DE3721402C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrodynamisches Wendegetriebe, insbesondere
ein Schiffswendegetriebe, nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1. Ein Getriebe dieser Gattung ist aus der
DE-AS 12 45 790 bekannt.
Das bekannte Getriebe weist zwei koaxial zur Antriebswelle angeordnete
Strömungskupplungen auf, die über ein Planetengetriebe
mit der Antriebswelle verbunden sind. Zwischen den beiden
Strömungskupplungen ist ein gemeinsames Ritzel angeordnet, von
dem aus die Propellerwelle angetrieben wird. Jeder Fahrtrichtung
ist eine der beiden Strömungskupplungen zugeordnet, welche
wechselweise durch Füllen und Entleeren ein- bzw. ausgeschaltet
werden. Damit allein aber tritt noch keine Drehrichtungsumkehr
ein. Es müssen außerdem mechanische Haltebremsen betätigt werden,
die einerseits auf den Planetenträger, andererseits auf das
Hohlrad des Planetengetriebes wirken. Erst dadurch ist der
Kraftfluß in der neuen Drehrichtung hergestellt, also durch ein
energieverzehrendes und verschleißbehaftetes Manöver. Die
Haltebremsen dienen auch als Verzögerungsbremsen für die Propellerwelle,
wobei das Planetengetriebe schaltbar ausgeführt
ist. Jeweils eines der Primärschaufelräder der Strömungskupplungen
ist immer stillgesetzt, was zu hohen Ventilationsverlusten
in der jeweils nicht aktiven Strömungskupplung führt.
Einrichtungen zur Verminderung der Ventilationsverluste in
dieser jeweils als Strömungsbremse wirkenden und derzeit nicht
benützten Strömungskupplung sind nicht vorgesehen. Es ist daher
mit einem unwirtschaftlichen Betriebsverhalten zu rechnen. Es
ist ferner nicht möglich, bei voller Antriebsleistung ohne
Leistungsunterbrechung das Schiff in seiner Fahrtrichtung umzusteuern.
Aus der DE-AS 29 13 255 und der DE-OS 30 18 642 ist ein Getriebe
bekannt, welches in einer ersten Ausführungsform für jede
Fahrtrichtung eine Strömungskupplung aufweist, in einer weiteren
Ausführungsform hingegen eine Strömungskupplung für die
Rückwärtsfahrt und eine schlupffreie mechanische Schaltkupplung
für die Vorausfahrt. Während mittels der ersten Ausführungsform
ein Umsteuern allein durch Füllen und Entleeren der Strömungskupplungen
einer einzigen Maschinenanlage möglich ist, kann bei
der weiteren Ausführungsform die Fahrtrichtung mittels Strömungskupplungen
nur dann gewechselt werden, wenn gleichzeitig
ein weiterer zur Gesamtmaschinenanlage gehörender Antriebsmotor
in seiner Drehrichtung umgesteuert wird. Zur Durchführung
schneller Wendemanöver, z. B. in Eisgewässern, müssen daher
stets mindestens zwei Maschinenanlagen gleichzeitig in Betrieb
sein, um die bekannten Vorteile der Strömungskupplungen für
Anfahrgänge ausnutzen zu können. Die mechanischen Schaltkupplungen
eignen sich nämlich nicht für derartige Manöver bei hoher
Leistung. Aufgrund des vorliegenden Aufbaues der Maschinenanlagen
läuft ein Anfahrvorgang für Marschfahrt in freiem Gewässer
wie folgt ab: Zunächst übernimmt die eine Maschinenanlage
mittels der Strömungskupplung den Anfahrvorgang so lange, bis
die andere Maschinenanlage mit entgegengesetzt laufendem Motor
mittels der mechanischen Schaltkupplung die Propellerwelle antreibt.
Der Motor der ersten Maschinenanlage wird nunmehr umgesteuert
und kann alsdann ebenfalls über die mechanische Schaltkupplung
der betreffenden Maschinenanlage dem Propeller
Leistung zuführen. Zu berücksichtigen ist dabei, daß der
Propeller auf den Antrieb durch zwei Maschinenanlagen ausgelegt
ist, und daß eine Maschinenanlage allein aufgrund der Propellercharakteristik
nicht in der Lage ist, ihre volle Leistung
und Drehzahl zu entfalten.
