DE3724569A1 - Kryostat - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kryostat, insbesondere für supra
leitende Magnete, mit ineinander geschachtelten Bauteilen, von
denen eines eine äußere Hülle und mindestens ein anderes ein
in der Hülle angeordnetes Gefäß zur Aufnahme eines Kühlmittels
bildet, und mit die Bauteile verbindenden Zugstäben, mit denen
jeweils ein inneres Bauteil an dem benachbarten, weiter außen
liegenden Bauteil aufgehängt ist, welche Zugstäbe aus einem
glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen, an ihren Enden mit
Augen versehen und mittels die Augen durchdringender Bolzen an
dem jeweiligen Bauteil befestigt sind.
Bei Kryostaten für supraleitende Magnete, die allgemein den
vorstehend beschriebenen Aufbau haben, bereitet die Ausbildung
der Zugstäbe besondere Probleme. Diese Zugstäbe müssen eine
hohe Zugfestigkeit haben, um die relativ großen Massen sicher
zu tragen, und zugleich eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufwei
sen, um den Wärmetransport in das Innere des Kryostaten mög
lichst klein zu halten. Sie sollen zugleich einfach zu fertigen
und zu montieren sein und im Kryostaten möglichst wenig Platz
einnehmen, da die zu ihrer Unterbringung erforderlichen Räume
erheblich zum Bauvolumen eines solchen Kryostaten beitragen
können.
Glasfaserverstärkte Kunststoffe haben eine gute Zugfestigkeit
und gleichzeitig eine geringe Wärmeleitfähigkeit, so daß sie
zur Herstellung der Zugstäbe für Kryostaten geeignet sind.
R. C. Niemann et al haben die Eigenschaften von Epoxy-Fiberglas-
Zugstäben für die Kryostaten supraleitender Magnete untersucht
und in einem Beitrag zur ICMC 1977, erschienen in Adv. in Cryo
genic Eng., Vol. 24, S. 283-289, Plenum Press, New York, die
Ergebnisse ihrer Untersuchung behandelt. Diese Ergebnisse haben
gezeigt, daß Zugstäbe mit rechteckigem Querschnitt, die an
ihren Enden eine Bohrung zur Aufnahme eines Bolzens aufweisen,
wegen der im Bereich der Bohrung auftretenden Spannungen für
die Verwendung in Kryostaten ungeeignet sind. Statt dessen wird
die Verwendung von Schlaufen vorgeschlagen, bei denen die Glas
fasern eine Art Wickel bilden, der die zur Befestigung dienenden
Bolzen umschlingt. Solche Schlaufen haben zwar die erforderliche
hohe Zugfestigkeit, sind jedoch in der Herstellung kostspielig.
Weiterhin lassen sie sich nicht mit engen Toleranzen herstellen,
so daß sich bei Verwendung solcher Schlaufen als Zugstäbe
Schwierigkeiten bei der Montage der Bauteile des Kryostaten
ergeben. Endlich haben sie auch wegen des notwendigen Quer
schnittes ihrer Stränge einen erheblichen Platzbedarf.
In einer Arbeit von M. B. Kasen "Materials at low Temperatures",
Am. Soc. Metals, Ed. Reed & Clark 1983, S. 41 bis 60, wird
neben den erwähnten Schlaufen die Verwendung von metallischen
Endstücken empfohlen, die mit den glasfaserverstärkten Kunst
stoffteilen verklebt sind. Es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß die Herstellung besonderer Metallteile und ihre Verklebung
mit dem Kunststoffstab besonders kostspielig ist und Klebever
bindungen zwischen Metall und Kunststoff ihre eigene Problematik
haben.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Zugstäbe
für Kryostaten zu schaffen, die auf einfache Weise unter Ein
haltung enger Toleranzen herstellbar sind und zugleich einen
geringen Platzbedarf haben.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Zugstäbe als streifenartige Elemente ausgebildet sind, die aus
einem mit Glasfasergewebe verstärktem Plattenmaterial aus Kunst
stoff bestehen und einen langgestreckten mittleren Abschnitt
mit parallelen Rändern aufweisen, an dessen Enden sich verbrei
terte Abschnitte anschließen, in deren Bereich sich die von
Bolzen durchsetzten Augen befinden.
