DE3719009A1 - Beatmungsmaske mit einstellbarem mund- und nasenformstueck - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Beatmungsmaske, die zur Langzeit-Überdruck-Beatmung von Personen mit Lungeninsuffizienz eingesetzt wird.

Die Beatmungsmaske (1) hat als wichtigste Bestandteile ein Mundstück (2), das im Bereich der Lippen dichtschlies­ send am Gesicht anliegt und durch das die Beatmungsluft dem Mund zugeführt wird, und ein Nasenformstück, das im Bereich der Nasenlöcher dichtschließend anliegt und durch das die Beatmungsluft der Nase zugeführt wird.

Der Maske wird die Beatmungsluft von einem Drucklufterzeu­ ger (4) ("Beatmungsgerät") durch Schlauchleitungen und ein Dreiweg-Umschaltventil (5) ("Beatmungsventil") zugeführt. Dadurch wird im Mundstück bzw. im Nasenformstück der Maske ein Überdruck aufgebaut, der ausreichend hoch ist, um, ohne Zutun des Benutzers, dessen Lunge mit Atemluft zu füllen.

Beim Ausatmen wird die verbrauchte Luft durch das Beatmungsventil ausgeblasen (Fig. 1).

Bei der Langzeitbeatmung wird die Maske täglich mehr als 8 Std. getragen.

Bei Beatmungsmasken für Langzeitbetrieb sind heute zwei Entwicklungsrichtungen bekannt:

• 1. Die Beatmungsmaske umschließt Mund und Nase. (z. B. Pat. Anmeldung P 37 07 952.2 v. Ernst Hörmann)
• Dieser Maskentyp hat den Vorteil, daß er auch bei unter­ schiedlichen Gesichtsformen einsetzbar ist. Zudem kann der Benutzer nur durch Öffnen und Schließen des Mundes regeln, ob er durch die Nase oder den Mund beatmet wird.
• Nachteilig ist bei diesem Maskentyp, daß die Maske durch den Innendruck vom Gesicht weggedrückt wird, wobei die Druckkraft in der Größenordnung von 1-2 Kp liegt. Diese Druckkraft muß z. T. durch die Vorspannung der Haltegurte aufgenommen werden. Dadurch können sich im Dauerbetrieb Probleme, z. B. durch Druckstellen ergeben.
• 2. Die Luftzuführung erfolgt durch ein Mundstück und/oder ein Nasenformstück. (Beschrieben v. Adolf Ratzka in REHABILITATION GAZETTE 1983)
• Bei diesem Maskentyp liegt das Mundstück nur im Bereich der Lippen, das Nasenformstück nur im Bereich der Nase dichtschließend an. Dadurch können die druckbeaufschlag­ ten Flächen und damit die Haltekräfte sehr klein gehalten werden.
• Die beschriebene Beatmungsmaske hat aber den Nachteil, daß sie starr ist und für jeden Benutzer individuell hergestellt und in einem langwierigen Prozeß angepaßt werden muß.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Beatmungsmaske vom zuletzt beschriebenen Maskentyp zu schaffen, die sich auch an unterschiedliche Gesichts­ formen anpassen läßt und bei der sich die Luftzuführung für Mund und/oder Nase auf einfache Weise umstellen läßt.

Das Problem der Anpassungsmöglichkeit wird erfindungs­ gemäß nach Anspruch 1 dadurch gelöst, daß das Mundstück mit dem Nasenformstück so verbunden ist, daß dieses in seiner räumlichen Lage gegenüber dem Mundstück verändert und fixiert werden kann.

Fig. 1 stellt eine mögliche Ausführung einer derartigen Beatmungsmaske dar.

Die Luftzuführung erfolgt vom Beatmungsgerät (4) durch das Beatmungsventil (5) zum Mundstück (2).

Durch ein flexibles Schlauchstück (7) gelangt die Beatmungsluft ins Nasenformstück (3).

Das Mundstück ist formschlüssig mit einer Deckplatte (9) verbunden, auf der die Klemmvorrichtung (10) angebracht ist.

In das Nasenformstück aus elastischem Material, vorzugs­ weise Silikonkautschuk, ist der Bügel (11) aus biegsamen Draht eingegossen, der in der Klemmvorrichtung befestigt wird.

Die Lage des Nasenformstückes gegenüber dem Mundstück läßt sich nun durch Verbiegen des Drahtbügels oder Verschieben in der Klemmvorrichtung verändern.

Fig. 2 stellt einen Querschnitt durch eine mögliche Ausführungsform des Nasenformstückes dar, welches vorzugs­ weise aus elastischem Material besteht. Der Drahtbügel (11) ist eingegossen. Durch Verbiegen des eingegossenen Teiles des Drahtbügels kann entsprechend Anspruch 2 die Form des Nasenformstückes in gewissem Umfang verändert und an die Nasenform des Benutzers angepaßt werden. Der Drahtbügel kann im eingegossenen Teil zweimal in einer Schleife gebogen sein, um die Verbindung zum Nasenformstück zu verbessern.

Fig. 3 stellt einen Querschnitt durch eine mögliche Ausführungsform des Mundstückes (2) dar. Mundstück und Schlauchstutzen (7) bilden zusammen ein Dreiwegventil entsprechend Anspruch 3 bzw. Anspruch 4.

Der Schlauchstutzen ist oben durch einen Deckel (12) abgeschlossen. Deckel und Schlauchstutzen weisen eine obere Aussparung (13) auf. Durch Verdrehen des Schlauchstutzens im Mundstück kann der Luftkanal zum Nasenformstück freigegeben oder verschlossen werden. Ebenso kann durch die Aussparung (14) die Luftzuführung zum Mund gesteuert werden.

Am Schlauchstutzen kann ein kleiner Hebelarm (15) befestigt sein, um das Verdrehen zu erleichtern.

Fig. 4 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines zweige­ teilten Nasenformstückes (6) entsprechend Anspruch 2. Zudem ist entsprechend Anspruch 6 eine mögliche Ausführungsform von einstellbaren Stützplatten (16) dargestellt, die mit einem Drahtbügel (17) an der Deckplatte (9) angeklemmt sind. Durch Verbiegen des Drahtbügels lassen sie sich an die Nasenflügel anlegen. Dadurch wird das Aufblähen der Nasenflügel unter dem Beatmungsdruck verhindert.

Zusätzlich wird die Maske gegen Verrutschen gesichert.

Claims (7)

1. Beatmungsmaske (1) für Überdruck-Beatmung durch ein Mundstück (2), welches nach Form, Funktion und Materialbeschaffenheit bekannt ist und im Lippenbereich dichtschließend anliegt, und/oder ein Nasenformstück (3), welches nach Form und Funktion bekannt ist und im Bereich der Nasenlöcher am Gesicht dichtschließend anliegt, wobei beim Einatmen die Luft von einem Drucklufterzeuger (4) (im Folgenden "Beatmungsgerät" genannt) durch Schlauch­ leitungen und ein Dreiweg-Umschaltventil (5) (im Folgenden "Beatmungsventil" genannt) der Beatmungsmaske zugeführt wird, so daß im Mundstück bzw. Nasenformstück der Beatmungsmaske ein Überdruck entsteht, der ausreichend hoch ist, um, ohne Zutun des Benutzers, dessen Lunge mit Atemluft zu füllen, während beim Ausatmen die verbrauchte Luft über das Atemventil ausgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück mit dem Nasenformstück so verbunden ist, daß dieses in seiner räumlichen Lage gegenüber dem Mundstück verändert und fixiert werden kann.

2. Beatmungsmaske nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nasenformstück aus elastisch oder plastisch verformbaren Material, oder aus einer Kombination von plastisch verformbarem mit elastischem Material besteht, wodurch die Kontur des Nasenformstückes an die Nasenform des Benutzers angepaßt werden kann.

Das Nasenformstück kann auch aus zwei Formstücken (6) für je ein Nasenloch bestehen, die miteinander und/oder mit dem Mundstück beweglich und fixierbar verbunden sind.

3. Beatmungsmaske nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der Atemluft über ein Dreiwegeventil (7) erfolgt, das zwischen Beatmungsventil und Beatmungsmaske angeordnet, bzw. in die Beatmungsmaske integriert ist, und das es erlaubt, den Weg der Luftzuführung so umzuschalten, daß in einer bestimmten Stellung des Ventils nur das Nasenformstück, in einer anderen Stellung nur das Mundstück, und in einer 3. Stellung Mund- und Nasenformstück gemeinsam an das Beatmungsventil angeschlossen sind.

4. Beatmungsmaske nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußstutzen (8) für die Schlauchverbindung zwischen Beatmungsventil und Beatmungsmaske und das Mundstück (9) so ausgebildet sind, daß sie zusammen wie ein Dreiwegventil mit Walzendrehschieberbetätigung wirken.

Der Anschlußstutzen weist dabei verschiedene Durchlaß­ öffnungen auf, die entsprechende Kanäle im Mundstück freigeben oder verschließen. Durch Verdrehen des Anschlußstutzens um seine Längsachse wird der Weg der Beatmungsluftzuführung so umgeschaltet, daß in einer bestimmten Stellung nur das Nasenformstück, in einer anderen Stellung nur der Mund, und in einer 3. Stellung Mund- und Nasenformstück gemeinsam an das Beatmungsventil angeschlossen sind.

5. Beatmungsmaske nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine rechte und eine linke Stützplatte so mit der Beatmungsmaske oder einem ihrer Bauteile verbunden sind, daß sie an den rechten und den linken Nasenflügel angelegt und in dieser Stellung soweit fixiert werden können, daß sie ein Aufblähen der Nasenflügel unter dem Beatmungsdruck verhindern können.