DE3723847A1 - Gewindeeinsatz mit verdrehsicherung - Google Patents
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Description
Diese Erfindung betrifft einen Gewindeeinsatz mit
Verdrehsicherung für ein Werkstück, vorrangig ein Getriebegehäuse
aus Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Es sind Gewindeeinsätze mit Verdrehsicherung in vielen
Ausführungen bekannt, die aus einem verschleißfesteren Material
- meist Stahl - bestehen und in ein Werkstück aus weniger festem
Material - meist einem Leichtmetall oder einer Leichtmetall-
Legierung - eingesetzt werden, um Verschraubungen von z. B.
Befestigungs- oder Rohranschlüssen, die öfter gelöst werden
müssen, auf Dauer sicherer zu halten.
So ist z. B. aus der DE-OS 28 11 747 ein Gewindeeinsatz mit
einem Außen-, einem Innengewinde und einem an einer Stirnseite
angeformten Flansch mit einer Verdrehsicherung bekannt, wobei
zwischen Flansch und dem Außen- sowie dem Innengewinde ein
glattwandiger Bereich mit geringerer Wandstärke sich befindet,
der gestaucht wird, wenn nach dem Einschrauben des
Gewindeeinsatzes der Flansch mit der stirnseitig angebrachten
Verdrehsicherung in das Werkstück gedrückt wird.
Nach der DE-OS 29 22 851 ist der Flansch geteilt und die
Verdrehsicherung ist als z. B. Verzahnung nur am inneren Teil
angebracht und wird von einem äußeren glatten Teil abgedeckt,
der nach dem Eindrücken der Verdrehsicherung über das Werkstück
übersteht. Dieser überstehende Flansch soll insbesondere eine
bessere Abdichtung bei Rohranschlüssen ermöglichen.
Und schließlich ist aus dem DE-G 79 35 646.0 bekannt, daß der
Flansch nicht rechtwinklig zum Verlauf des Außen- und
Innengewindes angeordnet, sondern kegelförmig gestaltet ist, die
Verdrehsicherung trägt und nach dem Einschrauben in das Werkstück
so eingedrückt wird, bis die innere Fläche des Hohlkegelstumpfes
mit der Oberfläche des aufnehmenden Werkstückes eine Ebene
bildet. Dabei wird bei der Verformung Material von der
Außenfläche des Hohlkegelstumpfes in den Freiraum verdrängt, der
den glattwandigen Teil umgibt, der auch bei dieser Lösung
zwischen den beiden Gewinden und dem Flansch angeordnet ist.
Alle diese Lösungen haben sich für die verschiedensten
Anwendungsfälle mehr oder minder bewährt, wobei oft die
Drehsicherung und/oder auch die Abdichtung nicht immer den hohen
Anforderungen gerecht geworden sind.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Gewindeeinsatz
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 weiterzuentwickeln, wobei
sowohl die Befestigung in einem solchen Gewindeeinsatz wie auch
die Drehsicherung und die Abdichtung den hohen Anforderungen
besser gerecht wird, ohne daß sich die Herstellung und die
Montage des Gewindeeinsatzes verteuert.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Anspruch 1 erfüllt.
Wird der die Verdrehsicherung tragende Flansch nicht stirnseitig,
sondern in einem definierten Abstand von der äußeren Stirnseite
des Gewindeeinsatzes angeordnet, ist es möglich, das
Eindrückwerkzeug für die Verdrehsicherung so zu bemessen, daß nur
dieser Flansch von der Verformung betroffen ist. Der eigentliche
Gewindeeinsatz bleibt unverändert, weil auf die Stauchung eines
halsartigen, glattwandigen Teiles zwischen Flansch und
Innengewinde verzichtet werden kann. Damit bleibt die nach außen
stehende Stirnseite, die bei Rohranschlüssen als Dichtfläche
wirkt, völlig unverändert von der Verformung, so daß diese
Dichtfläche vom Eindrückvorgang nicht beeinträchtigt ist. Damit
ist es auch möglich, auf den halsartigen, dünnwandigen Teil
zwischen Bund und dem Innengewinde zu verzichten und dieses bis
an die äußere Stirnfläche, also über die gesamte Länge des
Gewindeeinsatzes, auszubilden. Damit steht auch die volle
Länge des Gewindeeinsatzes für die Verschraubung zur Verfügung
und auch bei relativ kurzen Anschlußteilen ist eine ausreichende
Anzahl von Gewindegängen an der Verbindung beteiligt, so daß
damit auch alle Normteile verwendbar sind.