Die Erfindung macht demnach von einem Material Gebrauch, das
als billiges Massenprodukt zur Verfügung steht und beispiels
weise zur Herstellung der Platinen von gedruckten Schaltungen
in großen Mengen Verwendung findet. Die Zugstäbe lassen sich
in optimaler Form und unter Einhaltung sehr enger Toleranzen
aus solchen Platten leicht ausschneiden. Die an den Enden der
Zugstäbe angeordneten verbreiterten Abschnitte lassen sich ohne
weiteres so dimensionieren, daß alle im Bereich der Augen auf
tretenden Kräfte ohne weiteres aufgenommen werden und die Fes
tigkeit des Zugstabes in diesem Bereich die Festigkeit des
langgestreckten mittleren Abschnittes überschreitet. Hierfür
ist es von besonderem Vorteil, daß das Glasfasergewebe eine
bidirektionelle Verstärkung bildet, die ein Aufspalten des
Stabes an seinem verbreiterten Ende verhindert, auch wenn die
Zugfestigkeit eines solchen Materials nicht ganz die Werte
erreicht, wie sie unidirektionell verstärkte Verbundmaterialien
aufweisen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Zugstäbe
besteht darin, daß ihr Platzbedarf im wesentlichen nur von
ihrer Dicke, also von ihrer Ausdehnung in Richtung der Befes
tigungsbolzen abhängt, weil hierdurch die notwendigen Abstände
zwischen den Bauteilen des Kryostaten bestimmt werden. Dagegen
steht in der dazu senkrechten Richtung, nämlich parallel zu
den Wandungen der Bauteile, ein nahezu unbeschränkter Platz
zur Verfügung, so daß keinerlei Schwierigkeiten bestehen, den
Zugstäben die zum Erreichen der notwendigen Festigkeit ausrei
chende Breite zu geben.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine Form der Zugstäbe er
wiesen, bei der die verbreiterten Abschnitte die Form einer
rechteckigen Platte haben, in deren mittleren Bereich sich
eine das Auge bildende Bohrung befindet und an die sich jeweils
ein Übergangsabschnitt anschließt, der mit einer die seitlichen
Ränder des mittleren Abschnittes tangential fortsetzenden,
bogenförmigen Kontur von der Breite des mittleren Abschnittes
auf die Breite der Platte übergeht. Diese bogenförmige Kontur
kann in einfacher Weise ein Kreisbogen sein, aber auch einen
parabelförmigen Verlauf haben.
Wie bereits erwähnt, muß die von den Zugstäben übertragene
Wärmemenge möglichst klein gehalten werden. Für die Wärmeüber
tragung ist nicht nur die Wärmeleitfähigkeit des Zugstabes
selbst von Bedeutung, sondern auch die Wärmeübertragung von
den Bauteilen, an denen der Zugstab befestigt ist, auf die
Zugstäbe. Dabei haben die in dem erfindungsgemäßen Kryostaten
verwendeten Zugstäbe den Vorteil, daß wegen der geringen Dicke
der Zugstäbe die Kontaktfläche zwischen den Zugstäben und den
sie tragenden Bolzen relativ klein ist, so daß der Wärmeübergang
durch Wärmeleitung verhältnismäßig klein ist. Dagegen haben
die verbreiterten Abschnitte der Zugstäbe eine den Wandungen
der Bauteile zugewandte, relativ große Oberfläche, die eine
Wärmeübertragung durch Strahlung begünstigt. Daher sieht eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Zugstäbe
wenigstens im Bereich ihrer verbreiterten Abschnitte verspiegelt
sind, um auf diese Weise den Wärmeübergang durch Strahlung zu
minimieren. Dabei ist ohne weiteres ersichtlich, daß die plat
tenförmige Ausbildung der Zugstäbe eine solche Verspiegelung
begünstigt.
Ein besonders geeignetes Material zur Herstellung der erfin
dungsgemäßen Zugstäbe ist im Handel unter der Bezeichnung "Ver
tronit EP G10" erhältlich.
