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Reibungskupplung. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Reibungskupplung,
bei welcher die Kupplungsteile durch hydraulischen Druck gegeneinander Oder gegen
meist drehbare Hilfskörper oder Zwischenwände gepreßt werden. Die einzelnen Teile
der Kupplung sind hierbei derart angeordnet, daß eine unter veränderlichem Druck
stehende Flüssigkeit o. dgl. unmittelbar auf einen oder mehrere mit den Kupplungskörpern
in Verbindung stehende Druckräume wirkt, um die Kupplungsflächen aneinanderzupressen.
Dichtungsflächen an den Kupplungskörpern teilen die Kupplung in Räume verschiedenen
Druckes. Derartige Reibungskupplungen haben u. a. den Vorteil, daß sie weit höhere
Kupplungsdrücke anzuwenden ermöglichen, wodurch die Abmessungen der Kupplung wesentlich
verkleinert werden können, und 'ferner, daß das Ein- und Ausschalten der Kupplung
sehr einfach und von einer beliebigen Stelle aus erfolgen kann. Die Anordnung der
Kupplung wird sehr einfach, und ihre Benutzung ist gegenüber den bisher gebräuchlichen
Reibungskupplungen sehr betriebssicher und sehr fein regulierbar, wenn gemäß der
Erfindung der hydraulische Druck, welcher die Kupplungsteile im Betriebe gegeneinander
gepreßt hält, durch Viskositätswirkung, z. B. flüssiger oder halbfester Substanzen
wie Öl oder Fett, in der Kupplung selbst zwischen sich drehenden und stillstehenden
Teilen oder auch sich relativ zueinander drehenden Teilen erzeugt wird. Zweckmäßig
erfolgt hierbei die Druckerzeugung in der viskosen Flüssigkeit mittels feiner Schraubennuten,
die an beliebigen geeigneten Stellen der sich gegeneinander bewegenden Teile der
Kupplung eingeschnitten sind. Die feinen Schraubennuten können demgemäß an den eigentlichen
Kupplungskörpern selbst oder zwischen diesen bzw. der Welle und den Gehäusewänden
oder auch an den Zwischenkörpern angeordnet sein. Eine weitgehende Vereinfachung
und
Verbesserung liegt in der Verwendung der druckerzeugenden Gewinde als Dichtung.
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Das Ein- und Ausschalten der Kupplung erfolgt gemäß der Erfindung
zweckmäßig durch Leitungen, welche Stellen verschiedenen Drucks in der Kupplung
miteinander in Verbindung zu setzen gestatten. Die Anordnung eines zweckmäßig umgreifenden
Zwischenkörpers zwischen den eigentlichen Kupplungskörpern oder auch die Vereinigung
mehrerer entsprechend, z. B. entgegengesetzt, schaltbarer Schraubennutenpumpen gestattet
auch, das Arbeiten der Kupplung unabhängig von der Drehrichtung zu machen und die
Kupplung rasch zu lösen.
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Die Beschreibung der Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnung
erfolgen, die einige der sehr zahlreichen möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
als Beispiel veranschaulicht.
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In ein Gehäuse a sind von entgegengesetzten Seiten die beiden zu kuppelnden
Wellen b und c eingeführt, die achsial etwas gegeneinander beweglich sind. Auf den
Wellenenden sitzen die eigentlichen, beispielsweise scheibenförmigen Kupplungskörper
b1 und cl. An ihrem Umfange b2 bzw. c2 sind diese Körper gegen das Gehäuse a abgedichtet.
Es ist auf diese Weise möglich, daß die innerhalb des Gehäuses a bzw., zwischen
den Kupplungskörpern b1 und cl gelegenen Räume d, e und auch f verschiedene
Drücke besitzen.
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Soll nun das Kuppeln der beiden Wellen b und c erfolgen, so wird beispielsweise
der Raum d oder auch die beiden Räume d und e unter Flüssigkeitsdruck
gesetzt. Dieser Druck treibt alsdann die Kupplungsscheibe b1 gegen die Scheibe cl
oder auch beide Scheiben gegeneinander, so daß die treibende Welle b die Welle c
mitnimmt. Hört der Flüssigkeitsdruck im Kupplungsgehäuse auf, so löst sich sogleich
die Kupplung. Wird nur der eine Raum, z. B. d, unter Druck gesetzt, so ist es möglich,
neben dem Einkuppeln auch noch einen Achsialdruck zu erzeugen, der irgendeinen etwa
auf der Welle c lastenden Gegendruck aufzunehmen vermag. Dabei ist es gleichgültig,
ob der Achsialschub selbsttätig geregelt wird oder nicht. Werden dagegen beide Räume
c und d zugleich unter Druck gesetzt, so ist die Kupplung trotz der sehr großen
Drücke, die gemäß der Erfindung zum Anpressen der beiden Körper b1 und cl angewendet
werden können, in sich vollständig' entlastet.
