DE371948C - Verfahren zur Herstellung hofbildender Melierfasern - Google Patents

Description

• Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1922 ab. Es ist .bekannt, farbige Melierfasern für Papier, die auf dem Papiergrundstoff nicht auslaufen (bluten), derart-zu färben, daß man das Fasergut mit unlöslichen Farbstoffen im trockenen Zustande innig mischt und hierauf mit Öl oder Fett nachbehandelt, oder aber aus unlöslichen Farbstoffen, Öl oder :Fett u. dgl. eine Ölmasse (Ölfarbe) herstellt und mit dieser die trockenen Melierfasern behandelt.
• Neben nicht blutenden Melierfasern, die besonders mit .direkt ziehenden Farbstoffen sehr gut und leicht herzustellen sind, werden für die Erzeugung melierter Papiere seit einigen Jahren auch solche gefordert, die mit andersfarbigem Papierstoff im Holländer bei gewöhnlicher Temperatur behandelt, keine Farbe an diesen abgeben, ibei erhöhter Temperatur aber, z. B. beim Trocknen des Papiers auf den Trockenzylindern der Papiermaschine, die Farbe teilweise lassen, wodurch sich um die Melierfasern herum farbige Höfe bilden, die die Melierfasern stärker erscheinen lassen als sie in Wirklichkeit sind.
• 'Die Arzeugung derartiger, sogenannter hofbildender Melierfasern bereitete bisher große Schwierigkeiten, indem die Farbe entweder zu fest an den Melierfasern haftete, so daß der erwünschte Effekt nicht erreicht wurde, oder aber zu früh schon von diesen sich loslöste, wodurch der ganze Papierstoff angefärbt wurde. Aus letzterem Grunde erfolgte die Zuteilung der Melierfasern zum Papierstoff bisher stets erst beim Auflauf dieses auf das Papiermaschinensieb.
• iEs wurde nun gefunden, idaß man allen Anforderungen entsprechende hofbildende Melierfasern erzielt, wenn man nach dem, Färben dieser mit leichtlöslichen Anilinfarbstoffen die Fasern mit Ölen, Fetten oder Fettsäuren, in Verbindung mit Mineral- oder organischen Säuren, nachbehandelt. Derartig gefärbte Fasern können ohne Bedenken schon im Holländer dem Papierstoff zugesetzt und in diesem gleichmäßig verteilt werden. Das Loslösen der Farbe, einschließlich ider Öle oder Fette, von den Melierfasern erfolgt erst beine Trocknen des Papiers auf .den Trockenzylindern. Die hierbei ausblutende Farbe geht in .den die Melierfaser umschließenden Papier- ibzw. Untergrundstoff über und färbt diesen hofähnlich an, wodurch Meliereffekte von besonderer Schönheit entstehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung hofbildender Melierfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man das hierfür bestimmte Fasergut mit leichtlöslichen Anilinfarbstoffen färbt und mit Ölen, Fetten oder Fettsäuren in Verbindung mit Mineral- oder organischen Säuren nachbehandelt.