DE3710819C2 - Verfahren zur Herstellung von mittels Peroxid vulkanisierbaren, Fluor enthaltenden Elastomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mittels Peroxid vulkanisierbaren, Fluor enthaltenden ElastomerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines durch Peroxid vulkanisierbaren, Fluor enthaltenden
Elastomers und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von Fluor enthaltenden Elastomeren, die solche
Halogenatome im Molekül enthalten, die als Vernetzungspunkte
bei der Peroxidvulkanisation dienen können.
Vulkanisierte, Fluor enthaltende Elastomere haben im
allgemeinen eine hohe Wärmebeständigkeit,
Lösungsmittelbeständigkeit, Bewitterungs- und
Ozonbeständigkeit und Kriechfestigkeit und werden in
großem Maße als Dichtungsmassen für Dichtungsringe (für
Öl), als Verpackungsmaterialien, als Dichtungsmanschetten,
O-Ringe oder als Materialien für Diaphragmen, zum
Auskleiden von Schläuchen, als Überzugsmaterialien und
als Kleber verwendet.
Bei einem üblichen Verfahren zum Herstellen eines
vulkanisierten, fluorhaltigen Elastomers wendet man eine
Peroxidvulkanisation unter Verwendung von organischen
Peroxiden als Vulkanisierungsmittel an, wobei man
fluorhaltige Elastomere mit Jodatomen oder Bromatomen
als Vernetzungspunkte einsetzt. Einige Beispiele hierfür
werden nachfolgend angegeben, wobei die nachfolgenden
Probleme auftreten:
In der japanischen Offenlegungsschrift 53-1 25 491 wird
ein Verfahren beschrieben, bei dem man eine Jodverbindung
der allgemeinen Formel Rf Ix, in welcher Rf eine
Fluorkohlenwasserstoffgruppe oder eine
Chlorfluorkohlenwasserstoffgruppe bedeutet, verwendet,
aber diese Jodverbindungen sind teuer und äußerst
toxisch und geben sehr leicht die an das fluorhaltige
Elastomer gebundenen Jodatome ab, wenn man sie belichtet,
wie dies in der nachfolgend beschriebenen JP-OS 60-2 21 409
offenbart wird.
In der JP-OS 60-2 21 409 wird ein Verfahren beschrieben,
bei dem man eine Jodverbindung der allgemeinen Formel
RI1-2 verwendet und in welcher R eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet und wobei diese
Jodverbindung billig und weniger toxisch ist als die
vorerwähnte Verbindung der Formel Rf Ix, jedoch
eine schlechte Vulkanisationsgeschwindigkeit aufweist
und die vulkanisierten Produkte eine schlechte
Wärmebeständigkeit und Beständigkeit bei konstanter
Druckbelastung aufweisen.
In der JP-OS 59-20 310 wird ein Verfahren beschrieben,
bei dem man eine Bromverbindung der allgemeinen Formel
RBrx verwendet, wobei R eine gesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet. Die Erfinder dieses
Standes der Technik stimmen zum Teil mit jenen überein,
die zum Stand der Technik in der vorerwähnten JP-OS
53-1 25 491 genannt werden und haben festgestellt, daß
die Fluor enthaltenden Elastomere, welche Bromatome
enthalten, in ihren Eigenschaften den Fluor enthaltenden
Elastomeren, welche Jodatome enthalten, überlegen sind.
Tatsächlich haben die Fluor enthaltenden Elastomere mit
Bromatomen eine bessere Lichtbeständigkeit, jedoch weisen
sie eine schlechtere Vulkanisationsgeschwindigkeit
auf und die Wärmebeständigkeit und auch die
Druckbeständigkeit unter konstanter Belastung sind bei
den vulkanisierten Produkten schlecht.
