DE3711878A1 - Verfahren zur herstellung von reinen 1-phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-pyrazolen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von reinen 1-phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-pyrazolenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinen 1-Phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-
pyrazolen.
In US-PS 24 57 823 werden verschiedene Hydroxypyrazole, dort in ihrer tautome
ren Form als Pyrazolone bezeichnet, beschrieben. Sie finden als Azofarbstoffe
Verwendung und ihre Herstellung erfolgt nach folgendem Schema:
wobei die Zwischenstufen III und IA nicht isoliert werden. Nach dieser Methode
können jedoch nur solche Azofarbstoffe der allgemeinen Formel IV hergestellt
werden, in denen der Substituent R₁ sowohl in 1-Stellung als auch in 4-Stellung
des Ringes die gleiche Bedeutung hat. Sollen Azofarbstoffe hergestellt werden,
die verschiedene Reste R₁ in 1- und 4-Stellung haben, ist es notwendig, die
Verbindungen der allgemeinen Formel IA zu isolieren.
Dies ist in GB-PS 585 780 beschrieben. In dieser Schrift wird ein Verfahren zur
Herstellung von Hydroxypyrazolen der allgemeinen Formel IA, unter anderem
auch die Herstellung von 1-Phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-pyrazol durch Um
setzung von Acetylbernsteinsäureester mit Diazoniumsalzen in einem basischem
Medium geoffenbart.
Beim Nacharbeiten dieser Beispiele zeigte sich jedoch, daß die Ausbeuten nur
etwa 20% betrugen, in der Schrift selbst sind keine Ausbeuten angegeben. In der
GB-PS 585.780 selbst wird gesagt, daß Nebenprodukte, wie z. B. der Azofarbstoff
der allgemeinen Formel IV, von dem abfiltriert werden muß, entstehen. Auch
zeigt ein Vergleich der dort angegebenen Schmelzpunkte mit den Schmelz
punkten der reinen Verbindungen, daß trotz Umkristallisierens das Produkt
verunreinigt ist. So wird in GB-PS 585.780 der Schmelzpunkt des 1-Phenyl-
3-carbethoxy-5-hydroxypyrazols mit 180°C angegeben, während der Schmelzpunkt
der reinen Verbindung 183-184°C beträgt.
Wie aus GB-PS 585.780 hervorgeht, gibt es zwei Möglichkeiten, die Umsetzung
durchzuführen. Sie wird entweder a) in Gegenwart schwacher Basen wie Na
triumacetat oder Pyridin und Vervollständigung der Reaktion mit einer stärkeren
Base wie z. B. Natriumkarbonat oder Natronlauge durchgeführt, wobei jedoch ein
organisches Lösungsmittel verwendet werden muß oder b) überhaupt in Gegen
wart einer starken Base wie z. B. Natronlauge.
Unerwarteterweise wurde nun gefunden, daß die Reaktion weder mit einer
starken Base noch mit einer schwachen und anschließend mit einer stärkeren
Base und einem organischen Lösungsmittel durchgeführt werden darf, wenn das
Produkt in einer für einen technischen Prozeß geeigneten Ausbeute, bei gleich
zeitig hoher Reinheit erhalten werden soll. Vielmehr kann reines 1-Phenyl-3-
carbalkyloxy-5-hydroxypyrazol in hoher Ausbeute nur erhalten werden, wenn die
Reaktion in zwei Teilschritten durchgeführt wird, wobei die Umsetzung zum
Hydrazon der allgemeinen Formel III in Gegenwart einer wäßrigen Lösung einer
Base mit einem pKB im Bereich von +3,6 bis -1,5 und der Ringschluß zum
Hydroxypyrazol der allgemeinen Formel IA in Gegenwart einer etwas schwächeren
Base, nämlich in Gegenwart von Ammoniak unter weitgehender Konstanthaltung
des pH-Wertes durchgeführt wird. Organisches Lösungsmittel wird dabei
nicht verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von reinem
1-Phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-pyrazol der allgemeinen Formel
in der R Methyl oder Ethyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß Acetyl
bernsteinsäureester der allgemeinen Formel
ROOC-CH₂-CH(COCH₃)-COOR (II)
in der R die obengenannte Bedeutung hat, unter gleichzeitiger Zugabe von Phenyl
diazoniumchlorid und einer wäßrigen Lösung einer Base eines pKB-Wertes von
+3,6 bis -1,5 bei einem pH-Wert von 4 bis 9 zum Phenylhydrazon der allgemeinen
Formel
in der R die obengenannte Bedeutung hat, umgesetzt wird und anschließend unter
Erwärmen und unter Zugabe von Ammoniak bei einem pH-Wert von 7 bis 9,5 zum
Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen Formel I ringgeschlossen
wird, aus dem durch Zugabe von Säure das Hydroxypyrazol der allgemeinen
Formel I freigesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem Arbeitsgang in zwei Teilschritten
ausgeführt. Dabei wird die Art der Base dem jeweiligen Teilschritt angepaßt und
der pH-Wert genau kontrolliert, wodurch Nebenreaktionen vermieden werden.