Ein besonderer Vorteil der nach der Erfindung ausgebildeten
Zugstäbe besteht darin, daß sie an ihren Enden mit einem ein
zigen Bolzen befestigt werden können. Die engen Toleranzen,
mit denen die Zugstäbe herstellbar sind, erlauben es, auf jeg
liche Mittel zum Justieren der Lage der mittels der Zugstäbe
aufgehängten Bauteile zu verzichten. Deshalb wird bei Kryostaten
nach der Erfindung vorzugsweise zur Befestigung der Zuganker
eine Schraube verwendet, die einen sich an den Kopf der Schraube
anschließenden zylindrischen Abschnitt aufweist, der den das
das Auge durchsetzenden Bolzen und dessen Ende zugleich einen
die Eindringtiefe der Schraube begrenzenden Anschlag bildet,
so daß keinerlei Gefahr besteht, daß der Zuganker durch unsach
gemäße Befestigung beschädigt wird. Statt dessen wäre es auch
möglich, zur Befestigung des Zugstabes eine Platte zu verwenden,
die einen das Auge des Zugstabes als Bolzen durchsetzenden,
hülsenförmigen Ansatz aufweist und mittels einer den Ansatz
durchdringenden Schraube an dem entsprechenden Bauteil befestigt
ist. Es ist dann diese Platte, die ähnlich wie der Kopf einer
Schraube den Rand des Auges übergreift und den Zugstab auf
ihrem als Bolzen dienenden Ansatz sichert.
Die Verwendung der vorstehend beschriebenen Schraube oder einer
mit einem Ansatz versehenen Platte hat den besonderen Vorteil,
daß der zylindrische Abschnitt der Schraube bzw. der Ansatz
der Platte so dimensioniert werden können, daß der Zugstab auf
dem zylindrischen Abschnitt der Schraube bzw. dem Ansatz der
Platte mit Spiel gehalten ist. Der Zugstab hat dann die Mög
lichkeit, allen Dimensionsänderungen spannungsfrei zu folgen,
die sich insbesondere nach der Montage des Kryostaten beim
Abkühlen auf dessen Betriebstemperatur einstellen.
Weiterhin kann der Aufbau des erfindungsgemäßen Kryostaten
dadurch vereinfacht werden, daß mit dem Ansatz versehene Platten
unmittelbar von Abschnitten der miteinander zu verbindenden
Bauteile gebildet werden.
Ein weiterer erheblicher Vorteil der Verwendung der erfindungs
gemäßen Zugstäbe besteht darin, daß diese Zugstäbe senkrecht
zur Plattenebene in gewissen Grenzen biegbar sind, ohne daß
dadurch ihre Zugfestigkeit beeinträchtigt wird. Daher können
bei einem nach der Erfindung ausgebildeten Kryostaten die Zug
stäbe Abschnitte von Bauteilen unmittelbar miteinander verbin
den, die mit Abstand voneinander in zueinander parallelen Ebenen
angeordnet sind. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß hierdurch
nicht nur eine weitere, bedeutende Vereinfachung des Aufbaues
der Kryostaten erzielt wird, sondern auch durch den Ausfall
von ausladenden Befestigungselementen des Bauvolumen des Kryos
taten weiter verringert werden kann. So können bei Kryostaten,
deren Bauteile von konzentrisch zueinander angeordneten Gefäßen
und Schilden mit zylindrischen Mantelflächen und ebenen End
flächen gebildet werden, die mit horizontaler Achse angeordnet
sind, die Zuganker ohne weiteres zwischen den ebenen Endflächen
der Gefäße und/oder Schilde angeordnet sein. Es können aber
auch weitere Zuganker der gleichen Ausbildung zwischen den
Mantelflächen der Bauteile angeordnet sein, um horizontale
Schubkräfte aufzunehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er
läutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden
Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination
Anwendung finden. Es zeigt
Fig. 1 teilweise in Seitenansicht und teilweise im Schnitt
einen nach der Erfindung ausgebildeten Kryostaten in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 den Grundriß eines in dem Kryostaten nach Fig. 1
verwendeten Zugstabes,
Fig. 3 einen Abschnitt des Kryostaten nach Fig. 1 in ver
größertem Maßstab und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
einer Anschlußstelle eines Zugstabes in nochmals
vergrößertem Maßstab.
