DE3711804A1 - Metallisierte disazoverbindungen, ihr einsatz als direktfarbstoffe und nachbehandlung der faerbungen - Google Patents
Metallisierte disazoverbindungen, ihr einsatz als direktfarbstoffe und nachbehandlung der faerbungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft metallisierte Disazoverbindungen und Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie Verfahren zum Färben oder Bedrucken von
hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Substraten mit
diesen Verbindungen und Nachbehandlung der erhaltenen Färbungen und
Drucke.
Gegenstand der Erfindung sind folglich Verbindungen der Formel I
oder ein Salz davon, worin
m für 1 oder 2,
n für 0 oder 1 und
m + n für 2 oder 3 stehen,
die Azogruppe sich in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die Gruppe -O- dazu orthoständig ist in 2- oder 1-Stellung des Naphthylrestes;
X1 und X2, unabhängig voneinander, für die Gruppe
m für 1 oder 2,
n für 0 oder 1 und
m + n für 2 oder 3 stehen,
die Azogruppe sich in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die Gruppe -O- dazu orthoständig ist in 2- oder 1-Stellung des Naphthylrestes;
X1 und X2, unabhängig voneinander, für die Gruppe
-NR1R2,
R1 für Wasserstoff, C1-4Alkyl oder durch Hydroxy oder C1-4Alkoxy
substituiertes C2-4Alkyl,
R2 für Wasserstoff, C1-10Alkyl, durch eine oder zwei Hydroxygruppen substituiertes C2-8Alkyl; durch Halogen, Cyan, -OR3, -COC1-4Alkyl, -COOC1-4Alkyl, -SO3H oder -OSO3H monosubstituiertes C1-6Alkyl; Phenyl oder Phenyl-C1-4alkyl, deren Phenylring unsubstituiert oder substituiert ist durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, Acetylamino und -SO2R4; oder C5-6Cycloalkyl, das durch eine bis drei C1-4Alkyl- gruppen substituiert sein kann, stehen oder R2 zusammen mit R1 und dem N-Atom, an das R1 und R2 gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten Ring bildet, der ein bis drei Heteroatome aus der Reihe N, O und S einschliesst und der unsubstituiert oder durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert ist,
R3 für C1-4Alkyl, C2-4Hydroxyalkyl oder -COC1-4Alkyl und
R4 für Hydroxy, Amino, C1-4Alkyl oder Phenyl stehen,
oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel I, die als freie Säure oder in Salzform vorliegen.
R2 für Wasserstoff, C1-10Alkyl, durch eine oder zwei Hydroxygruppen substituiertes C2-8Alkyl; durch Halogen, Cyan, -OR3, -COC1-4Alkyl, -COOC1-4Alkyl, -SO3H oder -OSO3H monosubstituiertes C1-6Alkyl; Phenyl oder Phenyl-C1-4alkyl, deren Phenylring unsubstituiert oder substituiert ist durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, Acetylamino und -SO2R4; oder C5-6Cycloalkyl, das durch eine bis drei C1-4Alkyl- gruppen substituiert sein kann, stehen oder R2 zusammen mit R1 und dem N-Atom, an das R1 und R2 gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten Ring bildet, der ein bis drei Heteroatome aus der Reihe N, O und S einschliesst und der unsubstituiert oder durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert ist,
R3 für C1-4Alkyl, C2-4Hydroxyalkyl oder -COC1-4Alkyl und
R4 für Hydroxy, Amino, C1-4Alkyl oder Phenyl stehen,
oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel I, die als freie Säure oder in Salzform vorliegen.
Sofern nichts anderes angegebenen ist, kann jede in Verbindungen der
Formel I vorliegende Alkylgruppe linear oder verzweigt sein. In einer
hydroxy-, alkoxy- oder hydroxyalkyloxy-substituierten Alkylgruppe,
welche an Stickstoff gebunden ist, befindet sich die Hydroxy-, Alkoxy-
oder Hydroxyalkyloxy-gruppe bevorzugt nicht am C1-Atom. Trägt die
Alkylgruppe zwei Hydroxygruppen, so befinden sich die Hydroxygruppen
an verschiedenen C-Atomen, die bevorzugt nicht benachbart sind.
Halogen als Alkylsubstituent ist bevorzugt Fluor, Chlor oder Brom,
mehr bevorzugt Chlor oder Brom. Halogen als Phenylsubstituent ist
bevorzugt Chlor oder Brom, insbesondere Chlor.
Im Naphtholrest ist die Anordnung bevorzugt wie folgt (das mit * bezeichnete
C-Atom ist an die Azogruppe gebunden):-
- (i) eine Gruppe der Formel,
worin
- a) m für 1 steht und die Sulfogruppen sich in den Stellungen 3,6; 3,8 oder 4,6; insbesondere in den Stellungen 3,8 befinden;
- b) m für 2 steht und die Sulfogruppen sich in den Stellungen 3,6,8 befinden.
- (ii) eine Gruppe der Formel,
worin
- a) m + n für 2 steht und die Sulfogruppen sich in den Stellungen 3,6 oder 6,8 befinden,
- b) m + n für 3 steht und die Sulfogruppen sich in den Stellungen 3,6,8 befinden.
