DE3707392A1 - Kupplungsvorrichtung zwischen schwungrad und druckplatte einer stanzmaschine mit einscheibenkupplung - Google Patents
Kupplungsvorrichtung zwischen schwungrad und druckplatte einer stanzmaschine mit einscheibenkupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zwischen einem ange
triebenen Schwungrad und einer Druckplatte einer mit einer
fluidbetätigten Einscheibenkupplung ausgerüsteten Stanz
maschine angeordnete Kupplungsvorrichtung, welche Ein
scheibenkupplung zum Kuppeln des Schwungrades mit der
Hauptwelle der Maschine dient und eine axial federnde
Kupplungsscheibe aufweist, die durch eine fluiddruckbe
dingte axiale Verschiebung der Druckplatte zum Reibein
griff mit dem Schwungrad gebracht wird.
Bei Stanzmaschinen der vorgehend angeführten
Ausführung erfolgt der Antrieb beispielsweise mittels
eines Riementriebes über das auf der Hauptwelle der Ma
schine frei drehbar gelagerte Schwungrad. Im Schwungrad
ist ein hohlzylindrischer Innenraum ausgebildet, in wel
chem die Kupplungsscheibe angeordnet ist, die mit der
Hauptwelle der Maschine drehfest verbunden ist. Diese
Kupplungsscheibe bildet Teil der Einscheibenkupplung der
Stanzmaschine und lässt sich zum Reibeingriff mit dem
Schwungrad bringen, um das Schwungrad kraftschlüssig mit
der Hauptwelle der Maschine zu kuppeln. Das dazu notwen
dige Auslenken der Kupplungsscheibe zur Ueberwindung des
Lüftungsweges erfolgt über eine durch Fluiddruck betätig
te, auf die Kupplungsscheibe einwirkende Druckplatte.
Weiter ist bei solchen Einscheibenkupplungen die
eine Reibfläche am Schwungrad vorhanden. Die zweite Reib
fläche wird durch die erwähnte Druckplatte an die mit den
Reibbelägen ausgerüstete Kupplungsscheibe angepresst,
wenn das Schwungrad über die Einscheibenkupplung kraft
schlüssig mit der Maschinenwelle verbunden wird. Die Druck
platte ist ebenfalls im hohlzylindrischen Innenraum des
Schwungrades und axial neben der Kupplungsscheibe angeord
net und ist im Schwungrad axial verschiebbar. Erfolgt die
Axialverschiebung der Druckplatte gegen die Kupplungs
scheibe mittels Druckluft, ist die Druckplatte mit einem
Ringkolben ausgebildet, der in einen als Zylinderkammer
dienenden Ringraum im Schwungrad hineinragt. Erfolgt die
Axialverschiebung der Druckplatte gegen die Kupplungs
scheibe mittels Hochdrucköl, sind mehrere zwischen der
Druckplatte und dem Schwungrad wirkende Kolben vorhanden,
die in im Schwungrad ausgebildeten Zylinderkammern einge
setzt sind.
Die Druckplatte muss im Schwungrad axial ver
schiebbar, jedoch dazu fest angeordnet sein. Dazu ist bei
bekannten Stanzmaschinen die Druckplatte über Keilwellen,
Verzahnungen oder mehreren Zapfen mit dem Schwungrad ver
bunden. Da nun die axiale Verschiebbarkeit der Druckplatte
im Schwungrad gewährleistet sein muss, müssen diese ge
nannten Mitnehmerkonstruktionen mit einem, wenn auch ge
ringerem Spiel versehen sein.
Es sind auch Kupplungen bekannt, bei denen die
Druckplatte über Federglieder spielfrei, aber axial fe
dernd mit dem Schwungrad verbunden sind.
