DE3716609C1 - Treibkäfiggeschoß - Google Patents
TreibkäfiggeschoßInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Treibkäfiggeschoß nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Ein gattungsgleiches Treibkäfiggeschoß ist aus der CH-PS 536 481
bekannt. Das unterkalibrige Fluggeschoß aus einem sehr dichten
Werkstoff weist zwei Umfangsnuten auf und endet in einem kegel
stumpfförmigen Bereich, welcher mit der Heckfläche eine gemeinschaft
liche Kante bildet. Eine Standfläche für das Fluggeschoß im Treibbo
den ist stark trichterförmig ausgebildet und dem kegelstumpfförmigen
Bereich am Geschoßheck angepaßt. Die Stegsegmente der Aufnahme lie
gen - mit Ausnahme eines schmalen, einer Ringnut vorbehaltenen Be
reiches - innenseitig insgesamt der Umfangsfläche des Fluggeschos
ses eng an. Zur formschlüssigen axialen Fixierung des Fluggeschos
ses ist in jeden Steg vom sechs Stegsegmenten von außen ein Nocken
in jede der beiden Umfangsnuten eingepreßt. Die Nocken sollen das
am Ende des Ladevorganges abgebremste Geschoß abstützen. Die
Schlitze zwischen den Stegsegmenten der Aufnahme erstrecken sich
nur bis zu einen dem Fluggeschoß eng anliegenden Kreiszylinderbe
reich, an welchen sich die trichterförmige Standfläche rückseitig
anschließt. Die wandstärkenschwächenden Ausnehmungen des Zentrier
mantels sind in Längsrichtung vorder- und rückseitig begrenzt.
Die Einführhilfe bildet einen gesonderten und mit dem Zentrierman
tel in dessen Vorderbereich zu verbindenden Teil. Rückseitig ist
der Zentriermantel in der Höhe seines Verbindungsbereiches mit dem
Treibboden zur Ausbildung eines Dichtungs- bzw. Führungsbandes aus
gestaltet.
Zum Bekämpfen schneller und manövrierfähiger, wenigstens stellenweise
gepanzerter Ziele, beispielsweise Kampfhubschrauber und erdgebundene
Fahrzeuge, wird ein Fluggeschoß gefordert, welches bei bekannter
maßen hoher Dichte seines Werkstoffes mit einer Dichte von wenig
stens 17 g pro/cm³ so spröde ist, daß es sich bereits an sehr
dünnen Zielhäuten aus einer Leichtmetallegierung in sowohl flä
chig wie auch in der Tiefe zielwirksame, energiereiche Splitter
unterschiedlicher Größe und größtmöglicher Menge zu zerlegen
beginnt. Dies setzt, anders ausgedrückt, eine nur sehr geringe
Beanspruchbarkeit des Fluggeschosses auf Zug voraus, wobei das
Fluggeschoß aus einem möglichst großen Anteil aus den betreffen
den Werkstoff bestehen soll. Weitere unabdingbare Forderungen
an das Fluggeschoß sind waffenseitig Zu- und Einführfestigkeit
bei höchstmöglicher Kadenz und Abschußfestigkeit unter extre
men Druckverhältnissen.
