DE3719533A1 - Kippbares vertikal-schiebefenster - Google Patents
Kippbares vertikal-schiebefensterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kippbares Vertikal-Schiebefenster der im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Solche kippbaren Vertikal-Schiebefenster erfreuen sich insbesondere in den
angelsächsischen Ländern großer Beliebtheit und weisen einen stationären,
in die Wandöffnung eingesetzten Fenster-Rahmen sowie mindestens einen ver
tikal verschiebbaren und um eine horizontale Achse kippbaren, in dem Fen
ster-Rahmen geführten Flügelrahmen auf; zwischen dem Fenster-Rahmen und dem
Flügel-Rahmen ist eine Ausgleichsfeder angeordnet, die das Gewicht des
Flügel-Rahmens so ausbalancieren kann, daß der Flügel-Rahmen ohne
zusätzliche Arretierung in jeder Höhe, in die er gebracht wird, bleibt,
ohne aufgrund seines Gewichtes nach unten zu rutschen.
Für die Führung des Flügel-Rahmens in dem Fenster-Rahmen stehen verschie
dene Ausführungsformen zur Verfügung, die jedoch alle gemeinsam haben, daß
das untere Ende des Flügel-Rahmens sowohl in vertikaler Richtung verschieb
bar als auch um eine horizontale Achse kippbar in dem Fenster-Rahmen ge
lagert sein muß. Hierzu dienen meistens am unteren Ende des Flügel-Rahmens
befestigte, nach außen vorstehende Stifte, die in dem Fenster-Rahmen ge
führt sind. Dadurch ergeben sich bestimmte, noch zu erörternde Probleme,
die im folgenden anhand einer bestimmten Ausführungsform der Führung für
den Flügel-Rahmen im Fenster-Rahmen beschrieben werden sollen, wie sie aus
dem Fensterhandbuch der Gebr. Kömmerling Kunststoffwerke GmbH bekannt ist,
siehe dort bspw. die "Vertical Sliding Window Series 400".
Diese Ausführungsform wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 1
und 2 näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 eine Frontalansicht eines Vertikal-Schiebefensters mit zwei
Flügel-Rahmen, die sich in der Schließstellung befinden, und
Fig. 2 eine Frontalansicht des Vertikal-Schiebefensters, bei dem sich
der untere Flügel-Rahmen aus seiner Führung gelöst hat.
Das allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete, kippbare Vertikal-
Schiebefenster weist einen stationären, in eine Wandöffnung (nicht darge
stellt) eingesetzten Fenster-Rahmen 12 auf, der Rechteckform hat und aus
zwei vertikalen Seiten-Teilen und einem unteren bzw. oberen horizontalen
Teil besteht, die miteinander verbunden, bspw. verschweißt oder ver
schraubt, sind.
In dem Fenster-Rahmen 12 sind übereinander zwei rechteckige, in vertikaler
Richtung verschiebbare Flügel-Rahmen 14 und 16 geführt, die ebenfalls aus
zwei vertikalen Seitenteilen und einem unteren bzw. oberen horizontalen
Teil bestehen.
Die einzelnen Teile des Fenster-Rahmens 12 und des Flügel-Rahmens 14 wer
den durch Kunststoff-Profilstücke gebildet, die im allgemeinen durch Me
tall-Einsätze verstärkt sind.
Bei dieser Ausführungsform der Führung der Flügel-Rahmen 14, 16 im Fenster-
Rahmen 12 sind an den beiden unteren Enden jedes Flügel-Rahmens 14, 16
Kulissenverbindungsstifte 18 befestigt, die seitlich über die Seitenteile
der Flügel-Rahmen 14, 16 hinaus vorstehen und in eine Aufnahme, im allge
meinen eine Öffnung, eines Kulissensteins 20 eintauchen, der in einem Füh
rungskanal in den Seitenteilen des Fenster-Rahmens 12 läuft. Für jeden
Kulissenverbindungsstift 18 ist ein Kulissenstein 20 vorgesehen, so daß
sich bei der dargestellten Ausführungsform mit zwei Flügel-Rahmen 14 und 16
insgesamt vier Kulissensteine 20 ergeben, die in den Führungskanälen im
Fenster-Rahmen 12 laufen.