Liegt ein Verbindungsgemisch vor, so handelt es sich bevorzugt um ein
Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel I, die sich bezüglich
Anzahl und/oder Stellung der Sulfogruppen in der naphtholischen
Kupplungskomponente unterscheiden. Bevorzugt ist dabei ein Gemisch aus
einer Verbindung der Formel I, enthaltend als naphtholische Kupplungskomponente
eine Gruppe (ia), zusammen mit einer Verbindung der Formel
I, enthaltend als naphtholische Kupplungskomponente eine Gruppe (iia),
im Gewichtsverhältnis 85 : 15 bis 15 : 85.
R1 als Alkyl steht bevorzugt für Methyl oder Aethyl, insbesondere für
Methyl. R1 als substituiertes Alkyl bedeutet vorzugsweise 2-Hydroxyäthyl.
R2 als Alkyl bedeutet bevorzugt eine unsubstituierte C1-8Alkylgruppe.
Als hydroxysubstituiertes Alkyl enthält es bevorzugt 2-4 C-Atome und
ist weiter bevorzugt monohydroxysubstituiert; insbesondere bevorzugt
bedeutet es 2-Hydroxyäthyl.
Eine monosubstituierte Alkylgruppe als R2 enthält bevorzugt 1-4 C-Atome,
weiter bevorzugt ist sie unverzweigt; als Substituent bevorzugt
ist Chlor, Cyan, Methoxy, Aethoxy, -COCH3, -COOC1-2Alkyl, -SO3H oder
-OSO3H; davon weiter bevorzugt ist Methoxy, -SO3H oder -OSO3H;
insbesondere bevorzugt handelt es sich umendständiges Methoxy an
einer linearen C2-3Alkylgruppe.
In R2 als substituierte Phenyl- oder Phenylalkylgruppe trägt der Phenylring bevorzugt eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Chlor, Methyl, Aethyl, Methoxy, Aethoxy, Acetylamino, -SO3H, -SO2NH2 und -SO2C1-2Alkyl; weiter bevorzugt trägt er eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy und Sulfo. Insbesondere bevorzugt ist der Phenylring durch einen oder zwei Substituenten aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiert.
R2 als Cycloalkyl bedeutet bevorzugt Cyclohexyl, das unsubstituiert oder durch bis zu drei Methylgruppen substituiert ist.
In R2 als substituierte Phenyl- oder Phenylalkylgruppe trägt der Phenylring bevorzugt eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Chlor, Methyl, Aethyl, Methoxy, Aethoxy, Acetylamino, -SO3H, -SO2NH2 und -SO2C1-2Alkyl; weiter bevorzugt trägt er eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy und Sulfo. Insbesondere bevorzugt ist der Phenylring durch einen oder zwei Substituenten aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiert.
R2 als Cycloalkyl bedeutet bevorzugt Cyclohexyl, das unsubstituiert oder durch bis zu drei Methylgruppen substituiert ist.
Bildet R2 zusammen mit R1 und dem N-Atom, an das R1 und R2 gebunden
sind, einen heterocyclischen Ring, so stellt dieser vorzugsweise einen
Piperidin-, Morpholin-, Piperazin- oder N-Methylpiperazin-Ring dar;
insbesondere einen Morpholinring.
R1 steht bevorzugt für R1a als Wasserstoff, Methyl, Aethyl oder
2-Hydroxyäthyl; insbesondere bevorzugt steht R1 für R1b als Wasserstoff
oder 2-Hydroxyäthyl.
R3 steht für R3a als C1-2Alkyl, 2-Hydroxyäthyl oder
-COC1-2Alkyl; weiter bevorzugt für R3b als C1-2Alkyl; insbesondere
steht R3 für Methyl.
R4 steht bevorzugt für R4a als Hydroxy, Amino oder C1-2Alkyl; insbesondere
bevorzugt bedeutet R4 Hydroxy.
R2 steht bevorzugt für R2a als C1-8Alkyl, durch eine oder zwei Hydroxygruppen
substituiertes C2-4Alkyl; durch Methoxy, -SO3H oder -OSO3H
monosubstituiertes C1-4Alkyl; Phenyl oder Phenyl-C1-2alkyl, deren
Phenylring unsubstituiert oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
Chlor, C1-2Alkyl, C1-2Alkoxy und Sulfo substituiert ist; oder R2a bildet
zusammen mit R1a und dem N-Atom, an das R1a und R2a gebunden sind,
einen Piperidin-, Morpholin-, Piperazin- oder N-Methylpiperazin-Ring;
mehr bevorzugt steht R2 für R2b als C1-8Alkyl, 2-Hydroxyäthyl,
-(CH2)-2-3OCH3, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
Methyl und Sulfo substituiertes Phenyl, oder R2b bildet zusammen mit
R1a und dem N-Atom, an das R1a und R2b gebunden sind, einen Morpholinring.
Insbesondere bevorzugt steht R2 für R2c als 2-Hydroxyäthyl,
-(CH2)2-3OCH3 oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Methyl
und Sulfo substituiertes Phenyl.
Die an den Triazinring gebundenen Gruppen X1 und X2 können gleich oder
verschieden sein. Sie stehen bevorzugt für X1a und X2a, die unabhängig
voneinander für die Gruppe -NR1aR2a stehen; weiter bevorzugt für X1b
und X2b, die unabhängig voneinander die Gruppe -NR1aR2b bedeuten; insbesondere
bevorzugt für X1c und X2c, die unabhängig voneinander für
die Gruppe -NR1bR2c stehen.