In der japanischen Patentveröffentlichung 54-1 585 wird
ein Verfahren beschrieben, bei dem man bromierte
Olefinverbindungen, wie Bromtrifluorethylen,
4-Brom-3,3,4,4-tetrafluorbuten-1 etc., verwendet, aber
die so erhaltenen Fluor enthaltenden Elastomere gelieren
und haben nicht nur eine schlechte Verarbeitbarkeit
(schlechte Fließeigenschaften), sondern auch eine
unbefriedigende Beständigkeit der vulkanisierten
Produkte hinsichtlich der Dehnung und der Druckbeständigkeit
bei permanenter Belastung.
In der JP-OS 60-1 95 113 wird ein Verfahren zum
Copolymerisieren von nicht mehr als etwa 5 Mol.% und
vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Mol.% eines Vinylethermonomers,
das als Härtungsstelle dient, der allgemeinen Formel
ROCX = CYZ
beschrieben, bei dem einer oder zwei der Reste X, Y und
Z aus Brom und Jod ausgewählt sind und der Rest
Wasserstoff, Fluor oder Chlor bedeutet, und R eine
lineare oder cyclische Alkylgruppe oder eine Alkenylgruppe
oder eine Allylgruppe bedeutet, wobei gemäß diesem
Stand der Technik aber die gleichen Nachteile auftreten,
wie sie für die Produkte gemäß der japanischen
Patentveröffentlichung 54-1 585 genannt wurden.
Aufgrund von intensiven Untersuchungen für ein Verfahren
zur Herstellung von mit Peroxid vulkanisierbaren, Fluor
enthaltenden Elastomeren, die vulkanisierte Produkte
ergeben mit ausgezeichneter Verarbeitbarkeit und sehr
guten Vulkanisationseigenschaften und sehr guten
physikalischen Eigenschaften der vulkanisierten Produkte,
im Gegensatz zu den Produkten, wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt sind, wurde von den Erfindern der
vorliegenden Anmeldung festgestellt, daß man die
vorerwähnten Probleme lösen kann, indem man aromatische
Verbindungen, wie brom- oder jodhaltige Verbindungen bei
der Polymerisation von Fluor enthaltenden Olefinen
anstelle der linearen Verbindungen, wie sie beim Stand
der Technik verwendet wurden, einsetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung von Fluor enthaltenden Elastomeren zur
Verfügung zu stellen, welche ausgezeichnete
Verarbeitungseigenschaften hinsichtlich der Knetbarkeit,
der Fließeigenschaften und weiterer physikalischer
Eigenschaften haben.
Verbunden mit dieser Aufgabe ist es auch, ein Verfahren
zur Herstellung von Fluor enthaltenden Elastomeren zur
Verfügung zu stellen, bei dem die vulkanisierten
Produkte sehr gute Eigenschaften aufweisen, insbesondere
hinsichtlich der Druckfestigkeit, der Dehnung, der
Wärmebeständigkeit und der Beständigkeit gegenüber einer
konstanten Druckbelastung.
In die Aufgabe eingeschlossen ist es auch, ein Verfahren
zur Herstellung von fluorhaltigen Elastomeren zur
Verfügung zu stellen, bei denen die Halogenatome im
Molekül als Vernetzungsstellen für die
Peroxidvulkanisation dienen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung
von mit Peroxid vulkanisierbaren fluorhaltigen Elastomeren
durch Homopolymerisation oder Copolymerisation von
fluorhaltigen Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
in Gegenwart einer Brom oder Jod enthaltenden aromatischen
oder perfluor-aromatischen Verbindung, die (1) mit
Bromatomen oder Bromalkylgruppen oder (2) mit Jodatomen
oder Jodalkylgruppen substituiert ist, gelöst.
Die Brom oder Jod enthaltenden aromatischen oder
perfluor-aromatischen Verbindungen schließen
beispielsweise ein: 1,2-Dibrombenzol, 1,3-Dibrombenzol,
1,4-Dibrombenzol, 1,4-Bis(2-bromethyl)benzol,
1,2-Dibromperfluorbenzol, 1,3-Dibromperfluorbenzol,
1,4-Dibromperfluorbenzol, Perfluor[1,4-bis(2-bromethyl)benzol]
und die entsprechenden Dÿodverbindungen. Bevorzugt
werden Benzole oder Perfluorbenzole mit Bromalkylgruppen
oder Jodalkylgruppen als Substituenten.