Der in Fig. 1 dargestellte Kryostat weist innerhalb eines äußeren
Mantels 1 von außen nach innen einen Stickstofftank 2, einen
Schild 3 und einen Heliumtank 4 auf, der einen supraleitenden
Magnet 5 enthält. Der Schild 3 ist an der Endfläche 6 des Stick
stofftanks 2 mittels Zugstäben 7 befestigt, wie auch der He
liumtank 4 an dem Schild 3 mittels Zugstäben 8 befestigt ist.
Ferner ist der Heliumtank 4 mit dem Stickstofftank 2 durch
wenigstens einen sich axial erstreckenden Zuganker 9 verbunden.
Endlich ist auch der Stickstofftank 2 an den Endflächen des
Mantels 1 durch Zugstäbe 10 befestigt.
Die bei dem Kryostaten nach Fig. 1 verwendeten Zugstäbe haben
alle die in Fig. 2 dargestellte Ausbildung. Es handelt sich um
aus mit Glasfasergewebe verstärkten Kunststoffplatten ausge
schnittenen Teilen, die einen langgestreckten mittleren Ab
schnitt 21 und an ihren Enden verbreiterte Abschnitte 22 auf
weisen. Die verbreiterten Abschnitte 22 sind mit dem mittleren
Abschnitt 21 durch je einen Übergangsabschnitt 23 verbunden,
der eine bogenförmige Kontur aufweist, die sich tangential an
den jeweiligen Rand des mittleren Abschnittes 21 anschließt
und bis zum Rand des verbreiterten Abschnittes 22 reicht. Bei
der bogenförmigen Kontur 24 kann es sich einfach um einen Kreis
bogen, aber auch um den Abschnitt einer Parabel handeln. Die
verbreiterten Abschnitte 22 am Ende des Zugstabes haben die
Form einer rechteckigen Platte, in deren mittleren Bereich
sich jeweils eine Bohrung 25 zur Aufnahme eines Befestigungs
bolzens befindet.
Das Plattenmaterial ist von der gleichen Art, wie es beispiels
weise zum Herstellen der Platinen gedruckter Schaltungen Ver
wendung findet. Die Dimensionen des Zugstabes richten sich
nach der Größe des Kryostaten, d. h. nach den vom Zugstab auf
zunehmenden Kräften. Dabei beträgt die Breite des plattenförmi
gen Abschnittes etwa das 4fache und die Länge dieses Abschnit
tes etwa das 5fache der Breite des mittleren Abschnittes 21.
Der Durchmesser der Bohrung 25 sollte etwa das 1,5fache dieser
Breite und die Länge des Übergangsabschnittes 23 nochmals etwa
das 4fache der Breite des mittleren Abschnittes 21 betragen.
Bei einem nach der Erfindung realisierten Kryostaten wurden
Zugstäbe verwendet, die aus dem unter der Bezeichnung "Vertronit
EP G10" im Handel erhältlichen, mit Glasfasergewebe verstärkten
Kunststoffplatten ausgeschnitten waren, die eine Dicke von 3,5
mm hatten. Der mittlere Abschnitt eines solchen Zugstabes hatte
eine Länge von 460 mm und eine Breite von 15 mm. Die an den
Enden angeordneten verbreiterten Abschnitte 22 hatten eine
Breite von 65 mm und eine Länge von 82 mm. Die Bohrungen 25
hatten einen Durchmesser von 24 mm und befanden sich in einem
Abstand von 48 mm von den Enden des Zugstabes. Die Übergangs
abschnitte 23 hatten eine kreisbogenförmige Kontur mit einem
Radius von 80 mm. Daraus ergab sich eine Gesamtlänge des Zug
stabes von 733 mm und ein Abstand der Mittelpunkte der Bohrungen
25 von 640 mm. Dieser Zugstab war an seinen Enden verspiegelt.