Liegen die Verbindungen der Formel I in Salzform vor, so stellt die
Beschaffenheit des den Sulfogruppen zugeordneten Kations keinen kritischen
Faktor dar, sondern es kann sich um ein beliebiges, in der
Chemie anionischer Direktfarbstoffe übliches nicht chromophores Kation
handeln vorausgesetzt, für die entsprechenden Salze ist die Bedingung
der Wasserlöslichkeit erfüllt. In einer Verbindung der Formel I können
die Kationen der Sulfogruppen gleich oder verschieden sein, d. h. die
Verbindung kann auch in gemischter Salzform vorliegen; vorzugsweise
sind die Kationen jedoch gleich.
Beispiele für geeignete Kationen sind Alkalimetallionen oder unsubstituierte
oder substituierte Ammoniumionen, wie beispielsweise Lithium,
Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium,
Triäthylammonium und Mono-, Di- und Triäthanolammonium.
Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetallionen und Ammonium, davon besonders
bevorzugt ist Natrium.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine
Verbindung der Formel II,
die als freie Säure oder in Salzform vorliegt,
worin W für Hydroxy oder Methoxy steht,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II
durch Einwirkung eines Cu(II)-Salzes in den 1 : 1-Kupferkomplex überführt.
worin W für Hydroxy oder Methoxy steht,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II
durch Einwirkung eines Cu(II)-Salzes in den 1 : 1-Kupferkomplex überführt.
Die 1 : 1-Metallisierung wird nach an sich bekannten Methoden durchgeführt.
Zweckmässig geht man von der entsprechenden phenolischen Verbindung
(W = Hydroxy) aus, deren Kupferung bevorzugt zwischen Raumtemperatur
und 50°C bei schwach saurem pH mit den üblicherweise verwendeten
Cu(II)-Salzen erfolgt. In Hinblick auf die Zugänglichkeit des
Ausgangsmaterials, d. h. auf die Tetrazokomponente in einer Verbindung
der Formel II, worin W für Methoxy steht, ist jedoch die entmethylierende
Kupferung bevorzugt, die vorzugsweise in schwach saurem bis neutralem
pH-Bereich bei erhöhter bis Kochtemperatur in Gegenwart von
CU(II)-Salzen durchgeführt wird.
Die Isolierung der Verbindungen der Formel I kann in an sich bekannter
Weise erfolgen; z. B. können die Verbindungen durch übliches Aussalzen
beispielsweise mit Alkalimetallsalz aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden,
abfiltriert und im Vakuum bei erhöhter Temperatur getrocknet
werden.
In Abhängigkeit von den Reaktions- und Isolierungsbedingungen wird
ein Verbindung der Formel I als freie Säure oder bevorzugt in Salzform
oder als gemischtes Salz erhalten und enthält dann beispielsweise
eines oder mehrere der oben genannten Kationen. Salze oder gemischte
Salze können aber auch ausgehend von der freien Säure auf an sich
übliche Weise hergestellt werden und umgekehrt oder es kann auch eine
an sich übliche Umsalzung vorgenommen werden.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II können analog zu an sich bekannten
Verfahren erhalten werden, indem man beispielsweise die
Diaminmittelkomponente tetrazotiert und nacheinander zuerst einseitig,
dann auf der anderen Seite mit den entsprechenden Kupplungskomponenten
umsetzt, wobei für die zweite Kupplung bevorzugt das bereits mit
Cyanurchlorid umgesetzte Aminonaphthol verwendet wird. Der Austausch
der Chloratome gegen Aminogruppen kann im Prinzip vor oder auch nach
der Kupplung erfolgen.
Diazotierungs- und Kupplungsreaktionen werden analog zu an sich üblichen
Methoden durchgeführt. Der Ersatz der Chloratome im Cyanurchlorid
durch stufenweise Kondensationsschritte erfolgt unter Bedingungen, die
üblicherweise beim stufenweisen Ersatz der Chloratome am Triazinring
angewendet werden.
Die Verbindungen der Formel I, bevorzugt in Form ihrer Salze, sowie
Gemische davon finden Verwendung zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen-
oder stickstoffhaltigen organischen Substraten. Bevorzugte
Substrate sind Papier, Leder oder Textilien, die aus Cellulosefasern
bestehen oder diese enthalten, z. B. Baumwolle. Meist bevorzugte Substrate
sind Baumwolle oder regenerierte Cellulose, vor allem Baumwolle,
die gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Textilfasern zur Anwendung
gelangen.
Die erfindungsgemässen Verbindungen sind aufgrund ihrer hohen Substantivität
als Direktfarbstoffe sehr gut geeignet. Als Färbe- und Druckverfahren
werden die applikationstechnisch üblichen Verfahren eingesetzt.
Das Färben von natürlicher und regenerierter Cellulose wie
Baumwolle erfolgt vorzugsweise nach dem gebräuchlichen Ausziehverfahren
bei Färbetemperaturen von 50-100°C. Kontinuierliche Färbeverfahren
sind ebenso anwendbar wie das Kaltaufdockverfahren, das Pad-Steam-,
Pad-Roll- oder Pad-Dry-Verfahren.