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Sehr einfach gestaltet sich der Betrieb, wenn gemäß der Erfindung
der zum Kuppeln erforderliche Druck in der Kupplung selbst erzeugt wird. Dies erfolgt
am besten in der Weise, daß in das Innere der Kupplung eine viskose Flüssigkeit
geleitet wird, die mittels feiner Nuten, beispielsweise der Schraubengänge g, nach
Belieben unter Druck gesetzt wird. Die Schraubennuten g können an einer beliebigen
Berührungsstelle zwischen einem sich drehenden und einem stillstehenden Teil der
Kupplung, und zwar gleichfalls beliebig in einem der beiden oder auch beiden Teilen
angeordnet sein. Gemäß Abb. z trägt der Kupplungskörper b1 an seinem äußeren Umfange,
mit welchem er dicht in dem Gehäuse a umläuft, die Schraubennuten g. Die Verwendung
schraubenförmiger Nuten bringt zugleich den Vorteil mit sich, daß durch die Nuten
selbst eine einfache und doch sehr vollkommene Abdichtung zwischen den einzelnen,
unter verschiedenen Drücken stehenden Räumen der Kupplung erfolgt.
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Zweckmäßig wird nun der Raum d, in welchem der höhere Kupplungsdruck
erzeugt werden soll, in beliebiger Weise mit einer Stelle niedrigeren Drucks der
Kupplung verbunden. Dies kann durch eine Leitung i erfolgen, die aus dem Raum d
zur Anfangsstelle der Schraubennuten g, also zur Saugseite k dieser Nutenpumpe tührt.
Ein Drosselorgan il in der Leitung ermöglicht die Regelung des Druckes.
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Die Nuten g fördern nun beispielsweise aus einem Sammelraum l die
viskose Flüssigkeit, wie Öl o. dgl., in den Druckraum d. Ist das Drosselorgan il
vollständig geöffnet, so kann sich der durch die Pumpe erzeugte Druck ohne weiteres
wieder ausgleichen. Wird dagegen die Leitung i mehr und mehr gedrosselt, so tritt
zwischen dem Saugende der Pumpe und dem Druckraum d ein sich steigender Druckunterschied
auf, welcher die treibende Kupplungsscheibe b1 gegen die Scheibe cl preßt. Durch
Verstellen des Hahnes o. dgl. il kann demnach der Anpressungsdruck der Kupplung
in einfachster Weise geregelt und hierbei ein sehr sanftes Einkuppeln bewirkt werden.
Die Verbindungen können in den sich drehenden oder den feststehenden Teilen liegen
oder außerhalb des Gehäuses angeordnet sein.
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Zweckmäßig enthält die getriebene Scheibe cl Schraubennuten h, welche
in entgegengesetzter Richtung fördern, wie die Nuten g. In diesem Falle ist es zweckmäßig,
auch den Kupplungsraum e mittels einer regelbaren Leitung mit dem Saugende der Pumpe
h zu verbinden. Die Pumpe h der angetriebenen Welle c wird zu arbeiten beginnen,
sobald beim Einschalten der Kupplung die Scheibe cl von der treibenden Scheibe b1
mitgenommen wird.
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Die Durchtrittsstellen der Welle b und c durch das Gehäuse a müssen
abgedichtet sein, wenn die viskose Flüssigkeit bis oberhalb dieser Wellen in dem
Gehäuse steht. In einfachster Weise kann für diese Abdichtung wiederum Schraubengewinde
b3 und c3 dienen, das an der Durchirittsstelle der Wellen durch das Gehäuse angeordnet
ist.