Eine Ausgleichsfeder 22 ist mit ihrem oberen Ende in dem gemäß der Dar
stellung in Fig. 1 linken Seitenteil des Fenster-Rahmens 12 und mit ihrem
unteren Ende an dem Kulissenstein 20 befestigt.
ln Fig. 1 ist nur die Ausgleichsfeder 22 für den unteren Flügel-Rahmen 14
dargestellt; eine identische Ausgleichsfeder ist auch für den oberen Flü
gelrahmen 16 vorgesehen.
Die von der Ausgleichsfeder 22 ausgeübte, den zugehörigen Flügel-Rahmen 14,
16 nach oben ziehende Kraft kann das Gewicht des Flügel-Rahmens 14, 16
"ausbalancieren", so daß der Flügel-Rahmen 14, 16 ohne zusätzliche Verrie
gelung auf jeder Höhe bleibt, in die er von Hand verschoben worden ist.
Deshalb werden im angelsächsischen Sprachraum diese Ausgleichsfedern auch
als "Balancer" bezeichnet.
Der Kulissenstein 20 enthält eine drehbar gelagerte Aufnahme für die Halte
rung des Kulissenverbindungsstiftes 18. Bei einer Drehung der Stiftaufnahme
entsteht eine Exzenterwirkung auf den Kulissenstein 20, die eine Vergrö
ßerung des Kulissensteins 20 und damit bewirkt, daß sich der Kulissenstein
20 in dem Führungskanal des Fenster-Rahmens 12 einklemmt. Dadurch wird die
weitere vertikale Verschiebung des Flügel-Rahmens 14, 16 blockiert.
An den oberen Enden jedes Flügel-Rahmens 14, 16 sind Schieber 24 (siehe
Fig. 2) vorgesehen, die unter Federvorspannung stehen und mit ihrer Spit
ze in den Führungskanal in den Seitenteilen des Fenster-Rahmens 12 ein
tauchen. Sie stellen also die obere Verbindung zwischen Flügel-Rahmen 14,
16 und Fenster-Rahmen 12 her; zur erstmaligen Einführung der vorstehenden
Spitzen der Schieber 24 beim Zusammenbau werden diese manuell hinter die
Seitenwand der Flügel-Rahmen 14, 16 zurückgezogen, so daß die Flügel-Rahmen
14, 16 eingesetzt werden können. Anschließend treten die unter Federvor
spannung stehenden Spitzen der Schieber 24 wieder vor und dringen in die
Führungskanäle ein.
Durch Lösen der Schieber 24 wird die obere Führung aufgehoben, so daß die
Flügel-Rahmen 14, 16 um eine untere, horizontale, durch die Kulissenver
bindungsstifte 18 gebildete Achse gekippt werden können, wie es bspw. für
Reinigungszwecke erforderlich ist.
Die erläuterten Teile wirken zusammen, um den Flügelrahmen 14, 16 frei nach
oben und nach unten bewegen zu können. Beim Kippen des Flügel-Rahmens 14,
16 lastet jedoch bis zur Hälfte seines Gewichtes weniger auf dem Kulissen
stein 20, und die vorgespannten Ausgleichsfedern 22 können den so "erleich
terten" Flügel-Rahmen 14, 16 ungewollt hochschnellen lassen, wenn sie nicht
ausreichend blockiert werden.
Bei größeren Fenstern in dieser Ausführungsform werden an die Tragkraft der
Ausgleichsfedern 22 und der Kulissensteine 20 höhere Anforderungen ge
stellt. Es wurden zwar leistungsfähigere und sehr leicht laufende
Ausgleichsfedern entwickelt; die zugehörigen Kulissensteine haben jedoch
nach wie vor nur eine beschränkte Blockierkraft, so daß sie den neuen
Ausgleichsfedern, die bei höheren Flügel-Rahmen-Gewichten eingesetzt
werden, nicht gewachsen sind.