Wird das eingangs beschriebene bekannte Treibkäfiggeschoß allein
unter dem Gesichtspunkt der vorgenannten werkstoffbezogenen For
derung auf seine Eignung im gegebenen Zusammenhang betrachtet,
erweist sich bereits die axiale Fixierung des Fluggeschosses im
Treibboden als äußerst problematisch: Zwei Umfangsnuten lassen
nur eine geringe Beanspruchbarkeit auf Zug zu. Abgesehen hier
von erfordern sie einen kostenintensiven Fertigungsaufwand und
beeinträchtigen die endballistische Leistung, weil ein durch
sie verursachter höherer cw-Beiwert einen spürbaren Geschwin
digkeitsabfall zur Folge hat. Daneben ist die doppelte Form
schlußverbindung aufwendig und daher umständlich erst nach Ein
setzen des Geschosses herzustellen; sie muß nach Abschuß zudem
über den gesamten Umfang des Fluggeschosses in jeder Umfangsnut
an allen betreffenden Stellen gleichzeitig aufgehoben werden,
um das Fluggeschoß nicht zu stören. Eine Störung des Flugge
schosses ist zudem aber auch - selbst nach einem drallbeding
ten Wegbrechen der Stegsegmente der Aufnahme - durch die Wech
selwirkung zwischen dem kreiszylindrischen Bereich vor der
trichterförmigen Standfläche im Treibboden und dem hiervon un
ter starker Pressung eng umschlossenen Heckbereich des Flugge
schosses zu befürchten. Die vorder- und rückseitig begrenzten
Ausnehmungen im Zentriermantel setzen axiale und radiale Bewe
gungen zum Entfernen von Teilen einer Spritzform von dem ferti
gen Werkstück voraus. Sie führen außerdem nachteiligerweise zu
einer unkontrollierten Zerlegung des Zentriermantels vor der
Rohrmündung. Ferner ist nachteilig, daß die haubenförmige Ein
führhilfe ein gesondertes Teil bildet, sich die Schnappverbin
dung zwischen der Einführhilfe und dem Zentriermantel - sie
setzt aufwendiges Bearbeiten an beiden Teilen voraus - bereits
von Hand lösen läßt und folglich beim Zu- und Einführen der
Munition zu Störungen Anlaß geben kann. Außerdem bietet die ge
nannte Verbindungsart keinen ausreichenden Schutz gegen atmos
phärische Einflüsse, beispielsweise das Eindringen von Feuch
tigkeit. Schließlich muß für nachteilig gehalten werden, daß
der Zentriermantel in seinem rückwärtigen Bereich unter höch
ster Belastung mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen muß.
Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß die von ei
nem gattungsgemäßen Treibkäfiggeschoß zu erfüllenden Forde
rungen hinsichtlich Zuführ-, Einführ-, Abschußfestigkeit und
Flugverhalten nicht nur das Fluggeschoß, sondern auch den Treib
boden mit seiner Aufnahme, die Verbindung zwischen letzterem
und dem Zentriermantel sowie dessen vom Tragquerschnitt be
stimmte Belastbarkeit betreffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgleiches
Treibkäfiggeschoß für ein unterkalibriges Mehrzweck-Splitter
geschoß aus
dichtem und sprödem Werkstoff zu schaffen, welches bei einfa
cher Fertigung die genannten Forderungen hinsichtlich Zuführ-,
Einführ-, Abschußfestigkeit und Flugverhalten erfüllt.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Lehre des Patentanspruchs 1
mit den in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen erfinderi
schen Merkmalen.
Die Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen darge
stellten bevorzugten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Treibkäfiggeschoß nach der Erfindung in längs
axialem Schnitt nach einer Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 das Geschoß in Draufsicht in Richtung des Pfeiles
II in Fig. 1 in verkleinerter Darstellung,
Fig. 3a einen längsaxialen Schnitt durch eine Aufnahme mit
in deren Außenbereich angeordneten ersten Formschluß
mitteln in einem vergrößert dargestellten Ausschnitt,
Fig. 3b einen längsaxialen Schnitt durch den rückseitigen Be
reich eines Zentriermantels mit innenseitig angeordne
ten zweiten Formschlußmitteln im Aufschnitt,
Fig. 4a ein weiteres Ausführungsbeispiel in Teilansicht mit
einer als Spannzange ausgebildeten formschlüssig ein
greifenden Geschoßaufnahme und
Fig. 4b die formschlüssig eingreifende Geschoßaufnahme in
Teilansicht.
Gemäß Fig. 1 weist ein Fluggeschoß 10 aus einem extrem spröden Werkstoff
einer Dichte von mindestens 17 g/cm³ ein Kreiszylinderteil 12 mit einer
glatten Umfangsfläche 14 auf. Das Kreiszylinderteil 12 bildet vordersei
tig im Übergang zu einen Spitzenteil 18 mit einer Umfangsfläche 20 eine
gemeinschaftliche Kante 16 aus. Eine rückseitige Kante 26 begrenzt ein
konisches Heckteil 28 mit einer Umfangsfläche 30 und einer Heckfläche
32. Ein Treibboden 40 aus einem metallischen Werkstoff geringer Dichte
und hoher Festigkeit, z. B. einer hochfesten Aluminiumlegierung, weist
eine rückseitige Ausnehmung 42 mit einer Begrenzungsfläche 44 und eine zen
tralaxiale Anzündbohrung 46 für einen
nicht dargestellten Leuchtspursatz im Heckteil 28 des Fluggeschos
ses 10 auf. Im Umfangsbereich 48 des Treibbodens 40 ist mit jeweili
gem Axialabstand voneinander hinter einem Absatz 56 zunächst ein
Führungs- und Dichtungsband 50 und wenigstens eine Würgenut 52 zum
Verbinden des Treibkäfiggeschosses mit einer nicht dargestellten
Treibladungshülse angeordnet. Vor dem Absatz 56 ist eine Kreisring
nut 58 vorgesehen, welche vorderseitig von einer Ebene 61 begrenzt
wird, welcher eine planebene Standfläche 62 angehört. Letztere liegt auf
der Vorderseite 54 des Treibbodens 40 und bildet den rückwartigen
Abschluß einer hülsenförmigen Aufnahme 60 für das Fluggeschoß 10.
Schlitze 64, welche rückseitig bis zur Ebene 61 durchgeführt sind,
unterteilen die Aufnahme 60 regelmäßig im Stege 66 mit einer Vorder
begrenzung 76. Die Innenfläche der Aufnahme 60 ist unterteilt in
einen vorderseitigen Kreiszylinderbereich 68, an welchen sich rück
seitig ein trichterförmiger Bereich 70 anschließt, welcher in die
Standfläche 62 übergeht. Außenseitig weist die Aufnahme 60 einen
rückseitig von der Kreisringnut 58 begrenzten Konusbereich 72 auf,
in welchem erste Formschlußmittel 74 in der Form eines kegeligen
Gewindes oder umlaufender Ringrillen angeordnet sind. Sie dienen
der Verbindung mit einer Einheit 80 aus Kunststoff, welche aus ei
nem rückwärtigen Zentriermantel 82 und einer sich in einem Über
gang 86 anschließenden Einführhilfe 84 mit einer Spitze 85 be
steht. Eine im wesentlichen kreiszylindrische Außenfläche 88 wird
von wandstärkenschwächenden in Längsrichtung verlaufenden Aus
nehmungen 90 zur Bildung von Sollbruchstellen und Ausnehmungen
92 zum Reduzieren der Masse (Verringerung des Totlastanteiles des
Treibkäfiggeschosses) unterbrochen. Die längeren Ausnehmungen 90
erstrecken sich von einem rückwärtigen Bereich 54 offen bis zur
Spitze 85 der Einführhilfe 84. Wie in Fig. 2 dargestellt ist, sind
die schlitzartigen Ausnehmungen 90 im frontalen Spitzenbereich 87
ineinander übergehend (kreuzweise miteinander verbunden) ausgebildet,
so daß auch in der vordersten Stirnfläche Sollbruchstellen vorge
sehen sind. Die Ausnehmungen 92 sind kürzer, aber auch sie laufen
vorderseitig offen aus. Die Einheit 80 wird rückseitig von einer
Kreisringfläche 96 begrenzt. Ein dem Konusbereich 72 der Aufnahme
60 angepaßter trichterförmiger Innenflächenbereich 95 der Einheit
80 weist zweite Formschlußmittel 97 auf, welche mit den ersten
Formschlußmitteln 74 korrespondieren. Dem trichterförmigen Innen
flächenbereich 95 schließt sich vorderseitig ein kreiszylindrischer
Innenflächenbereich 98 des Zentriermantels 82 an. Eine innenseitige
Kreiskante 104 bildet den Übergang zum trichterförmigen Innenflä
chenbereich 100 der Einführhilfe 84. Eine dem Übergang 86 von der
Außenfläche 88 des Zentriermantels 82 in die Außenfläche 89 der
Einführhilfe 84 außenseitig zugeordnete Kreislinie 102 liegt in
Richtung eines Pfeiles S (Schußrichtung) um einen Axialabstand
106 (er entspricht etwa dem 0,25- bis 0,5- fachen des Durchmessers
22 des Fluggeschosses 10) vor der Kreiskante 104. Hierdurch wird
ein vorderseitiger Bereich 107 mit optimalem Tragquerschnitt gewähr
leistet. Dabei beträgt ein Übergangswinkel 108 zwischen etwa 28°
und 35° und begründet neben einer störungsfreien Handhabbarkeit
unter Extrembedingungen eine weitere Verringerung des Totlastan
teils des Treibkäfiggeschosses.