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An Stelle der unmittelbaren Kupplung
zwischen den
beiden Körpern bi und cl kann das Einschalten der Kupplung gemäß Abb.2 auch mittels
eines -Zwischengliedes m erfolgen. Diese Anordnung bringt unter anderem die Möglichkeit
mit sich, die Kupplung derart auszubilden, daß ihr Arbeiten auch bei wechselnder
Drehrichtung der Welle möglich wird. Zu diesem Zwecke tragen nicht nur die Kupplungskörper
b1 und cl, Schraubennutengänge g und h, sondern auch der Zwischenkörper m ist an
der Stelle, an welcher er dem Gehäuse a gegenüber beweglich ist, mit entsprechenden
Nutengängen g1 und hl versehen. Eine Leitung i mit Drosselhahn il o. dgl. gestattet
wiederum, die inneren Enden der Pumpen mit den Druckräumen d und e zu verbinden.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die folgende: Bei der einen
Drehrichtung der treibenden Welle b, bei welcher die viskose Flüssigkeit aus dem
Sammelraum 1, h zwischen den Kupplungsscheiben nach außen in die Druckräume
d bzw. e gefördert wird, ist die Wirkungsweise die gleiche, wie bei
der Vorrichtung nach Abb:- z. Ändert sich jedoch die Drehrichtung, so fördern auch
die Nutenpumpen g und h - letztere allerdings erst nach ihrer Mitnahme durch die
treibende Scheibe b1 - in entgegengesetzter, durch gestrichelte Pfeile angedeuteter
Richtung, d. h. also nach innen in die Zwischenräume zwischen die beiden Kupplungskörper
bi und cl. Die Kupplungsscheibe b1 entfernt sich hierdurch von der Scheibe cl und
drückt sich gegen einen Ansatz ml des Zwischenkörpers m. Es tritt hierdurch eine
Kupplung zwischen b1 und m ein, so daß der Zwischenkörper von der Drehung mitgenommen
wild.
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Durch den Druck in dem Raume 1, h- wird jedoch auch der Kupplungskörper
cl der zu kuppelnden Welle c gegen den Ansatz m2 des Zwischenkörpers m gepreßt,
so daß der durch bi in Drehung versetzte Zwischenkörper m auch die Scheibe cl und
die Welle c mitnimmt. In dem Maße, wie sich die relative Bewegung zwischen b1 und
m verlangsamt, und damit auch die Förderung der Pumpe g geringer wird, steigt die
relative Bewegung zwischen dem Körper m und dem Gehäuse a, so daß
die Nutenpumpe g1, hl, die in dem gleichen Sinne wirkt wie die Pumpe g und h; mehr
und mehr in Betrieb kommt. Durch einen Verbindungskanal i2 innerhalb des Zwischenkörpers
m ist dafür gesorgt, daß der durch den Zwischenkörper m erzeugte Druck die Kupplungskörper
b1, cl dauernd nach außen gepreßt, also mit dem Zwischenkörper m gekuppelt hält.
Die Regelung und Einschaltung der Kupplung kann in derselben Weise vor sich gehen,
wie bei der Ausführung nach Abb. r.
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Abb. 3 zeigt eine der Abb. 2 entsprechende Ausführungsform - der Kupplung,
bei welcher jedoch die Druckpumpen als radial liegende Nutenpumpen ausgebildet sind.
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Die Kupplung nach Abb. q. benutzt gleichfalls einen Zwischenkörper
m, der die Wirkung der Kupplung von der Drehrichtung unabhängig macht. Das Kuppeln
zwischen den Kupplungskörpern b1, cl und dem Zwischenkörper m erfolgt hier jedoch
mittels eines besonderen, bandförmigen Kammes, der zugleich als Scheidewand zwischen
den einzelnen Nutengängen der Pumpen dient. Das schraubenförmige, in besonderen
Nuten, z. B. g2, liegende Band g3 wird bei Druckerzeugung innerhalb der Pumpe g
durch den auch in die Nuten g2 unterhalb des gegebenenfalls federnden Bandes dringenden
Druck nach außen gegen den Zwischenkörper m gepreßt und nimmt diesen hierdurch mit.
Bei Anordnung paarweis gegenläufiger Gewinde auf jedem Kupplungskörper b1 und cl
bzw. auf den entsprechenden Hälften des Zwischenkörpers m wird es unter Verwendung
des Kupplungsbandes g3 möglich, die Außenflächen der Kupplungskörper b1 und cl von
jeder Druckbelastung zu befreien, so daß das Gehäuse a auch ganz oder teilweise
offen ausgeführt werden kann.
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Die Verwendung der radial beweglichen, schraubenförmigen Kämme g3
gestattet ferner eine radiale Beweglichkeit zwischen dem Gehäuse und den Kupplungskörpern
und sorgt ferner dafür, daß die gute Förderung der Nutenpumpen von jeder Abnutzung
der Kupplungsteile, besonders der feinen Schraubennuten, unabhängig wird.
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Die Anordnung und Schaltung der Verbindungsleitungen i zwischen den
einzelnen Pumpen ergibt sich aus Abb. q..
