stark vergrößert eine Schnittansicht entlang einer Linie II-II in Fig. 1 durch das flexible rohrförmige Einfüh­ rungsteil 2. In Fig. 2 ist in dem rohrförmigen Einführungsteil 2 mit kreisförmiger Querschnittsfläche ein entsprechend flexi­ bel ausgebildetes als Arbeitskanal 3 dienendes Innenrohr un­ tergebracht. Im Inneren des Rohrs 3 sind in der Schnittansicht der Fig. 2 beispielsweise ein Führungsdraht oder Positionier­ draht 4 bzw. ein Schubdraht 4 , eine optische Faser 5 und eine Laserfaser 6 zu erkennen; an dem distalen Ende der optischen Faser kann, was im einzelnen in den Zeichnungen nicht darge­ stellt ist, eine hochauflösende Optik ausgebildet sein. Über den als Handgriff und Steuereinrichtung dienenden Teil 7 sind beispielsweise das innere Rohr 3 und/oder die in dem inneren Rohr untergebrachte optische Faser 5 und/oder die Laserfaser 6 in axialer Richtung gegeneinander verschiebbar angeordnet, was durch die Pfeile in Fig. 1 bzw. 3 neben dem Haltegriff 7 ange­ deutet ist.

Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist immer ein Teil des Quer­ schnitts, vorzugsweise im Innenrohr 3 frei gehalten, so daß mit Hilfe der Laserfaser und der optischen Faser 5 mit einer am distalen Ende vorgesehenen, hochauflösenden Optik eine en­ doskopische Sichtkontrolle auf den Arbeitsbereich des Endef­ fektors 8 und/oder der Laser-Faser ermöglicht ist.

Hierbei kann (können) der (die) Endeffektor(en) wahlweise starr oder gelenkig an dem distalen Ende des rohrförmigen Einführungsteils 2 vorgesehen bzw. mit diesem verbunden sein. Endeffektoren, wie beispielsweise der in Fig. 1 und 4 darge­ stellte dreiarmige Greifer 81 und ein in Fig. 6 und 7 darge­ stelltes flexibles Messer, sind beispielsweise mittels des an ihm befestigten Innenrohrs 3 bzw. Schubdrahtes 41 entsprechend gesteuert bewegbar bzw. verschiebbar. Hierbei ist, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, der Greifer 81, dessen drei (in Fig. 4 nicht näher bezeichnete) Arme durch ein rohrförmiges Endteil verbunden sind, das in Fig. 4 in die Schließhülse 20 vorsteht, mit dem als Hauptkanal dienenden Innenrohr 3 verbunden.

In dem durch das Innenrohr gebildeten Arbeitskanal 3 können beispielsweise die optische Faser 5 und die Laserfaser 6 ge­ geneinander verschiebbar untergebracht sein, so daß der zwi­ schen den drei Armen des Greifers 81 liegende Arbeitsbereich endoskopisch zu beobachten ist. Durch ein entsprechendes Ver­ schieben der Laserfaser 6 innerhalb des durch die drei Arme des Greifers 81 begrenzten Arbeitsbereichs ist jeder Teil die­ ses Arbeitsbereichs sowie die Umgebung des Arbeitsbereichs bis etwa 35 mm vor der Optik nicht nur gut ausgeleuchtet, sondern auch über die im proximalen Ende der Optikfaser 5 vorgesehene hochauflösende Optik über ein beispielsweise mit dem Hand­ griffteil 7 verbundenes (nicht näher dargestelltes) Okular zu beobachten oder über eine CCD-Kamera auf einem Video-Monitor darstellbar.

Wie in Fig. 5 dargestellt ist, ermöglicht das medizinische In­ strument 1 auch eine endoskopische Behandlung unter Sicht. In diesem Fall sind in dem flexiblen, rohrförmigen Einführungs­ teil 2 die optische Faser 5 und eine Laserfaser 6′ vorgesehen. Der im Führungsteil 2 von den Fasern 5 und 6′ nicht benötigte und damit freigebliebene Restquerschnittsbereich kann zum Spü­ len und/oder Absaugen benutzt werden. Mit der in Fig. 5 wieder­ gegebenen Ausführung läßt sich keine mechanische Zusatzfunk­ tion durchführen.

Statt der in Fig. 4 am distalen Ende des Einführungsteil 2 vor­ gesehenen Schließhülse 20 kann an dem distalen Ende des als Arbeitskanal dienenden Innenrohrs, wie in Fig. 6 dargestellt, auch eine Öffnung 21 ausgebildet sein. Auf der der Öffnung ge­ genüberliegenden Seite ist eine Rampe 22 vorgesehen, wobei zu­ mindest in der der Öffnung 21 zugewandten Fläche eine im Quer­ schnitt v- oder u-förmige (in Fig. 7 im Schnitt dargestellte) Rinne 23 zum Führen eines flexiblen Messers 82 ausgebildet ist.

