-
Induktorium, insbesondere zur Erzeugung faradischer Ströme. Die Erfindung
betrifft ein Induktorium, insbesondere zur Erzeugung faradischer Ströme, bei dem
die beiden im Primär- bzw. im Sekundärstromkreis liegenden Spulensysteme des Induktors
nach Art eines Variometers drehbar ineinander gelagert sind. Um durch einfache Mittel
eine genaue Dosierung der Stromabgabe zu erreichen, ist nach der Erfindung das eine
Spulensystern des Induktoriums ortsfest angeordnet, während das andere Spulensystem
mittels einer Zahnradübersetzung von einer Vorgelegewelle aus eingestellt wird.
Um eine genaue Regelung des induzierten Stromes zu erzielen, können die Spulenachsen
unter gleichen, zweckmäßig .45° betragenden Winkeln zur Drehachse geneigt sein.
Falls es erwünscht ist, den induzierten Strom annähernd proportional zum Drehwinkel
des beweglichen Spulensystems zu regeln, werden die Spulenachsen unter voneinander
abweichenden Winkeln zur Drehachse geneigt angeordnet.
-
In der Zeichnung ist das neue Induktorium in einer Ausführungsform
veranschaulicht. Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch das Induktorium nach der
Linie A-B der Abb. 2.
-
Abb.2 ist eine Seitenansicht des Induktoriums.
-
In den Lagern i und 2 der aus Isoliermaterial hergestellten Platten
3 und q. des Induktoriumgestelles 5 !ist eine senkrechte, zweiteilige Spindel 6
drehbar, deren Teile aus leitendem Material bestehen und durch einen geringen Zwischenraum
voneinander getrennt sind. Die Spindel 6 ist durch ein ortsfestes Spulensystem hindurchgeführt,
das durch zwei auf einem Rahmen 8 angeordnete, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Sekundärspulen dienende Spulen 9 und io mit rechtwinklig zur Spindelachse liegenden
Achsen gebildet wird. Der Spulenträger 8 ist am Gestell 5 befestigt und besteht
aus einem kugelig gewölbten, mit Seitenflanschen versehenen Ring, in dessen Lagerhülsen
i i sich die Spindel 6 dreht.
-
Innerhalb des ortsfesten Spulensystems 9, i o ist ein drehbares Spulensystem
vorgesehen, das sich aus zwei auf einem zylindrischen Rahmen 12 angeordneten, als
Primärspulen wirkenden Spulen 13 und 1q. mit rechtwinklig zur Spindelachse
liegenden Achsen zusammensetzt. Der Spulenträger 12 ist mit Naben 15 versehen, die
auf der Spindel 6 befestigt sind, und sitzt auf einem Eisenkern 16, der spiralförmig
in mehreren isolierten Schichten auf einen ringförmigen Körper 17 aus beliebigem
Material gewickelt ist. Der Ring 17 umgibt einen Zylinder 18 aus Isolierstoff,
durch den die benachbarten Enden der beiden Teile der Spindel 6 voneinander isoliert
sind. Die Spulen 13 und 14 sind mit den beiden Teilen der Spindel 6 leitend
verbunden.
-
Die aufeinanderfolgenden Schichten des Eisenkernes 16 und die Spulen
13, 1q. sind so ausgebildet, daß sie eine kugelige, der kugelartigen Innenfläche
des Spulenträgers 8 entsprechende Oberfläche aufweisen. Das Spulensystem 13, i¢
kann daher mittels der Spindel 6 innerhalb des ortsfesten Spulensystems 9, i o gedreht
werden.
-
Die Welle 6 ragt nach oben und nach unten aus den Lagern i und 2 heraus
und trägt Schleifringe i9, an denen federnde Schleifkontakte 2o anliegen. Die Schleifkontakte
20 sind mit Klemmen 2r verbunden, die die Stromzuführung für das drehbare Primärspulensystem
13, 1q. vermitteln. Das ortsfeste Sekundärspulensystem 9, fo ist an Klemmen 22 angeschlossen,
an denen der sekundäre Strom entnommen werden kann.
-
Die veranschaulichte Stellung des drehbaren Spulensystems 13, 1q.,
in der die Achse dieses Spulensystems mit der Achse des ortsfesten Spulensystems
9, fo zusammenfällt, entspricht dem Induktionsmaximum. Wird das Spulensystem 13,
1q. mittels der Spindel 6 in bezug auf das ortsfeste Spulensystem 9, fo gedreht,
so ändert sich der induzierte Strom, bis in einer Stellung, in der die Achse des
Spulensystems 13, 1q. rechtwinklig zur Achse des Spulensystems 9, io verläuft,
das Induktionsminimum erreicht wird.