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Um die Mitnahme der getriebenen Welle durch die treibende noch allmählicher
zu gestalten, kann auch die Kupplung beispielsweise nach Art der Abb. q. so ausgeführt
werden (vgl. Abb. 5), daß die treibende Welle b nicht unmittelbar die getriebene
Welle c kuppelt, sondern vermittels des Zwischenstückes m3 ein besonderes Wellenglied
n, das seinerseits mittels eines Zwiscbengliedes m9 erst die getriebene Welle c
mitnimmt.
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Soll das Kuppeln möglichst rasch erfolgen, so kann es zweckmäßig sein,
das Gewinde g bzw. h nach Art der Abb. 6 in seiner Form und Steigung verschieden
auszubilden. Es können dann einige Schraubengänge g, als Niederdruckpumpe
wirken, derart, daß sie durch die Leitung i die Druckräume d und e rasch auffüllen,
während die Hochdruckgewindegänge g5 derart ausgestaltet sind, daß sie den zur Kupplung
erforderlichen Druck in dem Raum d bzw. e hervorbringen.
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Die Niederdruckschraubengänge g4 können nach Auffüllen des Druckraumes
auch ausgeschaltet werden. Hierdurch können, während
im Druckraum
niederer Druck herrscht, die Niederdruckpumpen allein oder parallel mit den Hochdruckpumpen
unter anderem Druck die Flüssigkeit fördern, während für die Erzeugung oder Erhaltung
des Hochdrucks im Druckraume die Hochdruckpumpen gegen- oder hintereinander geschaltet
werden können. Zweckmäßig ist es auch, den Anfang und das Ende des Pumpensystems
oder eines Teils desselben sowohl mit dem Druckraume als mit dem Behälter der viskosen
Flüssigkeit wahlweise zu verbinden, so daß ohne Änderung der Drehrichtung die einzelnen
Pumpen oder Teile derselben den Druckraum füllen oder entleeren können.
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Zweckmäßig wird die zur angetriebenen Kupplungshälfte oder zur Dichtung
gehörende Viskositätspumpe mit einem Gewinde höheren Drucks oder kleinerer Liefermenge
ausgerüstet, als die treibende Kupplungshälfte, um bei :Mitnahme des getriebenen
Kupplungsteils rasch den für die Kupplung erforderlichen Druck zu erzielen. Um einen
Kreislauf der viskosen Flüssigkeit in der Kupplung zu ermöglichen und überhaupt
für Kühlzwecke kann es vorteilhaft sein, Räume verschiedenen Drucks derart miteinander
zu verbinden, daß kein vollständiger Druckausgleich zwischen den Räumen stattfinden
kann. Zu diesem Zwecke werden vorteilhaft an oder in der Nähe der Reibungsfläche
kleine, die Druckräume verbindende Kanäle angebracht. Die Erzeugung von Drucköl
in der Kupplung gibt auch die Möglichkeit, andere Maschinenteile als die Kupplung
selbst, beispielsweise zum Zwecke der Schmierung, mit Drucköl zu versehen. Auch
besonders bei Anwendung mehrstufiger Gewindepumpen kann die Versorgung sonstiger
Maschinenteile mit Drucköl für verschiedenste Zwecke Anwendung finden.
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Um das Anpressen der Kupplung zu beschleunigen und zu erleichtern,
ist es zweckmäßig, daß die Druckräume d und e möglichst klein ausfallen. Das Gehäuse
a schmiegt sich alsdann, wie dies Abb. 8 zeigt, eng an die Form der Kupplungskörper
b1, cl an. Auch hier sorgen Gegengewinde b3, c3 für die Abdichtung des Gehäuses.
Doch sind diese Gegengewinde nicht zwischen Welle und Gehäuse, sondern zwischen
den Kupplungskörpern b1, cl und dem Gehäuse a angeordnet. Das Gehäuse a kann alsdann
unmittelbar auf der Welle b bzw. c gelagert werden. Diese Anordnung bringt den Vorteil
der unmittelbaren Führung zwischen Gehäuse und Welle mit sich, so d aß sich auch
eine Abnutzung der Schraubennutengänge weniger stark bemerkbar macht.
