DE37191A - Kühl- und Ablafsvorrichtung an Extraktions- und Destillirapparaten - Google Patents
Kühl- und Ablafsvorrichtung an Extraktions- und DestillirapparatenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung zeigt Verbesserungen, die bei Destillations- und Extractionsapparaten
der Kühlung grofse Fläche auf kleinem Raum bieten, hierbei dem im Kochgefäfs entwickelten
Dampf (Gas) eine bestimmte Führung zuweisen, den Gondensationsproducten gesonderten
Ablauf gewähren und das Entnehmen von Proben derselben zulassen.
Fig. ι zeigt den neuen Extractions- und Destillirapparat im Längsschnitt und Fig. 2 die
obere Ansicht des Kühlers; Fig. 3 zeigt eine Variante in der Zu- und Abführung des
Dampfes Und in der Anordnung der Kühltaschen.
Die in dem Kochgefäfs A sich entwickelnden Dämpfe steigen, das eingesetzte Materialgefäfs
B umspülend, oder bei Fortfall des Gefäfses B, des Siebbodens und des Materials, in
dem zum Zwecke der Aufnahme des letzteren verlängerten Kochgefäfs in die Höhe und treten
in den Kühler C ein. Dieser Kühler C, in dem dargestellten Falle direct auf dem Apparat
befestigt, besteht aus mehreren kreisförmigen, concentrischen bezw. allmälig sich verkleinernden,
in sich geschlossenen, niederhängenden Taschen a, Fig. 1 und 2, deren jede einen
gesonderten, durch eine Stellvorrichtung regulirbaren
Wasserzuflufs besitzt. Durch diese Anordnung ist es möglich, die Condensationsfähigkeit
jeder einzelnen Tasche α beliebig zu vermehren oder zu vermindern und dadurch
die Condensation der Dämpfe auf das genaueste den , jeweiligen Anforderungen entsprechend
einzurichten. Um die Dämpfe mit den Kühlflächen der Taschen a in möglichst
innige Berührung zu bringen und dadurch das Kühlwasser in ausgiebigster Weise auszunutzen,
ist in den Kühler ein geschlossener Boden derartig eingesetzt, dafs er, auf Knaggen
ruhend, mit seinen aufrecht stehenden, ringförmige Kammern bildenden Zargen b zwischen
die Abstände der einzelnen Taschen α greift. Der nun in Fig. 1 vom äufseren Umfange des
Kühlers in diesen eintretende Dampf ist gezwungen, den ihm durch die Zargen b vorgeschriebenen
Weg zurückzulegen, bestreicht die ihm dargebotenen Kühlflächen derart, dafs die heifsesten Dämpfe die äufserste Tasche, mithin
die gröfsten Kühlflächen zuerst treffen und die dann abgekürzteren Dämpfe auch kleineren
Kühlflächen begegnen. Durch diese' Anordnung wird sowohl die Kühlfläche, als auch
das Kühlwasser vollkommen ausgenutzt, und der Dampf gelangt nur, insoweit es beliebt
bezw. durch die zu regulirende Kühlung erreicht ist, entweder gar nicht oder von seinen
schweren Theilen, die sich an den Kühlflächen condensirt haben, befreit in das Abgangsrohr
D. Wenn nöthig, wird dann der Dampf in einen zweiten, separat stehenden Kühler geleitet,
dort condensirt, um event, bei dem Ausflufs aus dem letzteren als Condensationsproduct
zur Weiterbenutzung aufgefangen zu werden; die Condensationsproducte setzen sich
an den einzelnen Taschen α ab und tropfen von jeder Tasche gesondert ab. Um dieses
gesonderte Abtropfen an den einzelnen Taschen noch mehr zu vereinzeln, sind letzteren Drähte
angelöthet, von denen die unteren zweier ein-
ander gegenüberliegenden Enden nicht vereinigt sind und so zwei getrennte Abtropfstellen
geben. Die Condensationsproducte sammeln sich am Boden der durch die Zargen b gebildeten Kammern, und da letztere
dicht über dem Boden durch Durchbrechungen der Zargen mit einander verbunden sind, so
wird der Ablauf c den gemeinsamen Ausflufs herstellen. Der Ablauf c ragt über die Verbindungsöffnungen
der Zargen b hinaus, so dafs das sich in den Kammern ansammelnde Condensationsproduct selbst einen Verschlufs der
Zargendurchbrechungen gegen den circulirenden Dampf herstellt. Der Ablauf c bildet
dann einen Sack, dadurch auch hier den Dampfabschlufs sichernd, und geht in eine
siebartig gelochte Schlangenspirale d über. Aus dieser träufelt das Condensationsproduct
in das Gefä'fs B auf das dasselbe anfüllende Material, laugt dieses aus, durchdringt das
Sieb e, sammelt sich auf dem trichterförmigen Boden f an, um von hier aus durch das zu
einem Wasserverschlufs gebogene Röhrchen g abzufliefsen. Ein zweiter verschliefsbarer Ausflufs
ist das Rohr /, welches in Betrieb gesetzt wird, wenn der Ablauf c nicht genügt, um
die Condensationsproducte zu entfernen. Um das Condensationsproduct jederzeit prüfen zu
können, ist unter dem Materialgefäfs B und unter dem Röhrchen g ein Auffanggefäß angeordnet,
das in Fig. ι zu einer geneigten breiten Rinne h, die mit einem verschliefsbaren
Ablafsröhrchen i endet, entwickelt ist. Die Rinne /? kann dem Apparat entweder fest eingefügt
oder um ihre Längsachse drehbar eingerichtet sein. Im ersten Falle müfste vor
Entnahme einer Probe die sich in der Rinne angesammelte Flüssigkeit abgelassen werden,
im zweiten Falle, und dieses ist die vortheilhaftere Anordnung, würde die Rinne während
des Betriebes umgedreht werden, so dafs sich in derselben Flüssigkeit nicht ansammeln kann.