Bei einer Zugfestigkeit des Materials von etwa 300 N/mm2 hat
demnach ein solcher Zugstab eine Zugfestigkeit von etwa 15 000 N
und kann unter Berücksichtigung eines hohen Sicherheitsfaktors
eingebaut werden. Zugversuche haben ergeben, daß ein solcher
Zugstab im Bereich seines mittleren Abschnittes zerreißt, ohne
daß Zerstörungen im Bereich seiner Bohrungen auftreten.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der den Heliumtank 4 mit dem
Schild 3 verbindende Zugstab 8 mit seinem oberen Ende an der
Innenseite der Endwand 31 des Strahlungsschildes befestigt.
Zur Befestigung dient eine Platte 32 mit einem hülsenförmigen
Ansatz 33, der in eine entsprechende Sackbohrung in der End
wand 31 eingreift und als Bolzen die Bohrung des Zugstabes 8
durchdringt. Zur Befestigung der Platte 32 dient eine den hül
senförmigen Ansatz durchdringende und in die Endwand 31 einge
drehte Senkschraube 34. Die Länge des in der Sackbohrung der
Endwand 31 zentrierten hülsenförmigen Ansatzes ist so bemessen,
daß der Abstand der Platte 32 von der Oberfläche der Endwand
31 geringfügig größer ist als die Dicke des Zugstabes 8, so
daß der Zugstab 8 nicht eingeklemmt wird, sondern auf dem von
dem hülsenförmigen Ansatz 33 gebildeten Bolzen schwenkbar ist.
In entsprechender Weise ist auch das untere Ende des Zugstabes 8
mittels einer gleichen Platte 32 und einer Senkschraube 34 an
der Endwand 41 des Heliumtankes 4 befestigt. Zur Überbrückung
des Abstandes zwischen der Endwand 41 des Heliumtankes 4 und
der Endwand 31 des Strahlungsschildes 3 ist in die Außenseite
der Endwand 41 des Heliumtankes 4 ein Lagerblock 42
eingeschraubt, der an seiner Außenfläche die Bohrungen zur
Aufnahme des hülsenförmigen Ansatzes 33 der Platte 32 und der
Senkschraube 34 aufweist. Bei entsprechender Verminderung des
Abstandes zwischen den Endwänden 31, 41 könnte auf den Lager
block 42 auch verzichtet und das untere Ende des Zugstabes 8
unmittelbar an der Endwand 41 des Heliumtanks 4 befestigt
werden.
In der gleichen Weise ist auch der den Strahlungsschild 3 mit
dem Stickstofftank 2 verbindende Zugstab 7 befestigt. Allerdings
findet am oberen Ende des Zugstabes 7 nicht eine besondere
Platte 32 Verwendung, sondern ein Abschnitt einer mit dem Stick
stofftank 2 verbundenen Endwand 51, die im Bereich des Zugstabes
7 eine diesen Zugstab aufnehmende Aussparung 52 aufweist. An
der Stelle, wo sich die Bohrung des Zugstabes 7 befindet, ist
die Endwand 51 wiederum mit einem hülsenförmigen Ansatz 53
versehen, der sich an der Stirnwand 54 des Stickstofftankes 2
abstützt und den Bolzen zur Lagerung des Zugstabes 7 bildet.
Auch hier dient wieder eine Senkschraube 55 zur Befestigung
der Endwand 51 und des Zugstabes 7 im Bereich des von dem hül
senförmigen Ansatz 53 gebildeten Bolzens. Am unteren Ende ist
der Zugstab 7 wiederum mittels einer mit einem hülsenförmigen
Ansatz 33 versehenen Platte 32 und einer Senkschraube 34 an
einem Lagerstück 36 angeschraubt, das an einem inneren Mantel
teil 37 des Schildes 3 befestigt ist.