Bei Stanzmaschinen, die aus den bewegten Massen
(Stössel, Werkzeugoberteil und Ausgleichsgewicht) sehr
grosse Plus/Minusmomente erzeugen, die mehr als 50% des
Kupplungsmomentes betragen, wird die Druckplatte um eine
dem Spiel der Glieder der Mitnehmer (z.B. Spiel zwischen
Zapfen und der diesen aufnehmenden Bohrung) entsprechende
Strecke pro Umdrehung in Umfangsrichtung zweimal hin- und
herbewegt, was das Ausschlagen der Mitnehmerglieder begün
stigt.
Ziel der Erfindung ist, den angeführten Nachteil
zu beheben.
Die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung ist
durch Merkmale des Patentanspruches 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus dem
Wortlaut der abhängigen Patentansprüche 2-4.
Dadurch, dass die Blattfedern auf einem grossen
Radius angeordnet sein könne, ergeben sich in Umfangs
richtung der Kupplungsvorrichtung relativ kleine Ueber
tragungskräfte. Weiter sind alle Blattfedern in beiden
Drehrichtungen des Drehmomentes zur Hälfte auf Zug bean
sprucht. Zudem kann die Anordnung auf einem grossen Ra
dius lange Blattfedern ermöglichen, ohne dass der Durch
messer des Schwungrades vergrössert werden muss und den
noch ist genügend Platz vorhanden, um die Rückstellfedern
unterzubringen. Schliesslich können Blattfedern einfach
und ohne Materialabfall hergestellt werden.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand
der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt entlang der Linie I-I der
Fig. 4 einer mit Hochdrucköl betätigten Ausführung,
Fig. 2 einen Schnitt gleich demjenigen der
Fig. 1 einer mit Druckluft betätigten Ausführung,
Fig. 2a einen Schnitt entlang der Linie II-II
der Fig. 4,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III
der Fig. 4, und
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Ausführung der er
findungsgemässen Kupplungsvorrichtung.
Das aus mehreren Teilen zusammengesetzte Schwung
rad 1 ist über Wälzlager 2 frei drehbar auf der Haupt
welle 3 der schnellaufenden Stanzmaschine gelagert. Das
Schwungrad 1 ist in bekannter Weise über einen nicht ge
zeigten Antrieb angetrieben. Beispielsweise ist ein Rie
mentrieb vorhanden, wobei ein Abschnitt des Schwungrades
als Riemenscheibe ausgebildet ist. Die Drehzahl des
Schwungrades 1 kann z.B. 1000 upm betragen. Eine axial
federnde Kupplungsscheibe 4 ist mittels Verbindungsglie
der z.B. in Form von Schraubenbolzen 5 drehfest mit der
Hauptwelle 3 verbunden. Die Kupplungsscheibe 4 trägt an
beiden Seiten entlang ihres Umfanges verteilt angeordnete
Reibbeläge 6, 7. Die Reibbeläge 6 stehen im eingekuppelten
Zustand im Reibeingriff mit der am Schwungrad 1 ausgebil
deten Reibfläche 8. Bei der dem Schwungrad 1 entgegenge
setzten Seite der Kupplungsscheibe 4 ist eine Druckplatte
9 angeordnet. Diese Druckplatte 9 ist mit einer Reibfläche
10 versehen, die mit den Reibbelägen 7 der Kupplungsschei
be 4 zusammenwirken.
Die Druckplatte 9 ist im Schwungrad 1 axial ver
schiebbar angeordnet. Die Verschiebbewegung der Druckplat
te 9 in Richtung zur Kupplungsscheibe 4 bzw. zum Schwung
rad 1 wird z.B. hydraulisch oder pneumatisch bewirkt.