Demgegenüber ist beim Gegenstand der DE-OS 30 18 642 bei jeder
Maschinenanlage der schlupffreien mechanischen Schaltkupplung
eine Strömungskupplung parallelgeschaltet. Es besteht somit die
Möglichkeit, bei Marschfahrt die Strömungskupplung zu überbrücken
und trotzdem mit nur einer Maschinenanlage ein Wendemanöver
mittels der beiden Strömungskupplungen durchzuführen.
Den bekannten Getrieben ist gemeinsam, daß Dieselmotoren
niedriger Drehzahl verwendet werden sollen, die in ihrer Drehrichtung
umsteuerbar sind. Bei den Strömungskupplungen wird von
Schnellentleereinrichtungen gesprochen, was darauf hindeutet,
daß es sich um großvolumige Kupplungen handelt, die aufgrund
der niedrigen Drehzahl eine solche Einrichtung verlangen. Die
Schaufelräder der jeweils nicht eingeschalteten Strömungskupplungen
rotieren gegensinnig, und es entstehen durch Luftventilation
und Wandreibung innerhalb der Kupplung erhebliche
Leistungsverluste und Erwärmung, insbesondere in der der Rückwärtsfahrt
zugeordneten Strömungskupplung bei Vorwärtsfahrt. Zu
berücksichtigen ist dabei die unter Umständen sehr hohe Übertragungsleistung
und der somit beträchtliche Leistungsverlust.
Ein solchermaßen ausgerüstetes Schiff ist ferner nicht in der
Lage, besonders langsam zu fahren (mit sogenannter Schleichfahrt),
nämlich mit einer Propellerdrehzahl, die einer Motordrehzahl
unterhalb dessen Leerlaufdrehzahl entspricht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte Getriebe
hinsichtlich der Funktion und Wirtschaftlichkeit dahingehend zu
verbessern, daß eine hohe Leistung bei kleinen Verlusten übertragbar
ist, und daß Schleichfahrt des Schiffes sowie schnelle
Wendemanöver auch unter maximaler Last möglich sind, bei
gleichzeitig einfachem Aufbau des Getriebes.
Diese Aufgabe wird durch Anwendung der kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Es ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
die Strömungskupplungen mit Schaufeln auszurüsten, die gegen
die Achsrichtung schräggestellt sind und ferner die Umkehrzahnradstufe
im Kraftfluß zwischen der Antriebswelle und der Primärseite
der der anderen Drehrichtung zugeordneten Strömungskupplung
anzuordnen. Die Erfindung nutzt die in der
DE-OS 30 13 024 beschriebene Tatsache, daß ein mit schräger Beschaufelung
versehenes Kupplungsschaufelrad eine wesentlich höhere
spezifische Leistung übertragen kann als mit gerader achsparalleler
Beschaufelung. Dies führt zu einer erheblichen Reduktion
der Abmessungen, insbesondere des Außendurchmessers sowie
des Gewichtes der Kupplungen. Vor allem aber wird die Verlustleistung
der Kupplung infolge Wandreibung und Ventilation,
die mit der fünften Potenz des Außendurchmessers abnimmt, deutlich
vermindert.
Die Anordnung der Umkehrzahnradstufe auf der Primärseite von
einer der Strömungskupplungen, also zwischen der Antriebswelle
und dem Primärschaufelrad, ergibt folgenden Vorteil: Das Sekundärschaufelrad
dieser betreffenden Kupplung dreht sich bei Füllung
bereits mit der Drehrichtung, die, bezogen auf die Getriebeabtriebswelle,
der dieser Kupplung zugeordneten Fahrtrichtung
entspricht. Somit kann vorteilhafterweise das Sekundärschaufelrad
dieser betreffenden Kupplung unmittelbar mit einem Ritzel
verbunden werden, das - wie bekannt - mit einem Großrad kämmt,
welches beispielsweise - wie ebenfalls bekannt - auf der Welle
des anzutreibenden Propellers befestigt ist. Wird die mit der
Umkehrzahnradstufe verbundene Strömungskupplung der Rückwärtsfahrtrichtung
zugeordnet, so ergibt sich der Vorteil, daß nur
ein einziges Ritzel notwendig ist, mit dem die Sekundärschaufelräder
beider Kupplungen in Drehverbindung stehen. Durch die
aus der DE-AS 12 45 790 bekannte Ausbildung der Umkehrzahnradstufe
bei hohen Drehzahlen als Planetengetriebe gemäß Anspruch
4, die koaxiale Anordnung der Strömungskupplungen sowie die Anordnung
eines gemeinsamen Ritzels zwischen den beiden Kupplungen
ergibt ein sehr kompaktes Getriebe mit kleinstem Bauaufwand.