Eventuell entstehende Risse im Flansch beim Eindrücken der
Verdrehsicherung beeinträchtigen die Dichtfläche und auch die
Qualität der Drehsicherung nicht mehr, so daß für den
Gewindeeinsatz noch verschleißfesteres Material zum Einsatz
gelangen kann.
Mit den Ansprüchen 2 bis 6 wird die Erfindung in
vorteilhafter Weise weiter ausgestaltet.
In sehr einfacher Weise kann die Verdrehsicherung am
Außendurchmesser des Flansches als Verzahnung, Rändelung oder
einer ähnlichen Profilierung sogar im Stanzverfahren hergestellt
werden, wobei auch die Abkröpfung nach außen zu einer kegeligen
Form im gleichen Arbeitsgang miterfolgen kann. Diese Formgebung,
die natürlich auch bei der Herstellung des Gewindeeinsatzes
selbst mit in dieser Weise erfolgen kann, hat den weiteren
Vorteil, daß das Eindrückwerkzeug sehr einfach gehalten werden
kann, da nur ein ebener Hohlstempel nötig ist. Eine nach innen
wirkende Abstützung ist nicht erforderlich und die Bohrung des
Stempels kann auch relativ groß sein, weil das Eindrücken der
Verdrehsicherung in das Werkstück primär im äußeren Bereich des
Flansches erfolgt. Vor allem dann, wenn die Gewindebohrung im
Werkstück zur besseren Aufnahme der Verdrehsicherung noch eine
Einsenkung hat, in die ein Teil des verdrängten Materials beim
Eindrücken des Flansches ausweicht.
Wenn der Flansch durch mehrere Schlitze am Umfang unterbrochen
ist, kann sowohl das Eindrücken der Verdrehsicherung in das
Werkstück erleichtert wie auch einer Bildung von Rissen am Umfang
des Flansches beim Eindrücken vorgebeugt werden.
Neben der Anbringung der Verdrehsicherung an der Stirnseite des
Flansches kann diese auch als Verzahnung spanlos an der zum
Außengewinde hinzeigenden Seite des Flansches angeordnet sein,
wobei der Flansch vor dem Eindrücken im rechten Winkel zum
Gewinde stehen und nach dem Eindrücken zum Werkstück zu konisch
verformt, aber auch in der bereits beschriebenen Weise
angeordnet sein kann.
Die Ausnutzung der gesamten Länge des Gewindeeinsatzes für das
Innengewinde und der Wegfall des gewindefreien Halses ermöglicht
eine Verbesserung der Befestigung infolge der größeren Zahl der
Gewindegänge und macht den Einsatz von Normverschraubungen in
Verbindung mit Gewindeeinsätzen oft erst möglich.
Mit der Eindrehung zwischen Flansch und Außengewinde und der
Anordnung eines Dichtringes (O-Ring) in dieser Ausdrehung ist
eine absolut zuverlässige Abdichtung, auch im Bereich des
Außengewindes, möglich.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der
Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere
sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und einzelnen
Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand von
Zeichnungen und Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1, 1A einen Gewindeeinsatz im Schnitt mit Werkzeug vor
und nach dem Eindrücken der Verdrehsicherung.
Fig. 2, 2A ein weiteres Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, 1A.
Fig. 3 einen Ausschnitt einer Draufsicht auf den
Gewindeeinsatz.