Die beschriebene einfache Art der Befestigung der Zugstäbe
wird nicht zuletzt dadurch ermöglicht, daß die Zugstäbe durch
Ausschneiden aus Plattenmaterial unter Einhaltung enger Tole
ranzen hergestellt werden können, so daß keine Justiermöglich
keiten vorgesehen werden müssen. Weiterhin gewährleistet die
Schwenkbarkeit der Zugstäbe, daß die miteinander verbundenen
Bauteile zwangsläufig stets ihre Gleichgewichtslage einnehmen
und daher keinerlei unkontrollierbaren Spannungen entstehen
können. Dies ist auch im Hinblick auf die Tatsache wichtig,
daß nach dem Herstellen des Kryostaten bei dessen Abkühlung
auf die Betriebstemperatur Dimensionsänderungen auftreten,
denen die Zugstäbe ohne weiteres folgen können. Dafür ist es
auch von Bedeutung, daß die Zugstäbe nicht nur um ihre Bolzen
schwenkbar sind, sondern in gewissen Grenzen auch eine Verbie
gung um eine zur Plattenebene parallele Achse zulassen, ohne
daß ihre Zugfestigkeit beeinträchtigt wird. Eine solche Verbie
bung kann bei dem genannten Material bis zu etwa 5° betragen.
Daher brauchen die Anschlußstellen für die Zugstäbe nicht in
einer gemeinsamen Ebene zu liegen, sondern können in gegen
einander versetzten parallelen Ebenen angeordnet sein, wie es
Fig. 3 zeigt, und es könnten solche Zugstäbe auch ohne die
Anwendung besonderer Lagerstücke zwischen einander dicht be
nachbarten Wänden montiert werden. Es ist ferner ersichtlich,
daß die zwischen parallelen Endwänden montierten Zugstäbe in
Axialrichtung der miteinander verbundenen Bauteile nur wenig
Platz benötigen, sich ihre Anordnung also auf die Länge des
Kryostaten praktisch nicht auswirkt, während in der zu den
Endwänden parallelen Richtung ausreichend Platz besteht, um
die Breite der Zugstäbe den jeweiligen Festigkeitsanforderungen
frei anpassen zu können. Endlich hat die beschriebene Art der
Befestigung noch den Vorteil, daß die Zugstäbe bei der Montage
des Kryostaten jeweils an der Innenseite des äußeren Bauteiles
befestigt werden können, bevor das innere Bauteil in das äußere
eingeführt wird, und dann die Befestigung an der Außenseite
des inneren Bauteiles durch eine Aussparung 37 bzw. 55 im äuße
ren Bauteil hindurch erfolgen kann, weil das Eindrehen einer
Schraube ohne weiteres durch eine solche, bei Bedarf auch leicht
verschließbare Aussparung hindurch erfolgen kann.
Wie Fig. 4 zeigt, können zur Befestigung von nach der Erfindung
ausgebildeten Zugstäben anstelle von Ansätzen versehenen
Scheiben, die durch eine Senkschraube gehalten sind, auch spe
zielle Schrauben 61 Verwendung finden, die im Anschluß an ihren
Kopf 62 einen zylindrischen Abschnitt 63 aufweisen, der einen
das Auge im Zugstab 64 durchsetzenden Bolzen bildet. Die Stirn
fläche am Ende des zylindrischen Abschnittes 63 bildet wiederum
einen Anschlag, der die Eindringtiefe der Schraube 61 in das
Bauteil 65 begrenzt, an dem der Zugstab 64 befestigt ist, so
daß sich der Kopf 62 der Schraube in einem definierten Abstand
von der Oberfläche des Bauteiles 65 befindet, bei dem der Zug
stab 64 noch mit Spiel auf dem von dem zylindrischen Ansatz 63
gebildeten Bolzen gehalten wird. Auch bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 greift der zylindrische Abschnitt 63 der Schraube 61
in einen erweiterten Abschnitt 66 der zur Aufnahme der Schrau
be 61 dienenden Bohrung 67 zentrierend ein, so daß der zylindri
sche Abschnitt 62 in bezug auf das Bauteil 65 eine genau defi
nierte Lage einnimmt.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern Abweichungen davon
möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So
richtet sich die Dimensionierung und die Anordnung der Zugstäbe
zwangsläufig nach dem Aufbau des Kryostaten, dessen Bauteile
durch solche Zugstäbe miteinander zu verbinden sind. Dabei
eignen sich diese Zugstäbe ebensogut für Kryostate, deren Bau
teile mit vertikaler Achse angeordnet sind, wie für Kryostate
mit horizontaler Achse. Ebenfalls sind diese Zugstäbe auch
dann anwendbar, wenn zwischen den Bauteilen des Kryostaten
eine Superisolierung vorhanden ist. Endlich versteht es sich,
daß in einem Kryostaten neben den nach der Erfindung ausgebil
deten Zugstäben auch Aufhängungs- und/oder Abstützelemente
anderer Art zur Verbindung der Bauteile verwendet werden können.
