DE372599C - Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus verzinntem Schrott - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus verzinntem SchrottInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/14—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of tin
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Description
Die Erfindung· betrifft die Wiedergewinnung
des Zinnis von verzinntem Eisenblechen,
Abfällen, Schrott u. dlgl. nach dem Naßverfahiren,
wobei das Zinn von den Abfällen durch Chloirverbinidungen des Eisens und
Zinne aibgielöst und aus der so gewonnenen
Läsung das Zinn elektrolytisch' niiedergeschlagen
wird.
Für den. Großbetrieb haiben, isiclh ini der Ausführung
dieses Verfahrenis alber erhebliche Schwierigkeiten gezeigt, so namentlich infolge
der langsam venlauifendlen- Auflösung
des Zinns und) der geringen elektrolyt! schien Ausbeute an Zinn.
Die Erfindung vervollkommnet das Ver-fahreu
derart, daß siowohl die Auflösung des
Zinns als audh seine WiiedergeiW-innunig ischinell
verkaufen und das Verfahren, ununtieribrochen
im Großbetrieb rait ■w-irtscbaftlichem Erfolg
duirchgefülhart werden kann. ao
Gemäß der Erfindung wird eine starke in
kaltem Zustand mit Eisenchlorür im wesentlichen gesättigte Lösung mit einem hohen Gehalt
an Zienichlorür und' Zinmchlorid;. die überdies
mit etwas Sal-zsäuire versetzt werden
kann, zum Auflösen des Zinns der zn !yierairbeitenden
Blechabfälle o. dgl. benutzt, und die gewonnene- Lösung wird1 im Kneislautf durch -
eine oder meherere mit hoher Stromdichte arbeitende Zelten geschickt, von denen der
Niederschlag in selbsttätiger Weise entfernt wird1, wobei durch Elektrolyse vorzugsweise
nur etwa die gleiche Zinnmemge aus der
Lösung aibgenommen wird, die sich bei der
Behandlung der Blechalbfälle usw. aufgelöst hat.
Dabei läßt sich so verfahren, daß man eine ίο im kalten Zustand wesentlich, gesättigte
Lösung von Eisenchlorid in Wasser bereitet, etwa ι Prozent Salzsäure der Lösung zusetzt
und danach so viel metallisches Zinn darin auflöst, daß die Lösung etwa 61J2 Prozent
Zinncfalorür und I1Z2 Prozent Zinnehlorid1 aufweist.
Eisenchlorid enthält häufig etwas freie Chlorwasserstoftsäure; daher wird man den
Salzsäurezusatz dementsprechend wählen, vorzugsweise so, daß der Gesamtgehalt an freier
Säure nicht über etwa 3 Prozent hinausgeht. Die in dieser Weise bereitete Lösung bestellt
im .wesentlichen aus Eisenehlorür, Zinndhlorür
und ZinncWorid sowie Salzsäure und kann ohne weiteres zum Auflösen des Zinnüberz'Ugies
der zu verarbeitenden Blechaibfälle
u. dgl. benutzt werden. Die Auflösung erfolgt schon in befriedigender Weise bei gewöhnlicher
Temperatur und ohne Eisen merklich anzugreifen*.
Nach geschehener Auflösung des Zinns wird die Lösung, wie noch weiter erläutert werden
soll, elektrolytisch zersetzt und die aus der Zelle abfließende Flüssigkeit für die weitere
Auflösung von Zinn benutzt. Vorteilhaft schlägt man nur einen geringeren TeM Zinn
bei einem Durchgang 'durch den Apparat nieder,
so daß die Zusammensetzung der Lösenüssigkeit nicht merklich geändert wird.
Wenn Eisenchlorid mit Zinn gesättigt wird (wobei es zu Chlorür reduziert wird), so befinden
sich Zinn und Eisen im Gleichgewicht in der Lösung, und die bereitete Flüssigkeit
besitzt dann iweiter kein Lösevermögen - für
Zinn. Wird der Zinngehalt geringer, so wächst das Lösevermögen der Flüssigkeit für Zinn mit hoher Geschwindigkeit und
die Flüssigkeit oder Lösung besitzt dann eine genügende Kraft, das Zinn \ron verzirantem
Blech aufzulösen, wenn sie etwa 8 Prozent Chlbrziran, wie oben angegeben.
enthält, wovon ein Teil Chlorür, ein anderer Chlorid ist. Nur letzteres ist für das Auflösen
von Zinn von Belang und wird bei der Reaktion zu Chlorür reduziert. Die so hergestellte
Flüssigkeit kann für den hier in Betracht kommenden Zweck als mit Zinn gesättigt
angesehen werdien, d. h. wenn einer geeigneten Eisenchloridlösung so viel metal-
-Usdhes Zinn zum Auflösen gegeben wird, bis
die entstehende Lösung Chlorzinn und Chloreisen in 'der angegebenen Menge enthält, so
läßt sich die Lösung zum Auflösen des Zinns von verzinntem Blech usw. vermöge der -Wirkung
ihres Gehaltes an Zinncblorid .benutzen.
