DE3711864A1 - Geraet zum pruefen von drucktinte oder dergleichen - Google Patents
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Description
Ein für die endgültige Anwendung wichtiges Merkmal
von Drucktinte ist die Haftkraft. Es ist deshalb wichtig, bei
der Zubereitung von Drucktinte oder deren Bestandteilen Messgeräte
zu verwenden, mit welchen die Güte einer Tintenprobe
bezüglich der Haftkraft in zuverlässiger Weise geprüft werden
kann.
Es besteht ein Messgerät für diesen Zweck, das sich
in der Praxis gut bewährt hat. Dieses Gerät umfasst eine mittels
eines Motors anzutreibende Mittenwalze mit einer Oberfläche,
die der Oberfläche einer Druckwalze oder -Platte einer
Druckvorrichtung entspricht, eine mit dieser Mittenwalze in
Berührung zu bringende und insbesondere in Axialrichtung hin-
und herbewegliche Verteilerwalze zum Aufbringen einer Tintenschicht
auf die Mittenwalze, und eine mit der Mittenwalze in
Berührung zu bringende Messwalze, die derartig auf Schwenkarmen
unterstützt ist, dass in der Arbeitsstellung deren Achse
etwa ungefähr in einer Vertikalebene durch die Achse der Mittenwalze
liegt, welche Schwenkarme mittels Federn entgegen
einer Bewegung im Drehsinn der Mittenwalze angehalten werden,
während Mittel wie Dehnungsmesstreifen vorgesehen sind um die
Mitschleppung der Messwalze infolge der Haftkraft der Tinte
zu messen. Ein solches Gerät ist jedoch nur zum Prüfen von
Drucktinte (oder deren Bestandteile) geeignet, die während
des Druckens nicht mit Wasser in Berührung kommt.
Bei sog. Offsetdruck werden jedoch Druckwalzen od. dgl.
benutzt, deren glatte Oberfläche aus die Tinte festhaltenden
Teilen, z. B. aus Messing,und die Tinte weniger gut
festhaltenden Teilen, z. B. aus Chrom, besteht, wobei letztere,
wenn diese mit Wasser benetzt werden, die Tinte abstossen,
so dass ein scharf begrenzt Tintenübertragungsmuster erhalten
wird, das mit das zu druckende Muster übereinstimmt. Falls
jedoch die Tinte Wasser aufnimmt, verringert deren Haftkraft,
so dass bei der Zubereitung von Tinten für diesen Zweck nachgeprüft
werden muss, wie diese sich in bezug auf Wasser verhalten.
Für diesen Zweck bestehen noch keine geeignete Messgeräte.
Die Erfindung beschafft eine Verbesserung des obengenannten
bekannten Gerätes, das für letzteren Zweck geeignet
ist, und das dazu gekennzeichnet wird durch eine Wasseraufbringwalze,
die mit der Mittenwalze in Berührung gebracht
werden kann, und die mit ihrem unteren Teil in einer Wanne
hineinsteckt, die geeignet ist um mit Wasser gefüllt zu werden,
damit mit dieser Walze Wasser an die auf der Mittenwalze
aufgebrachte Tintenschicht hinzugefügt werden kann.
Mit diesem Gerät kann nun erst in bekannter Weise
die Haftkraft der zu prüfenden Tinte bestimmt werden, wonach
die Wasseraufbringwalze mit der Mittenwalze in Berührung gebracht
wird, wobei dann mit der Messwalze unmittelbar eine
Verringerung der Haftkraft festgestellt wird. Sobald das Wasser
aus der Tinte verdrängt worden ist, nimmt die Haftkraft wiederum
zu. Falls dann der ursprüngliche Wert wiederum erreicht
wird, bedeutet dies, dass die Tinte kein Wasser aufgenommen
hat.
Es ist dabei empfindenswert, die Mittenwalze mit
einer Oberfläche aus Kupfer oder Messing zu versehen, in
welcher wenigstens eine schraubenlinienförmige Nut vorgesehen
ist, die sich über wenigstens eine Umfangslänge und zwischen
den Enden der Mittenwalze erstreckt, welche Nut mit Chrom
gefüllt ist, und glatt anschließend auf der Rollenoberfläche
geschliffen worden ist.
In dieser Weise wird eine für Messung geeignete
Nachbildung einer Druckwalze erhalten, wobei an Ort und Stelle
der Chromschicht die Tinte durch Wasser verdrängt wird, was
an Ort und Stelle des Messings nicht stattfindet. Das Grössenverhältnis
zwischen den Chrom- und Messingteilen ist dabei
derartig gewählt worden, dass der Einfluss letzterer Teile
vorwiegt, damit ein zur Bestimmung des Einflusses des Wassers
geeigneter Messbereich erhalten wird. Die Schraubenlinienform
dieses Streifens oder dieser Streifen bewirkt eine gleichmässige
Verteilung der Tinte und des Wassers über diese
Streifen, während, nachdem die Wasseraufbringwalze wiederum
von der Mittenwalze entfernt worden ist, das Wasser auf dem
bzw. den Chromstreifen in der Richtung der einen Seite der
Mittenwalze gedrängt wird.