-
Um eine genau abgestufte Regelung zu ermöglichen, wird die Spindel
6 nicht unmittelbar, sondern mit Hilfe des im folgenden beschriebenen Zahnradvorgeleges
eingestellt. -Die Spindel 6 trägt am oberen Ende eine Nabe 23, an welcher unter
Vermittlung eines Ringes 2.¢ aus Isoliermaterial ein großer Zahn- j kranz 25 befestigt
ist. Dieser Zahnkranz greift in ein kleines Zahnrad 26, das auf einer in einer Lagerhülse
27 der oberen Gestellplatte 3 drehbaren und mittels eines Handrades 29 einstellbaren
Vorgelegewelle 28 an- j gebracht ist. Durch einen auf dieser Welle
befestigten
Zeiger 30 wird die jeweilige Stel-Iung des drehbaren Spulensystems
13, 14 auf einer Gradeinteilung kenntlich gemacht. Zwischen einem am unteren
Ende der Welle 28 befestigten Stellring 3 1 und der Lagerhülse 27 ist eine
Feder 32 angeordnet, durch welche die Welle 28 in jeder Lage gesichert wird.
-
Das Übersetzungsverhältnis zwischen den Zahnrädern 25 und 26 kann
dem jeweiligen Bedürfnis entsprechend gewählt werden. Beispielsweise kann mit Hilfe
dieser Zahnräder 1- ei einer Drehung der Vorgelegewelle 28 um 18o° eine Drehung
der Spindel 6 mit dem auf ihr sitzenden Spulensystem 13, 14 um 9o° erreicht werden,
wodurch dieses Spulensystem aus der Stellung des induktiven Minimums in die Stellung
des induktiven Maximums oder umgekehrt bewegt wird.
-
Die inneren Spulen 13, 14 können auch als Sekundärspulen und die äußeren
Spulen 9, io als Primärspulen ausgebildet sein. Auch kann das innere Spulensystem
ortsfest angeordnet und das äußere Spulensystem drehbar sein. Das Induktoriumgestell5
kann mittels Auslaldebügeln an einem Ainschlußapparat o. dgl. befestigt werden.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen, wie vorher erläutert
wurde, die Achsen des ortsfesten und des drehbaren Spulensystems rechtwinklig zur
Drechachse, so daß bei der Drehung des einstellbaren Spulensystems um 9o° ein Übergang
vom Induktionsminimum zum Induktionsmaximum oder umgekehrt stattfindet. Werden die
beiden Spulensysteme so angeordnet, daß ihre Achsen gegen die Drebachse geneigt
sind, so wird eine bestimmte Veränderung der Induktionswirkung ohne Verwendung mechanischer
Hilfsmittel, wie eines Vorgeleges, durch Verstellung des drehbaren Spülensystems
um einen größeren Drehwinkel erreicht. Beträgt beispielsweise die Neigung der beiden
Spulensystemachsen gegen die Drehachse 45°, so kann das bewegliche Spulensystem
aus einer dem Induktionsminimum entsprechenden Stellung, in welcher die Achsen beider
Spulenspsteme rechtwinklig zueinander gerichtet sind, durch Drehung um 18o° in die
dem Induktionsmaximum entsprechende Stellung übergeführt werden, in der die beiden
Spulensystemachsen zusammenfallen.
-
Durch Veränderung der Neigung der Spulensystemachsen gegen die Drehachse
kann der induzierte Strom in bestimmter Weise von dem Drehwinkel des einstellbaren
Spulensystems abhängig gemacht werden. Verlaufen die Achsen der beiden Spulensysteme;
wie bei der dargestellten Ausführungsform, senkrecht zur Drehachse, so entspricht
die Abhängigkeit des induzierten Stromes von dem Drehwinkel des einstellbaren Spulensystems
einer Sinuskurve. Sind die Achsen der beiden Spulensysteme um 45° gegen die Drehachse
geneigt, so entspricht die Abhängigkeit des iinduzierten Stromes von dem Drehwinkel
des einstellbaren Spulensystems einer schwach $-förmig gekrümmten .Kurve.. Werden
die Spulensy5teme so angeordnet, daß ihre Achsen unter verschiedenen, in geringem
Maße voneinander abweichenden Winkeln zur Drehachse geneigt sind, so kann der induzierte
Strom annähernd proportional zum Drehwinkel des einstellbaren Spulensystems geregelt
werden; jedoch muß in diesem Falle auf eine völlige Ausnutzung des Induktionsminimums
oder des Induktionsmaximums oder beider verzichtet werden. Man kann der Abhängigkeit
des induzierten Stromes vom Drehwinkel des einstellbaren Spulensystems auch ein
anderes . Gesetz vorschreiben, wenn beispielsweise durch eine Steuervorrichtung
die Neigung der Leiden Spulensystemachsen gegen die Drehachse während der Drehung
des beweglichen Spulensystems geändert wird.