Aus der DE-OS 31 42 797 ist zwar eine Anordnung mit nur einem
einzigen Ritzel und mit einem hydrodynamischen Strömungskreislauf
bekannt, bei dem je ein Primär- und Sekundärschaufelrad in
einem feststehenden Gehäuse untergebracht sind, welches am Profilaußendurchmesser
eine radial einschiebbare Umkehrbeschaufelung
aufweist. Der Strömungskreislauf stellt für die Vorwärtsdrehrichtung
(Schaufelräder drehen gleichsinnig, Umkehrbeschaufelung
außer Eingriff) eine Strömungskupplung dar und für die
Rückwärtsdrehrichtung (Schaufelräder drehen gegensinnig, Umkehrbeschaufelung
eingerückt) einen Drehmomentwandler. Der Wirkungsgrad
des hydrodynamischen Strömungskreislaufes ist jedoch
in keiner der beiden Drehrichtungen befriedigend. Diese Ausführung
ist wegen der erforderlichen großen Abmessungen des Strömungskreislaufes
sehr teuer und kann nur mit Lastunterbrechung
geschaltet werden. Das Einrücken der Umkehrbeschaufelung darf
nur bei entleertem Kreislauf erfolgen.
Eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit wird erzielt durch Abbau
innerer Verluste in den Kupplungen, insbesondere der Ventilationsverluste
im ausgeschalteten Zustand. Es ist nach Anspruch
7 vorgesehen, daß mindestens eine der Strömungskupplungen, wie
für sich allein aus der DE-OS 30 13 024 bekannt, mit einem beide
Schaufelräder umhüllenden, feststehenden und Füll- und Entleerleitungen
aufweisenden Gehäuse sowie mit beweglichen Strömungshindernissen
zur Verringerung der Ventilationsverluste
ausgerüstet ist.
Die gemäß Anspruch 3 vorgesehene Wahl der Übersetzung der Umkehrzahnradstufe
ins Langsame bringt neben der Drehrichtungsumkehr
zwei Vorteile mit sich. Erstens wird dadurch erreicht, daß
durch die niedrigere Propellerdrehzahl keine Strömungsablösung
an den Propellerschaufeln während der Abbremsung des Schiffes
mit rückwärtsdrehendem Propeller eintritt. Zweitens steht an
der Propellerwelle von der Strömungskupplung her ein höheres
Übertragungsmoment zur Verfügung, so daß der erhöhte Drehmoment-Bedarf
des Propellers auch zum Abbremsen der Propellermasse
selbst und Umsteuern in die andere Drehrichtung gedeckt werden
kann. Die Übersetzung der Umkehrzahnradstufe ins Langsame
macht es zwar üblicherweise erforderlich, den Durchmesser der
Strömungskupplung für die Rückwärtsfahrtrichtung zu vergrößern,
wenn dieselbe Antriebsleistung übertragen werden soll. Da aber
gemäß Anspruch 1 die Schaufeln der Strömungskupplung schräggestellt
sind, kann mit dieser Maßnahme auf eine Durchmesservergrößerung
verzichtet werden. Mit anderen Worten: Durch Schrägstellung
der Schaufeln in der Strömungskupplung wird es möglich,
eine ins Langsame übersetzte Umkehrzahnradstufe auf der
Primärseite der Strömungskupplung für die Rückwärtsfahrtrichtung
anzuordnen.
Gemäß Anspruch 8 ist vorgesehen, daß mindestens eine der beiden
Strömungskupplungen mit einer Regeleinrichtung versehen werden
kann, die für sich allein aus der DE-PS 32 11 337
(US-PS 45 97 481) bekannt ist. Diese Regeleinrichtung umfaßt
einen Auslaß für das Arbeitsmedium aus dem inneren der Strömungskupplung
durch Bohrungen, die tangential in Strömungsrichtung
an der äußeren Kontur des Innenprofiles verlaufen, wobei
sich diese Auslaßbohrungen am Sekundärschaufelrad befinden und
nach innen zur Kupplungsachse hin gerichtet sind. Sie münden in
eine druckdichte, feststehende und zu einem Druckventil führende
Leitungsverbindung, der sich eine Meßeinrichtung anschließt.
