DE3721694A1 - Steuereinrichtung fuer die hubbalken-automatik einer schmiedepresse - Google Patents
Steuereinrichtung fuer die hubbalken-automatik einer schmiedepresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, in Schmiedepressen eine Hubbalken-
Automatik vorzusehen, die die Werkstücke schrittweise
der Bearbeitungsposition zuführen. Eine bekannte
Steuereinrichtung für eine Hubbalken-Automatik, von der
der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht (DE-PS
20 61 043), weist zwei parallele Hubbalken auf, die mit
Greifern versehen sind, um die Werkstücke zwischen den
Hubbalken ergreifen zu können, wenn die Hubbalken in
einer Klemm- oder Schließbewegung einander angenähert
worden sind. Danach werden beide Hubbalken angehoben,
wobei sie das Werkstück bzw. die Werkstücke mitnehmen.
Während des Vorlaufs wird jeweils eines der Werkstücke
über die Arbeitsposition gebracht. Nach dem Absenken
der Hubbalken öffnen sich diese und geben das Werkstück
in der Arbeitsposition frei. Im zurückgezogenen Zustand
bewegen sich die Hubbalken wieder in die Anfangs
position zurück. Bei schnellen Pressenzyklen sind sehr
schnelle Hubbalkenbewegungen erforderlich, ohne daß die
Bewegungsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Insbesondere
können sich sehr kurze Phasen für die Werkstückbeladung
und den Vorlauf ergeben. Wenn schwere Werkstücke zu
transportieren sind, kann die Massenträgheit der Werk
stücke die Manipulatorbewegungen verzögern. Ein weite
res Problem der bekannten Manipulatoren besteht darin,
daß infolge hoher Beschleunigungen und Abbremsungen der
einzelnen Bewegungsvorgänge die Manipulatorteile hohen
mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind und daß
unerwünschte Maschinenschwingungen eintreten können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuer
einrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art zu schaffen, die es ermöglicht, mit
unterschiedlichen Zyklusdauern zu arbeiten und dabei
jeweils für das Ergreifen der Werkstücke und deren
Transport einen möglichst großen Zyklusanteil zur Ver
fügung stellt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Merkmalen.
Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung arbeitet mit
fester Dauer der Phasen "Öffnen" und "Rücklauf",
während die übrigen Phasen entsprechend der innerhalb
des Zyklus zur Verfügung stehenden Zeit variierbar
sind. In den Phasen "Öffnen" und "Rücklauf" werden die
Hubbalkenbewegungen durchgeführt, ohne daß Werkstück
massen bewegt werden müßten. Da diese Phasen also nicht
durch Werkstückmassen beeinflußt werden, können sie
entsprechend der Konstruktion des Manipulators und der
Masse der Hubbalken festgelegt werden. Die hier als
"Fixtakt" bezeichnete Dauer der beiden festen Phasen
ist auf maximale Schnelligkeit ausgelegt und bleibt
auch bei langsameren Arbeiten konstant. Auf diese Weise
wird erreicht, daß für den Fall, daß zum Ergreifen und
Bewegen des Werkstücks eine längere Zeit erforderlich
ist, nicht die gesamte Zyklusdauer proportional ver
längert wird. Von der Verlängerung sind nur diejenigen
Phasen betroffen, in denen das Werkstück bewegt wird.
Eventuell kann auch das Schließen noch in den "Fixtakt"
miteinbezogen werden.
Die erfindungsgemäße Steuereinrictung ermöglicht ein
sehr schnelles Arbeiten des Manipulators. In der Regel
übernimmt die Manipulatorsteuerung die Führung für die
Pressensteuerung, d. h. der Pressenhub wird von der
Folgesteuerung des Manipulators eingeleitet. Mit der
erfindungsgemäßen Steuereinrichtung wird sicher
gestellt, daß die ohne Werkstückmassen durchzuführenden
Manipulatorbewegungen stets mit großer Schnelligkeit
ausgeführt werden, während die übrigen Phasen in Ab
hängigkeit von den zu transportierenden Werkstücken
variiert werden können. Dies bedeutet, daß der Anteil
der Phasen innerhalb einer Zyklusdauer veränderlich
ist. Die Zeit, mit der der Fixtakt ausgeführt wird,
bleibt, unabhängig von der Zyklusdauer und unabhängig
von in die Zyklusdauer eingeschobenen Stillstandszeiten
oder Hilfsphasen, konstant. Der Manipulator kann also
mit der für die jeweiligen Werkstücke kürzesten Zyklus
dauer betrieben werden, was zu Verkürzungen der Takt
zeiten der Presse führt.
Mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2, der selbstän
dige Bedeutung hat, wird erreicht, daß die Stellglieder
in jeder Phase sanft anlaufen und sanft auslaufen, wo
durch starke Beschleunigungen und Verzögerungen ver
mieden werden, mit der Folge, daß die mechanische Be
lastung des Manipulators verringert wird und keine
Maschinenschwingungen auftreten.
Anspruch 4 bezieht sich auf die Bestimmung der
Frequenzverläufe bzw. Geschwindigkeitsverläufe bei den
einzelnen Phasen. Dadurch, daß die Dauer der Dach
frequenz in jeder Phase fest vorgegeben ist, wirkt sich
eine Verlängerung der Phase auf die Höhe der Dach
frequenz und die Steilheit von Anstiegsbereich und Ab
fallbereich aus. Eine Verlängerung der Phasendauer
führt somit zu minimalen Beschleunigungen und Geschwin
digkeiten unter Beibehaltung des Sanftanlaufs und der
Sanftverzögerung.
Nach Anspruch 5 werden die zeitlichen Verläufe der
Frequenz- bzw. Geschwindigkeitskurve in jeder Phase neu
berechnet, wobei der Ist-Wert (Absolut-Wert) der Posi
tion des jeweiligen Stellgliedes berücksichtigt wird.
Hierdurch wird verhindert, daß Schleppfehler auftreten,
die auf die nachfolgenden Phasen übertragen werden
können.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung
der Hubbalken-Automatik,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Stell
gliedes,
Fig. 3 ein perspektivisches Diagramm der Hubbalken
bewegungen,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung,
Fig. 5 Darstellungen des zeitlichen Verlaufs der
Geschwindigkeiten der verschiedenen Stell
glieder bei unterschiedlichen Zyklusdauern und
Fig. 6 ein ähnliches Diagramm wie Fig. 5 bei einem
Zyklus mit Haltezeit.
In Fig. 1 ist eine Hubbalken-Automatik einer Schmiede
presse schematisch dargestellt, wobei von der Presse
selbst nur die vier Ständer 40 gezeichnet sind, während
der Pressenstößel fortgelassen wurde. Zwischen den
Ständern 40 ist die Hubbalken-Automatik 41 angeordnet,
die zwei horizontale parallele Hubbalken HB 1 und HB 2
aufweist, an deren einander zugewandten Seiten Greifer
42 zum Angreifen an (nicht dargestellten) Werkstücken
angebracht sind. Die Greifer der Hubbalken greifen bei
der Schließbewegung von entgegengesetzten Seiten her an
dem Werkstück an. Danach werden die Hubbalken gemäß
Fig. 3 angehoben und beim Vorlauf in Längsrichtung
transportiert. Der Transport erfolgt um das Maß des
Abstandes zweier Greifer 42. Danach werden die Hub
balken abgesenkt und in der Phase "Öffnen" auseinander
bewegt. Im abgesenkten Zustand beginnt der Rücklauf, an
den sich die Schließbewegung der nächsten Phase an
schließt.
Jeder Hubbalken ist an beiden Enden an zwei Lenkern
43, 44 aufgehängt, die gelenkig von einer sich quer über
den Hubbalken erstreckenden Brücke 45 angebracht sind.
Die Brücke 45 kann von dem Stellglied HS ("Heben",
"Senken") vertikal bewegt werden. An der Brücke ist das
Stellglied VR ("Vorwärts", "Rückwärts") befestigt, das
über ein (nicht dargestelltes) Gestänge an den Lenkern
44 angreift und diese um die Brücke 45 herum ver
schwenkt, wobei die Hubbalken in Längsrichtung pendeln.
Das Stellglied VR ist nur an einem Ende der Hubbalken-
Automatik vorgesehen, während die übrigen Stellglieder
gleichermaßen an beiden Enden vorhanden sind.
Das dritte Stellglied OS ("Öffnen", "Schließen") greift
quer zu den Hubbalken an einem Lenker 43 an, um das
eine Lenkerpaar 43, 44 parallelogrammartig zu ver
stellen. Über einen Kopplungslenker 46 sind beide
Lenkerpaare so miteinander verbunden, daß beide Hub
balken von dem Stellglied OS gegensinnig zueinander
bewegt werden.