Insbesondere ist die Wasseraufbringwalze auf Schwenkarmen
unterstützt, die in der Arbeitsstellung mittels Federn
mit einstellbarer Kraft auf die Mittenwalze hinzugedrängt
werden, während ein Riegel vorgesehen ist um diese Schwenkarme
in der unwirksamen Stellung dieser Aufbringwalze verriegeln
zu können.
Vorzugsweise sind die Schwenkarme der Wasseraufbringwalze
mit einem hakenförmigen Ende versehen, mittels welches
diese Arme auf eine Abplattung einer entsprechenden Drehstift
geschoben werden können, welche Arme danach mit einem Spannmittel
fixiert werden können, welche Drehstifte je mit einem
Hebel versehen sind, der mit einer andererseits fest unterstützten
Druckfeder in Angriff ist.
Die Erfindung wird im Unterstehenden näher an Hand
einer Zeichnung erläutert; hierin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemässen
Gerätes;
Fig. 2 eine Teilansicht gemäss Pfeil II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht auf kleinerem Masstab einer
besonderen Mittenwalze für dieses Gerät; und
Fig. 4 einen Teilschnitt auf grösserem Masstab gemäss
der Linie IV-IV in Fig. 3 eines Oberflächenteils dieser Mittenwalze.
Auf einem Gestell 1 des erfindungsgemässen Gerätes
ist eine Mittenwalze 2 in nicht näher angedeutender Weise
unterstützt, welche Walze mit einem geeigneten Antriebsmotor
gekuppelt ist.
Eine Tintenverteilwalze 3 ist auf Schwenkarmen 4
unterstützt, und kann aus der dargestellten Stellung mit Hilfe
von nicht näher angedeutenden Mitteln und unter einer gewünschten
Vorspannung mit der Walze 2 in Angriff gebracht werden. Die
Achse dieser Walze 3 ist mit einem Mechanismus versehen,
mittels welches bei Drehung die Walze 3 in Axialrichtung hin-
und hergeschoben werden kann um eine auf dieser Walze aufgebrachte
Tintenschicht gleichmässig über der Oberfläche dieser
Walze 2 zu verteilen.
Eine Messwalze 3 ist mittels Schwenkarme 6 unterstützt,
und stützt sich in der gezeigten Stellung auf die Walze ab,
wobei die Achsen beider Walzen etwa ungefähr in der gleiche
Vertikalebene angeordnet sind. Die Schwenkachsen 7 der Arme 6
sind mit zugehörigen Blattfedern 8 verbunden, die bei 9 eingeklemmt
sind, wobei Mitteln wie Dehnungsmesstreifen vorgesehen
sind um die Verformung dieser Blattfedern zu messen. Handgriffe
10 dienen um die Arme 6 aus der dargestellten Stellung in die mit
Strichlinien 6′ angedeutete unwirksame Stellung zu bringen.
Bis soweit entspricht dieses Gerät völlig dem obengenannten
bekannten Gerät. Wenn eine bestimmte Tintenmenge
auf die Walze 3 aufgebracht worden ist, und bei Drehung der
Walze 2 über deren Oberfläche verteilt wird, wird diese Tintenschicht
wegen deren Haftkraft eine gewisse Mitschleppung
der in der wirksamen Stellung gebrachten Walze 5 bewirken,
die mittels der obengenannten Dehnungsstreifen gemessen werden
kann.
Erfindungsgemäss wird nun eine zusätzliche Walze 11
vorgesehen, die auf Schwenkarmen 12 unterstützt ist, welche
Arme um Drehstifte 13 schwenkbar sind, und in noch zu beschreibender
Weise mittels Federn nach rechts gedrängt werden um
die Walze 11 mit der Mittenwalze 2 in Berührung zu bringen.
Ein Riegel 14, der mit einer festen Anschlagstift 15 in Berührung
ist, hält in der dargestellten Stellung die Walze 11
von der Walze 2 entfernt, während bei Drehung dieses Riegels
mittels eines Handriffes 16 die Arme 12 unter der Federkraft
genügend nach rechts schwenken können um die Walze 11 mit
der Walze 2 in Berührung zu bringen.
Die Walze 11 steckt mit ihrem unteren Teil in eine
Wasserwanne 17 hinein, sodass bei Drehung der Walze 11 Wasser
auf die Mittenwalze 2 übertragen wird, während von der Walze 2
abtropfendes Wasser wiederum in einer Wanne 17′ gerät.
Die Arme 12 haben an ihrem oberen Ende einen offenen
Spalt 18, der, wie aus Fig. 2 ersichtlich, auf einer Abplattung
19 das entsprechenden Drehstiftes 13 passt, während diese
Arme 12 weiterhin mit Hilfe einer Spannmutter 20 od. dgl. auf
dem zugehörigen Drehstift fixiert werden können. Die Walze 11
kann also mit den Armen 12 aus dem Gerät entfernt werden,
nachdem die Muttern 20 gelöst worden sind.