Im allgemeinen können die Brom oder Jod enthaltenden
aromatischen oder perfluor-aromatischen Verbindungen an
die Molekülendstellen gebunden werden, unter Erhalt von
fluorhaltigen Elastomeren, die wirksam vernetzt werden
können. Dabei sollen die Brom oder Jod enthaltenden
aromatischen oder perfluor-aromatischen Verbindungen in
einer Menge von etwa 0,001 bis etwa 5 Gew.% und
vorzugsweise etwa 0,01 bis etwa 3 Gew.%, bezogen auf die
Bromatome oder Jodatome, wie sie in dem erhaltenen Fluor
enthaltenen Elastomer vorliegen, gebunden sein. Unterhalb
etwa 0,001 Gew.% ist die Vernetzungsdichte des fluorhaltigen
Elastomers erniedrigt und man erzielt keine befriedigende
Vulkanisation, während oberhalb etwa 5 Gew.% die
vulkanisierten Produkte schlechte Kautschukelastizität
und eine schlechte Wärmebeständigkeit aufweisen.
Die bei der erfindungsgemäßen Polymerisation verwendeten
fluorhaltigen Olefine haben vorzugsweise 2 bis 8
Kohlenstoffatome. Solche Verbindungen sind beispielsweise
Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen, Hexafluorpropen,
Pentafluorpropen, Chlortrifluorethylen,
Perfluormethylperfluorvinylether, Perfluorethylperfluorvinylether,
Perfluorpropylperfluorvinylether und
Perfluorpropoxypropylperfluorvinylether. Daneben kann man
auch Vinylfluorid, Trifluorethylen, Perfluorcyclobuten,
Perfluor(methylcyclopropen), Hexafluorisobuten,
1,2,2-Trifluorstyrol oder Perfluorstyrol verwenden.
Diese fluorhaltigen Olefine können mit wenigstens einer
olefinischen Verbindung mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
und Fluor enthaltenden Dienen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
ebenfalls copolymerisiert werden.
Die olefinischen Verbindungen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
schließen beispielsweise ein: Olefine, wie Ethylen,
Propylen, Buten; ungesättigte Vinylester, wie Vinylacetat;
und Alkylvinylether, wie Methylvinylether, Ethylvinylether;
und werden im allgemeinen in einem Anteil von etwa 0,1
bis 50 Mol.%, bezogen auf das fluorhaltige Elastomer,
copolymerisiert.
Das fluorhaltige Dien hat 4 bis 8 Kohlenstoffatome und
schließt beispielsweise ein: Perfluor-1,3-butadien,
Perfluor-1,4-pentadien, 1,1,2-Trifluor-1,3-butadien,
1,1,2-Trifluor-1,4-pentadien, 1,1,2,3,3,-Pentafluor-1,4-
pentadien, Perfluor-1,7-octadien, Perfluordivinylether,
Perfluorvinylperfluoralkylether, Vinylperfluoralkylether,
Perfluorvinylether, etc.. Vorzugsweise wird das Fluor
enthaltende Dien in einem Anteil von nicht mehr als
etwa 1 Mol.%, bezogen auf das fluorhaltige Elastomer,
copolymerisiert. Bei einer Copolymerisation in einer
Menge oberhalb etwa 1 Mol.% unterliegt das
Copolymer-Elastomer erheblicher Gelierung und verliert
seine guten Verarbeitungseigenschaften (Fließeigenschaften)
und die gute Dehnbarkeit des vulkanisierten Produktes.