Claims (12)
1. Kryostat, insbesondere für supraleitende Magnete, mit
ineinander geschachtelten Bauteilen, von denen eines eine
äußere Hülle und mindestens ein anderes ein in der Hülle
angeordnetes Gefäß zur Aufnahme eines Kühlmittels bildet,
und mit die Bauteile verbindenden Zugstäben, mit denen
jeweils ein inneres Bauteil an dem benachbarten, weiter
außen liegenden Bauteil aufgehängt ist, welche Zugstäbe
aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff bestehen, an
ihren Enden mit Augen versehen und mittels die Augen durch
dringender Bolzen an dem jeweiligen Bauteil befestigt
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugstäbe (7, 8) als streifenartige Elemente ausgebildet
sind, die aus einem mit Glasfasergewebe verstärkten Plat
tenmaterial aus Kunststoff bestehen und einen langgestreck
ten mittleren Abschnitt (21) mit parallelen Rändern auf
weisen, an dessen Enden sich verbreiterte Abschnitte (22)
anschließen, in deren Bereich sich die von den Bolzen
durchsetzten Augen (25) befinden.
2. Kryostat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
verbreiterten Abschnitte (22) die Form einer rechteckigen
Platte haben, in deren mittlerem Bereich sich eine das
Auge bildende Bohrung (25) befindet und an die sich jeweils
ein Übergangsabschnitt (23) anschließt, der mit einer die
seitlichen Ränder des mittleren Abschnittes (21) tangential
fortsetzenden, bogenförmigen Kontur (24) von der Breite des
mittleren Abschnittes (21) auf die Breite der Platte über
geht.
3. Kryostat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
bogenförmige Kontur (24) einen parabelförmigen Verlauf hat.
4. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugstäbe (7, 8) wenigstens im
Bereich ihrer verbreiterten Abschnitte (22) verspiegelt
sind.
5. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugstäbe (7, 8) aus dem im Handel
unter der Bezeichnung "Vetronit EP G10" erhältlichen Ma
terial bestehen.
6. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der das Auge durchsetzende Bolzen von
dem zylindrischen Abschnitt (63) einer Schraube (61) ge
bildet wird, der sich an den Kopf (62) der Schraube (61)
anschließt und dessen Ende zugleich einen die Eindringtiefe
der Schraube begrenzenden Anschlag bildet.
7. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der das Auge des Zugstabes durchset
zende Bolzen von einem hülsenförmigen Ansatz (33) gebildet
wird, der sich an einer Seite einer den Rand des Auges
übergreifenden Platte (32) befindet und mittels einer den
Ansatz (33) durchdringenden Schraube (34) an dem entspre
chenden Bauteil befestigt ist.
8. Kryostat nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugstab (64; 7, 8) auf dem zylindrischen
Abschnitt (63) der Schraube (61) bzw. dem Ansatz (33) der
Platte (32) mit Spiel gehalten ist.
9. Kryostat nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte mit dem Ansatz (53) von einem Abschnitt der
miteinander zu verbindenden Bauteile (51) gebildet wird.
10. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zugstab (7, 8) Abschnitte der
Bauteile (2, 3; 3, 4) unmittelbar miteinander verbindet,
die mit Abstand voneinander in zueinander parallelen Ebenen
angeordnet sind.
11. Kryostat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bauteile von konzentrisch zueinan
der angeordneten Gefäßen (2, 4) und Schilden (3) mit zy
lindrischen Mantelflächen und ebenen
Endflächen (31, 41, 51) gebildet werden, die mit horizon
taler Achse angeordnet sind, und daß die Zugstäbe (7, 8)
zwischen den ebenen Endflächen (31, 41, 51) der Gefäße
und/oder Schilde angeordnet sind.
12. Kryostat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
weitere Zuganker (9) zwischen den Mantelflächen der Bau
teile (2, 4) angeordnet sind.
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