Die Stellglieder werden in noch zu erläuternder Weise
so gesteuert, daß die in Fig. 3 dargestellten Be
wegungsabläufe von den Hubbalken HB 1 und HB 2 ausgeführt
werden.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau des Stellgliedes VR
für Vor- und Rücklauf. Die übrigen Stellglieder HS und
OS sind in gleicher Weise ausgebildet.
Das elektrohydraulische Stellglied VR weist einen elek
trischen Schrittmotor 10 auf, der von einem Mikro
prozessor 11 gesteuert ist. Die Ausgangswelle des
Schrittmotors 10 treibt über einen Synchrontrieb 12,
z. B. einen Zahnriementrieb, das Vorgabeteil 13, das
hier aus der einen Eingangswelle des Kompensations
getriebes 14 besteht.
Das Kompensationsgetriebe 14 enthält als Steuerteil 15
eine auf dem Vorgabeteil 13 gelagerte Scheibe, die
radial absteht. Diese Scheibe steuert durch ihre Axial
bewegungen die Ventilvorrichtung 16. Die Scheibe 15 ist
in bezug auf das Vorgabeteil 13 durch Axiallager 17 in
axialer Richtung fixiert.
Die Ventilvorrichtung 16 weist zwei an die Druckleitung
18 angeschlossene Ventile 161, 162 auf, von denen das
Ventil 161 an die in das eine Ende des Hydraulikzylin
ders 18 hineinführende Leitung 20 angeschlossen ist,
während das andere Ventil 162 an die in das andere Ende
des Hydraulikzylinders 18 hineinführende Leitung 21 an
geschlossen ist. In Fig. 1 ist das Steuerteil 15 in der
Neutralposition dargestellt, in der beide Ventile 161
und 162 geschlossen sind. Wird das Steuerteil aus der
Neutralposition nach rechts bewegt, dann wird das Ven
til 161 geöffnet, um die Leitung 20 mit der Drucklei
tung 18 zu verbinden, während das Ventil 162 geschlos
sen bleibt. Wird das Steuerteil 15 dagegen nach rechts
bewegt, dann verbindet das geöffnete Ventil 162 die
Druckleitung 18 mit der Leitung 21, während das Ventil
161 geschlossen bleibt. Die beiden an die Druckleitung
18 angeschlossenen Ventile 161 und 162 werden daher
invers zueinander betätigt.
Die Rücklaufleitung 22 ist an die Ventile 163 und 164
angeschlossen. Das Ventil 163 verbindet die Rücklauf
leitung 22 mit Leitung 20 und das Ventil 164 verbindet
die Rücklaufleitung 22 mit Leitung 21. Die mit der Lei
tung 20 verbundenen Ventile 161 und 163 sind auf ent
gegengesetzten Seiten des Steuerteils 15 angeordnet und
die mit der Leitung 21 verbundenen Ventile 162 und 164
sind ebenfalls auf entgegengesetzten Seiten des Steuer
teils 15 angeordnet.
Die Kolbenstange 25 des im Hydraulikzylinder 19 enthal
tenen Kolbens 24 ist mit dem zu bewegenden Organ ver
bunden. Diese Kolbenstange 25 weist ene Verzahnung 26
auf, in die die Verzahnung eines Ritzels 27 eingreift.
Das Ritzel 27 ist mit dem Antwortteil 28, das im vor
liegenden Fall aus der zweiten Eingangswelle des
Kompensationsgetriebes 14 besteht, fest verbunden.
Diese zweite Eingangswelle ist in einer Lagervorrich
tung 29 gegen axiale Verschiebungen gesichert und dreh
bar gelagert. Die Teile 19, 24 und 25 bilden den
Hydraulikmotor 30 zum Bewegen des Organs.
Das Antwortteil 28 ragt mit einem Kopfstück 21 in das
Innere des hohlen Vorgabeteils 13 hinein. Im Vorgabe
teil 13 sind schraubenförmige Nuten mit halbkreis
förmigem Querschnitt vorgesehen, die durch ebenfalls
schraubenförmige Nuten 32 mit halbkreisförmigem Quer
schnitt im Kopfstück 31 ergänzt werden. In den Nuten
befinden sich Kugeln 33. Auf diese Weise bildet das
Kopfstück 31 zusammen mit dem Vorgabeteil 13 einen ex
trem reibungsarmen Spindeltrieb. Prinzipiell könnte das
Kopfstück 31 auch mit einem Außengewinde versehen sein,
das in ein Innengewinde des Vorgabeteils 13 eingreift,
jedoch wäre bei einem solchen Gewindeeingriff die Rei
bung größer. Das Kugelgetriebe 34 bildet gewissermaßen
ein reibungsarmes Spindelgetriebe.