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Ebenso wie es zweckmäßig ist, einen Windkessel mit dem Druckraume
d bzw. e zu verbinden, um den Kupplungsdruck auch beim Stillstande der Wellen, wie
namentlich bei der Verwendung der Vorrichtung als Bremse, wirken lassen zu können,
ist es erwünscht, das Öl für die Schraubennutenpumpen einem größeren Behälter o
(Abb. 7) zu entnehmen, der zweckmäßig im Gehäuse eingebaut ist. Der Behälter, in
welchem das Öl gegebenenfalls auch gekühlt werden kann, erstreckt sich zweckmäßig
nicht bis zur Höhe der Welle. So genügt zur Dichtung die Verwendung von Gegengewinden
b3, c., die nur während des Betriebes wirksam sind.
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Abb. 9 zeigt eine weitere Ausgestaltung der neuen Kupplung, und zwar
mit Benutzung von kegelförmigen Reibungsflächen. Als Nutenpumpen, welche den Kupplungsdruck
erzeugen, dienen die hier auf den Naben angeordneten Gewindegänge g und h. Der äußere
Kupplungskörper cl, mit welchem der Körper b1 in der Kegelfläche p gekuppelt wird,
trägt an seiner Berührungsfläche mit dem Gehäuse a vier Nutenpumpen, von denen die
beiden äußeren g. als Dichtung dienen, während die Saug- und Druckenden der mittleren
Pumpen g7, solange die Kupplung eingeschaltet ist, durch Leitungen i3 mit einer
regelbaren Drosselstelle i4 miteinander verbunden sind, so daß die Pumpen g7 zwar
fördern, aber keinen Druck erzeugen. Soll die Kupplung gelöst werden, so werden
Saug-und Druckenden der Pumpen g und h miteinander verbunden, diese Pumpen also
kurz geschlossen. Gleichzeitig wird der Drosselhahn i4, welcher den Betrieb der
Pumpen g7 regelt, geschlossen. Hierdurch kann sich der Druck der Pumpen
97 nicht mehr durch die Leitung i3 ausgleichen, sondern wirkt durch eine
Bohrung o. dgl. i5 auf die Kegelfläche p. Diese Fläche enthält einen Druckraum,
der aus schraubenförmigen Nuten o. dgl. bestehen kann, welche den Druck über einen
großen Teil der Kegelfläche verteilen. Hierdurch wird der Kegel des Körpers b1 nach
einwärts und derjenige des Körpers e1 nach auswärts gedrückt, so daß sich beide
Kupplungskörper leicht voneinander lösen lassen. Diese Anordnung bringt den wesentlichen
Vorteil mit sich, daß Kupplungsflächen mit einem so geringen Kegehvinkel benutzt
werden können, wie dies ohne Anwendung des Druckes der Pumpen g7, welche die Lösung
bewirken, nicht möglich ist. Es können somit sehr große Kräfte bei kleinen Abmessungen
der Kupplungen übertragen werden. Diese Abbildung zeigt ferner als Beispiel, daß
die Teile b1 und cl nicht stets verschiedenen Wellensträngen anzugehören brauchen,
sondern daß durch die Kupplung auch ein beliebiger anderer, die Arbeit verbrauchender
oder weiter übertragender Maschinenteil, beispielsweise ein Zahnrad r, ein- oder
ausgeschaltet werden kann.
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Eine Kupplung, die in ähnlicher Weise wie Abb. a, jedoch ohne Zuhilfenahme
eines Zwischenkörpers, den Betrieb der Kupplung selbst bei wechselnder Drehrichtung
gestattet, zeigt Abb. to. Jeder der Kupplungskörper b1 und cl trägt bei diesem Ausführungsbeispiel
zwei
gegenläufige Schraubengänge g8, g9, glo und g11. Leitungen i6, i3, i9 und i11 mit
entsprechenden regelbaren Drosselstellen i7 bzw. il,) sorgen durch Verbindung von
Saug- und Druckende dieser Pumpen dafür, daß wahlweise der Druck der Pumpen g, und
glo oder derjenige der Pumpen g$ und g. ausgeschaltet werden kann.
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Der Druck der beiden nicht ausgeschalteten Pumpen gs und gll in der
einen Drehrichtung und g9 und glo in der anderen Drehrichtung wird in die Druckräume
d und e geleitet und bewirkt das Zusammenpressen der Kupplungskörper b1 und cl.
Von den Leitungen i6 -bis ill können diejenigen, welche stets übereinstimmenden
Druck enthalten, auch zu einer Leitung zusammengefaßt werden. Ebenso können die
regelbaren Drosselstellen, beispielsweise bei Ausbildung als Hähne; so gestaltet
sein, daß ein Hahn zugleich mehrere Drosselungen regelt.