Das Fluor enthaltende Olefin-Copolymer schließt
beispielsweise ein: Hexafluorpropen-Vinylidenfluorid-
Copolymer, Hexafluorpropen-Vinylidenfluorid-
Tetrafluorethylen-Terpolymer, Tetrafluorethylen-
Vinylidenfluorid-Perfluormethylperfluorvinylether-Terpolymer,
Tetrafluorethylen-Vinylidenfluorid-Perfluorpropylperfluorvinylether--
Terpolymer, Tetrafluorethylen-
Perfluorpropoxypropylperfluorvinylether-Copolymer,
Tetrafluorethylen-Perfluormethylperfluorvinylether-Copolymer,
Tetrafluorethylen-Propylen-Copolymer, Tetrafluorethylen-Vinylidenfluorid-Hexafluorpropen-
Pentafluorpropen-quaternäres Copolymer,
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropen-Vinylidenfluorid-
Perfluormethylperfluorvinylether-quaternäres Copolymer,
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropen-Hexafluorisobuten-
Terpolymer, Tetrafluorethylen-Cyclohexylvinylether-Copolymer,
Hexafluorpropen-Vinylidenfluorid-Chlortrifluorethylen-
Terpolymer, etc.
Die Polymerisationsreaktion der Fluor enthaltenden
Olefine oder der Fluor enthaltenden Olefine und der
Comonomeren wird in Gegenwart einer Brom oder Jod
enthaltenden aromatischen oder perfluor-aromatischen
Verbindung durch Lösungspolymerisation, Suspensionspolymerisation
oder Emulsionspolymerisation in an sich
bekannter Weise durchgeführt. Im Falle einer
Lösungspolymerisation wird die Polymerisationsreaktion
in einem Polymerisationslösungsmittel mit geringer
Kettenübertragungsfähigkeit durchgeführt, z. B. in
Perfluor(1,2-dimethylcyclobutan),
Perfluor(1,2-dichlorethan), Perfluor(1,2,2-trichlorethan),
Perfluorcyclohexan, Perfluortributylamin,
alpha,omega-Dihydroperfluorpolymethylen,
Perfluor(methoxypolyethoxyethan), Perfluorcyclobutan,
tert-Butanol etc., unter Verwendung eines
Polymerisationsinitiators, wie einem organischen Peroxid,
einem Fluor enthaltenden organischen Peroxid, einer
organischen Azoverbindung, einer Fluor enthaltenden
organischen Azoverbindung etc.
Bei einer Suspensionspolymerisation wird die
Polymerisationsreaktion durchgeführt, während die
Monomeren in Wasser dispergiert sind, wobei man einen
Polymerisationsinitiator, wie ein organisches Peroxid,
ein Fluor enthaltendes, organisches Peroxid, eine
organische Azoverbindung, eine Fluor enthaltende organische
Azoverbindung als solche oder in einer Lösung in einem
Lösungsmittel, wie beispielsweise Trifluortrichlorethan,
Methylchloroform, Dichlortetrafluorethan oder
Difluortetrachlorethan verwendet.
Bei einer Emulsionspolymerisation verwendet man einen
wasserlöslichen Polymerisationsinitiator, wie
beispielsweise ein anorganisches Peroxid, z. B. Persulfate,
Wasserstoffperoxid oder Perchlorate, ein organisches
Peroxid, wie beispielsweise tert-Butylhydroperoxid,
oder Disuccinylperoxid. Als anorganisches Peroxid kann
man beispielsweise ein Redoxsystem verwenden, bei dem
man ein Reduktionsmittel, wie Sulfite, Hyposulfite
oder Ascorbinsäure gleichzeitig anwendet. Das
Molekulargewicht des Fluor enthaltenden Elastomers kann
man durch ein Kettenübertragungsmittel, wie Methanol,
Ethanol, Isopentan, Ethylacetat, Ethylmalonat oder
Tetrachlorkohlenstoff einstellen. Um eine stabile
Dispersion der Polymerteilchen in einer
Polymerisationslösung zu gewährleisten und die
Polymerkonzentration zu erhöhen und ein Abscheiden des
Polymers an der Wandung des Polymerisationsgefäßes zu
vermeiden, kann man ein Emulgiermittel, wie Fluor
enthaltende Carboxylate oder Fluor enthaltende Sulfonate,
verwenden.