Dies führt zu der aus Fig. 2 ersichtlichen Fehlfunktion und damit ver
bunden einer Unfallgefahr, da sich nämlich wegen der großen Zugkräfte der
Ausgleichsfedern 22 der zu verschiebende und zu kippende Flügel-Rahmen 14,
16 leicht verkanten und unbeabsichtigt einseitig aus seiner Führung heraus
rutschen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein kippbares Vertikal-
Schiebefenster der angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem die oben er
wähnten Nachteile nicht auftreten.
Insbesondere soll ein Schiebefenster geschaffen werden, bei dem der bzw.
jeder Flügel-Rahmen bei allen Betriebszuständen sicher in seiner Führung im
Fenster-Rahmen gehalten wird, also das unbeabsichtigte, einseitige Her
ausrutschen des Flügelrahmens aus seiner Führung sicher vermieden wird.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche
definiert.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf folgenden Überle
gungen: Bei einer Schräglage eines Flügel-Rahmens, bspw. des Flügel-Rahmens
4 nach Fig. 2, wie sie durch sein einseitiges Herunterdrücken möglich ist,
wird das lichte Maß, gemessen vom linken bis zum rechten Rand des Flügel-
Rahmens, und den inzwischen auf unterschiedliche Höhen verrutschten Ku
lissensteinen 20 größer als das spitze Maß, gemessen über die beidseitig
vom unteren Ende des Flügel-Rahmens 14 vorstehenden Kulissenverbindungs
stifte 18. Dadurch können sich der Kulissenverbindungsstift 18 aus dem Ku
lissenstein 20 lösen, d.h. der Flügel-Rahmen 14 fällt einseitig, bei der
Darstellung nach Fig. 2 auf der rechten Seite, aus der Führung des Fen
sterrahmens 12.
Um diese Fehlfunktion auszuschließen, sind zunächst an der Innenseite des
Fenster-Rahmens mehrere Kippsperren an genau vorgegebenen Lagen ange
bracht, die eine Doppelfunktion erfüllen, nämlich einmal das unerwünschte
Einkippen des Flügel-Rahmens an "gefährlichen" Stellen verhindern, anderer
seits das Einkippen an genau definierten Stellen ermöglichen, nämlich im
unteren vertikalen Bewegungsbereich des Flügel-Rahmens.
Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, wenn die Kippbewegung auf einer
Strecke von etwa 30 mm im unteren Bewegungsbereich des Flügel-Rahmens mög
lich ist, da sich auf diese Weise die erläuterten Gefahrsituationen ver
meiden lassen.
Außerdem dienen die Kippsperren auch als Begrenzungsanschläge für die ver
tikale Bewegung des gekippten Flügel-Rahmens nach oben, indem sie mit einem
Sperrblock am Flügel-Rahmen zusammenwirken.
Die Sperren sollten lösbar oberhalb der Flügel-Rahmen am Fenster-Rahmen be
festigt sein, damit sie das Einsetzen der Flügel-Rahmen bei der Fenster
herstellung in der obersten Lage erlauben. Dies ist notwendig, da bei gro
ßen Flügel-Rahmen und damit sehr stark ziehenden Ausgleichsfedern die un
tere Kippstellung der Flügel-Rahmen nicht als Einbaulage ausgenutzt werden
kann.
Wird ein Flügel-Rahmen in der vorgesehenen, durch die Kippsperre definier
ten Lage zum Einkippen gebracht, so wird in dieser Kipplage durch die unte
re Kippsperre in Verbindung mit dem Sperrblock eine zu große Bewegung des
Flügel-Rahmens nach oben blockiert. Die Flügelrahmen können an ihrer Ver
bindungsstelle mit dem Fenster-Rahmen nur noch eine Bewegung nach oben bzw.
nach unten über eine kurze Strecke z.B. von etwa 35 mm machen, was das
unbeabsichtigte Aushängen der Flügel-Rahmen aus dem Fenster-Rahmen aus
schließt, da jetzt eine wesentlich längere Bewegungsstrecke von mindestens
70 mm erforderlich wäre.