Die Verbindungen der Formel I zeichnen sich durch hohe Farbstärke aus
und ergeben gute Auszieh- bzw. Fixierwerte. Sie sind auch als Kombinationselement
beim Färben mit im färberischen Verhalten gleichartigen
Farbstoffen geeignet; die mit diesen Farbstoffkombinationen erhaltenen
Färbungen zeigen gute Echtheiten.
Generell zeigen die Färbungen und Drucke auf den genannten Substraten
gute Nassechtheiten (wie Wasser-, Wasch- oder Schweissechtheit) und
gute Lichtechtheit. Weiterhin sind die gute Peroxid-, Perborat- und
Chlorechtheit zu erwähnen.
Die Nassechtheitseigenschaften der erhaltenen Direktfärbungen und
Drucke auf hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Textilfasern,
vorzugsweise auf cellulosehaltigen Textilmaterialien und insbesondere
auf Baumwolle, können erfindungsgemäss durch eine spezielle
Nachbehandlung mit einer polymeren, polybasischen Aminoverbindung (A)
noch verbessert werden. Die Nachbehandlung mit der Verbindung (A) erfolgt
zweckmässig im pH-Bereich 7-14. Insbesondere erhält man durch
diese Nachbehandlung verbesserte Waschechtheitseigenschaften, deren
Qualitätsniveau auch bei wiederholten 60°C-Wäschen keine Minderung
erfährt.
Als polymere, polybasische Aminoverbindung (A) wird bevorzugt die Verbindung
(A1) verwendet, welche das Umsetzungsprodukt
- (a) eines monofunktionellen oder polyfunktionellen Amins mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären und/oder tertiären Aminogruppen mit
- (b) Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanid, in welchem bis zu 50 Molprozent an Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanid durch eine Dicarbonsäure oder einen Mono- oder Diester davon ersetzt sein können, darstellt;
wobei die Umsetzung zur Verbindung (A1) ohne, aber auch in Gegenwart
eines Katalysators (z. B. Metallsalze wie insbesondere Zinkchlorid)
durchgeführt werden kann und das Umsetzungsprodukt mindestens ein
freies an ein N-Atom gebundenes Wasserstoffatom aufweist.
Die Verbindungen (A1) sind bekannt; sie können beispielsweise gemäss
der in GB-PS 6 57 753, US-PS 26 49 354 und US-PS 44 10 652 beschriebenen
Methode, wobei ohne Katalysator gearbeitet wird, hergestellt werden.
Die Herstellung von (A1) unter Verwendung eines Katalysators ist in
der DE-OS 35 25 104 ausführlich beschrieben.
Insbesondere bevorzugt als Verbindungen (A1) sind die Umsetzungsprodukte
von Dicyandiamid mit Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin,
hergestellt mit oder ohne Katalysator.
Bevorzugt als Verbindungen (A) sind auch die folgenden Verbindungen
(A2), (A3) und (A4); sie stellen das Umsetzungsprodukt aus (A1) mit
- (c) einer N-Methylolverbindung eines Harnstoffs, Melamins, Guanamins, Triazinons, Urons, Urethans oder Säureamids / Produkte (A2), oder mit
- (d) einem Epihalogenhydrin oder einer Vorstufe davon / Produkte (A3), oder mit
- (e) Formaldehyd oder einer Formaldehyd freisetzenden Verbindung / Produkte (A4)
dar bzw. Umsetzungsprodukte aus (A1) mit (d) + (c) oder mit (e) + (c),
wobei im Falle, dass als Reaktionsteilnehmer eine N-Methylolverbindung
eingesetzt wird, in Gegenwart eines Katalysators, der die Vernetzung
der N-Methylolverbindung beeinflusst, gearbeitet werden kann.
Die Herstellung der Produkte (A2) ist in der US-PS 44 10 652 eingehend
beschrieben; die Herstellung der Produkte (A3) wie auch (A4) wird in
der DE-OS 32 16 913 beschrieben.
Bevorzugte Verbindungen (A) sind weiterhin auch die Verbindungen (A5)
und (A6). Verbindungen (A5) sind Umsetzungsprodukte aus (A1) mit einer
organischen Verbindung, die mindestens zwei während der Reaktion mit
(A1) als Anion abspaltbare Gruppen enthält.
Verbindungen (A6) stellen Umsetzungsprodukte von Epihalogenhydrin oder
einer Vorstufe davon mit Polyalkylen-polyaminen (C) dar. Bevorzugte
Verbindungen (A6) sind die Umsetzungsprodukte von 1,5-2,5 Mol Epichlorhydrin
mit 1 Mol eines Polyalkylen-polyamins (C) entsprechend der
Formel,
worin q eine Zahl von 1 bis 5;
jedes R10, unabhängig voneinander, C2-4Alkylen und
jedes R11, unabhängig voneinander, Phenyl, C1-4Alkyl oder durch Hydroxy, C1-4Alkoxy, Halogen oder Phenyl substituiertes C1-4Alkyl
bedeuten.
jedes R10, unabhängig voneinander, C2-4Alkylen und
jedes R11, unabhängig voneinander, Phenyl, C1-4Alkyl oder durch Hydroxy, C1-4Alkoxy, Halogen oder Phenyl substituiertes C1-4Alkyl
bedeuten.