Die verschiedenen Polymerisationsreaktionen können bei
einer Temperatur in einem Bereich durchgeführt werden,
bei denen eine Radikalreaktion abläuft und keine
Depolymerisation der gebildeten Polymeren erfolgt. Die
Temperatur liegt im allgemeinen bei -30 bis 150°C. Der
Polymerisationsdruck ist nicht besonders begrenzt. Man kann
einen weiten Druckbereich anwenden, je nach der gewünschten
Polymerisationsrate und dem gewünschten Polymerisationsgrad.
Im allgemeinen wird die Polymerisationsreaktion in einem
Druckbereich von etwa 1 bis etwa 100 bar (kgf/cm2)
durchgeführt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen, Fluor enthaltenden
Elastomere kann man mittels verschiedener
Vulkanisationsmethoden härten, z. B. durch eine
Peroxid-Vulkanisation unter Anwendung von organischen
Peroxiden, durch eine Polyamin-Vulkanisation unter
Anwendung von Polyaminverbindungen, durch eine
Polyol-Vulkanisation unter Anwendung von Polyhydroxyverbindungen
oder durch Bestrahlung mit beispielsweise Elektronenstrahlen.
Die durch Peroxid-Vulkanisation erhaltenen gehärteten
Elastomere weisen eine höhere mechanische Festigkeit und
stabile Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen an den
Vernetzungsstellen auf. Das heißt, daß man durch die
Peroxid-Vulkanisation vulkanisierte Produkte mit
ausgezeichneter chemischer Beständigkeit,
Lösungsmittelbeständigkeit und dergleichen erhalten kann,
so daß die Peroxid-Vulkanisation besonders bevorzugt ist.
Die für eine Peroxid-Vulkanisation verwendeten organischen
Peroxide schließen beispielsweise ein:
2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert-butylperoxy)hexan,
2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert-butylperoxy)hexin-3,
Benzolperoxid, Bis(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid,
Dikumylperoxid, Di-tert-butylperoxid, tert-Butylkumylperoxid,
tert-Butylperoxybenzol, 1,1-Bis(tert-butylperoxy)-3,5,5-
trimethylcyclohexan,
2,5-Dimethylhexan-2,5-dihydroxyperoxid,
alpha,alpha′-Bis(tert-butylperoxy)-p-diisopropylbenzol,
2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)hexan und
tert-Butylperoxyisopropylcarbonat.
Bei der Peroxid-Vulkanisation unter Verwendung eines
organischen Peroxids, kann man im allgemeinen ein
Co-Vernetzungsmittel, wie eine polyfunktionelle
ungesättigte Verbindung, beispielsweise
Tri(meth)allylisocyanurat, Tri(meth)allylcyanurat,
Triallyltrimellitat, N,N′-m-Phenylenbismaleid,
Diallylphthalat, Tris(diallylamin)-s-triazin,
Triallylphosphit, 1,2-Polybutadien, Ethylenglykoldiacrylat,
Diethylenglykoldiacrylat, verwenden, wobei man ausgeprägtere
Vulkanisationseigenschaften, mechanische Festigkeiten
und Festigkeiten gegenüber konstanten Druckbelastungen
erzielt.
Als Co-Vernetzungshilfe kann man ein Oxid oder Hydroxid
eines zweiwertigen Metalles, z. B. Oxide oder Hydroxide
von Calcium, Magnesium, Blei oder Zink, je nach dem
gewünschten Zweck, verwenden. Diese Verbindungen dienen
auch als Säureakzeptor.