Wenn der Schrittmotor 10 das Vorgabeteil 13 dreht,
während das Antwortteil 28 durch die Kolbenstange 25
gegen Drehung festgehalten wird, verschiebt sich in
folge der Spindelwirkung das Vorgabeteil 13 axial. Da
das Steuerteil 15 auf dem Vorgabeteil 13 axial fest
liegt, bewegt es sich mit und öffnet daher entweder die
Ventile 161 und 164 oder die Ventile 162 und 163. Da
durch wird entweder der untere Raum des Hydraulikzylin
ders 19 mit Druck beaufschlagt und der obere Zylinder
raum drucklos oder der obere Zylinderraum wird mit
Druck beaufschlagt und der untere Zylinderraum wird
drucklos. Der Kolben 24 führt eine Verschiebebewegung
aus, wodurch das Ritzel 27 das Antwortteil 28 dreht.
Durch die Drehung des Antwortteils 28 und des damit
verbundenen Kopfstücks 31 führt das Vorgabeteil 13
unter der Wirkung des Kugelgetriebes 34 eine Bewegung
aus, die der durch den Schrittmotor 10 eingeleiteten
ersten Bewegung entgegengesetzt ist. Dadurch gelangt
das Steuerteil 15 wieder in seine Neutralposition. Wenn
diese Neutralposition erreicht ist, sind sämtliche Ven
tile 161 bis 164 geschlossen und der Stellvorgang ist
beendet.
Der Schrittmotor 10 wird von dem Stellgliedprozessor
VRP in noch zu erläuternder Weise mit Impulsen
variierender Frequenz gesteuert.
Ein Absolut-Weggeber 36, der fest mit dem (nicht dar
gestellten) Gehäuse des Stellgliedes bzw. mit dem
Zylinder 19 verbunden ist, ermittelt die Ist-Position
der Kolbenstange 25. Dieser Absolut-Weggeber weist
einen Sensor 37 auf, der auf einen an der Kolbenstange
25 befestigten mehrspurigen Signalstreifen 38 reagiert
und ein der Ist-Position der Kolbenstange 25 ent
sprechendes Signal an den für alle fünf Stellglieder
gemeinsamen Masterprozessor MP liefert.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild, aus dem sich ergibt,
daß der Masterprozessor MP alle fünf Stellglied
prozessoren steuert. Die Stellgliedprozessoren HSP 1 und
HSP 2 steuern die Stellglieder HS für "Heben" und
"Senken", die Stellgliedprozessoren OPS 1 und OSP 2
steuern die Stellglieder OS für "Öffnen" und
"Schließen" und der Stellgliedprozessor VRP steuert das
Stellglied VR für "Vorlauf" und "Rücklauf".
Der Masterprozessor MP liefert für jeden Zyklus die
folgenden Werte an jeden der Stellgliedprozessoren: Die
vom Absolut-Weggeber 36 (Fig. 3) ermittelte Ist-
Position PI, die am Ende der Phase einzunehmende Soll-
Position PS, den Quellfrequenzteiler QT, aus dem die
Maximalfrequenz, mit der der Schrittmotor 10 in dieser
Phase zu betreiben ist, und den Winkelgrad WG inner
halb des Zyklus, bei dem die betreffende Phase ein
setzt, berechnet wird.
An den Masterprozessor MP ist eine Tastatur TA an
geschlossen, an der beispielsweise die Zykluszeit oder
die bei den einzelnen Phasen zu durchlaufenden Wege
eingegeben werden können.
In Fig. 5 ist bei a) der zeitliche Verlauf der Ge
schwindigkeit v für die einzelnen Phasen "Heben" HE,
"Vorlauf" VL, "Senken" SE, "Öffnen" OE, "Rücklauf" RL
und "Schließen" SL dargestellt. Die Geschwindigkeit v
ist jeweils der Frequenz proportional, mit der der je
weilige Schrittmotor 10 beaufschlagt wird. Man erkennt,
daß die Frequenz in jeder Phase von Null aus in Form
einer Rampe linear ansteigt, bis die vorgeschriebene
Dachfrequenz DF erreicht ist. Danach fällt die Ge
schwindigkeit bzw. Frequenz wieder linear auf Null ab,
und zwar mit einem Gefälle, das gleich der Steigung der
Anstiegsflanke ist. Die einzelnen Phasen sind daher
trapezförmig. Die Anfangs- und Endbereiche der Phasen
überschneiden einander, so daß die in Fig. 3 dar
gestellten Kurven nicht rechteckig sind, sondern ge
rundete Ecken haben. Dadurch werden glatte Übergänge
zwischen den einzelnen Phasen erzielt. Nur die Phasen
SE und OE sind durch ein kurzes Intervall voneinander
getrennt. Die Trapeze der Phasen HE und SE sind unter
einander gleich, die Trapeze OE und SL sind ebenfalls
untereinander gleich, und die Trapeze VL und RL sind
zwar voneinander verschieden, haben aber den gleichen
Flächeninhalt, weil beim Vorlauf dieselbe Wegstrecke
zurückzulegen ist wie beim Rücklauf.