Diese gestattet es, die Propellerdrehzahl unter die
der Leerlaufdrehzahl der Antriebsmaschine entsprechende Drehzahl
zu senken. Das Schiff ist somit in der Lage, auch dann mit
Schleichfahrt zu manövrieren, wenn zum Antrieb schnellaufende
Dieselmotoren oder Gasturbinen verwendet werden. Gemäß Anspruch
6 ist vorgesehen, daß der der Vorwärts-Drehrichtung zugeordneten
Strömungskupplung eine mechanische Überbrückungskupplung
angegliedert ist, wie es aus der eingangs zitierten DE-OS 30 18 642
bekannt ist. In jener Schrift jedoch ist die mechanische
Überbrückungskupplung von der Strömungskupplung separat angeordnet,
nämlich auf der dem gemeinsamen Ritzel gegenüberliegenden
Seite, wo die Schaltkupplung besser zugänglich ist.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße
Getriebe,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der schrägen Beschaufelung
der Kupplungs-Schaufelräder.
Die Fig. 1 zeigt in einem schematischen Halbschnitt eine Antriebswelle
1 eines mit einer nicht dargestellten Antriebsmaschine
verbundenen und in einem Gehäuse 2 untergebrachten
hydrodynamischen Wendegetriebes. Mit der Antriebswelle 1 ist
ein Primärschaufelrad 3 verbunden, welche mit einem Sekundärschaufelrad
4 einen torusförmigen Kupplungskreislauf bildet.
Das Sekundärschaufelrad 4 bildet eine das Primärschaufelrad 3
umhüllende Schale und mündet in eine als Hohlwelle 5 ausgebildete
Nabe. An der dem Antrieb des Getriebes entgegengesetzten
Seite der Antriebswelle befindet sich ein Wendegetriebe 6, bestehend
aus einem auf der Antriebswelle 1 befestigten Sonnenrad
7, einem fest im Gehäuse 2 gelagerten Doppelplanetenrad 8 sowie
einem Hohlrad 9, welches mit einem weiteren Primärschaufelrad
10 drehfest verbunden ist. Ein Sekundärschaufelrad 11 bildet
mit dem Primärschaufelrad 10 einen weiteren torusförmigen Kupplungskreislauf
und mündet entsprechend der Anordnung des Sekundärschaufelrades
4 in eine als Hohlwelle ausgebildete Nabe 12.
Die Nabe 5 und die Nabe 12 sind einander zugekehrt und sind
über eine als Hohlwelle ausgebildete Ritzelwelle 13 miteinander
verbunden, die im Gehäuse 2 gelagert ist. Das Ritzel 13 steht
mit einem weiteren Zahnrad 14 in Drehverbindung, welches sei
nerseits auf einer Abtriebswelle 15 befestigt ist. Die Ab
triebswelle 15 kann entweder mit einem weiteren Untersetzungs
getriebe oder direkt mit der Propellerwelle in Verbindung
stehen.
Die aus den Schaufelrädern 3 und 4 bestehende erste Strömungs
kupplung ist der Vorwärtsfahrtrichtung, die aus den Schaufelrä
dern 10 und 11 bestehende zweite Strömungskupplung der Rück
wärtsfahrtrichtung zugeordnet. Auf der Antriebswelle 1 ist fer
ner eine Überbrückungskupplung 16 angeordnet zur Überbrückung
der beiden Schaufelräder 3 und 4. Die Überbrückungskupplung 16
ist als eine druckmittelbetätigte Lamellenkupplung ausgebildet,
bestehend aus einem auf der Antriebswelle 1 befestigten Innen
lamellenträger 17 und einem daran befestigten ringförmigen Zy
linderteil 18, in dem sich ein Ringkolben 19 befindet zur
Druckbeaufschlagung des Lamellenpakets 20. Ein Außenlamellen
träger 21 stellt die Verbindung her zwischen den Außenlamellen
und der umlaufenden Schale des Sekundärschaufelrades 4, welches
seinerseits mit dem Ritzel 13 in Verbindung steht.