Die vorgenannten Verbindungen für die Peroxid-Vulkanisation
werden in den nachfolgenden Anteilen verwendet. Etwa
0,1 bis etwa 10 Gew.-Teile und vorzugsweise etwa 0,5
bis etwa 5 Gew.-Teile des organischen Peroxids. Etwa
0,1 bis etwa 10 Gew.-Teile und vorzugsweise etwa 0,5
bis etwa 5 Gew.-Teile des Co-Vernetzungsmittels und nicht
mehr als etwa 15 Gew.-Teile der Vernetzungshilfe, jeweils
bezogen auf 100 Gew.-Teile des Fluor enthaltenden
Elastomers.
Die vorerwähnten Komponenten bei der Peroxid-Vulkanisation
können in die Fluor enthaltenden Elastomere direkt
eingemischt und -geknetet werden oder nachdem man eine
Verdünnung mit Ruß, Siliciumdioxid, Ton, Talkum,
Diatomeenerde, Bariumsulfat etc., vorgenommen hat oder
man wendet eine Masterbatch-Dispersion zusammen mit dem
Fluor enthaltenden Elastomer an. Außer den vorerwähnten
Komponenten können bekannte Füllstoffe, Verstärkungsmittel,
Weichmachungs- und Schmiermittel, Verarbeitungshilfen
und Pigmente in geeigneter Weise den Mischungen zugegeben
werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Fluor enthaltenden Elastomere können auch mit anderen
Mischsubstanzen, wie Siliconölen, Siliconkautschuk,
Fluor enthaltendem Kautschuk, Fluorphosphazen-Kautschuk,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Ethylen-Acrylat-Copolymer,
Ethylen-Propylen (-dien) -Copolymerkautschuk,
Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuk oder Acrylatkautschuk,
abgemischt und covernetzt werden.
Die Vulkanisation kann man durchführen, indem man nach
dem Abmischen der vorerwähnten Komponenten durch übliches
Mischen, z. B. auf Walzen, in Knetvorrichtungen, in
einem Banbury-Mischer oder Abmischen der Lösungen erhitzt.
Das Erhitzen wird im allgemeinen zweistufig oder
einstufig durchgeführt, d. h. durch eine primäre
Vulkanisation bei etwa 100 bis etwa 250°C während etwa
1 bis etwa 120 Minuten und eine sekundäre Vulkanisation
bei etwa 150 bis etwa 300°C während 0 bis 30 Stunden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene,
Fluor enthaltende Elastomer weist nicht nur eine
ausgezeichnete Verarbeitbarkeit auf, sondern zeigt
auch verbesserte Vulkanisationseigenschaften beim
Vulkanisieren mit einem Peroxid und verbesserte
Eigenschaften der vulkanisierten Produkte (mechanische
Festigkeit, Dehnung, Wärmebeständigkeit und Beständigkeit
beim Einwirken von konstantem Druck).
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen
näher erläutert.
1500 ml entionisiertes Wasser und 7,5 g
Ammoniumperfluoroctanoat wurden in einen Autoklaven mit
einer Nettokapazität von 30 l gegeben und dann wurden
5 g Dinatriumhydrogenphosphat.12-hydrat und 5 g
Natriumhydroxid in 20 ml entionisiertem Wasser gelöst
und zur Einstellung des pH-Wertes dazugegeben.
Anschließend wurde eine wäßrige Lösung, enthaltend 1 g
Ammoniumpersulfat in 10 ml entionisiertem Wasser, zugegeben
und die Atmosphäre im Innenraum wurde vollständig durch
Stickstoffgas ersetzt. Der Autoklav wurde vollständig
gekühlt und eine Gasmischung aus Vinylidenfluorid/
Tetrafluorethylen/Perfluormethylperfluorvinylether in
einem Mischverhältnis von 69/20/11 Mol sowie 8,3 g
Perfluor[1,4-bis(2-jodethyl)benzol] wurden zugegeben
und der Innendruck wurde auf 46 bar Überdruck (46 kg/cm2
Gauge) erhöht, indem man die Innentemperatur unter
Rühren auf 80°C erhöhte.
Der Innendruck nahm mit dem Verlauf der Umsetzung ab
und wenn nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden der
Druck auf 4 bar Überdruck (4 kg/cm2 Gauge) erniedrigt war,
wurde der Autoklav gekühlt, das restliche Gas nach außen
abgeblasen und die Polymerisationsreaktion abgebrochen.
Zu der so erhaltenen wäßrigen Emulsion wurde zum
Koagulieren des Polymers eine wäßrige 18%ige
Natriumchloridlösung gegeben. Das erhaltene Polymer wurde
mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei man 330 g
eines kautschukartigen Polymers erhielt.
284 g eines kautschukartigen Polymers wurden auf gleiche
Weise wie in Beispiel 1 beschrieben erhalten, wobei das
Molverhältnis der zugegebenen Gasmischung auf 70/20/10
verändert wurde und 8,0 g 1,4-Bis(2-bromethyl)benzol
anstelle von Perfluor[1,4-bis(2-jodethyl)benzol] verwendet
wurden.
295 g eines kautschukartigen Polymers wurden auf gleiche
Weise wie in Beispiel 2 erhalten, wobei man jedoch
anstelle von 1,4-Bis(2-bromethyl)benzol 6,4 g
Bromtrifluorethylen verwendete.
274 g eines kautschukartigen Polymers wurden in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 erhalten, wobei das Molverhältnis
der zugegebenen Gasmischung aber auf 70/15/15 verändert
wurde und anstelle von Perfluor[1,4-bis(2-jodethyl)benzol]
5,8 g 1-Brom-2,2-difluorethylen verwendet wurden.
In einen Autoklaven mit einer Nettokapazität von 3 l
wurden 1500 ml entionisiertes Wasser und 7,5 g
Ammoniumperfluoroctonat vorgelegt und die Innenatmosphäre
des Autoklaven wurde vollständig mit einer Gasmischung
aus Vinylidenfluorid/Tetrafluorethylen/Hexafluorpropen
in einem Molverhältnis von 42/20/38 ersetzt. Der
Innendruck wurde mittels der Gasmischung auf 12 bar
Überdruck (12 kg/cm2 Gauge) erhöht und dann wurden 8,3 g
Perfluor[1,4-bis(2-jodethyl)benzol] zugegeben. Die
Temperatur wurde auf 80°C erhöht, wobei sich der
Innendruck auf etwa 16 bar Überdruck (16 kg/cm2 Gauge)
einstellte.
Zum Einleiten der Polymerisationsreaktion wurden 2 g Ammoniumpersulfat,
gelöst in 200 ml entionisiertem Wasser, zugegeben.
Mit dem Fortschreiten der Polymerisationsreaktion nahm
der Innendruck ab und wenn der Innendruck auf 15 bar
Überdruck (15 kg/cm2 Gauge) erniedrigt war, wurde er
wiederum auf 16 bar Überdruck (16 kg/cm2 Gauge) durch
Einleiten einer Gasmischung aus Vinylidenfluorid/
Tetrafluorethylen/Hexafluorpropen in einem Verhältnis von
58/22/20 Mol erhöht. Die Polymerisationsreaktion wurde
3 Stunden unter Wiederholung der vorerwähnten
Druckerhöhungsbehandlung durchgeführt und dann abgebrochen,
indem man das Restgas nach außen abließ.
Zu der so erhaltenen wäßrigen Emulsion wurde zum
Koagulieren des Polymers eine wäßrige 18%ige
Natriumchloridlösung gegeben. Das Polymer wurde mit Wasser
gewaschen und getrocknet unter Erhalt von 475 g eines
kautschukartigen Polymers.
20 Gew.-Teile MT-Russ, 1,5 Gew.-Teile
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan, 3 Gew.-Teile
Bleioxid und 4 Gew.-Teile Triallylisocyanurat wurden mit
jeweils 100 Gew.-Teilen der in den vorhergehenden
Beispielen und Vergleichsversuchen erhaltenen, Fluor
enthaltenden Elastomeren auf einer Walze vermischt. Es
wurde festgestellt, daß alle verkneteten Produkte gute
Verarbeitbarkeit hinsichtlich der Knetbarkeit und der
Fließeigenschaften aufwiesen.