Erst bei Entnahme der Probe wird dann die Rinne g mit ihrer offenen Seite dem Abflufs
c wieder zugekehrt und nach Aufnahme der Flüssigkeit zur Prüfung abgelassen. Ein
weiterer Vortheil der Rinnenform ist der, dafs der trichterförmige Boden f mit dem Röhrchen
g nicht mehr Bedingung ist, da bei Wegfall desselben die das Material des Gefäfses
B durchsickernde Flüssigkeit immer noch in genügender, eine Probe abgebender
Ausdehnung von der Rinne aufgefangen wird. Ist das Gefäfs B ganz entfernt, werden die
aus der Schlange d abtropfenden Condensationsproducte gleichfalls in genügender Ausdehnung
von der Rinne h aufgefangen, und gestatten, gleichgültig, ob diese Condensationsproducte
vor der theilweisen Aufnahme durch die Rinne auch Material ausgelaugt haben oder
nicht, eine genaue Prüfung.
Auch kann, wenn es sich nur um Extraction
des Materials vermittelst nicht wieder zu verwertender Flüssigkeiten handelt, der
Boden mit der Zarge b und dem damit commünicirenden Spiralrohr d fortgenommen werden,
wonach dann das Condensationsproduct von den Taschen direct auf das Material tropft
und dasselbe auslaugt. Was die Kühler anbetrifft, so gestattet sowohl ihre Anordnung,
als auch ihre Form beliebige Veränderungen. So ist es z. B. nicht erforderlich, dafs der
Kühler C in der in Fig. ι gezeichneten Art mit dem Kochgefäfs A vereinigt ist, sondern
letzteres kann für sich geschlossen und nur durch ein Verbindungsrohr, etwa wie die
punktirten Linien zeigen, mit C vereinigt sein; ja der Kühler C und auch das Materialgefäfs
können an einem dem Kochgefäfs entfernten Orte zur Aufstellung gelangen, und wäre das
Verbindungsrohr dann dementsprechend zu leiten. Der Querschnitt der Taschen kann
ebenfalls eine beliebige Form haben, doch ist darauf Gewicht zu legen, dafs der Taschenumfang,
also die kühlenden Flächen, von möglichster Gröfse sind, und würde es sich deshalb empfehlen, die Seitenflächen wellenförmig
(Fig. i, rechte Seite) herzustellen. Ob die einzelnen Taschen, Fig. 2, als Ringe, als
Polygone geformt oder neben einander liegend sind, ist von keiner Bedeutung und wird sich
lediglich nach der Angabe des Bestellers richten. Ebenso willkürlich ist die Zuführung des
Dampfes zum Kühler, und kann erstere an Stelle d.er Anordnung in Fig. 1 in der in
Fig. 3 dargestellten Art erfolgen. Hier wird der Dampf in der Mitte des Kühlers eingeführt,
bestreicht die einzelnen Taschen α und entweicht am äufsersten Umfange des Kühlers
oder wird auch ganz condensirt, in welchem Falle dafür an dem Abgangsrohr ein Sicherheitsventil
k angeordnet ist. Wird der Dampf von oben in die Mitte des Kühlers eingeleitet
(Fig. 3, punktirt), so ist der Vorgang derselbe, doch mufs dann natürlich der Boden geschlossen
sein. Wichtiger als diese Variante in der Ausführung der Taschen und der
Dampfzuleitung (die natürlich auch seitlich erfolgen kann) ist die durch Anordnung der
Zargen b geschaffene, möglichst getrennte Abführung des Condensationsproductes der einzelnen
Taschen a. In diesem Falle zeigen die Zargen b, Fig. 3, keine Durchbrechungen, bilden
also von einander abgeschlossene Kammern, die mit besonderen, durch einen Wassersack
verschlossenen Ablafsvorrichtungen 1,2, 3 und 4 ausgestattet sind, um die betreffenden
Kammern I, II, III und IV zu entleeren.
Auch die Zargen und Böden können in Kühlflächen verwandelt werden, wenn erstere
hohl gefertigt sind und den nothwendigen Wasserzuflufs erhalten.
Claims (1)
- Patent-An si? röche:ι. Die Kühlung und Gewinnung von Condensations-, Extractions- und Destillationsproducten, vermittelt durch:
a) niederhängende, bei runden Kühlern concentrisch, bei polygonalen auch neben einander gereiht angeordneten Taschen, welche bei kleinstem Räume die gröfste Kühlfläche bieten, dem condensirten Dampf gesonderten Ablauf gewähren, sowie durch zu regelnden Zutritt von Kühlstorf eine gleichmäfsige, mehr oder weniger intensive Condensation um die Taschen gestatten ;b) durch Zargen, welche die Gase und Dämpfe in bestimmter Reihenfolge in innigste Berührung mit der Kühlfläche bringen und die separate Abführung der Condensationsproducte aus den Kammern zulassen.Die Abfangung der Producte in einem festen oder drehbaren Gefäfs innerhalb des Apparates, zum Zwecke, dieselben, ohne der Luft Zutritt zu gestatten, nach aufsen zu führen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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