Durch diese zusätzliche Sperre werden auch die Probleme vermieden, die sich
insbesondere bei kippbaren Vertikal-Schiebefenstern aus Kunststoff bemerk
bar machen; es ist bspw. keine so extrem hohe Maßhaltigkeit des Führungs
kanals im Fenster-Rahmen für den Kulissenstein mehr erforderlich; gerade
bei Kunststoff-Fenstern läßt sich diese Maßhaltigkeit nicht so konstant und
genau reproduzieren wie mit anderen Materialien, insbesondere Aluminium.
Aus Kunststoff, bspw. Polyethylen, hergestellte Kulissensteine entwickeln
in dem Führungskanal des im allgemeinen aus Polyvinylchlorid gefertigten
seitlichen Teils des Fenster-Rahmens nur geringe Reibungskräfte, so daß nur
entsprechend geringe Blockierkräfte zur Verfügung stehen. Die Sperrfunktion
des Kulissensteins ist jedoch durch die neuen Maßnahmen nicht mehr erfor
derlich, so daß nun ein geeignetes Material für die Rahmen einerseits und
den Kulissenstein andererseits ohne Berücksichtigung der Reibungskraft
ausgesucht werden kann.
Der Führungskanal in dem aus Polyvinylchlorid bestehenden Fenster-Rahmen
verformt sich in der Blockierstellung zu leicht, so daß in vielen Fällen
die theoretisch angesetzte Haltekraft, die durch die Verbreiterung des Ku
lissensteins beim Einkippen des Flügelrahmens erzeugt wird, nicht aus
reicht. Auch dieser Effekt spielt nun durch die zusätzlich eingebaute
Sperre keine Rolle mehr.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung des Kulissensteins als Sperre für eine
Aufwärtsbewegung bei der Kippbewegung liegt darin, daß bei einigen Ausfüh
rungsformen eine sehr starke Kippbewegung des Flügel-Rahmens im Bereich von
20 bis 40° erforderlich ist, bevor die volle Blockierung einsetzt. Dies
bedeutet jedoch ein erhöhtes Risiko, da innerhalb dieses Winkelbereiches
leicht die erläuterte Fehlfunktion auftreten kann.
Als Kippsperre können kurze Leisten bspw. durch Schrauben an der dem
Flügel-Rahmen zugewandten Innenseite des Fenster-Rahmens befestigt werden.
Die spezielle Lage der Kippsperren wird durch die Höhe der Flügel-
Rahmen festgelegt.
Sie sollten so angeordnet werden, daß die Kippbewegung des Flügel-Rahmens
in seiner unteren Stellung nur auf einer kurzen Strecke, von z.B. etwa
30 mm, möglich ist, um auf diese Weise das Einkippen in der nicht
blockierten Lage der Flügel-Rahmen zu verhindern.
Die Anschläge an dem Fenster-Rahmen, die im Zusammenwirken mit dem Sperr
block das unkontrollierte Hochrutschen des Flügel-Rahmens in der Kipp-Stel
lung verhindern, können gleichfalls durch die Kippsperren gebildet wer
den, so daß sich insofern eine Vereinfachung in der Herstellung und Mon
tage ergibt.
Als Gegenstück zu der am Fenster-Rahmen befestigten Kippsperre dient eine
Distanzplatte, die üblicherweise zur Stabilisierung der mechanisch
verbundenen Flügelecken an den äußeren Seitenflächen des Flügel-Rahmens
angebracht ist. Diese Distanzplatte hält einen vorgegebenen Abstand zwi
schen der Innenseite des Fenster-Rahmens und der Außenseite des Flügel-Rah
mens aufrecht und gewährleistet dadurch, daß die zwischen Fenster-Rahmen
und Flügel-Rahmen laufende Bürstendichtung nicht zu stark zusammengedrückt
wird, wie es bei zu fest geführten Flügel-Rahmen manchmal der Fall sein
kann.
Diese Distanzplatte dient jetzt auch als oberes Gegenstück für die
Kippsperre und gewährleistet im Zusammenwirken mit der Kippsperre, daß der
Flügel-Rahmen nur in einem genau definierten Verschiebungsbereich gekippt
werden kann.
Zusätzlich zu der Distanzplatte wird an der dem Fenster-Rahmen zugewandten
Außenseite des Flügel-Rahmens eine Sperrleiste befestigt, die im Zusammen
wirken mit der Kippsperre das unkontrollierte Einkippen verhindert.