Die Fig. 1 zeiht eine beispielsweise hydrau
lisch arbeitende Ausführung. Dazu sind im Schwungrad 1
mehrere entlang einer Kreislinie verteilt angeordnete
Zylinderkammer 11 ausgebildet, in denen die Hydraulikkol
ben 12 eingesetzt sind. Die Kolbendichtungen sind mit der
Bezugsziffer 13 angedeutet. Die Hydraulikkolben 12 wirken
unmittelbar auf die Druckplatte 9 ein. Wird nun unter
Druck stehendes Hydrauliköl durch die Kanäle 23 den Zy
linderkammern 11 zugeführt und damit die Hydraulikkolben
12 beaufschlagt, wird die Druckplatte 9 gegen die Kupp
lungsscheibe 4 (also in der Figur nach links) und diese
gegen das Schwungrad 1 gepresst und dabei über die Reib
fläche 8 des Schwungrades 1, und die Reibbeläge 6 der
Kupplungsscheibe 4 eine kraftschlüssige Verbindung zwi
schen dem Schwungrad 1 und der Hauptwelle 3 erstellt, so
dass die Stanzmaschine in Betrieb steht.
Die Fig. 2 zeigt eine beispielsweise pneumatisch
arbeitende Ausführung. Die Hauptteile der Fig. 2, die
gleich denjenigen der Fig. 1 sind, sind mit denselben
Bezugsziffern versehen. Das Schwungrad 1 weist eine zu
z.B. seinem Umfang konzentrische kreisringförmige Zylin
derkammer 14 auf. Die Druckplatte 9 weist einen Ringkol
ben 15 auf, dieser Ringkolben kann auch getrennt von der
Druckplatte sein, der in der Zylinderkammer 14 einge
setzt ist. Die Kolbendichtungen sind mit der Bezugsziffer
16 angedeutet. Entsprechend der Arbeitsweise, die unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 beschrieben worden ist, er
folgt die axiale Bewegung der Druckplatte 9 gegen die
Kupplungsscheibe 4, indem Druckluft durch die Kanäle 23
in die Zylinderkammer 14 eingeführt und folglich die
Druckplatte 9 gegen die Kupplungsscheibe 4 gedrückt wird.
Es wird nun Bezug auf die Fig. 4 und die Fig.
3 genommen, die einen Schnitt entlang der Linie III-III
der Fig. 4 zeigt. Die Druckplatte 9 ist mit in radialer
Richtung abstehenden Nasen 17 ausgebildet. Diese Nasen 17
sind jeweils über beispielsweise Schraubenbolzen 18 starr
mit einer Blattfeder 19 im mittleren Abschnitt derselben
verbunden. Die Endabschnitte 20, 21 der jeweiligen Blatt
feder 19 sind über weitere Schraubenbolzen 18 starr mit
dem Schwungrad 1 verbunden. Somit liegt eine torsionsstei
fe Verbindung zwischen der Druckplatte 9 und dem Schwung
rad 1 vor, die zwei genannten Teile sind nicht gegeneinan
der verdrehbar. Die vier Blattfedern 19 halten zudem die
Druckplatte 9 relativ zum Schwungrad 1 zentriert, indem
auch in radialer Richtung der zwei Bauteile gesehen eine
starre Verbindung vorhanden ist. Die Druckplatte 9 lässt
sich jedoch durch in der Zylinderkammer 11 eingebrachtes
Hochdrucköl oder in der Zylinderkammer 14 eingebrachte
Druckluft gegen die Federkraft der sich ausbiegenden vier
Blattfedern 19 in axialer Richtung des Schwungrades 1 ge
gen die Kupplungsscheibe 4 verschieben, um den Reibein
griff zwischen dem angetriebenen Schwungrad 1 und der mit
der Maschinenwelle 3 drehfest verbundenen Kupplungsschei
be 4 zu bewirken.