Die Drehstifte 13 sind je fest mit einem Hebel 21
verbunden, die beschränkt innerhalb einer fest mit dem Gestell 1
verbundenen Kappe 22 schwenkbar ist, und mit einer in einer
Höhlung der Kappe 22 aufgenommenen Druckfeder 23 in Angriff
ist, welche Federn die Hebel 21 derartig anpressen, dass die
Walze 11 gegen die Walze 2 angepresst wird.
Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist die Walze 2,
deren Aussenteil 24 wenigstens aus Messing oder Kupfer besteht,
mit schraubenlinienförmigen Oberflächenteilen 25 versehen,
die durch Bildung von Nuten 26 in der Oberfläche 24 erhalten
worden sind, welche Nuten mit Chrom gefüllt und danach glatt
geschliffen worden sind.
Zum Prüfen von Drucktinte wird erst, während die
Walze 11 ausser Angriff mit der Walze 2 gehalten wird, eine
bestimmte Tintenmenge auf die Walze 3 aufgebracht, die gleichmässig
über der Walze 2 verteilt wird. Mittels der Messwalze 5
wird dann die Haftkraft in bekannter Weise gemessen. Danach
wird mit der Walze 11 Wasser auf die Walze 2 aufgebracht, das
am Ort und Stelle der Streifen 25 die Tinte verdrängt. Die
Haftkraft nimmt dann dementsprechend ab.
Danach wird die Walze 11 wiederum weggenommen. Das
Wasser wird dann entlang der schraubenlinienförmigen Streifen
23 nach einer Seite getrieben, und die Tinte wird wiederum
gleichmässig über der Walze 2 verteilt. Falls die Haftkraft
wiederum zum Ursprungswert zurückkehrt, hat die Tinte kein
Wasser aufgenommen, während, falls der Ursprungswert nicht
erreicht wird, dies eine Andeutung dafür ist, dass die Tinte
tatsächlich Wasser aufgenommen hat.
Es wird deutlich sein, dass die Messungen mit diesem
Gerät bei einer bestimmten Temperatur vorgenommen werden
müssen, wie dies auch bei dem bekannten Gerät der Fall ist,
wozu die Mittenwalze 2 mit Mitteln versehen sein kann, mit
welchen diese Walze auf eine konstante Temperatur, insbesondere
Zimmertemperatur, gehalten werden kann.
Claims (4)
1. Gerät zum Messen der Haftkraft von Drucktinte oder
deren Bestandteilen, versehen mit einem mittels eines Motors
anzutreibender Mittenwalze mit einer Oberfläche, die der
Oberfläche einer Druckwalze einer Druckvorrichtung entspricht,
einer mit dieser Mittenwalze in Berührung zu bringenden und
insbesondere in der Axialrichtung hin- und herbeweglichen
Verteilerwalze zum Aufbringen einer Schicht der zu prüfenden
Substanz auf die Mittelwalze und einer mit der Mittenwalze in
Berührung zu bringenden Messwalze, die derartig auf Schwenkarmen
unterstützt ist, dass in der Arbeitsstellung deren Achse
etwa ungefähr in einer Vertikalebene durch die Achse der
Mittenwalze liegt, welche Schwenkarme mittels Federn entgegen
einer Bewegung in Drehsinn der Mittenwalze angehalten werden,
während Mittel, wie Dehnungsmesstreifen, vorgesehen sind um die
Mitschleppung der Messwalze infolge der Haftkraft der auf der
Mittenwalze vorhandene Schicht zu messen, gekennzeichnet
durch eine Wasseraufbringwalze (11), die mit der Mittenwalze
(2) in Berühung gebracht werden kann, und die mit ihrem
unteren Teil in eine Wanne (17) hineinsteckt, welche Wanne
mit Wasser zu füllen ist, damit dieser Walze Wasser an der
auf der Mittenwalze (2) aufgebrachten Schicht hinzugefügt werden
kann.
2. Gerät gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittenwalze (2) eine Oberfläche
(24) aus Kupfer oder Messing besitzt, in welcher wenigstens
eine schraubenlinienförmige Nut (26) vorgesehen ist, die sich
über wenigstens einer Umfangslänge und zwischen den Enden der
Mittenwalze (2) erstreckt, welche Nut mit Chrom (25) gefüllt
ist, und glatt anschliessend auf der Walzenoberfläche geschliffen
worden ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasseraufbringwalze (11)
auf Schwenkarmen (12) unterstützt ist, die in der Arbeitsstellung
mittels Feder mit einstellbarer Kraft (23) auf die
Mittenwalze (2) getrieben werden.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkarme (12) der Wasseraufbringwalze
(11) mit einem hakenförmigen Ende versehen sind,
mittels welches diese Arme auf eine Abplattung (19) einer
entsprechenden Drehstift (13) geschoben werden können, welche
Arme danach mit einem Spannmittel (20) auf der entsprechenden
Drehstift fixiert werden können, welche Drehstifte ja mit
einem Hebel (21) versehen sind, der mit einer andererseits
fest unterstützte Druckfeder (23) in Angriff ist.
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