Die Sperrleiste läuft bei der normalen, vertikalen Verschiebung des Flü
gel-Rahmens an der Kippsperre entlang; verläßt die üblicherweise vorgese
hene, obere Distanzplatte des Flügel-Rahmens den Bereich einer Kippsperre,
so übernimmt die daran anschließende Sperrleiste die erforderliche Sperr
funktion.
Der Sperrblock ist nach einer bevorzugten Ausführungsform einstückig mit
der unteren Distanzplatte des Flügelrahmens ausgebildet und bspw. als Form
spritzteil hergestellt. Der Sperrblock hat eine Dicke, die etwas größer als
die Breite der Distanzplatte ist und an seinem oberen Ende einen
abgerundeten Bereich, so daß eine stoßfreie, weiche Schwenkbewegung des
Flügel-Rahmens bei Anlage der abgerundeten Kante des Sperrblockes an der
zugehörigen Kippsperre erreicht wird.
Für größere Fenster wird der Einsatz von sogenannten "Putzscheren" empfoh
len, also zusätzlichen Leisten, die einerseits schwenkbar am Flügel-Rahmen
und andererseits schwenkbar, aber vertikal verschiebbar am Fenster-Rahmen
befestigt sind. Die vertikale Verschiebung wird durch die gelenkige Ver
bindung zwischen der Putzschere und einem Gleitstück möglich, das im Füh
rungskanal des Fenster-Rahmens beweglich ist.
Eine solche Putzschere hält den Flügel-Rahmen nach seinem Einkippen in
einer begrenzten Kipplage und erleichtert somit das Reinigen des Fensters;
außerdem dient sie als Unfallschutz, da sie den Flügel-Rahmen hält, wenn er
beim Einkippen versehentlich aus der Hand der Bedienungsperson gleiten
sollte.
Im Zusammenhang mit der erläuterten Fehlbedienungssperre kann eine solche
Putzsperre die gleiche Funktion wie die erwähnte Sperrleiste übernehmen, so
daß bei kippbaren Vertikel-Schiebefenstern mit Putzscheren diese Sperrlei
ste nicht erforderlich ist, sondern die Putzschere in Verbindung mit der
Distanzplatte für die Sperrfunktion ausreicht.
Durch das Zusammenwirken von Kippblock und Kippsperre läßt sich schon bei
einer Winkelstellung von etwa 6 bis 8° aus der horizontalen Lage die siche
re Blockierung des Flügel-Rahmens gegen das unbeabsichtigte Herausrutschen
aus seiner Führung im Fenster-Rahmen und damit das Herausfallen des Flügel-
Rahmens aus dem Fenster-Rahmen gewährleisten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Be
zugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch ein kippbares Vertikal-Schiebe
fenster mit zwei Flügel-Rahmen, die sich in ihrer vertikalen
Lage befinden,
Fig. 4 im vergrößerten Maßstab eine Fig. 3 entsprechende Darstellung
des unteren Teils dieses Schiebefensters,
Fig. 5 eine Fig. 3 entsprechende Ansicht des Schiebefensters mit
an den Kippsperren anliegenden Flügel-Rahmen,
Fig. 6 eine Fig. 3 entsprechende Darstellung mit zwei gekippten
Flügel-Rahmen, die durch eine Putzschere gehalten sind, und
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht des Sperrblocks.
Fig. 3 zeigt das allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete kippbare
Vertikal-Verschiebefenster, das einen äußeren, stationären Fenster-
Rahmen 12 und zwei vertikal verschiebbare und um eine horizontale Achse
kippbare, in dem Fenster-Rahmen geführte Flügel-Rahmen 14, 16 aufweist. Die
Führung der Flügel-Rahmen 14, 16 im Fenster-Rahmen 12 erfolgt auf die aus
den Fig. 1 und 2 ersichtliche Weise, die hier nicht nochmals näher er
läutert werden soll.
Aus Fig. 3 sind auch nicht näher interessierende Details des Aufbaus des
Fenster-Rahmens 12 einschließlich seiner Metallverstärkung ersichtlich.