In Fig. 6 ist das flexible Messer 82 am rechten Ende mit einem Schubdraht 4′ verbunden. Wie im rechten Teil der Fig. 6 gestri­ chelt angedeutet, ist eine bauchförmige Schneide 820 des Mes­ sers 82 in den Endteil des geschlossenen, rohrförmigen Einfüh­ rungsteil 2 zurückgezogen, während im linken Teil der Fig. 6 das flexible Messer 82 aus dem Einführungsteil 2 mittels des Schubsdrahts 4′ so weit herausgeschoben worden ist, daß seine bauchförmige Schneide 820 am freien Ende des Messers 82 über das rohrförmige Einführungsteil 2 bzw. das obere Ende der Ram­ pe 22 seitlich vorsteht.

Durch Herausschieben und Zurückziehen des Instruments mit aus­ gefahrenem Messer kann mittels der am freien Ende des Messers 82 vorgesehenen, bauchförmigen Schneide 820 ein Schnitt, bei­ spielsweise in der Harnröhre oder in einem anderen Gefäß aus­ geführt werden. Dieser Schneidevorgang kann bei dem medizini­ schen Instrument gemäß der Erfindung über eine mit einer hoch­ auflösenden Optik am distalen Ende versehenen optischen Faser 5 beobachtet werden, da der Bereich, in welchem mittels des Messers 82 ein Schnitt ausgeführt wird, über die Laserfaser 6 gut ausleuchtbar ist. (Um die Darstellung in Fig. 6 zu verein­ fachen, sind die optische Faser 5 und die Laserfaser 6 nicht eingetragen.)

Fig. 7 ist eine Schnittansicht entlang einer Linie VII-VII in Fig. 6. Wie Fig. 7 zu entnehmen ist, ist das flexible Messer 82, das am vorderen Ende die Schneide 820 aufweist, in der im Ein­ führungsteil 2 ausgebildeten u-förmigen Rinne 23 geführt. In Fig. 7 ist der Arbeitskanal 3 im Einführungsteil 2 unter der u-förmigen Rinne 23 vorgesehen. Bei einer in Fig. 7a wiedergege­ benen Modifikation der Schnittansicht in Fig. 7 ist ein Ar­ beitskanal 3′ im Unterschied zu der Ausführungsform in Fig. 7 in dem Messer 82 neben der am vorderen Ende des Messers vorge­ sehenen Schneide 820 ausgebildet.

Statt der in Fig. 4 und 6 dargestellten Endeffektoren 8 in Form eines dreiarmigen Greifers 81 bzw. eines flexiblen Messers 82 können auch, was im einzelnen nicht dargestellt ist, als End­ effektoren ein Haken, ein Löffel, eine gebogene oder gerade Platte, welche beispielsweise als eine den Laserstrahl begren­ zende Prallplatte ausgeführt sein kann, lösbar angebracht wer­ den. Ferner können am distalen Ende des Einführungsteils 2 und/oder des als Arbeitskanal 3 dienenden Innenrohrs Netze oder Körbchen zum Öffnen und/oder Schließen starr oder ver­ schieblich angebracht sein. Zum Einfangen und Festhalten bei­ spielsweise von Nierensteinen können beispielsweise sogenannte Dormia-Körbchen starr oder verschiebbar am distalen Ende des medizinischen Instruments 1 vorgesehen sein. Ebenso können auch ein ein- oder zweiarmiger HF-Koagulationskopf oder auch ein elektronischer Sensor am distalen Ende vorgesehen bzw. an­ gebracht sein.

Am proximalen Ende des rohrförmigen Einführungsteils 2 ist der als Handgriff dienende Teil 7 angebracht, mittels welchem bei­ spielsweise ein Endoskop als ganzes oder aber auch eventuell vorhandene Zusatzfunktionen gesteuert werden. An dem in Fig. 1 und 3 dargestellten Haltegriff 7 ist über dem proximalen Ende des rohrförmigen Einführungsteils 2 ein biegeweicher Knick­ schutz 76 vorgesehen. Ferner ist an dem dem Einführungsteil 3 abgewandten Ende des Handgriffs 7 an diesem ein Luer-Lock-An­ schluß 72 vorgesehen. In Fig. 1 ist an dem Luer-Lock-Anschluß 72 ein gestrichelt angedeutetes Y-förmiges Endstück 73 ange­ bracht.