Da der Lüftungsweg dieser beschriebenen Einschei
benkupplung und somit die axiale Verschiebestrecke der
Druckplatte 9 offensichtlich sehr klein und folglich die
federelastische Ausbiegung der Blattfedern 19 sehr klein
ist, wird die Entlastungsbewegung der Blattfedern 19 durch
Rückstellfedern 22 bzw. 22′ unterstützt. Diese Rückstell
federn 22, 22′ sind in einem Ringraum 24 des Schwungrades
1 angeordnete Schraubenfedern 22, 22′. Da dieser Ringraum
24 ohnehin für die Anordnung der Blattfedern 19 vorhan
den sein muss, ergibt sich hier eine platzsparende Lösung
zur Anordnung der Rückstellfedern 19. Die Anordnung die
ser Rückstellfedern 22, 22′ ist in Fig. 4 lediglich bei
spielsweise gezeigt. Es sind Ausführungen mit mehr und
auch mit weniger als die gezeichneten Rückstellfedern
möglich.
Werden die Blattfedern 19 aufgrund der axialen
Bewegung der Druckplatte 9 gegen die Kupplungsscheibe 4
ausgelenkt, erfolgt ein Spannen, ein Zusammendrücken der
Rückstellfedern. Bei einer hydraulischen bzw. pneumati
schen Druckentlastung sind die Blattfedern 19 bestrebt
in ihre Ruhelage zurückzukehren und die Druckplatte 9 in
eine von der Kupplungsscheibe 4 weggerichteten Richtung zu
verschieben, und diese Verschiebbewegung wird von den
Rückstellfedern 22, 22′ unterstützt, so dass ein sehr
schnelles Lösen des Reibeingriffs zwischen Schwungrad 1
und Kupplungsscheibe 4 stattfindet.
Die gezeigte Ausführung der Druckplatte 9 dem
Schwungrad 1 verbindende federelastischen Glieder ist in
vier Blattfedern 19 verkörpert. Es ist auch möglich, an
stelle einer jeweils einzigen Blattfeder 19 jeweils Blatt
federpakete vorzusehen. Weiter können z.B. lediglich zwei
einander diametral gegenüberliegende Blattfedern angeord
net sein.
Claims (4)
1. Zwischen einem angetriebenen Schwungrad (1)
und einer Druckplatte (9) einer mit einer fluidbetätigten
Einscheibenkupplung ausgerüsteten Stanzmaschine angeord
nete Kupplungsvorrichtung, welche Einscheibenkupplung zum
Kuppeln des Schwungrades (1) mit der Hauptwelle (3) der
Maschine dient und eine axial federnde Kupplungsscheibe
(4) aufweist, die durch eine fluiddruckbedingte axiale
Verschiebebewegung der Druckplatte (9) zum Reibeingriff
mit dem Schwungrad (1) gebracht wird, dadurch gekennzeich
net, dass die Kupplungsvorrichtung mindestens zwei mit der
Druckplatte (9) und dem Schwungrad (1) jeweils starr und
spielfrei verbundene Blattfederglieder (19) aufweist, die
um den Kupplungsdurchmesser tangential angeordnet sind
und eine torsionssteife Verbindung zwischen der Druckplat
te (9) und dem Schwungrad (1) bilden, die Druckplatte (9)
relativ zum Schwungrad (1) in radialer Richtung starr hal
ten und damit zentrieren und eine Axialbewegung der Druck
platte (9) relativ zum Schwungrad (1) erlauben, welche
Blattfederglieder (19) beiderends mit dem Schwungrad (1)
und mittig mit der Druckfederplatte (9) verbunden sind.
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass jedes Blattfederglied (19) aus meh
reren einzelnen Blattfedern zusammengesetzt ist.
3. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass vier Blattfederglieder in Form von
jeweils einer Blattfeder (19) vorliegen, die mit dem
Schwungrad (1) und der Druckplatte (9) starr verbunden ist.
4. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass in einer koaxial zur Schwungradachse
verlaufenden ringförmigen Ausnehmung (24) im Schwungrad
(1) Rückstellfedern (22) angeordnet sind, die auf die
Druckplatte (9) einen diese vom Schwungrad (1) weg span
nenden federelastischen Druck ausüben und dazu dienen,
die Rückstellbewegung der Blattfederglieder (19) zu un
terstützen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |