DE3714361A1

DE3714361A1 - Verfahren zur herstellung von petfood und verwendung eines gelsystems hierfuer

Info

Publication number: DE3714361A1
Application number: DE19873714361
Authority: DE
Inventors: Maria Dipl Ing Denkler
Original assignee: Diamalt AG
Current assignee: DIAMALT GMBH, 8000 MUENCHEN, DE
Priority date: 1987-04-29
Filing date: 1987-04-29
Publication date: 1988-11-10

Description

Die Erfindung betrifft ein Gel-System zur Herstellung von Petfood in Dosen oder Würsten, das in einfacher Weise aus Guar, Carragheen und/oder Xanthan durch Einwirkung von Enzym hergestellt wird und ohne Isolierung des gelierfähigen Galactomannans direkt zur Herstellung von Petfood/Naßfutter verwendet werden kann.

Guarlösungen neigen bekanntlich nicht oder nur wenig zur Gel bildung mit Carragheenan und/oder Xanthan. Es ist aber bekannt, daß man durch Behandlung von Guar mit α-Galactosidasen Galactomannane erhält, die mit Xanthan unter Viskositätserhöhung bzw. Bildung von Gelen reagieren (EP-Anmeldung 0 121 960). Die nach diesen Verfahren hergestellten Galactomannane sind jedoch im Petfood-Bereich nicht bzw. nur bedingt einsetzbar, da sie vor ihrem Einsatz in Futtermitteln mit organischen Lösungsmitteln vorbehandelt oder isoliert werden.

Es wurde nun gefunden, daß ein Petfood-geeignetes Geliermittel direkt in situ aus einer Guarlösung mit α-Galactosidase und Carragheenan und/oder Xanthan bereitet werden kann. Hierzu wird eine Guarlösung vor der enzymatischen Behandlung aufgekocht, dann bei 35-45°C mit α-Galactosidase über mehrere Stunden behandelt und anschließend unter Zusatz von Kappa-Carragheenan und/ oder Xanthan und eventuell geschmacksverbessernden Zusatzstoffen erneut gekocht. Die so erhaltene Soße kann direkt als geschmacks- und konsistenzverbessernder Bestandteil in Hunde- und Katzenfutter eingesetzt werden.

Beispiel 1

50 g Guarmehl (Mehl aus dem Endosperm von Cyamopsis tetragonoloba) wurden unter Rühren in 10 l Wasser gelöst und unter weiterem Rühren zum Sieden erhitzt. Zu der auf ca. 40°C abgekühlten viskosen Lösung wurden 8500 nKat = 500 U in Form einer α-Galactosidase lösung aus grünen Kaffeebohnen zugegeben (Boehringer). An schließend wurde die Mischung 24 Std. bei ca. 37°C gehalten. Dann wurden 50 g Kappa-Carragheenan, übliche Geschmacksverstärker wie Mono-Na-Glutamat, Cystein und andere Aromen und wahlweise Farbstoff zugegeben und die Lösung erneut aufgekocht.

In Konservendosen wurden gefrorene und zerkleinerte Stücke einer Fleischmischung bestehend aus Lunge, Kaldaunen, Muskel fleisch und verschiedenen Fleischabfällen vorgelegt und mit der oben beschriebenen heißen Soße übergossen. Anschließend wurden die Dosen luftdicht verschlossen und 1 Std. bei 130°C im Autoklaven sterilisiert. Nach dem Abkühlen bestand der Doseninhalt aus Fleischstücken (ca. 50%), die gleichmäßig in einer homogenen aspikartigen Masse verteilt waren.

Das so erhaltene Naßfutter war gut als Petfood geeignet.

Beispiel 2

65 g Guarmehl wurden unter Rühren in 10 l Wasser gelöst und auf gekocht. Zu der auf ca. 40°C abgekühlten viskosen Lösung wurden 8500 nKat = 500 U in Form einer α-Galactosidaselösung aus grünen Kaffeebohnen zugegeben (Boehringer). Anschließend wurde die Mischung 24 Std. auf ca. 37°C gehalten. Dann wurden 50 g Kappa-Carragheenan und 10 g Xanthan zugegeben, sowie die üblichen Geschmacksverstärker, und die Lösung erneut aufgekocht.

In Konservendosen wurden gefrorene und zerkleinerte Stücke Fischfleisch vorgelegt und mit der oben beschriebenen Soße übergossen. Dann wurden die Dosen verschlossen und 1 Std. bei 130°C im Autoklaven sterilisiert. Nach dem Abkühlen bestand der Doseninhalt aus Fischstückchen (50%), die gleichmäßig in einer festen aspikartigen Masse verteilt waren.

Das so erhaltene Naßfutter war von hoher Akzeptanz als Katzen futter.

Beispiel 3

Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung eines fleischanalogen Produktes. Das fleischanaloge Produkt wurde nach folgender Rezeptur hergestellt:

BestandteileGew.-%

Fleischbestandteil
faseriges Muskelfleisch27 Fleischabfälle16 gemahlene Knochen 7 heiße Soße, hergestellt nach Beispiel 150

Die Fleischbestandteile wurden grob zerhackt, zerkleinert und im oben angegebenen Verhältnis gemischt. Die Mischung wurde an schließend durch einen Fleischwolf mit 5-mm-Lochscheibe gedreht. Der so erhaltene Fleischbrei wurde unter Rühren in die 90°C heiße Soße einhomogenisiert. Die gesamte Mischung wurde in Konservendosen gefüllt und luftdicht verschlossen. Anschließend wurde bei 130°C 1 Std. lang sterilisiert. Nach dem Abkühlen lag bei Raumtemperatur eine homogene, schnittfähige Masse von aspik artigem Charakter vor, die sich als Hundefutter hervorragend eignet.

Claims

1. Verwendung eines Gelsystems, hergestellt durch Behand lung von Guar mit α-Galactosidase und Abmischung des Umsetzungsproduktes mit Carragheenan und/oder Xanthan, zur Herstellung von Petfood, insbesondere Katzen- und Hundefutter.

2. Verfahren zur Herstellung von Petfood, insbesondere Katzen- und Hundefutter, unter Verwendung eines Carra gheenan und/oder Xanthan enthaltenden Gels, dadurch gekennzeichnet, daß man Guar mit α-Galactosidase behan delt, das Behandlungsprodukt mit Carragheenan und/oder Xanthan vermischt und das gegebenenfalls von den vorher gehenden Verfahrensstufen noch heiße Gelsystem mit den sonstigen Bestandteilen des Futters vereinigt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das noch heiße Gelsystem mit den (tief)gekühlten Be standteilen des Futters vereinigt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich net, daß das Gelsystem mit den sonstigen Bestandteilen des Futters in der Endproduktverpackung, insbesondere in der Dose, in der das Futter gehandelt werden soll, ver einigt wird.