Aus elektrolytisoben Gründen wird man den Zinngehalt der Lösung so hoch wie nur
möglich halten, so daß das Verhältnis von Zinnchlorür zu Chlorid hoch -ist, aber für das
Auflösen des Zinns des verzinnten Blechs ist es vorteilhaft, nicht zu nahe an den Sättigungspunkt
zu gehen, um ein hinreichend schnelles Arbeiten zu sichern.
In der Elektrolyse wählt 'man zweckmäßig
das Verhältnis zwischen den drei vorher genannten
Größen a, b und1 c so, daß nur ein vergleichsweise
geringer Teil des ganzen Zinngehaltes aus der Lösung niedergeschlagen wird, wie schon erwähnt wurde, und zwar in
nicht zusammenhängender Form.
Dementsprechend arbeitet man vorteilhaft mit einer Stromdichte von etwa 450 Ampere
ι auf 900 cm zwei in einer Zelle, wo die Kathode ■mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa
25 cm in der Minute kreist und die Flüssigkeitsströmung
etwa 45 1 per Stunide in einem Kanal zwischen Anode und Kathode von etwa
1,3 cm mal 15 cm Querschnitt beträgt. Bei diesen Verhältnissen erhält man einen Zinnniederschlag
von etwa 0,09 kg in der Stunde. Will -man eine abweichende Flüssigkeitsmenge
behandeln, so wird man auch die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsströmung ändern, und
entsprechend der aus der Lösung niederzuschlagenden Metallmenge wird die elektrisclhe
Stromdichte bestimmt. Auf diese Weise bleibt die Kathodenfläche unveränderlich, und
die Stromdichte muß so gewählt werdien, daß ein durch Abschaben leicht zu .entfernender
Niederschlag erhalten wird. Die Verhältnisse können aber auch geändert werden, beispielsweise
durch Niederschlagen einer größeren Menge Zinns aus dier Lösung. Ist die Kathodenfläche
unveränderlich, dann muß 'die Drehgeschwindigkeit
eine solche sein, daß ein nichtzuisammenhängender Niederschlag mit
der gegebenen Stromdichte erhalten wird. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsströmung
und die Größe der Zelle können nach Maßgäbe der obigen Angaben und entsprec'hend
den besonderen Verhältnissen des Falles, beispielsweise der verschiedenen- Flüssigkeitsmenge,
die behandelt werden soll, gewählt werden.
Auf der Zeichnung -ist in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens veranschaulicht.
Abb. ι verbildlicht die Gesamtanlage. Aibb. 2 ist ein Schnitt der elektrolytischen
Zelle. -.
£72599
Die zu verarbeitenden Blechabfälle werden
in durchlässigen Körben α aus säurefest
emailliertem Metall in· die LösefLüssigkeit getaucht, darini verrührt und bewegt. Die
Körbe bangen paarweise an 'den Enden eines Hebels b, dier seinerseits an 'einer Laufkatze c
auf idem Sühieneniweg d aufgehängt ist, gleichen
einander aus .und können bequem von Hand oder auf mechanischem Wiege gehandhabt
.werden, uim die Blecbalbfälle mit der
Löseflüssigfceit in innige Berührung zu bringen.
Die Laufkatze ist mit dem Hebel durch einen Flaschenzug e oder einen anderen Aufzug·
beliebiger Art verbunden, .so' daß die
Körbe nach der Behandlung in den Behältern f, g oder h hochgeführt, auf dem Schienenwege
fortgeführt und in Waschgefäße i eingeführt werden können. Nach vollzogener
Waschung in reinem Wasser werden die Köribe in gleicher Weise weiter am einen Behälter
j mit Kaltwasser geführt. An dessen Stelle .kann alber audh ein Kupferbiehälter treten,
-in welchem die Metallaibfälle einen leichten Kupferülberzug 'erhalten, um gegen Rosten
geschützt zu sein.