Über den unter a) angegebenen Phasen ist der zetiliche
Verlauf des Arbeitsvorgangs des Pressenstößels PR dar
gestellt. Die Abwärtsbewegung des Pressenstößels be
ginnt etwa am Ende der Dachfrequenz DF in der Phase OE,
also während der Öffnungsbewegung der Hubbalken.
Während der Pressenstößel sich im unteren Totpunkt be
findet, führt der Manipulator die Rücklaufphase RL aus.
Während der Schließphase SL bewegt sich der Pressen
stößel wieder hoch.
Der gesamte Zyklus der Hubbalkenbewegung von 0° bis
359° ist in gleichmäßige Winkelschritte von 0 bis 255
unterteilt. Jeder Winkelschritt ist also α · 1/1,408,
wobei α den Winkel in Winkelgraden angibt
(359 ⌀ 255 = 1,408). Die Schließphase SL endet bei dem
Winkelschritt 248. In den Winkelschritten 249 bis 255
erfolgt eine Rastzeit, in der keine Bewegung statt
findet.
Die Darstellung a) in Fig. 5 bezieht sich auf die
kürzeste Zyklusdauer, die erreicht wird, wenn der Mani
pulator keine oder nur sehr leichtgewichtige Werkstücke
handhabt. In der Darstellung b) ist der Zeitablauf dar
gestellt, der sich bei einer längeren Zyklusdauer er
gibt. Die Trapezformen der Phasen OE und RL sind in
beiden Darstellungen gleich, weil diese Bewegungen un
abhängig von der Zyklusdauer immer gleichschnell ab
laufen. Dieser Abschnitt zwischen den Winkelschritten
92 und 213 hat also stets konstante Dauer, die als
"Fixtakt" bezeichnet wird. Dagegen wirkt sich eine Ver
längerung der Zyklusdauer auf eine Verlängerung der
Phasen HE, VL, SE und SL aus. Die Dauer dieser Phasen
wird als "Varitakt" bezeichnet. In diesen Phasen ist
die Hubbalkengeschwindigkeit veränderlich. In beiden
Fällen a) und b) sind die Flächeninhalte der Trapeze HE
einander gleich, weil der Weg der Bewegung "Heben" der
gleiche ist. Ebenfalls sind die Flächeninhalte der Tra
peze VL, SE und SL einander gleich. Schließlich sind in
beiden Fällen auch die Dauern, in denen die Dach
frequenz DF ansteht, in gleichnamigen Phasen einander
gleich. Unterschiedlich sind demnach nur die Flanken
steigungen der Geschwindigkeitsverläufe und die Höhen
der Dachfrequenzen. Beide sind mathematisch miteinander
verknüpft, denn wenn bei gleichem Flächeninhalt des
Trapezes und gleicher Dauer der Dachfreqeunz DF die
Höhe der Dachfrequenz geringer wird, muß die Flanken
steigung ebenfalls geringer werden, wobei sich eine
größere Zeitdauer der Phase ergibt. Die Winkelgrade,
denen die Phasen zugeordnet sind, sind in beiden Fällen
a) und b) einander gleich. Bei einer Erhöhung der Werk
stückmasse werden daher durch Verlängerung der Zyklus
dauer die Beschleunigungs- und Verzögerungszeiten der
Bewegung verlängert, während die Dauer der Maximal
geschwindigkeit konstant bleibt. Im Masterprozessor MP
sind in einer Tabelle für unterschiedliche Zyklus
dauern, die an der Tastatur eingegeben werden können,
die zugehörigen Dachfrequenzen DF der zum Varitakt ge
hörenden Phasen gespeichert.