Im ersten Teilschritt erfolgt die Kupplung eines Acetylbernsteinsäureesters der
allgemeinen Formel II mit Phenyldiazoniumchlorid, wobei der Acetylrest abge
spalten und das entsprechende Phenylhydrazon der allgemeinen Formel III erhalten
wird. Die Kupplung erfolgt in Gegenwart einer Base mit einem pKB von +3,6
bis -1,5. Solche Basen sind z. B. Natrium- oder Kaliumcarbonat, mit einem pKB
von +3,6 oder Natron- oder Kalilauge mit einem pKB der, abhängig von der
jeweiligen Aktivität, auch negative Werte bis -1,5, erreichen kann.
Die Umsetzung erfolgt bei einem pH-Wert von etwa 4 bis 9, wobei der Bereich
von 7,0 bis 8,5 besonders bevorzugt ist. Bei diesem pH-Wert erfolgt die Kupplung
so rasch, daß die gleichzeitig mit dem Diazoniumchlorid zugesetzte Base sofort
verbraucht wird, und praktisch so gut wie kein Überschuß an Base vorhanden ist.
Dadurch wird eine Zersetzung des Diazoniumsalzes und eine Verunreinigung des
gebildeten Phenylhydrazons vermieden. Bei einem höheren pH-Wert nehmen die
Nebenreaktionen überhand, bei einem geringeren pH-Wert verläuft die Reaktion
zu langsam. Die Temperatur wird dabei bevorzugt bei etwa 10-30°C, besonders
bevorzugt bei etwa 20-25°C gehalten.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird der Acetylbernsteinsäureester der
allgemeinen Formel II in Wasser emulgiert und innerhalb von 1 bis 2 Stunden
gleichzeitig eine wäßrige Diazoniumchloridlösung und eine wäßrige Sodalösung,
die bevorzugt 10-30%ig ist, in der Weise zugesetzt, daß ein pH-Wert von etwa
7,9 bis 8,1 aufrechterhalten wird.
Ohne das im ersten Schritt gebildete Phenylhydrazon der allgemeinen Formel III
zu isolieren, erfolgt im 2. Teilschritt der Ringschluß zum Hydroxypyrazol durch
Erwärmung und Zugabe von Ammoniak, wobei der pH-Wert etwa zwischen 7,0 und
9,5, bevorzugt zwischen 8,0 und 8,5 gehalten wird. Dabei bildet sich das
Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen Formel I, ohne daß Neben
reaktionen ablaufen. Das Ammoniumsalz kann durch Zugabe von wäßrigem
Ammoniak verschiedener Konzentrationen, beispielsweise 20-30%igem, oder
auch durch Einleiten von gasförmigem Ammoniniak erhalten werden. Die Zugabe
des Ammoniaks erfolgt kontinuierlich in dem Maße, in dem sich das Ammonium
salz des Hydroxypyrazols bildet. Das Ende der Reaktion wird durch ein Ansteigen
des pH-Wertes angezeigt. Der Ringschluß erfolgt bei einer Temperatur von etwa
40-80°C, bevorzugt bei etwa 55-65°C.
Aus dem Ammoniumsalz wird das Hydroxypyrazol der allgemeinen Formel I
freigesetzt. Die Freisetzung erfolgt durch Zugabe einer Säure, im besonderen
durch Zusetzen von Mineralsäuren wie z. B. Salzsäure.
Das Produkt wird dabei in einer Ausbeute von mindestens 94% erhalten und
weist einen Reinheitsgrad von 99,5% auf.
Es kann zur Herstellung reiner Azofarbstoffe verwendet werden, die sowohl
symmetrisch (die Substituenten R₁ des Ringes in Stellung 1 und 4 in der
allgemeinen Formel IV sind gleich), als auch unsymmetrisch (die Substituenten
R₁ des Ringes in Stellung 1 und 4 in der allgemeinen Formel IV sind ungleich)
aufgebaut sein können.
93,1 g (1 Mol) Anilin wurden in 250 ml Wasser und 577 ml 35%iger Salzsäure
vorgelegt und bei 0°C mit einer Lösung von 69 g (1 Mol) Natriumnitrit in
250 ml Wasser unter Rühren versetzt.
216 g (1 Mol) Acetylbernsteinsäurediethylester wurden in 300 ml Wasser
emulgiert und bei 20 bis 25°C innerhalb von eineinhalb Stunden mit der
unter a) beschriebenen Phenyldiazoniumchlorid-Lösung versetzt. Gleichzeitig
wurde eine wäßrige, 20%ige Sodalösung derart zugesetzt, daß ein pH-
Wert von 8,0 aufrechterhalten wurde.
Die unter b) erhaltene Emulsion wurde auf 60°C erwärmt und kontinuierlich
mit 25%igem, wäßrigen Ammoniak versetzt, so daß ein pH-Wert von 8,2
bis 8,4 eingehalten wurde. Das gebildete Ammoniumsalz des 1-Phenyl-3-
carbethoxy-5-hydroxy-pyrazols wurde nach dem Abfiltrierten von Spuren
ungelöster Anteile durch Zusatz von Salzsäure gefällt, filtriert, mit Wasser
gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 220 g (95%) Fp: 183-184°C Gehalt: 99,5% (potentiometrische
Bromattitration)
Ausgehend von 188 g (1 Mol) Acetylbernsteinsäuredimethylester wurde auf die
gleiche Weise wie im Beispiel 1 das 1-Phenyl-3-carbomethoxy-5-hydroxy-pyrazol
hergestellt.
Ausbeute: 205 g (94%) Fp: 197-198°C Gehalt: 99,5% (potentiometrische
Bromattitration)
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von reinen 1-Phenyl-3-carbalkyloxy-5-hydroxy-
pyrazolen der allgemeinen Formel
in der R Methyl oder Ethyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß Acetyl
bernsteinsäureester der allgemeinen FormelROOC-CH₂-CH(COCH₃)-COOR (II)in der R die obengenannte Bedeutung hat, unter gleichzeitiger Zugabe von
Phenyldiazoiumchlorid und einer wäßrigen Lösung einer Base eines pKB-
Wertes von +3,6 bis -1,5 bei einem pH-Wert von 4 bis 9 zum Phenylhydrazon
der allgemeinen Formel
in der R die obengenannte Bedeutung hat, umgesetzt wird, das anschließend
unter Erwärmen und unter Zugabe von Ammoniak bei einem pH-Wert von 7
bis 9,5 zum Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen Formel I
ringgeschlossen wird, aus dem durch Zugabe von Säure das Hydroxypyrazol
der allgemeinen Formel I freigesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Acetyl
bernsteinsäureester der allgemeinen Formel II mit Phenyldiazoniumchlorid
und einer wäßrigen, 10 bis 30%igen Sodalösung umsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Herstellung des Phenylhydrazons der allgemeinen Formel III ein pH-Wert
von 7 bis 8,5 eingehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung
des Phenylhydrazons der allgemeinen Formel III ein pH-Wert von 7,9 bis 8,1
eingehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Herstellung des Phenylhydrazons der allgemeinen Formel III eine
Temperatur von 10 bis 30°C eingehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringschluß zum Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen
Formel I durch Zugabe von 20 bis 30%igem, wäßrigen Ammoniak erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringschluß zum Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen
Formel I bei einer Temperatur von 40 bis 80°C erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringschluß
zum Ammoniumsalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen Formel I bei einer
Temperatur von 55 bis 65°C erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringschluß zum Ammoniaksalz des Hydroxypyrazols der allgemeinen
Formel I bei einem pH-Wert von 8 bis 8,5 erfolgt.
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