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Anstatt die Kupplungskörper b1 und cl durch ein Gehäuse zu umschließen,
können diese Teile, wie Abb. ii zeigt, auch frei liegen, während die den Kupplungsdruck
erzeugenden Pumpen g und der Druckraurrr, z. B. e, zwischen gesonderten feststehenden
Körpern a1, die zu beliebigen anderen Maschinenteilen, beispielsweise Lagern, gehören
können, und Teilen der Kupplungskörper cl liegen. Auch braucht (vgl. Abb. ii rechte
Hälfte) der Kupplungsdruck nicht unmittelbar auf die-Kupplungskörper b1 zu wirken,
sondern kann, beispielsweise durch einen Pingkolben q, auf diese Körper übertragen
werden, Zweckmäßig dient alsdann die Stelle der relativen Bewegung zwischen diesem
Ringkolben q bzw. der Welle b und einem beliebigen feststehenden Körper a2 zur Erzeugung
des Kupplungsdruckes und zur Bildung des Druckraumes d. Die Druckräume
d und e sind durch eine oder mehrere Leitungen i verbunden. Außerdem
sind die Leitungen i unter Verwendung von Drosselstellen il und einer Leitung %4
mit dem Saugende des Hauptviskositätsgewindes verbunden- Diese Stelle ist durch
Gegengewinde von dem Außenraum abgeschlossen.
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Eine weitere Ausgestaltung der in Abb.9 angedeuteten Anordnung, eine
Welle mit einem beliebigen Maschinenteil zu kuppeln, ist in Abb. z2 veranschaulicht.
Der zu kuppelnde Teil, beispielsweise das Zahnrad r, umgibt nach Art eines Gehäuses
die beiden Kupplungskörper b1, ei, welche, wenn die Welle b . achsial gar nicht
verschiebbar ist, auf der Welle durch Nut und Feder b5, durch Vierkant c4 o. dgl.
längs beweglich angeordnet sind. Zwischen die beiden Kupplungskörper b1, cl ragt
ein Ringflansch r1 des Zahnrades. Die druckerzeugenden Viskositätspumpen g und h
können beispielsweise am äußeren Umfange der Kupplungskörper bi, cl angeordnet sein.
Gewinde b3 und c3 sorget für die Abdichtung. Die Teile b, können natürlich fortfallen,
wenn die Welle b selbst entsprechend längsverschoben werden kann.. Die Ausbildung
nach Art der Abb. 12, in welcher die Verbindungsleitungen i zwischen den Druckräumen
zur Vermeidung von Wiederholungen fortgelassen sind, arbeitet unabhängig von der
Drehrichtung der Welle, da sich die Kupplungskörper b1 und cl bei der einen Drehrichtung
an die Seitenwände des Flansches v1 und 'bei der anderen Drehrichtung gegen die
.Seitenwände rh des gehäuseartig geformten Zahnrades legen. Diese Anordnung zeigt
zugleich, daß die Kupplungen gemäß der Erfindung, und zwar eine beliebige Ausführung
derselben, mit Bremsen identisch werden können. Dies wird ohne weiteres ersichtlich,
wenn der Teil v als feststehend angenommen wird. Die Kupplungskörper b1, c1 wirken
alsdann als sich drehende Bremsbacken, die sich gegen den stillstehenden Körper
v legen und hierdurch schließlich die Welle b auch zum Stillstand bringen. In diesem
Falle ist es besonders zweckmäßig, mit der Vorrichtung einen beliebigen Kräftespeicher,
beispielsweise einen in die Kupplung eingebauten Windkessel, eine Feder o. dgl.
oder auch eine Klemmvorrichtung zu verbinden, welche auch dann noch die Bremswirkung
aufrechterhält, wenn die Welle durch die Bremsung zum Stillstand gekommen ist.
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Ähnliche Ausführungen zeigen auch die Abb. 13 und 1q., von.
denen die letztere im wesentlichen eine mehrfache Anwendung der Anordnung nach Abb.
13 darstellt. Hier sind die Teile a als feststehend gedacht, so daß sie im Verein
mit -dem Maschinenteil,- beispielsweise der Welle b, welche sie berührt und sich
dreht, die Druckpumpen bilden oder umschließen, deren viskose Flüssigkeit in die
Räume d und e strömt. Die Teile a können mit dem Körper r .zu einem gemeinsamen
Gehäuse verbunden werden: Die Erfindung beschränkt sich keineswegs auf die im vorstehenden
ausführlich beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen,
sondern umfaßt auch alle Abänderungen derselben.