In der Draufsicht der Fig. 3 steht über den biegeweichen Knick­ schutz 76 (nach links) ein Teil des rohrförmigen Einführungs­ teils 2 und aus diesem wiederum ein den Arbeitskanal 3 bilden­ des Innenrohr vor. Ferner ist in Fig. 3 gestrichelt ein vom Hauptkörper des Haltegriffs 7 seitlich vorstehender, weiterer Luer-Lock-Anschluß 72 angedeutet. Auf der dem gestrichelt wie­ dergegebenen Luer-Lock-Anschluß 72 gegenüberliegenden Seite des Haltegriffs 7 ist eine sogenannte Klemmraste 75 angedeu­ tet, welche dazu dient, das Innenrohr 3 gegenüber dem äußeren, rohrförmigen Einführungsteil 2 festzulegen oder zu lösen. Durch rechts neben dem Handgriff 7 in Fig. 1 und oberhalb des Handgriffs 7 in Fig. 3 eingetragene Pfeile sind die Bewegungs­ richtungen angedeutet, welche über den Handgriff 7 von dem me­ dizinischen Gerät 1 ausgeführt werden können.

In Fig. 8 ist in einer vergrößerten Wiedergabe das in Fig. 1 ge­ strichelt angedeutete Y-förmige Endstück 73 dargestellt, das in der Darstellung der Fig. 8 am linksseitigen Ende eine Luer- Lock-Kupplung 730 und an den Enden der beiden Arme zusätzlich Klemmhülsen 731 aufweist. Mittels einer Klemmhülse 731 kann beispielsweise die Laserfaser 6 und mit der anderen Klemmhülse 731 die optische Faser 5 oder der Führungsdraht 4 festgeklemmt werden.

In Fig. 9 ist ein weiteres Y-förmiges Endstück 75 mit insgesamt drei Armen 751 dargestellt. In dem in Fig. 9 oberen Arm 751 ist ein Zweiwege-Hahn 752 vorgesehen, von welchem unter rechtem Winkel zwei Anschlüsse 753 und 754 beispielsweise zum An­ schließen eines Saugschlauches bzw. eines Spülschlauches vor­ gesehen sind. An den Enden der anderen beiden Arme 751 sind jeweils an Luer-Lock-Anschlußkupplungen 731 Klemmhülsen 755 vorgesehen.

Durch das medizinische Instrument gemäß der Erfindung ist so­ mit vorzugsweise zentral ein als Arbeitskanal 3 dienendes fle­ xibles Innenrohr geführt, in dem entweder nur der flexible Führungsdraht 4 bzw. abwechselnd oder gleichzeitig mit dem flexiblen Führungsdraht 4 beispielsweise eine flexible opti­ sche Faser 5, eine Laserfaser 6 oder auch ein sehr kleines In­ strument, beispielsweise in Form einer sogenannten "1 mm-Zange" untergebracht sein können. Der mindestens eine Arbeitskanal 3, gegebenenfalls auch noch ein weiterer oder mehrere Arbeitska­ näle, sind jeweils abgedichtet ausgeführt und werden bei­ spielsweise zum Spülen/Saugen oder auch zum Insuflieren be­ nutzt.

Aufgrund der kleinen Bauweise des medizinischen Instruments, bei welchem der Außendurchmesser des rohrförmigen, flexiblen Einführungsteils 2 vorzugsweise kleiner als oder gleich 2,5 mm ist, können somit gemäß der Erfindung unter Sicht minimal in­ vasive Eingriffe, wie ein Legen oder-Entfernen bzw. Positio­ nieren eines Katheters, ein Entnehmen von Gewebeproben, ein Ergreifen oder Einfangen von Steinen, beispielsweise mit Hilfe eines Netzes oder eines Dormia-Körbchens, ferner eine Laserbe­ handlung von Weichgewebe, Hartgewebe oder auch Knochen sowie Steinen und auch ein Koagulieren oder ein Schneiden und gleichzeitiges Spülen durchgerührt werden.

Außer einer für urologische Eingriffe bevorzugten Baugröße, bei welcher das flexible, rohrförmige Einführungsteil 2 eine Länge von etwa 650 mm hat, kann das medizinische Instrument ge­ mäß der Erfindung beispielsweise für einen Einsatz bei der Ar­ throskopie oder Handchirurgie entsprechend kürzer ausgeführt werden. Außer in der Humanmedizin läßt sich das Instrument ge­ mäß der Erfindung auch im Veterinärbereich einsetzen. Ferner ist es ganz allgemein beispielsweise auch für Inspektions- oder Reinigungsarbeiten in besonders engen Hohlräumen, so bei­ spielsweise für eine Inspektion von Brennräumen durch die Ker­ zenbohrung hindurch, einsetzbar.