Bei der Darstellung nach Fig. 3 befindet sich der rechte, d. h. innere
Flügel-Rahmen 14 in seiner unteren Entstellung, während der linke, d. h.
äußere Flügel-Rahmen 16 in einer Mittellage ist.
Die Flügel-Rahmen 14, 16 sind in üblicher Weise so an die Innenabmessungen
des Fenster-Rahmens 12 angepaßt, daß im Prinzip sowohl eine vertikale Ver
schiebung als auch eine Kippbewegung um das untere Ende der Flügel-Rahmen
14, 16 möglich ist.
Zur Begrenzung dieser Kippbewegung dienen jedoch Kippsperren 26, die an der
den Flügel-Rahmen 14, 16 zugewandten lnnenseite der vertikalen Teile des
Fenster-Rahmens 12 angebracht sind. Diese Kippsperren 26 bestehen aus
kurzen Leisten, die durch Schrauben an dem Fenster-Rahmen 12 befestigt sind.
Die Dicke der Kippsperren 12 liegt bei einigen Millimetern, so daß sich in
den noch zu erläuterten "verbotenen" Kipp-Lagen der Flügel-Rahmen 14, 16
eine sichere, zuverlässige Anlage der Flügel-Rahmen 14, 16 an den
Kippsperren 26 ergibt.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind für die Flügel-Rahmen 14, 16 auf
beiden vertikalen Seiten mindestens vier Kippsperren 26 vorgesehen, nämlich
mindestens je zwei Kippsperren 26 am rechten Rand des Fenster-Rahmens 12
für den rechten Flügel-Rahmen 14 und mindestens je zwei Kippsperren 26 etwa
in der horizontalen Mitte des Fenster-Rahmens 12 für den linken
Flügel-Rahmen 16.
Die obere Kippsperre 26 für den inneren, d. h. rechten Flügelrahmen 14 ist
etwa 30 mm über dem oberen Rand dieses Flügel-Rahmens 14 angeordnet, wenn
sich dieser in seiner unteren Lage befindet, so daß der Flügel-Rahmen 14
nur in der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage gekippt werden kann.
Am oberen Ende jedes Flügel-Rahmens 14, 16 ist in seiner dem Fenster-Rah
men 12 zugewandten Seitenwand eine Distanzplatte 28 angebracht, im allge
meinen angeschraubt, die dazu dient, einen vorgegebenen Abstand zwischen
Flügel-Rahmen 14, 16 und Fenster-Rahmen 12 aufrechtzuerhalten. Diese Di
stanzplatte 28 hat ebenfalls eine Dicke im Bereich von einigen mm, steht
also etwas über die Seitenwand des Flügel-Rahmens 14, 16 hinaus vor, so daß
sie als Gegen-Anschlag für die Kippsperre 26 dienen kann.
Nach unten schließt sich an die Distanzplatte 28 eine Sperrleiste 30 an,
die ebenfalls an der dem Fenster-Rahmen zugewandten Außenwand der Flügel-
Rahmen 14, 16 angebracht, insbesondere angeschraubt, und etwas schmaler,
jedoch etwa in horizontaler Richtung gesehen etwa doppelt so lang wie die
Distanzplatte 28 ist.
Auch die Sperrleiste 30 hat eine Dicke von einigen mm, so daß sie etwas
über die Seitenfläche der Flügel-Rahmen 14, 16 hinaus vorsteht.
Am unteren Ende ist an der dem Fenster-Rahmen 12 zugewandten Außenfläche
jedes Flügel-Rahmens 14, 16 ein Sperrblock 32 angebracht, insbesondere an
geschraubt, der einstückig mit der dort üblicherweise vorgesehenen Distanz
platte 34 ausgebildet ist. Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht
dieses Sperrblocks 32 mit der Distanzplatte 34.
Auf die übliche Distanzplatte 34, die eine Dicke von einigen mm hat, ist
das eigentliche Sperrelement 36 aufgesetzt, das mit den beiden Öffnungen 38
für die Schrauben versehen ist. Diese Öffnungen erstrecken sich sowohl
durch das Sperrelement 36 als auch durch die Distanzplatte 34.