In Fig. 6 ist die Frequenz f, mit der die Schrittmotore
10 der Stellglieder beaufschlagt werden, längs der
Ordinate aufgetragen, während längs der Abszisse die
Zeit t aufgetragen ist. Die Dachfrequenzen sind für
jede Phase in der Zeichnung eingetragen. Die maximal
mögliche Dachfrequenz, die bei dem in Fig. 6 dar
gestellten Beispiel aber nicht erreicht wird, liegt bei
16 kHz.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 ist die Vorlauf
phase VL in zwei halbe Vorlaufphasen 1/2 VL unterteilt,
und zwischen diese beiden halben Vorlaufphasen ist eine
Haltephase HT eingefügt, die beispielsweise dazu dient,
die Gesenke mit einem Schmiermittel zu besprühen. Die
Trapeze beider halben Vorlaufphasen haben zusammen
genommen den gleichen Flächeninhalt wie das Trapez der
Rücklaufphase RL.
Claims (5)
1. Steuereinrichtung für die Hubbalken-Automatik
einer Schmiedepresse, bei welcher mindestens ein
Hubbalken (HB 1, HB 2) in einem Zyklus in den Phasen
Schließen, Heben, Vorlauf, Senken, Öffnen, Rück
lauf von Stellgliedern (HS, VR, OS) bewegt wird und
die Stellglieder von einer Folgesteuerung ge
steuert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauern der Phasen Öffnen (OE) und Rücklauf
(RL) entsprechend der kürzesten Zyklusdauer fest
vorgegeben sind und daß die Dauern wenigstens
einiger der übrigen Phasen (HE, VL, SE, SL) ent
sprechend der vorgebbaren Zyklusdauer oder ein
geschobener Haltezeiten (HT) variabel sind.
2. Steuereinrichtung, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder
(HS, VR, OS) von jeweils einem Schrittmotor (10)
gesteuert sind, dessen Freqeunz in jeder Phase bis
auf einen Dachwert (DF) kontinuierlich ansteigt,
eine Zeitlang den Dachwert beibehält und dann
wieder kontinuierlich abfällt.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anstiegsflanken und die
Abfallflanken der Frequenzen der Schrittmotore
(10) sich in benachbarten Phasen überlappen.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachfrequenzen (DF) für
die variablen Phasen (HE, VL, SE. SL) entsprechend
den zur Verfügung stehenden bzw. benötigten Zeiten
variiert werden, während ihre Dauern fest vor
gegeben sind und daß jeweils aus dem zu durch
laufenden Weg und der Dachfrequenz (DF) die Stei
gungen der Anstiegsflanke und der Abfallflanke der
Frequenz errechnet werden.
5. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß ein für alle Stell
glieder (HS, VR, OS) gemeinsamer Masterprozessor
(MP) vorgesehen ist, der an für die Stellglieder
vorgesehene Stellgliedprozessoren (HSP 1, HSP 2,
OSP 1, OSP 2, VRP) die folgenden Werte abgibt:
den Ist-Wert (PI) der Position des Stell gliedes,
den Soll-Wert (PS), der am Ende der nächsten Phase eingenommen werden soll,
die Quellfrequenz (QT) zur Berechnung der Dachfrequenz (DF) und
den Winkelgrad (WG) innerhalb der Zyklusdauer, bei dem die Bewegung beginnen soll,
und daß die Stellgliedprozessoren in Abhängigkeit von diesen Werten die Schrittmotore (10) steuern.
den Ist-Wert (PI) der Position des Stell gliedes,
den Soll-Wert (PS), der am Ende der nächsten Phase eingenommen werden soll,
die Quellfrequenz (QT) zur Berechnung der Dachfrequenz (DF) und
den Winkelgrad (WG) innerhalb der Zyklusdauer, bei dem die Bewegung beginnen soll,
und daß die Stellgliedprozessoren in Abhängigkeit von diesen Werten die Schrittmotore (10) steuern.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721694 DE3721694A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Steuereinrichtung fuer die hubbalken-automatik einer schmiedepresse |
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FR888808966A FR2617417B1 (fr) | 1987-07-01 | 1988-07-01 | Dispositif de commande destine au dispositif automatique a traverses mobiles d'une presse a forger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721694 DE3721694A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Steuereinrichtung fuer die hubbalken-automatik einer schmiedepresse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721694A1 true DE3721694A1 (de) | 1989-01-12 |
DE3721694C2 DE3721694C2 (de) | 1991-10-31 |
Family
ID=6330652
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721694 Granted DE3721694A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Steuereinrichtung fuer die hubbalken-automatik einer schmiedepresse |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4966274A (de) |
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