Die Herstellung der Produkte (A5) und (A6) ist in der DE-OS 34 46 284
beschrieben.
Die Nachbehandlung der gefärbten oder bedruckten Substrate mit der
Verbindung (A) wird vorzugsweise bei pH 8-12, insbesondere bei pH
10-11 durchgeführt. Als Auftragsverfahren sind Foulardieren, Sprühen,
Pflatschen usw. sowie vorteilhaft das Ausziehverfahren geeignet.
Ueblicherweise wird die Nachbehandlung bei 20°-190°C, vorteilhaft bei
30-70°C, während 3 bis 60 Minuten und vorteilhaft während 5-20 Minuten
durchgeführt, bevorzugt in Anwesenheit von 5-10 g/l eines Elektrolyten,
wie beispielsweise Natriumchlorid oder Natriumsulfat. Die zu verwendende
Menge an Verbindung (A) hängt von der Farbtiefe des gefärbten
Substrates ab; im allgemeinen ist die Anwendung von 0,1 bis 6%, bevorzugt
1-2% der Verbindung (A) bezogen auf das Trockengewicht des Substrates
angebracht. Der pH der wässrigen Nachbehandlungsflotte kann
durch Zusatz von Alkalimetallcarbonat oder -hydroxid, bevorzugt mit
Natrium- oder Kaliumcarbonat oder -hydroxid eingestellt werden. Das
Flottenverhältnis ist 1 : 2 bis 1 : 50, gegebenenfalls kann das gefärbte
oder bedruckte Substrat vor der Nachbehandlung auch zwischengetrocknet
werden.
Bei einem bevorzugten Nachbehandlungsverfahren wird das gefärbte oder
bedruckte Substrat bei Raumtemperatur dem Fixierbad, das die erforderliche
Menge an Verbindung (A) sowie 5-10 g/l Elektrolyt enthält, zugesetzt
und der pH mit Natriumcarbonat auf 10-11 eingestellt. Innerhalb
von 10 Minuten wird die Badtemperatur auf 60°C erhöht und das Substrat
bei dieser Temperatur 20 Minuten lang behandelt. Abschliessend wird
das nachbehandelte Substrat gespült, gegebenenfalls neutralisiert und
getrocknet.
Die erfindungsgemäss nachbehandelten Färbungen und Drucke zeigen
gegenüber einer unbehandelten Färbung verbesserte Nassechtheitseigenschaften.
In den folgenden Beispielen, welche die Erfindungsgegenstände illustrieren,
bedeuten Teile Gewichts- bzw. Volumteile und Prozente Gewichts-
bzw. Volumprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
- a) 1. Kupplungskomponente
16,6 Teile (0,051 Mol) 1-hydroxy-8-sulfonaphthalin-3-monosulfon- saures Natrium werden bei Raumtemperatur in 130 Teilen Wasser gelöst. - b) 2. Kupplungskomponente
7,3 Teile (0,12 Mol) Monoäthanolamin werden in 12 Teilen Wasser und 12 Teilen Eis angerührt. Durch langsamen Zusatz von 14 Teilen 30%iger Salzsäure wird der pH allmählich auf 3-4 gestellt, sodann werden 11,1 Teile (0,06 Mol) Cyanurchlorid zugefügt. Es wird bei ansteigender Temperatur (bis max. 30°) und unter Zusetzen von 30%iger Natronlauge bei pH 5,5 während ca. drei Stunden gerührt, solange bis 17 Teile 30%ige Natronlauge verbraucht sind. Anschliessend wird mit 30%iger Natronlauge auf pH 9 gestellt und unter Zusatz von weiterer Natronlauge bei pH 9 und 25-30° ca. drei Stunden verrührt, bis 17 Teile 30%ige Natronlauge verbraucht sind. In das Reaktionsgemisch werden 13,2 Teile (0,055 Mol) 2-Amino-5- hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure eingestreut und während ca. drei Stunden bei 80-90° und pH 2,2-2,5 unter Verbrauch von 4 Teilen 30%iger Natronlauge verrührt. Die erhaltene Suspension lässt man dann abkühlen und stellt auf pH 7. - c) 12,2 Teile (0,05 Mol) 4,4′-Diamino-3,3′-dimethoxy-1,1′-diphenyl als Hydrochlorid werden in 10 Teilen Wasser und 17 Teilen 30%iger Salzsäure angerührt. Bei schwacher Aussenkühlung lässt man innerhalb von 20 Minuten 7,2 Teile Natriumnitrit in 25 Teilen Wasser bei 12-15° zutropfen. Bei dieser Temperatur wird noch ca. 40 Minuten nachgerührt, wobei sich eine klare gelbe Lösung bildet. Ein evtl. Ueberschuss an Nitrit wird mit wenig Sulfaminsäure zerstört.
