DE370432C - Als Fensterfluegelhalter dienender Vorhangstab mit zwei teleskopartig ineinandergeschobenen hohlen Teilen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN Al 2. MÄRZ 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

·- JVe 370432 KLASSE 68 d GRUPPE 27

(M 75125 nil68d)

Irma Michel in Grenchen, Schweiz.

Als Fensterflügelhalter dienender Vorhangstab mit zwei teleskopartig ineinandergeschobenen hohlen Teilen. ·

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1921 ab.

Kür diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom-3. November 1920 beansprucht.

Bisher ist es üblich, Vorhangstäbe aus teleskopartig ineinandergeschobenen Teilen herzustellen, um die Länge der Vorhangstäbe der jeweiligen Breite von verschiedenen Fensterflügjeln und Türen anpassen zu können. Es ist aber auch schon vorgeschlagen worden, teleskopartig ineinandergeschobene Stäbe, von denen der eine am freien Schenkel . des

Fensterflügels, und! der andere aim Fensterrahmen befestigt, wird, zum Feststellen des Fensterflügels in verschiedenen Stellungen zu benutzen. Um den Widerstand gegen das gegenseitige Verschieben der beiden Teile zu erhöhen, ist schon der Vorschlag gemacht worden, den inneren Teil der Länge nach zu spalten und auch als Spreizfeder auszubilden. Da

solche Spreizfedern den äußeren Teil nur an zwei einander gegenüberliegenden Stellen berühren, ist die übrige Fläche zur Erzeugung einer Reibung unbenutzt. Um so stärker muß natürlich die Reibung der Spreizfedern sein, um den nötigen Widerstand zu erhalten. Dementsprechend ist auch die Abnutzung an diesen Stellen der sich bekanntlich zueinander nicht drehenden Teile verhältnismäßig groß. ίο Nach der Erfindung wird die Reibung auf die ganze innere Fläche des äußeren Teiles verteilt, und zur Verminderung der Abnutzung der innere, hohl ausgebildete Teil, welcher außer einem Längsschlitz noch mehx5 rere Querschlitze besitzt, mit einer durch Schmiermittel getränkten Füllung versehen. Diese Füllung unterstützt die Federkraft der quer laufenden Zungen, die durch den Längsschlitz und die Querschlitze gebildet sind, weshalb der innere Teil aus leichterem, nicht ausgesprochen federndem Material bestehen kann. Die Querzungen haben gegenüber den bekannten Spreizfedern den Vorteil, daß sie das Ineinanderschieben der beiden Teile und demzufolge auch das unerwünschte öffnen des nicht verschlossenen, z. B. halbgeöffneten Fensterflügels absatzweise erschweren. Der Vorhangstab dient somit zugleich als Fensterflügelhalter, indem der eine Teil am freien Schenkel des Fensterflügels und der andere am Fensterrahmen angelenkt ist.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an einem Fenster dargestellt, und zwar in Abb. ι bei geschlossenem und in

Abb. 2 bei halboffenem Fensterflügel. Es bezeichnet 1 den Fensterflügel und 2 den einen Seitenpfosten des Fensterrahmens. Am freien Seitenschenkel 3 des Fensterflügels ist eine Winkelkonsole 4 mittels Schrauben 5 befestigt. Mittels eines Zapfens 6 ist am freien Ende des vorstehenden Schenkels der Winkelkonsole 4 das eine Ende eines Rohrstabes 7 angelenkt, in welchen ein Rohrstab 8 verschiebbar eingesteckt ist, wie dies bei zweiteiligen Vorhangstäben an und für sich bekannt ist. Der Rohrstab 8 ist an seinem freien Ende durch einen Zapfen 9 an einer Winkelkonsole 10 angelenkt, die am Seitenpfosten 2 des Fensterrahmens befestigt ist. Damit der aus den beiden Rohrstäben 7 und 8 bestehende Vorhangstab bei geschlossenem Fensterflügel zu diesem parallel liegt, hat die Winkelkonsole 10 eine entsprechend größere Ausladung als die Konsole 4. Würden sich die beiden Teile 7 und 8 des Vorhangstabes ohne erhebliche Reibung zueinander verschieben lassen, oder wäre keine andere Vorkehrung getroffen, welche eine unbeabsichtigte Verschiebung der Teile 7 und 8 verhindert, so könnte der Vorhangstab seine Aufgabe als Fensterflügelhalter nicht in jedem Falle mit Sicherheit erfüllen. Um dies zu erreichen, ist die Reibung zwischen den Teilen 7 und 8 dadurch erhöht, daß der Teil 8 aus federndem Material gemacht und auf der einen Seite mit einem Längsschlitz 11 und denselben kreuzenden Querschlitzen 12 versehen ist, wobei die zwischen den letzteren liegenden Zungen das Bestreben haben, auseinanderzufedern. Die starke Reibung zwischen den Teilen 7 und 8 ermöglicht eine gegenseitige \^rerschiebung derselben nur bei Anwendung einer bestimmten Kraft. Auf den Fensterflügel muß daher eine gewisse Kraft senkrecht zu seiner Ebene wirken, um ihn in öffnendem oder schließendem Sinne bewegen zu können. Der Fensterflügel wird infolgedessen in jeder beliebigen Stellung durch den Vorhangstab gehalten, so daß er gegen zufälliges Auf- und Zuschlagen gesichert ist. Dies hat den Vorzug, daß der Fensterflügel auch bei starker Luftbewegung, d. h. bei Wind und Durchzug, offengehalten werden kann, ohne eine Zerstörung der Fensterscheibe befürchten zu müssen. Der Widerstand gegen die Veränderung der Länge des Vorhangstabes könnte statt durch Federung des inneren Teiles durch Klemmung erzeugt werden, indem z. B. am Teil 7 eine Klemmschraube oder am offenen Ende dieses Teiles ein Einschnitt und ein Klemmglied, Schraubenmutter usw. angeordnet würde. Um die beim Hin- und Hergleiten der Teile 7 und 8 stattfindende Reibung und die daraus hervorgehende Abnutzung der beiden Teile zu vermindern, wird in den Teil 8 ein mit öl oder Fett getränkter, runder Docht o. dgl. angeordnet, welcher stets etwas Schmiermittel abgibt und die Federung der Zungen des Stabes 8 unterstützt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Als Fensterflügelhalter dienender Vorhangstab mit zwei teleskopartig ineinandergeschobenen hohlen Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Teilen, von denen der eine am senkrechten Schenkel des Fensterflügels und der andere am Fensterrahmen angelenkt ist, der innere (8) außer einem Längsschlitz (11) noch mehrere, den letzteren keuzende Ouerschlitze (12) aufweist, um die Reibung auf die ganze innere Fläche des äußeren Teiles zu verteilen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.