Die Zufuhr von Arbeitsflüssigkeit zu den Strömungskupplungen
erfolgt über jeweils getrennte Zuführleitungen 22 und 23 sowie
über Kanäle 24, die in den Schaufelrädern 4 und 11 in das Inne
re der Kupplungen führen. Die Entnahme von Arbeitsflüssigkeit
aus dem Inneren der Strömungskupplungen, also zum Entleeren,
für den erforderlichen kontinuierlichen Flüssigkeitsdurchsatz
zur Kühlung sowie zum Regeln des Füllungsgrades erfolgt über
Kanäle 25, die tangential vom Profil des Schaufelrades ausgehen
und in den radial inneren Bereich des betreffenden Schaufelra
des münden, wie es als für sich allein bekannt eingangs ge
schildert ist. Der Weitertransport der Arbeitsflüssigkeit von
der Vorwärts-Kupplung 3, 4 erfolgt über einen innerhalb der
Antriebswelle 1 angeordneten Kanal 26 zu einer Regeleinrichtung
29, die vorteilhafterweise an der Stirnseite des Getriebes am
freien Ende der Antriebswelle 1 mit der Mündung des Kanals 26
angeordnet ist. Der Weitertransport der Arbeitsflüssigkeit aus
der Rückwärts-Kupplung 10, 11 erfolgt ebenfalls über einen Ka
nal 27 zu derselben Regeleinrichtung 29. Dichtungen 28 überneh
men die gegenseitige Abdichtung der Kanäle 26 und 27 sowie ge
gen den drucklosen Bereich außerhalb der Kupplungen und der
Antriebswelle 1.
Die beiden Schaufelräder 10 und 11 der Rückwärts-Kupplung ste
hen einander stirnseitig gegenüber, ohne daß eines der beiden
Schaufelräder von einer umlaufenden Schale umschlossen ist.
Statt dessen bildet das Getriebegehäuse 2 eine die Schaufelrä
der 10 und 11 eng umschließende Schale. Zwischen den beiden
Schaufelrädern 10 und 11 sind bewegliche Strömungshindernisse
30 angeordnet. Dies können, wie bekannt, Blendenschieber sein,
die durch Federkraft in den äußeren Profilraum eingeschoben und
bei Inbetriebnahme der Kupplung durch Füllen mittels einer
nicht dargestellten Betätigungseinrichtung aus dem Profil her
ausgezogen werden.
Weitere Einzelheiten über die Betätigung dieser Strömungshin
dernisse sowie der Regeleinrichtung 29, der Steuerungseinrich
tung zur Füllung der Kupplungen über die Kanäle 22 und 23 sowie
zur Betätigung der Überbrückungskupplung 16 sind der Klarheit
wegen weggelassen.
In der Fig. 2 sind die Kupplungs-Schaufelräder 4, 10 und 3, 11
in einem Zylinderschnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß
die Schaufeln 32 gegenüber der Drehachse 31, also der Längsach
se der Antriebswelle 1, schräggestellt sind. Diese für sich
allein, z. B. von hydrodynamischen Retardern her bekannte Aus
bildung der Schaufeln ermöglicht es, die Außenabmessungen der
Strömungskupplungen bis zur Größenordnung von 50% zu reduzie
ren, was nicht nur mit einer Verkleinerung des gesamten Getrie
bes mit entsprechender Gewichtseinsparung verbunden ist, son
dern auch mit deutlicher Reduzierung der Verluste, insbesondere
der Wandreibungsverluste. Dies betrifft insbesondere die Kupp
lung für die Rückwärtsfahrt, bei der während der überwiegenden
Vorwärtsfahrt des Schiffes die beiden Schaufelräder 10 und 11
gegensinnig rotieren. Durch die reduzierten Außenabmessungen,
die einschiebbaren Strömungshindernisse zwischen die Schaufel
räder sowie die reduzierte Drehzahl der Rückwärts-Kupplung ist
eine Getriebebauart gegeben, die auch für höchste Übertragungs
leistungen eine wirtschaftliche Lösung darstellt. Insbesondere
kann bei maximaler Leistung ohne Lastunterbrechung in geringst
möglicher Zeitspanne reversiert werden. Die Regulierbarkeit des
Füllungsgrades mittels der Regeleinrichtung 29 erlaubt wirt
schaftliche Schleichfahrt und Manövrierfähigkeit.
Es ist mit dem erfindungsgemäßen hydrodynamischen Wendegetriebe
wie bei anderen bekannten Schiffswendegetrieben möglich, noch
weitere Getriebe der beschriebenen Art zu einer Mehrmaschinen-
Antriebsanlage so zu kombinieren, daß mehrere Ritzel 13 auf ein
gemeinsames Großrad 14 wirken. Dabei ist von großem Nutzen, daß
das erfindungsgemäße hydrodynamische Wendegetriebe nur ein ein
ziges, beiden Strömungskupplungen gemeinsames Ritzel 13 er
fordert.