Claims (15)

1. Medizinisches Instrument, insbesondere für die minimal in­ vasive Operationstechnik, zum Einführen in Körperhöhlen, -ge­ fäße oder Gelenkspalte durch natürliche oder künstlich ge­ schaffene Öffnungen und Zugänge,
mit mindestens einem in einem rohrförmigen, flexiblen Einfüh­ rungsteil (2) vorgesehenen, als Arbeitskanal (3) dienenden flexiblen Innenrohr, in welchem ein Führungsdraht (4) bzw. ein Schubdraht (4′), eine Laserfaser (6) sowie eine optische Faser (5) vorzugsweise mit einer an deren distalen Ende vor­ gesehenen, hochauflösenden Optik (60) gleichzeitig oder ab­ wechselnd verschiebbar unterzubringen und auch zu arretieren sind, und an welchem Kanal (3) im Bereich von dessen distalen Ende ferner Halte- und Sicherungsvorrichtungen zum lösbaren Anbringen von als Endeffektoren (8) ausgeführten, mechanisch funktionellen Komponenten anbringbar sind, und
mit einem am proximalen Ende des flexiblen Einführungsteils (2) und des flexiblen Innenrohrs (3) vorgesehenen, die Funk­ tion eines Haltegriffs erfüllenden Teils (7) mit zusätzlichen Betätigungselementen.

2. Instrument nach Anspruch 1, bei welchem das rohrförmige, flexible Einführungsteil (2) aus einem schraubenlinienförmig ausgeführten Metallteil gebildet ist.

3. Instrument nach Anspruch 1, bei welchem das flexible Ein­ führungsteil (2) durch Kunststoffschläuche aus Polyamid, Poly­ imid, Polytetrafluorethylen, Polyurethan oder Tecoflex (einge­ tragene Marke) gebildet ist.

4. Instrument nach Anspruch 1, bei welchem das die Funktion eines Haltegriffs erfüllende Teil (7), beispielsweise aus Po­ lyoxymethylen hergestellt ist.

5. Instrument nach einem der Ansprüche 1, bei welchem das die Funktion eines Haltegriffs erfüllende Teil (7) aus nicht-ro­ stendem Instrumentenstahl oder aus harteloxiertem Aluminium hergestellt ist.

6. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der am proximalen Ende des Einführungsteils (2) vorge­ sehene Haltegriff (7) mit einem drehbaren, ringförmigen Teil mit Rasterungen (70) und einer Skala (74) zum Steuern der Funktion eines am distalen Ende des Einführungsteils vorgese­ henen Endeffektors (8) versehen ist.

7. Instrument nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welchem der Haltegriff (7) mit einem Luer-Lock-Anschluß (72) zum An­ schließen von Vorrichtungen zum Durchführen von Funktionen, wie Spülen, Saugen, Reinigen, dichtes Verschließen, sowie mit Vorrichtungen (731, 755) zum Einbringen und Arretieren des Führungsdrahts (4), der optischen Faser (5) und/oder der La­ serfaser (6) versehen ist.

8. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem im rohrförmigen, flexiblen Einführungsteil (2) statt eines Arbeitskanals (3) mindestens ein weiteres, gegenüber dem Außenrohr verschiebbares Rohr vorgesehen ist.

9. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem zu dem am distalen Ende vorgesehenen Endeffektor (8) ein weiterer Kanal vorgesehen ist, über welchen wahlweise be­ nötigtes Zusatz-Instrumentarium durch den Endeffektor (8) ein­ führbar ist.

10. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der Außendurchmesser des flexiblen Einführungsteils (2) vorzugsweise kleiner als oder gleich 2,5 mm ist.

11. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die flexible Laserfaser (6) einen Außendurchmesser von 0,6 bis 0,9 mm hat.

12. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der flexible Führungsdraht (4) einen Außendurchmesser zwischen 0,025 bis 0,038 oder 0,5 bis 0,8 mm aufweist.

13. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das rohrförmige, flexible Einführungsteil (2) in Mehr­ kammer-Bauart ausgeführt ist und durch die parallel zur Mit­ tenachse des Einführungsteils (2) verlaufenden, offenen Kam­ mern eine Anzahl Kanäle gebildet sind.

14. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem am distalen Ende des flexiblen Einführungsteils (2) eine Art Schließhülse (20 ) angebracht ist und am distalen En­ de des den Arbeitskanal (3) bildenden Innenrohrs als Endeffek­ tor (8) ein dreiarmiger Greifer (81) angebracht wird, so daß der dreiarmige Greifer (81) zum Öffnen aus der Schließhülse (20) herausgeschoben und zum Schließen in die Schließhülse (20) hineingezogen wird.

15. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem als Endeffektor (8) ein flexibles Messer (82) in dem rohrförmigen Einführungsteil (2) verschiebbar untergebracht ist, das Einführungsteil (2) eine Öffnung (21) und eine der Öffnung (21) im Einführungsteil (2) gegenüberliegende, Rampe (22) mit einer im Querschnitt u- oder v-förmigen Rinne auf­ weist.