Die verkneteten Produkte wurden während 10 Minuten bei
160°C unter Druck vulkanisiert und dann 4 Stunden bei
180°C in einem Ofen vulkanisiert, wobei man blattförmige
und O-Ring-geformte, vulkanisierte Produkte erhielt.
Die physikalischen Eigenschaften und weitere Eigenschaften
der vulkanisierten Produkte im normalen Zustand wurden
auf folgende Weise gemessen. Die erzielten Ergebnisse
werden in der nachfolgenden Tabelle, zusammen mit der
Intrinsik-Viskosität der verwendeten fluorhaltigen
Elastomeren, der Zusammensetzung der Comonomeren,
ausgedrückt durch das Molverhältnis (durch 19F-NMR) und
des Jod- und Bromgehaltes, gezeigt.
Physikalische Eigenschaften im Normalzustand:
Wärmebeständigkeit:
Das Verhältnis der Veränderung der Zugfestigkeit wurde gemessen nachdem man 70 Stunden in einem Geer-Ofen auf 230°C erhitzte.
Das Verhältnis der Veränderung der Zugfestigkeit wurde gemessen nachdem man 70 Stunden in einem Geer-Ofen auf 230°C erhitzte.
Beständigkeit gegenüber einer konstanten Druckbelastung:
Ein P-24-O-Ring mit einem Siebdurchmesser (wire diameter) von 3,5 mm, 25%, wurde bei 200°C während 70 Stunden druckbehandelt und für die Messung verwendet.
Ein P-24-O-Ring mit einem Siebdurchmesser (wire diameter) von 3,5 mm, 25%, wurde bei 200°C während 70 Stunden druckbehandelt und für die Messung verwendet.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung eines mittels Peroxid
vulkanisierbaren, Fluor enthaltenden Elastomers, dadurch
gekennzeichnet, daß man Fluor
enthaltende Olefine mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in
Gegenwart einer Brom oder Jod enthaltenden aromatischen
oder perfluor-aromatischen Verbindung, die (1) mit
Bromatomen oder Bromalkylgruppen oder (2) Jodatomen
oder Jodalkylgruppen polysubstituiert ist, homo- oder
copolymerisiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
aromatische Verbindung Dibrombenzol ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
aromatische Verbindung Bis(bromalkyl)benzol ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
aromatische Verbindung Bis(2-brommethyl)benzol ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
aromatische Verbindung Dÿodbenzol ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
aromatische Verbindung Bis(jodalkyl)benzol ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
aromatische Verbindung Bis(2-Jodethyl)benzol ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung Dibromperfluorbenzol
ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung
Perfluor[bis(bromalkyl)benzol] ist.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brom enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung
Perfluor[bis(2-bromethyl)benzol] ist.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung Dÿodperfluorbenzol
ist.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung
Perfluor[bis(jodalkyl)benzol] ist.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Jod enthaltende
perfluor-aromatische Verbindung
Perfluor[bis(2-jodethyl)benzol] ist.
14. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Brom oder
Jod enthaltende aromatische oder perfluor-aromatische
Verbindung in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.%,
ausgedrückt als Brom oder Jod, enthalten in dem
Fluor enthaltenden Elastomer, anwendet.
15. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fluor
enthaltenden Olefine mit wenigstens einer olefinischen
Verbindung mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und Fluor
enthaltenden Dienen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
copolymerisiert wird.
16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die olefinischen
Verbindungen in einer Menge von 0,1 bis 50 Mol.%,
bezogen auf das Copolymer aus dem Fluor enthaltenden
Elastomer, angewendet werden.
17. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Fluor
enthaltende Dien in einer Menge von nicht mehr
als 1 Mol.%, bezogen auf das Fluor enthaltende
Elastomer, anwendet.
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