In der Fig. 1 ist ein Gewindeeinsatz G mit dem
Außengewinde 2 in ein Werkstück 9, z. B. ein Getriebegehäuse
aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung,
eingeschraubt dargestellt. Im linken Halbschnitt liegt der
nach der äußeren Stirnfläche 5 zu abgekröpfte Flansch 4 nur am
Werkstück 9 an und begrenzt damit die Einschraubtiefe. Im
rechten Halbschnitt ist dieser Flansch 4 mit der
Verdrehsicherung 1, die in diesem Beispiel als Feinverzahnung 11
oder Rändelung ausgeführt ist, in das Werkstück 9 eingedrückt
und steht damit parallel 42 zur Stirnfläche 5. Der Flansch 4 ist
im äußeren Bereich 6 des Gewindeeinsatzes G in einem definierten
Abstand 61 so weit von der äußeren Stirnfläche 5 entfernt
angeordnet, daß beim Eindrücken der Verdrehsicherung 1 in das
Werkstück 9 die äußere Stirnfläche 5, die auch bei
Verschraubungen mit Rohranschlüssen als Dichtfläche wirkt, nicht
deformiert und bei der Umformung des Flansches 4 gar nicht
berührt wird. Die Dichtfläche 5 des Gewindeeinsatzes G ist im
Durchmesser so groß gestaltet, daß die handelsüblichen
Anschlüsse (nicht dargestellt) für das jeweilige Innengewinde 3
sicher abgedichtet werden. Der Flansch 4 mit der
Verdrehsicherung 1 ragt im Durchmesser über das Außengewinde 2
hinaus und muß, unter Beachtung der Dichtfläche, an der äußeren
Stirnfläche 5 im Durchmesser so gewählt werden, daß beim
Eindrücken in das Werkstück 9 und damit beim Umformen die
Dichtfläche nicht berührt wird. Das Innengewinde 3 erstreckt
sich bis auf die übliche Ansenkung 31 auf die gesamte Länge des
Gewindeeinsatzes G. Insbesondere reicht es bis zur äußeren
Stirnfläche 5. Das Werkzeug 10 zum Eindrücken der
Verdrehsicherung 1 in das Werkstück 9 ist ein einfacher
Hohlstempel mit einer zur Werkstückoberfläche 91 parallelen
Stirnfläche 101. Zur Verbesserung der Abdichtung im Bereich des
Außengewindes 2 hat der Gewindeeinsatz G eine erste Eindrehung 7,
in der ein Dichtring 8, vorrangig ein O-Ring, angeordnet ist.
Zur Erleichterung des Eindrückvorganges für die
Verdrehsicherung 1 ist im Anschluß an den Flansch 4 im Bereich
des definierten Abstandes 61 zur äußeren Stirnfläche 5 im
Gewindeeinsatz G noch eine zweite Eindrehung 62 angeordnet.
Das Gewinde 92 im Werkstück 9 hat im Bereich des eingedrückten
Flansches 4 und des Dichtringes 8 noch eine zylindrische 93 und
unmittelbar im Bereich der Oberfläche 91 noch eine konische
Ansenkung 94.
Abweichend von Fig. 1 ist in Fig. 2 nur der Flansch 45, die
Verdrehsicherung 1 und infolge des Flansches auch das
Werkzeug 100.
Der Flansch 45 ist im eingeschraubten Zustand - linker
Teilschnitt - parallel 46 zur äußeren Stirnfläche 5 und die
Verdrehsicherung ist als Verzahnung 12 an der dem Außengewinde 2
am nächsten liegenden Seite 43 des Flansches 45 angeordnet. Im
eingedrückten Zustand der Verdrehsicherung 12 ist der Flansch 45
in Richtung auf das Außengewinde 2 zu abgekröpft 47. Das
Werkzeug 100 ist ein runder Hohlstempel, dessen Stirnseite 110
konisch gestaltet ist, wobei der äußere Durchmesser den
Flansch 45 am weitesten in das Material des Werkstückes 9
hineindrückt 47.
In Fig. 3 teilen die am Umfang verteilten Schlitze 49 den
Flansch 4, 45 in mehrere Segmente 48. Die Schlitze können dabei
jede nur erdenkliche Form haben. Die Verdrehsicherung 1 ist als
Feinverzahnung 11 ausgeführt, die in das Werkstück 9 eingedrückt
ist. Mit 3 ist das Innengewinde und 5 die nach außen stehende
Stirnfläche dargestellt. Die Erfindung ist nicht auf die beiden
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr kann
z. B. der Flansch nach Fig. 2 und die Verdrehsicherung nach
Fig. 1 gestaltet sein.
- Bezugszeichen
1 Verdrehsicherung
11 Feinverzahnung, Rändelung
12 Verzahnung
2 Außengewinde
3 Innengewinde
13 Ansenkung
4 Flansch
41 Flansch abgekröpft
42 Flansch parallel zur Stirnfläche
43 Seite zum Außengewinde zu
45 Flansch
46 Flansch parallel zur Stirnfläche
47 Flansch zum Außengewinde zu abgekröpft
48 Segmente
49 Schlitze
54 Stirnfläche außen
6 nach außen stehender Bereich vom Gewindeeinsatz
61 definierter Abstand
62 zweite Eindrehung
74 erste Eindrehung
84 Dichtring/O-Ring
94 Werkstück
91 Werkkststückoberfläche
92 Gewinde
93 zylindrische Ansenkung
94 konische Ansenkung
10 Werkzeug
101 Stirnfläche
100 Werkzeug
110 konische StirnseiteG Gewindeeinsatz
Claims (6)
1. Gewindeeinsatz (G) mit Verdrehsicherung (1), bestehend
aus einem Außengewinde (2) zum Einschrauben in ein Werkstück (9),
vorrangig in ein Getriebegehäuse aus Leichtmetall oder einer
Leichtmetall-Legierung, sowie einem Innengewinde (3) zur Aufnahme
von Verschraubungen, z. B. von Befestigungsbolzen oder
Rohrleitungen, wobei die Verdrehsicherung (1) an einen
Flansch (4) in einem nach außen stehenden Bereich (6) des
Gewindeeinsatzes (G) angeordnet ist und nach dem Einschrauben des
Gewindeeinsatzes (G) in das Werkstück (9) in das Material dieses
Werkstückes (9) eingepreßt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flansch (4, 45) in einem
definierten Abstand (61) zur nach außen stehenden Stirnfläche (5)
des Gewindeeinsatzes (G) angeordnet ist und in radialer Richtung
das Außengewinde (2) überragt, so daß beim Einpressen der am
Flansch (4) angeordneten Verdrehsicherung (1) in das Werkstück (9)
die Stirnfläche (5) des Gewindeeinsatzes (G) nicht deformiert
wird.
2. Gewindeeinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung (1) als
Feinverzahnung (11) oder auch Rändelung am Außendurchmesser des
Flansches (4) angeordnet und dieser im nicht eingepreßten Zustand
der Verdrehsicherung (1) in Richtung zur äußeren Stirnfläche zu
abgekröpft 41 und nach dem Einpressen parallel 42 zu dieser
Stirnfläche (5) angeordnet ist (Fig. 1, 1A).
3. Gewindeeinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flansch (4) durch am
Umfang angeordnete Schlitze (49) in Segmente (48) unterteilt ist.
4. Gewindeeinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung (1) als
Verzahnung (12) an der zum Außengewinde (2) zu gerichteten
Seite (43) des Flansches
(45) angeordnet ist und der Flansch (45)
im nicht eingepreßten Zustand der Verdrehsicherung (1) parallel
zur Stirnfläche (46) des Gewindeeinsatzes (G) und nach dem
Einpressen in Richtung auf das Außengewinde zu abgekröpft (47)
ist (Fig. 2, 2A).
5. Gewindeeinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innengewinde (3) sich
über die gesamte Länge des Gewindeeinsatzes (G) erstreckt.
6. Gewindeeinsatz nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Flansch (4, 45) und dem Außengewinde am Außendurchmesser noch
eine erste Eindrehung (7) zur Aufnahme eines Dichtringes (8)
angeordnet ist.
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