Der Vorratsbehälter u ist durch eine Rohrleitung
ν mit ider elefctrofytischen Zelle k verbunden.
Aus der Zelle geht die Flüssigkeit durch einen Ofen w izuim Verteiluingsrohr x
tinid wird aus diesem Rohr den Behälterpaaren
f, g oder h nach Belieben zugeführt. Die ZaHe k bildet einen halbzylindrischen
Trog mit einer Trommelkathode von gleicher
Länge wie der Trog.
In der Ausführung nach AbIb. 2 besteht der*
Trag auis eimer ausgehöhlten Graphitplaitte I
mit Löchern m im Boden zum Auslassen dies Elektrolyten. Der Elektrolyt fließt von beiden
Seiten η dies äußeren Behälters über den
Rand des Troges durch die Ablauflöcber m, den Graben 0, die Kanäle p in das Albfkußrohr
q.
Der Graphittrog wird zweckmäßig mit Paraffinwachs getränfct, damit der Elektrolyt
nicht in die Poren eindringen kann. Die elektrische Verbindung vermitteln durch das Ende
der Zelle geführte Kupferstongen 2, die mit dem Graphitkörper derart vereinigt sind-, daß
der Elektrolyt keimen Zutritt zur Veribindungsistelle
hat.
Die Trominelkathode r sitzt auf einer
Welle j und liegt während der Drehung ständig mit einem Teil .ihres Umfanges im Elektrolyten,
der mit einer bestimmten Geschwindigkeit,
entsprechend der Einstellung des Hahnes t (Albib. 1), durch das System fließt.
Der Schaber 3 dient zium Abnehmen des metallischen Zinns von der Trcananeikimfläche.
Beim 'Betrieb wird einer der Einfaßhähne, !beispielsweise y, geöffnet und der Hahn t für
die erforderliche Laufgeschiwiodigkeit des
Elektrolyten eingestellt. Haiben sich die Behälter / genügend gefüllt, so werden die
Körbe α niedergelassien, der Hahn y wind geschlossen
mind· Hahn ζ geöffnet. Der Lauf des
Elektrolyten wird daher nicht unterbrochen, sondern nur in die -Behälter g geleitet. Ebenso
wird, wenn die Entzirmiung in den Behältern' f
beendet ist, der zugehörige Auslaßhahn geöffnet und der Elektrolyt durch die Pumpe /
in den Vorratsbehälter u gedrückt.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn .aus verzinntem Schrott diuirch Lösen des Zinns mit Hilfe von Lösungen der Chloride des Zinns und Eisens und anschließende Elektrolyse, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflösung des Zinns durch 'eine starke, im kalten Zustand wesentlich gesättigte Lösung von .,Eisen-•chlorür mit einem mäßig hohen Gehalt an Zinnchlorür und einem geringen Gehalt an .Zinncfalorid unter evtl. Zusatz von etwas Salzsäure beiwirkt und die Elektrolyse der so erhaltenen- Lösung bei hoher Stromdichte in elektrolytiscfaen Zellen durchgeführt wird, die an bekannter Weise mit unlöslichen Anoden und kreisienden Kathoden versehen sind, wolbei der lokfcere Niederschlag von der Kathode oberhalb des Elektrolyten selbsttätig entfernt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zweck eines ununterbrochenen Betriebes durch Entfernen des Zinns in 'etwa dier gleichen M'enge, wie es während des Aufilösestadiiiums zutritt, die Zinnlösenüssigkeit auf ihren Anifiangsge'halt elektrolytisch regeneriert. o
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, 'dadurch !gekennzeichnet, daß die Löseflüssigkeit etwa 8 Prozent Chlorzinn im Verhältnis von 61I2 Prozent Zinnchlorür zu ix/2 Prozent Zinnchlorid 'enthält und die selbsttätige Entfernung des unzusammenhängenden Metallniederschlages ununterbrochen erfolgt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA33986D DE372599C (de) | 1920-08-27 | 1920-08-27 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus verzinntem Schrott |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA33986D DE372599C (de) | 1920-08-27 | 1920-08-27 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus verzinntem Schrott |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE372599C true DE372599C (de) | 1923-03-29 |
Family
ID=6928371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA33986D Expired DE372599C (de) | 1920-08-27 | 1920-08-27 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus verzinntem Schrott |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE372599C (de) |
-
1920
- 1920-08-27 DE DEA33986D patent/DE372599C/de not_active Expired
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