Bei Bedarf kann im oberen Ende der Distanzplatte noch eine zusätzliche Öff
nung vorgesehen sein, die selbstverständlich mit den beiden anderen Öff
nungen 38 fluchten muß.
Die gemäß der Darstellung in Fig. 7 rechte Kante des Sperrelementes 36
steht einige mm über die rechte Kante der Distanzplatte 34 vor, während
insbesondere in seinem unteren Teil der linke Rand des Sperrelementes 36
z. B. etwa 10 mm über den linken Rand der Distanzplatte 34 vorsteht.
In seinem unteren Teil hat das Sperrelement 36 etwa Rechteckform und geht
dann an seinem linken Rand in einer gebogenen, etwa viertelkreisförmigen
Kurve in den rechten Rand über; es ergibt sich also eine gekrümmte Ablauf
kurve 38 am oberen Rand des Sperrelements 36, deren Funktion noch erläu
tert werden soll.
Fig. 4 zeigt im vergrößerten Maßstab eine Ausgangsstellung, nämlich die
unterste Lage des rechten Flügel-Rahmens 14 mit dem Sperrblock 32, die un
tere Kippsperre 26 sowie die unterste Position des linken d. h. des äußeren
Flügel-Rahmens 16 mit einem Sperrblock 32 und seine untere Kippsperre 26.
In dieser unteren Ausgangslage können sowohl der rechte Flügel-Rahmen als
auch der linke Flügel-Rahmen 16 nach rechts um ihr unteres, horizontales
Ende gekippt werden, da die Distanzplatten 34 der Sperrblöcke 32 an den
Kippsperren 26 des Fenster-Rahmens 12 vorbeilaufen.
Hebt man jedoch die beiden Flügel-Rahmen 14, 16 aus der aus Fig. 3 und 4
ersichtlichen, unteren Lage etwas an, nämlich bei der erörterten Ausfüh
rungsform um mehr als 30 mm, so kommen (siehe Fig. 5) beim rechten Flü
gel-Rahmen 14 die Distanzplatte 28 in Anlage an die untere Kippsperre 26
und beim linken Flügel-Rahmen 16 die Sperrleiste 30 in Anlage an die obere
Kippsperre 26.
Damit wird also gewährleistet, daß nur in einem genau definierten, unteren
Bereich der Verschiebungsstrecke der Flügel-Rahmen 14, 16, dessen vertikale
Länge etwa 30 mm beträgt, eine Kippbewegung der Flügel-Rahmen 14, 16 mög
lich ist.
Im Verlaufe der Kippbewegung der Flügel-Rahmen 14, 16 werden nicht nur die
Flügel-Rahmen 14, 16, sondern auch der Sperrblock 32 in Richtung des Uhr
zeigersinns verschwenkt, so daß die rechten Kanten der Sperrblöcke 32 in
horizontaler Richtung mit den Kippsperren 26 fluchten, wie man aus Fig. 6
erkennt. Nun wird im gekippten Zustand der Flügel-Rahmen 14, 16 ihre wei
tere Bewegung nach oben verhindert, da die obere Ablaufkante 38 des Sperr
elementes 36 in Anlage an das untere Ende der Kippsperren 26 kommt und da
durch die weitere Bewegung blockiert, wie es aus Fig. 6 für den rechten
Flügel-Rahmen 14 ersichtlich ist.
Aus Fig. 6 ist eine Variante ersichtlich, bei der der rechte Flügel-Rahmen
14 mittels einer Putzschere 40 mit dem Fenster-Rahmen 12 verbunden ist.
Diese Putzschere 40 wird durch eine Leiste gebildet, die einerseits
schwenkbar an dem Flügel-Rahmen 14 und andererseits schwenkbar an einem
Gleitstück 42 befestigt ist, das in der vertikalen Führung des Fenster-
Rahmens 12 verschiebbar ist. Bei dieser Ausführungsform übernimmt die Putz
schere 40 die Funktion der Sperrleiste 30 beim inneren Flügel-Rahmen 14,
nämlich das unkontrollierte Einkippen des Flügel-Rahmens 14 zu verhindern.