Claims (6)
1. Hydrodynamisches Wendegetriebe, insbesondere Schiffswendegetriebe,
mit einer mit der nicht umsteuerbaren Antriebsmaschine
verbundenen Antriebswelle (1) und einer mit dem Propeller
verbundenen Abtriebswelle (15), deren Drehrichtung umkehrbar
ist, sowie mindestens zwei zwischen An- und Abtriebswelle (1,
15) angeordneten, durch Füllen und Entleeren schaltbaren
Strömungskupplungen (3, 4, 10, 11), von denen die eine der
Vorwärts-Drehrichtung, die andere der Rückwärts-Drehrichtung
zugeordnet ist, sowie mit einem an die Antriebswelle (1) angeschlossenen
mechanischen Wendegetriebe (6), das ins Langsame
übersetzt,
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Merkmale:
- a) die Schaufeln (32) der Strömungskupplungen (3, 4, 10, 11) sind gegen die Kupplungsdrehachse (31) schräggestellt;
- b) zumindest die der Rückwärtsfahrt zugeordnete Strömungskupplung (10, 11) weist Einrichtungen (30) zur Verringerung der Ventilationsverluste auf;
- c) das mechanische Wendegetriebe (6) ist als Standgetriebe ausgebildet und verbindet dauernd die Eingangswelle (1) ausschließlich mit dem Primärschaufelrad (10) der Strömungskupplung für die Rückwärts-Drehrichtung.
2. Hydrodynamisches Wendegetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß, wie an sich bekannt, beide Strömungskupplungen
(3, 4, 10, 11) koaxial angeordnet sind und das Drehmoment
über ein gemeinsames Ritzel (13) an die Abtriebswelle
(15) weitergeleitet wird.
3. Hydrodynamisches Wendegetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das gemeinsame Ritzel (13) zwischen
den beiden Strömungskupplungen (3, 4, 10, 11) auf einer Hohlwelle
(5, 12) angeordnet ist.
4. Hydrodynamisches Wendegetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Rückwärts-Strömungskupplung
(10, 11) mit einem beide Schaufelräder umhüllenden,
feststehenden und Füll- und Entleerleitungen aufweisenden
Gehäuse (2) sowie mit beweglichen Strömungshindernissen
(30) zur Verringerung der Ventilationsverluste im ausgeschalteten
Zustand versehen ist.
5. Hydrodynamisches Wendegetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Strömungskupplungen
(3, 4, 10, 11), wie an sich bekannt, eine Regeleinrichtung
(29) aufweist, die den Füllungsgrad der Strömungskupplung
(10, 11) derart steuert, daß das erzeugte Abtriebsdrehmoment
auf einen Wert eingeregelt wird, der einem
Sollwert entspricht.
6. Hydrodynamisches Wendegetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, der der
Vorwärts-Drehrichtung zugeordneten Strömungskupplung (3, 4)
eine mechanische Überbrückungskupplung (16) angegliedert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873721402 DE3721402A1 (de) | 1987-06-29 | 1987-06-29 | Hydrodynamisches wendegetriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721402 DE3721402A1 (de) | 1987-06-29 | 1987-06-29 | Hydrodynamisches wendegetriebe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721402A1 DE3721402A1 (de) | 1989-01-19 |
DE3721402C2 true DE3721402C2 (de) | 1990-09-20 |
Family
ID=6330495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721402 Granted DE3721402A1 (de) | 1987-06-29 | 1987-06-29 | Hydrodynamisches wendegetriebe |
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
AU2002212175A1 (en) * | 2000-08-30 | 2002-03-13 | Voith Turbo Gmbh And Co. Kg | Method for controlling the power consumption of a hydrodynamic clutch by controlling the volumetric efficiency and a hydrodynamic clutch |
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DE3142797A1 (de) * | 1981-04-13 | 1982-10-28 | Maag-Zahnräder & -Maschinen AG, 8023 Zürich | Kupplungsanordnung fuer einen schiffsantrieb |
DE3211337C2 (de) * | 1982-03-27 | 1984-08-09 | J.M. Voith Gmbh, 7920 Heidenheim | Hydrodynamische Regelkupplung |
-
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- 1987-06-29 DE DE19873721402 patent/DE3721402A1/de active Granted
Also Published As
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