Die spritzgeformte Einheit 80 ist bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel mit Formschlußmitteln 97 versehen, wie sie aus
Fig. 3b erkennbar sind. Hierbei kann es sich um ein Innengewinde
handeln, welches mit den in diesen Fall als Außengewinde ausgebilde
ten Formschlußmitteln 74 (Fig. 3a) der Aufnahme 60 korrespondiert.
Dabei ist auf das weitestmögliche Vermeiden von Kerbwirkungen
durch Radien r und gleichmäßige Kraftübertragung im gesamten Ver
bindungsbereich 120 der Formschlußmittel durch dessen Konizität
das Augenmerk ebenso gerichtet wie auf gleiche Tragfähigkeit der
Vorsprünge 75 und 97 durch geeignete Wahl der Höhen h, Breiten b
und Winkel alpha und betha (vorder- und rückseitige Abschrägung
der Gewindevorsprünge bzw. Rillenerhebungen).
Aus der vorstehenden Beschreibung wird die vorteilhafterweise ein
fache und dabei kostengünstige Fertigung des Treibkäfiggeschosses
nach der Erfindung erkennbar.
Die Erprobung führte zu folgenden Ergebnissen: Beschleunigungen
quer zur Geschoßlängsachse A, wie sie während des Zuführens beim
plötzlichen Anziehen des Munitionsgurtes im Munitionskasten, auf
dem Wege von dort zum Gurtzuführer und im letzteren sowie in einer
Phase des Richtungswechsels beim Einführvorgang in die Waffe auf
treten, führen - selbst bei höchstmöglicher Kadenz - zu keinerlei
Beschädigung. Hierzu tragen neben der lang gestreckten Ausbildung
des Zentriermantels 82 und der Einführhilfe 84 als Einheit 80 und
der Ausbildung des Bereiches 107 (durch dem Axialabstand 106 ist
ein großer Längenbereich als Tragquerschnitt gewährleistet) auch
die spielfreie und sich über die wesentliche Länge erstreckende
Abstützung des Fluggeschosses 10 und die Verbindung zwischen der
Einheit 80 und dem Treibboden 40 bei. Sowohl der große Übergangs
winkel 108 wie auch die Ausnehmungen 92 und ein Freiraum 71 ver
ringern auf vorteilhafte Weise den Totlastanteil des Treibkäfig
geschosses. Auch die beim Einführen auftretenden axialen Beschleuni
gungen werden durch Reibschluß im Bereich 68 und die Ausbildung des
Bereiches 107 sicher abgefangen. Aber auch die gegenseitige (zugleich
zentrierende) Abstützung im Bereich der Flächen 20 und 100, der
Reibschluß zwischen den Flächen 14 und 68 im betreffenden Bereich,
der große Tragquerschnitt im Bereich 99, die mechanische und kon
struktive Charakteristik im konischen Formschlußverbindungsbereich
120 und hieraus resultierende Wechselwirkungen mit den Werkstoffei
genschaften bei der Einheit 80 und dem Treibboden 40 tragen hierzu
wesentlich bei. Auch die Abschußfestigkeit resultiert sowohl
aus den hierauf gerichteten Einzelmerkmalen wie insbesondere auch aus
deren Zusammenwirken. Dabei ist im Zusammenhang mit der Einführfestig
keit noch die Art der Würgeverbindung zwischen Treibkäfiggeschoß und
Treibladungshülse an der Stelle wenigstens einer Würgenut 52 zu er
wähnen, welche jedoch nicht Gegenstand der hier vorliegenden Erfindung
ist. Bei allem ist jedoch stets zu berücksichtigen, daß der Werkstoff
des Fluggeschosses 10 nicht nur eine sehr hohe Dichte aufweist, son
dern auch außerordentlich spröde ist.
Die Erprobung ergab ferner folgende Wirkungsweise: Nach dem Verlassen
des gezogenen Waffenrohres werden unter der Drallwirkung die Soll
bruchstellen 90 wirksam. Hierdurch kommt es je nach Anzahl der Schlitze
zu mehreren Bruchstücken, welche nach ihrer Größe im wesentlichen über
einstimmen und damit bezüglich ihrer Reichweite und rascher radialer
Entfernung von der Geschoßflugbahn kalkulierbar sind. Sie treten er
wiesenermaßen nicht als Störfaktor für das Fluggeschoß in Erscheinung.
In unmittelbarer Folge wird der Reibschluß zwischen dem Fluggeschoß
10 und dem Treibboden 40 aufgehoben, indem die Stege 66 schlagartig
und gleichzeitig nach außen abklappen bzw. wegbrechen, was durch die
auch als Sollbruchstelle wirkende Kreisringnut 58 bzw. den dadurch
nur sehr geringen Materialquerschnitt der Stege 66 hinter dem Bo
den 32 des Geschosses 10 begünstigt wird. Mit dem Reibschluß wird
aber auch jeglicher Kontakt des Treibbodens 40 mit dem Fluggeschoß 10
aufgehoben: aus dem den Raum 71 unterseitig begrenzenden Kreisring
teil der ebenen Standfläche 62, dessen Durchmesser größer ist als der
Durchmesser 22 des Fluggeschosses 10, ergibt sich ein so großer Luft
widerstand für den Treibbodenrest, daß dieser bereits unmittelbar
nach passieren der Rohrmündung einen deutlichen Abstand zum Fluggeschoß
nach hinten bekommt und letzteres somit auch nicht stören kann; dessen
pendelungsfreie Fortbewegung in Richtung des Pfeiles S ist folglich
auf zuverlässige Weise gewährleistet. Durch die Anordnung des Führungs-
und Dichtungsbandes 50 auf dem Umfang des Treibbodens 40 mit geringem
axialem Abstand hinter der rückseitigen Begrenzung 96 der Einheit 80
wird letztere in einem Bereich kritischer Wandstärke sowohl von einer
Verformung durch die Felder und Züge des gezogenen Waffenrohres wie
auch einer Beanspruchung durch unter hohem Druck stehende heiße Treib
ladungsgase freigehalten.
Die Drallübertragung erfolgt somit direkt auf den Treibboden 40 und im
Reibschluß - ggfs. auch in geringem Formschluß,wenn in der Heckfläche
des Geschosses Nuten, Stege oder Nocken vorgesehen sind, die sich bei
Abschuß in das Treibbodenmaterial eindrücken - über die gesamte
kreisförmige ebene Standfläche 62 auf das Geschoß 10 und nicht etwa
über den Zentriermantel, Stegsegmente und eine kegelige kleine Kreis
ringfläche.
Eine ganz wesentliche Bedeutung kommt weiterhin der Ausbildung des
Verbindungsbereiches 120 zu. Dabei sind die sehr unterschiedlichen
Eigenschaften der beteiligten Werkstoffe, nämlich demjenigen des Treib
bodens 40 z. B. einer Aluminiumlegierung und demjenigen der Einheit
80 z. B. ein hochfester Kunststoff bestimmend. Handelt es sich um eine
Schraubverbindung, gelten folgende Richtwerte: Die Länge des Verbindungs
bereiches 120 beträgt das 0,8- bis 1,2-fache des Durchmessers 22 des
Fluggeschosses 10. In der Mitte (halbe Höhe h) des jeweiligen Gewinde
zahnes ist die Breite desjenigen aus Kunststoff gefertigten Gewinde
zahnes der Einheit 80 wenigstens um einen Faktor 2 größer als
die Breite desjenigen aus der Leichtmetallegierung des Treibbodens
40 gefertigten. Die Gewindetiefe (Quererstreckung; Höhe h) soll minimal
sein, denn nur so ist eine größtmögliche Wandstärke mit entsprechen
dem Tragquerschnitt im Bereich 99 gewährleistet. Sie beträgt etwa
das 0,05- bis 0,1-fache des Durchmessers 22 des Fluggeschosses 10
und erfüllt damit die gestellten Forderungen.
Obwohl sich die Verhältnisse im Verbindungsbereich 120 auf besonders
zuverlässige Weise durch Gewinde verwirklichen lassen, hat sich auch
das Ultraschallschweißen bewährt. Bei Verwendung von umlaufenden Ring
fluten im äußeren Umfangsbereich der Aufnahme 60 gelten ebenfalls die
Bedingungen, wie sie im Zusammenhang mit dem Gewinde beschrieben
wurden.
In den Fig. 4a und 4b ist ein abgeändertes Ausführungsbeispiel je
weils nur ausschnittweise dargestellt, bei dem alle die in Fig. 1 be
schriebenen Merkmale und Bezugsziffern gleichfalls gelten.
Das Fluggeschoß 10 weist im hinteren Bereich seines zylindrischen
Teiles 12 zusätzlich eine umlaufende Ringnut 69 mit vorzugsweise teil
kreisförmigen Querschnitt auf. Korrespondierend dazu und in diese
Ringnut 69 eingreifend ist im Bereich der Vorderbegrenzung 76 der
Aufnahme 60 ein radial nach innen vorspringender umlaufender Ring
wulst 67 angeordnet, der lediglich entsprechend der Aufnahme 60
durch Schlitze 64 unterbrochen ist (Fig. 4b). Der Ringwulst 67
verleiht dem Fluggeschoß 10 durch seine Wirkung wie eine Spannzange
nach Aufsetzen der Einheit 80 eine zusätzliche formschlüssige Fixie
rung gegen positive und negative Beschleunigungen in Axialrichtung
beim Zuführen und Abfeuern; daher kann der Treibboden 40 dünner aus
gestaltet und eine weitere Gewichtseinsparung durch Verringerung
des Totlastanteiles mit dem Erfolg höherer Anfangsgeschwindigkeit
des Fluggeschosses 10 und daraus resultierender höherer Leistung
im Ziel erreicht werden; die rückseitige Ausnehmung 42 ist näher
zur vorderen Standfläche 62 gerückt, so daß auch ein etwas größerer
Gasraum zum besseren Abbrandverhalten des Treibladungspulvers und
Gasdruckaufbaues zur Verfügung steht.
Die Spannzange nimmt jedoch nicht nur Axialkräfte aus dem Zuführ
vorgang auf, sondern insbesondere auch solche aus der Ab
schußbeschleunigung des Geschosses auf. Weiterhin wirkt die Spannzange
mit dem Ringwulst 67 durch Reibwirkung auch drallübertragend. Da der
Zentriermantel 82 über die konischen Formschlußmittel (Gewinde) 74
auf der Aufnahme 60 befestigt ist,wirkt diese erfindungsgemäße Aus
bildung etwa vergleichsweise wie das Spannfutter für die Bohrerauf
nahme einer Bohrmaschine. Der räumliche Abstand dieser Anordnung
von der vorderen Standfläche 62 des Treibbodens 40 gewährleistet
schon bei der Montage einen sicheren Halt des Geschosses im Treibboden
40, da die Schnappverbindung über den Ringwulst 67 so stramm sitzt,
daß sie von Hand nicht gelöst werden kann.
Claims (6)
1. Treibkäfiggeschoß als Anordnung mit einem metallischen
Treibboden, der vorderseitig eine mit längsaxialen
Schlitzen als Sollbruchstellen unter Belassen von Ste
gen versehene hülsenförmige Geschoßaufnahme aufweist, mit
einem mit dem Treibboden formschlüssig verbundenen, je
weilige längsaxiale wandstärkenschwächende Ausnehmungen
als Sollbruchstellen aufweisenden Zentriermantel aus
Kunststoff, mit einer haubenförmigen, mit dem Zentrier
mantel vorderseitig verbundenen und mit einer eingezo
genen Umfangsfläche vorn spitz auslaufenden Einführhilfe
aus Kunststoff für ein unterkalibriges, zur Drallstabili
sierung vorgesehenes und bis zum Verlassen des gezogenen
Rohres einer Maschinenkanone in der Anordnung zu fixieren
des Fluggeschoß aus einem Werkstoff mit einer hohen Dich
te sowie mit einem Führungs- bzw. Dichtungsband und wenig
stens einer Würgenut auf dem Treibboden zum Verbinden mit
einer Treibladungshülse, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) der Zentriermantel (82) und die Einführhilfe (84) bil den eine einstückige Einheit (80),
- b) zwischen einem vorderen Innenflächenbereich (68) der hülsenförmigen Aufnahme (60) für das Fluggeschoß (10) auf der Vorderseite des Treibbodens (40) und einem glatten Umfangsflächenbereich (14) des Fluggeschosses (10) besteht Reibschluß, während ein jeweiliger Innen flächenbereich (98, 100) des Zentriermantels (82) und der Einführhilfe (84) das Fluggeschoß (10) in seinem kreiszylindrischen Teil (12) und im Bereich einer Spitze (18) eng umfassend zentriert und axial ab stützt,