Der äußere Flügel-Rahmen 16, dessen Hochrutschen durch die Anlage des
Sperrblockes 32 an der Kippsperre 26 verhindert wird, liegt auf dem inneren
Flügel-Rahmen 14 auf und wird dadurch an einer weiteren Kippbewegung ge
hindert. Auf diese Weise wird eine definierte Endlage für die beiden Flügel-
Rahmen 14, 16 vorgegeben.
Claims (10)
1. Kippbares Vertikal-Schiebefenster
- a) mit einem Fenster-Rahmen,
- b) mit mindestens einem vertikal verschiebbaren und um eine horizontale Achse kippbaren, in dem Fenster-Rahmen geführten Flügel-Rahmen, und
- c) mit einer Ausgleichsfeder zwischen dem Fenster-Rahmen und dem Flügel- Rahmen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- d) an dem Fenster-Rahmen (12) ist mindestens eine Kippsperre (26) be festigt, die das Kippen des Flügel-Rahmens (14, 16) nur in einem genau definierten Verschiebungsbereich ermöglicht; und
- e) an dem Flügel-Rahmen (14, 16) ist ein Sperrblock (32) angebracht, der im Zusammenwirken mit einem Anschlag (26) an dem Fenster-Rahmen (12) das unkontrollierte Hochrutschen des bzw. jedes Flügel-Rahmens (14, 16) in der Kipp-Stellung verhindert.
2. Schiebefenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipp
sperre durch mindestens eine Leiste (26) gebildet ist, die an der dem
Flügel-Rahmen (14, 16) zugewandten lnnenwand des Fenster-Rahmens (12)
befestigt ist.
3. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Kippsperre (26) auch als Anschlag für den Sperrblock (32)
dient.
4. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Distanzplatte (30), die an der dem Fenster-Rahmen (12) zugewandten
horizontalen Außenwand des Flügel-Rahmens (14, 16) angebracht ist, als
Anschlag für die Kippsperre (26).
5. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Bereich jedes Flügel-Rahmens (14, 16) an seiner dem Fenster-
Rahmen (12) zugewandten, horizontalen Seitenwand eine Sperrleiste (28)
angebracht ist, die als zusätzlicher Anschlag für die Kippsperre (26)
dient.
6. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sperrblock als Platte (36) ausgebildet ist, die an der dem Fenster-
Rahmen (12) zugewandten, horizontalen Seitenwand jedes Flügel-Rahmens (14,
16) angebracht ist.
7. Schiebefenster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperr
platte (36) an ihrem oberen Ende eine abgerundete Anschlagkante (38) hat.
8. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Sperrplatte (36) einstückig mit einer Distanzplatte (34) aus
gebildet ist, die im unteren Ende jedes Flügel-Rahmens (14, 16) an seiner
dem Fenster-Rahmen (12) zugewandten, vertikalen Seitenwand angebracht ist.
9. Schiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß eine Putzschere (40) als Anschlag für die Kippsperre (26) dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719533 DE3719533A1 (de) | 1987-06-11 | 1987-06-11 | Kippbares vertikal-schiebefenster |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719533 DE3719533A1 (de) | 1987-06-11 | 1987-06-11 | Kippbares vertikal-schiebefenster |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3719533A1 true DE3719533A1 (de) | 1988-12-29 |
Family
ID=6329516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873719533 Withdrawn DE3719533A1 (de) | 1987-06-11 | 1987-06-11 | Kippbares vertikal-schiebefenster |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3719533A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000073612A1 (en) * | 1999-05-28 | 2000-12-07 | Procorp Designs Limited | Sliding sash window assembly |
DE202014100154U1 (de) | 2014-01-15 | 2015-04-16 | Sorpetaler Fensterbau Gmbh | Fenster |
-
1987
- 1987-06-11 DE DE19873719533 patent/DE3719533A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000073612A1 (en) * | 1999-05-28 | 2000-12-07 | Procorp Designs Limited | Sliding sash window assembly |
US6698139B1 (en) | 1999-05-28 | 2004-03-02 | Duncan Scholes | Sliding sash window assembly |
DE202014100154U1 (de) | 2014-01-15 | 2015-04-16 | Sorpetaler Fensterbau Gmbh | Fenster |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |