DE3713350A1 - Vorrichtung zum steuern der liefergeschwindigkeit an vorspinnmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Liefergeschwindigkeit an Vorspinnmaschinen nach dem Ober­ begriff des Anspruchs.

Mit der Vorrichtung soll erreicht werden, daß bei Einhal­ tung einer konstanten Anzahl von Drehungen je Meter Vorgarn eine textiltechnologisch optimale Liefergeschwindigkeit er­ reicht wird, indem die Flügeldrehzahl so einstellbar ist, daß mit wachsendem Spulendurchmesser die Liefergeschwindig­ keit vermindert wird.

Zur Erfüllung dieser Erfordernisse sind mechanisch bzw. elektromechanisch gesteuerte Vorrichtungen bekannt. Die dem jeweiligen Vorgarn entsprechende Charakteristik des Ablaufs der Flügeldrehzahlabsenkung ist auf Kurvenscheiben eines Schrittschaltwerkes gespeichert (DE-AS 12 91 664). Dabei ist das entsprechende Programm in einer Steuerkurve niedergelegt. Nachteilig ist, daß für unterschiedliche Be­ dingungen Kurvenscheiben und Steuerkurven vorhanden sein und entsprechend ausgewechselt werden müssen. Es entsteht Ma­ terialaufwand und Aufwand an Arbeitszeit für die Herstellung und Aufwand der Arbeitszeit für die Auswechselung dieser mechanischen Steuerelemente.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand an Material und Arbeitszeit für die Herstellung der Steuer­ elemente zu senken und den Aufwand für die Auswechselung der Steuerelemente zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die vorgesehene Vorwahlbaugruppe ermöglicht eine Vorauswahl der jeweils gewünschten Drehzahlabsenkungskennlinie. Die vor­ gesehene Korrektureinrichtung ermöglicht es, die ausgewähl­ te Drehzahlabsenkungskennlinie in einem bestimmten Drehzahl­ bereich stufenlos nach oben und unten zu verschieben. Weiter­ hin ist über die Kennlinienfortschaltung die Kennlinie nach dem Spulendurchmesser fortschaltbar. Über die Rücksetzein­ richtung ist der Kennlinienausgangszustand herstellbar.

Mit der Erfindung wird die technische Wirkung erzielt, daß die Liefergeschwindigkeit ohne Verwendung mechanischer bzw. elektromechanischer Steuerelemente optimal an das zu ver­ arbeitende Vorgarn angepaßt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die Zeichnung zeigt die Vorrichtung in schematischer Dar­ stellung.

Die schematische Darstellung ist begrenzt auf den interes­ sierenden Teil der Vorspinnmaschine. Dargestellt ist ein Flügel 1, eine Spule 2, das Stellgetriebe zur Regulierung der Spulendrehzahl 3, das als Konusgetriebe oder ähnliches ausgeführt sein kann. Auf die Darstellung der Maschinen­ elemente zur Kopplung der Antriebe wurde verzichtet, eben­ falls auf sonstige Funktionen wie Streckwerksantrieb, Wagen­ antrieb, Differential usw.

Dem Antrieb 4 der Vorspinnmaschine, der als drehzahlver­ änderlicher elektrischer Antrieb nach bekannten Verfahren ausgeführt ist, wird der Drehzahlsollwert aus einer program­ mierbaren elektronischen Speichereinheit 5 zugeführt. In dieser Speichereinheit 5 sind mehrere voneinander unterschied­ liche, wahlweise abrufbare Drehzahlabsenkungskennlinien ent­ halten, die jeder technologisch möglichen Lagenzahl bzw. jedem möglichen Spulendurchmesser bestimmte Drehzahlsollwer­ te zuordnen.

An der Speichereinheit 5 ist elektrisch eine Vorwahlbaugrup­ pe 6, die als programmierbarer Schalter oder Tastatur aus­ geführt sein kann, gekoppelt. Über die Vorwahlbaugruppe 6 wird entsprechend dem zu verarbeitenden Material eine der in der Speichereinheit 5 abgelegten Drehzahlabsenkungskenn­ linie angewählt.

An die Speichereinheit 5 ist weiterhin die Korrektureinrich­ tung 7 elektrisch angeschlossen, die als analoge Einrichtung, z. B. Potentiometer, oder als digitale Einrichtung, z. B. Tastatur ausgeführt sein kann und die eine Korrektur der je­ weilig angewählten Drehzahlabsenkungskennlinie derart ermög­ licht, daß der dem Antrieb 4 zugeführte Drehzahlsollwert in einem bestimmten Bereich stufenlos verstellbar gestaltet ist. An die Speichereinheit 5 ist weiterhin die Kennliniefortschal­ tung 8 elektrisch angeschlossen, die als Lagenzähler zur Be­ stimmung des aktuellen Spulendurchmessers oder als Meßwert­ erfassung des Spulendurchmessers ausgeführt sein kann. Weiterhin ist an die Speichereinheit 5 die Rücksetzeinrich­ tung 9 elektrisch angeschlossen, die vor Beginn des Bewickelns der noch leeren Spule das Rücksetzen der Kennlinie auf den An­ fangswert auslöst.

Wird die Vorspinnmaschine mit einem Material belegt, wird über die Vorwahlbaugruppe 6 eine solche Drehzahlabsenkungs­ kennlinie in der Speichereinheit 5 angewählt, die technolo­ gisch dem zu verarbeitenden Material entspricht, und so ge­ wählt ist, daß bei möglichst hoher Liefergeschwindigkeit ein Minimum an Vorgarnbrüchen erreicht und ein Aufplatzen der Lagen vermieden wird.

Durch die Korrektureinrichtung 7 kann die Kennlinie optimiert werden, daß heißt, es ist ein Verschieben der Kennlinie nach oben oder unten möglich.

Damit können alle zwischen den Kennlinien liegenden Dreh­ zahlen stufenlos erreicht werden.

Bei Erreichen der maximalen Lagenzahl bzw. des maximalen Spulendurchmessers wird beim Herstellen des Ausgangszu­ standes der Vorspinnmaschine über die Rücksetzeinrichtung 9 die Kennlinie in der Speicherbaugruppe 5 auf den Ausgangs­ zustand gesetzt.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Steuern der Liefergeschwindigkeit an Vorspinnmaschinen, die mit einem drehzahlveränder­ lichen Antrieb versehen sind, gekennzeichnet dadurch, daß eine Speichereinheit (5) derart programmiert ist, daß in ihr verschiedene, den charakteristischen Verlauf der Spulenbewicklung entsprechende Drehzahlabsenkungs­ kennlinien abgespeichert sind und daß der Speicherein­ heit (5) eine Vorwahlbaugruppe (6) zur Auswahl der Kenn­ linie, eine Korrektureinrichtung (7), eine Kennlinien­ fortschaltung (8) und eine Rücksetzeinrichtung (9) zuge­ ordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Vorwahlbaugruppe (6) vorgesehen ist, die eine Vor­ auswahl der jeweils gewünschten Drehzahlabsenkungskenn­ linie ermöglicht.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß eine Korrektureinrichtung (7) vorgesehen ist, die ein stufenloses Verschieben der ausgewählten Drehzahlabsenkungskennlinie in einem bestimmten Drehzahl­ bereich nach oben und unten ermöglicht.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß über eine Kennlinienfortschaltung (8) die Kennlinie nach dem Spulendurchmesser fortschaltbar ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß über eine Rücksetzeinrichtung (9) der Kenn­ linienausgangszustand herstellbar ist.