- c) die Formschlußverbindung zwischen dem Treibboden (40) und der Einheit (80) erstreckt sich über einen Konus bereich (72) und weist die von einer Zugschraubenver bindung bekannte Charakteristik auf,
- d) die Ausnehmung (90, 92) erstreckt sich von einem rück wärtigen Bereich (94) durchgehend bis in den Spitzen bereich (85) der Einführhilfe (84) hinein und laufen dort aus,
- e) die Schlitze (64) erstrecken sich bis zu einer vorder seitigen ebenen Standfläche (62) für die Heckfläche (32) des Fluggeschosses (10) und enden in einer um fangsseitigen Nut (58), wobei ein radialer Abstand zwi schen der Umfangsfläche (30) des Fluggeschosses (10) in dessen Heckbereich (28) und dem der Standfläche (62) benachbarten Innenflächenbereich (70) vorgesehen ist,
- f) zum Gewährleisten einer größtmöglichen Wandstärke des Zentriermantels (82) in unmittelbarer Nachbarschaft vor dem Verbindungsbereich (72) zwischen dem Zentriermantel (82) und dem Treibboden (40) weist die Aufnahme (60) im Reibschlußbereich (68) geringstmögliche Wandstärke auf,
- g) eine einem Übergang (86) vom Zentriermantel (82) zur Einführhilfe (84) außenseitig zugeordnete Kreislinie (192) weist gegenüber einer innenseitigen Kreislinie (104) in Schußrichtung (S) einen Axialabstand (106) auf, welcher dem 0,25- bis 0,5 -fachen des Durchmessers (22) des Fluggeschosses (10) entspricht, wobei ein der außenseitigen Kreislinie (102) zugeordneter Winkel (108) zwischen der Spur der Umfangsfläche des Zentrier mantels (82) und der Spur der angrenzenden Umfangsflä che der Einführhilfe (84) zwischen 28° und 35° beträgt.
2. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) die Länge eines der Formschlußverbindung zugeordneten Verbin dungsbereiches (120) beträgt etwa das 0,8- bis 1,2-fache des Durchmessers (22) des Fluggeschosses (10),
- b) die Breite des einzelnen Formschlußelementes (97) im Kunststoff der Einheit (80) ist in seiner radialen Mitte (halbe Höhe h) wenigstens doppelt so groß wie diejenige des benachbarten Form schlußelementes (74) des Treibbodens (40) und
- c) die Quererstreckung (h) des Verbindungsbereiches (120) beträgt das 0,05- bis 0,1-fache des Durchmessers (22) des Fluggeschos ses (10).
3. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Verbindungsbereich (120) als
sich konisch nach vorne zuspitzende Schraubverbindung ausgebildet
ist.
4. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich
net durch eine mittels Ultraschallschweißung verwirklichte
Verbindung zwischen dem Treibboden (40) und der Einheit (80).
5. Treibkäfiggeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(90) im Spitzenbereich (87) der Einheit (80) kreuzweise miteinan
der verbunden sind.
6. Treibkäfiggeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschoß (10) im hinteren Bereich seines zylindri
schen Teiles (12) eine einzelne umlaufende Ringnut (69)
aufweist, der korrespondierend im vorderen Bereich (76)
der Aufnahme (60) ein umlaufender, radialer nach innen
vorspringender, in die Ringnut (69) eingreifender Ring
wulst (67) zugeordnet ist.
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GB8708674D0 (en) | 1996-10-23 |
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GB2299155B (en) | 1997-03-19 |
GB8712008D0 (en) | 1996-07-17 |
IT8747959A0 (it) | 1987-05-21 |
GB2299155A (en) | 1996-09-25 |
FR2730050B1 (fr) | 1998-04-03 |
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