- d1) Die Temperatur der so hergestellten Tetrazolösung wird durch Kühlung mit einem Eisbad sowie durch zusätzlichen Eiseinwurf (ca. 50 Teile) auf 0° gestellt. Den pH der Lösung erhöht man durch Einstreuen von 3 Teilen Natriumbicarbonat auf 7. Innerhalb von etwa 20 Minuten wird die unter a) hergestellte Lösung der 1. Kupplungskomponente zugetropft, die Temperatur muss unter 3° gehalten werden. Es werden langsam 4 Teile Soda in 20 Teilen Wasser zugetropft, zunächst bis ein pH von 8,7 erreicht ist und dann zur Einhaltung dieses pH-Wertes, bis die einseitige Kupplung beendet ist. Bis zum Ende der Kupplungsreaktion, die ca. 50 Minuten dauert, soll ein schwacher Ueberschuss an Kupplungskomponente nachweisbar sein. Die Temperatur darf bis 6° ansteigen.
- d2) Zu diesem Gemisch pumpt man innerhalb von etwa 10 Minuten die unter b) hergestellte Suspension der 2. Kupplungskomponente. Dabei wird der pH mit 30%iger Natronlauge bei 9,5-10 gehalten, die Temperatur liegt im Bereich von 6-15°. Es wird eine bis zwei Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt, dann wird langsam auf 50° erwärmt. Man lässt weitere zwei Stunden bei 50° nachrühren. Während des gesamten Rührvorganges wird der pH stets bei 9,5-10 gehalten, insgesamt wird ein Verbrauch von ca. 13 Teilen 30%iger Natronlauge registriert.
- e) Zu dem erhaltenen Reaktionsgemisch werden für die abschliessende Kupferung 35 Teile Diäthanolamin sowie 32,5 Teile CuSO4·5H2O in 50 Teilen Wasser und 45 Teilen 25%iger Ammoniaklösung zugesetzt. Man lässt 10-15 Stunden bei 90-95° reagieren. Der Farbstoff geht dabei in Lösung. Zur Isolierung wird die Lösung von 90-95° mit 130 Teilen Natriumchlorid versetzt, anschliessend wird abgekühlt und bei 40° filtriert. Der Rückstand wird mit Natriumchloridlösung (75 Teile in 500 Teilen Wasser) gewaschen und der Filterkuchen bei 100° im Vakuum getrocknet.
Man erhält den Farbstoff der obigen Formel als dunkelblaues Pulver,
das Baumwolle in marineblauen Tönen färbt. Die Färbungen zeigen gute
Eigenschaften hinsichtlich Licht- und Nassechtheiten.
In den folgenden Vorschriften sind die Anwendung der erfindungsgemässen
Verbindungen sowie die Nachbehandlung der resultierenden Färbungen
mit einer polymeren, polybasischen Verbindung (A) illustriert. Als
Fixiermittel geeignete polymere, polybasische Aminoverbindungen (A)
sind die folgenden:
- (Aa1) Das Produkt aus Beispiel 1, Schritte 1 und 2, der DE-OS 31 05 897.
- (Aa2) Das Produkt aus Beispiel 1 der DE-OS 35 25 104.
- (Aa3) Das Produkt aus Beispiel 1 der US-PS 44 10 652.
- (Aa4) Das Produkt aus Beispiel 8 der DE-OS 35 25 104.
- (Aa5) Das Produkt aus Beispiel 1 der DE-OS 32 16 913.
0,5 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 werden in 200 Teilen entmineralisiertem
Wasser gelöst. Dem Färbebad von 50-60° werden 10 Teile
Baumwolle-Cretonne (gebleicht) zugefügt, die Temperatur wird innerhalb
von 30 Minuten auf 98° erhöht. Es werden dann zunächst 1 Teil und nach
10 Minuten weitere 2 Teile Glaubersalz (calc.) zugesetzt, worauf die
Färbetemperatur noch 35 Minuten bei 98° gehalten wird. Anschliessend
wird in 15 Minuten auf 80° abgekühlt. Während des gesamten Färbevorgangs
wird das aus der Färbeflotte verdampfte Wasser kontinuierlich
durch entmineralisiertes Wasser von 98° ersetzt. Die Färbung wird 5
Minuten in fliessendem kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei
80° getrocknet. Die erhaltene Baumwollfärbung ist marineblau.
100 Teile Baumwollgewebe (gebleicht) werden mit 3 Teilen des Farbstoffes
aus Beispiel 1 nach konventioneller Methode, z. B. gemäss Vorschrift
I, gefärbt. Das gefärbte Substrat wird dann ohne Zwischentrocknen
während 20 Minuten bei 60° in einem wässrigen Bad (Flottenverhältnis
1 : 20), das 2 Teile der polymeren Verbindung (Aa1) enthält
sowie 6 g/l Natriumcarbonat, um den pH auf 11 einzustellen, nachbehandelt.
Abschliessend wird das Substrat mit kaltem Wasser gespült und
getrocknet.
Die so nachbehandelte marineblaue Baumwollfärbung zeigt eine hohe
Waschechtheit, sie ist auch gegenüber einer Kochwäsche beständig.
Ersetzt man in der Vorschrift II das Produkt (Aa1) durch entsprechende
Mengen an Produkt (Aa2) bis (Aa5), so erhält man ähnlich gute Resultate;
die nachbehandelten Baumwollfärbungen widerstehen aufgrund ihrer
guten Waschechtheit wiederholten Waschoperationen.
Gemäss der in Beispiel 1 beschriebenen Methode können unter Einsatz
entsprechender Ausgangsmaterialien weitere Verbindungen der Formel I
oder Gemische davon hergestellt werden. Diese Verbindungen entsprechen
der Formel (B),
worin die Symbole in der folgenden Tabelle definiert sind. In dieser
Tabelle werden für die zu variierende Kupplungskomponente K die Symbole
K1 bis K7 verwendet.
K1 bis K7 stehen für die folgenden Gruppen (worin das mit * bezeichnete
C-Atom an die Azogruppe gebunden ist):
Mit den Farbstoffen bzw. Farbstoffgemischen erhält man auf Baumwolle
marineblaue Färbungen; diese Baumwollfärbungen zeigen hinsichtlich
Licht- und Nassechtheiten ein gutes Echtheitsniveau.
<vz3
Die Farbstoffe bzw. Farbstoffgemische gemäss den Beispielen 1 bis 49
werden als Natriumsalze erhalten. Sie können in Abhängigkeit von den
gewählten Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen oder auch durch nachträgliche
Massnahmen in an sich bekannter Weise in Form der freien
Säure oder in einer anderen Salzform, beispielsweise mit einem in der
Beschreibung weiter angeführten Kation, hergestellt werden. Möglich
ist auch die Herstellung gemischter Salzformen.
Die Farbstoffe der Beispiele 2-49 können analog der Anwendungsvorschrift
I und Nachbehandlung gemäss der Anwendungsvorschrift II appliziert
werden, wobei Baumwollfärbungen mit verbesserten Waschechtheiten
resultieren.
Claims (14)
1. Verbindungen der Formel I
oder ein Salz davon, worin
m für 1 oder 2,
n für 0 oder 1 und
m + n für 2 oder 3 stehen,
die Azogruppe sich in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die Gruppe -O- dazu orthoständig ist in 2- oder 1-Stellung des Naphthylrestes;
X1 und X2, unabhängig voneinander, für die Gruppe-NR1R2,R 1 für Wasserstoff, C1-4Alkyl oder durch Hydroxy oder C1-4Alkoxy substituiertes C2-4Alkyl,
R2 für Wasserstoff, C1-10Alkyl, durch eine oder zwei Hydroxygruppen substituiertes C2-8Alkyl; durch Halogen, Cyan, -OR3, -COC1-4 Alkyl, -COOC1-4Alkyl, -SO3H oder -OSO3H monosubstituiertes C1-6- Alkyl; Phenyl oder Phenyl-C1-4alkyl, deren Phenylring unsubstituiert oder substituiert ist durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, Acetylamino und -SO2R4; oder C5-6Cycloalkyl, das durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert sein kann, stehen oder R2 zusammen mit R1 und dem N-Atom, an das R1 und R2 gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten Ring bildet, der ein bis drei Heteroatome aus der Reihe N, O und S einschliesst und der unsubstituiert oder durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert ist,
R3 für C1-4Alkyl, C2-4Hydroxyalkyl oder -COC1-4Alkyl und
R4 für Hydroxy, Amino, C1-4Alkyl oder Phenyl stehen,
oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel I, die als freie Säure oder in Salzform vorliegen.
m für 1 oder 2,
n für 0 oder 1 und
m + n für 2 oder 3 stehen,
die Azogruppe sich in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die Gruppe -O- dazu orthoständig ist in 2- oder 1-Stellung des Naphthylrestes;
X1 und X2, unabhängig voneinander, für die Gruppe-NR1R2,R 1 für Wasserstoff, C1-4Alkyl oder durch Hydroxy oder C1-4Alkoxy substituiertes C2-4Alkyl,
R2 für Wasserstoff, C1-10Alkyl, durch eine oder zwei Hydroxygruppen substituiertes C2-8Alkyl; durch Halogen, Cyan, -OR3, -COC1-4 Alkyl, -COOC1-4Alkyl, -SO3H oder -OSO3H monosubstituiertes C1-6- Alkyl; Phenyl oder Phenyl-C1-4alkyl, deren Phenylring unsubstituiert oder substituiert ist durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, Acetylamino und -SO2R4; oder C5-6Cycloalkyl, das durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert sein kann, stehen oder R2 zusammen mit R1 und dem N-Atom, an das R1 und R2 gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten Ring bildet, der ein bis drei Heteroatome aus der Reihe N, O und S einschliesst und der unsubstituiert oder durch eine bis drei C1-4Alkylgruppen substituiert ist,
R3 für C1-4Alkyl, C2-4Hydroxyalkyl oder -COC1-4Alkyl und
R4 für Hydroxy, Amino, C1-4Alkyl oder Phenyl stehen,
oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel I, die als freie Säure oder in Salzform vorliegen.
2. Verbindungen gemäss Anspruch 1, für welche der Naphtholrest
der Gruppe (ia)
entspricht, worin das mit * markierte C-Atom an die Azogruppe gebunden
ist, m für 1 und die Sulfogruppen sich in den Stellungen 3,6;
3,8 oder 4,6 befinden.
3. Verbindungen gemäss Anspruch 2, worin die Sulfogruppen in
der Gruppe (ia) sich in 3,8-Stellung befinden.
4. Ein Gemisch von Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1,
bestehend aus einer Verbindung der Formel I, welche die Gruppe (ia)
enthält, worin das mit * markierte C-Atom an die Azogruppen gebunden
ist, m für 1 steht und die Sulfogruppen sich in 3,6-, 3,8- oder 4,6-
Stellung befinden,
und einer Verbindung der Formel I, welche die Gruppe (iia) enthält, worin das mit * markierte C-Atom an die Azogruppe gebunden ist, m + n für 2 stehen und die Sulfogruppen sich in 3,6- oder 6,8- Stellung befinden,
wobei diese Verbindungen im Gewichtsverhältnis 85 : 15 bis 15 : 85 vorliegen.
und einer Verbindung der Formel I, welche die Gruppe (iia) enthält, worin das mit * markierte C-Atom an die Azogruppe gebunden ist, m + n für 2 stehen und die Sulfogruppen sich in 3,6- oder 6,8- Stellung befinden,
wobei diese Verbindungen im Gewichtsverhältnis 85 : 15 bis 15 : 85 vorliegen.
5. Verbindungen oder Gemische davon gemäss einem der Ansprüche
1-4, worin X1 und X2 gleich oder verschieden sind und für X1b und X2b
stehen, wobei jedes X1b und X2b unabhängig voneinander für -NR1aR2b
steht mit
R1a in der Bedeutung Wasserstoff, Methyl, Aethyl oder 2-Hydroxyäthyl und
R2b in der Bedeutung C1Alkyl, 2-Hydroxyäthyl, -(CH2)2-3OCH3, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiertes Phenyl, oder R2b bildet zusammen mit R1a und dem N-Atom, an das R1a und R2b gebunden sind, einen Morpholinring.
R1a in der Bedeutung Wasserstoff, Methyl, Aethyl oder 2-Hydroxyäthyl und
R2b in der Bedeutung C1Alkyl, 2-Hydroxyäthyl, -(CH2)2-3OCH3, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiertes Phenyl, oder R2b bildet zusammen mit R1a und dem N-Atom, an das R1a und R2b gebunden sind, einen Morpholinring.
6. Verbindungen oder Gemische davon gemäss Anspruch 5, worin X1
und X2 für X1c und X2c stehen, wobei jedes X1c und X2c unabhängig voneinander
für -NR1bR2c steht mit
R1b in der Bedeutung Wasserstoff oder 2-Hydroxyäthyl, und
R2c in der Bedeutung 2-Hydroxyäthyl, -(CH2)2-3OCH3 oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiertes Phenyl.
R1b in der Bedeutung Wasserstoff oder 2-Hydroxyäthyl, und
R2c in der Bedeutung 2-Hydroxyäthyl, -(CH2)2-3OCH3 oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Methyl und Sulfo substituiertes Phenyl.
7. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, definiert
in Anspruch 1, oder Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet,
dass man eine Verbindung der Formel II,
die als freie Säure oder in Salzform vorliegt,
worin W für Hydroxy oder Methoxy steht,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II durch Einwirkung eines Cu(II)-Salzes in den 1 : 1-Kupferkomplex überführt.
worin W für Hydroxy oder Methoxy steht,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II durch Einwirkung eines Cu(II)-Salzes in den 1 : 1-Kupferkomplex überführt.
8. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder
stickstoffhaltigen organischen Substraten oder Gemischen solcher Substrate,
dadurch gekennzeichnet, dass man mit einer Verbindung der
Formel I oder Gemischen davon, gemäss einem der Ansprüche 1-6, färbt
oder bedruckt.
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, wobei als Substrate Textilmaterialien,
die aus Cellulosefasern bestehen oder diese enthalten, eingesetzt
werden.
10. Verfahren gemäss Anspruch 8, wobei als Substrate Baumwolle
allein oder im Gemisch mit anderen geeigneten Textilfasern eingesetzt
werden.
11. Die gemäss den Ansprüchen 8-10 gefärbten oder bedruckten
Substrate.
12. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder
stickstoffhaltigen Textilfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man
hierzu eine Verbindung der Formel I oder Gemische davon, gemäss einem
der Ansprüche 1-6, einsetzt und die erhaltenen Färbungen oder Drucke
mit einer polymeren, polybasischen Aminoverbindung (A) bei pH 7-14
nachbehandelt.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die zur Nachbehandlung verwendete polymere, polybasische Aminoverbindung
(A) das Reaktionsprodukt aus Dicyandiamid mit Diäthylentriamin
oder Triäthylentetramin darstellt, bei dessen Herstellung gegebenenfalls
ein Katalysator eingesetzt wird.
14. Die gemäss Anspruch 12 oder 13 gefärbten oder bedruckten und
nachbehandelten Substrate.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711804 DE3711804A1 (de) | 1986-04-17 | 1987-04-08 | Metallisierte disazoverbindungen, ihr einsatz als direktfarbstoffe und nachbehandlung der faerbungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3612952 | 1986-04-17 | ||
DE19873711804 DE3711804A1 (de) | 1986-04-17 | 1987-04-08 | Metallisierte disazoverbindungen, ihr einsatz als direktfarbstoffe und nachbehandlung der faerbungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711804A1 true DE3711804A1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=25842968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873711804 Withdrawn DE3711804A1 (de) | 1986-04-17 | 1987-04-08 | Metallisierte disazoverbindungen, ihr einsatz als direktfarbstoffe und nachbehandlung der faerbungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3711804A1 (de) |
-
1987
- 1987-04-08 DE DE19873711804 patent/DE3711804A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |