DE3702210A1 - Verfahren zur bestimmung der konzentration von in einer substanz enthaltenen stoffen, insbesondere von sauerstoff - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der konzentration von in einer substanz enthaltenen stoffen, insbesondere von sauerstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung
der Konzentration von in einer Substanz enthaltenen Stof
fen, insbesondere von Sauerstoff, mit einem Lumineszenz
indikator, dessen Lumineszenzintensität von den zu be
stimmenden Stoffen gemindert bzw. gelöscht wird.
Die Bestimmung von in einer Substanz enthaltenen
Stoffen, beispielsweise des Sauerstoffes, in flüssigen
oder gasförmigen Proben spielt in der klinischen Analytik,
in der Medizin, in der Biotechnologie und in der Prozeßkon
trolle eine bedeutende Rolle. Wegen der Größe der Elektro
den elektrochemischer Sauerstoffsensoren, wegen ihrer ge
legentlichen Signaldrift und wegen ihrer Anfälligkeit ge
genüber elektrischen Potentialen, wurden diese Sensoren,
welche fast ausschließlich auf dem Prinzip der polaro
graphischen Reduktion von Sauerstoff beruhen, in den
letzten Jahren durch andere Sauerstoffsensoren ersetzt.
Unter diesen haben die optischen größte Bedeutung er
langt.
Die meisten optischen Sensoren, beispielsweise für
Sauerstoff, beruhen auf der Grundlage der dynamischen
Fluoreszenzlöschung, d.h. auf der Verminderung der Fluo
reszenzaktivität eines geeigneten Fluoreszenzindikators
in Anwesenheit des Löschers, z.B. Sauerstoff. Für die
Beziehung zwischen gemessener Fluoreszenzintensität und
dem Sauerstoffpartialdruck p O2 gilt dabei die folgende,
von Stern und Volmer beschriebene Gleichung:
F₀/F = 1 + K · p O₂ (1)
Die übrigen in der Gleichung vorkommenden Symbole haben
dabei folgende Bedeutung:
F₀ bzw. Fist die Fluoreszenzintensität des Sensors
in Abwesenheit bzw. in Anwesenheit von
Sauerstoff.
Kist die sogenannte Stern-Volmer-Konstante,
welche durch Eichung ermittelt wird.
Wenn in Gleichung (1) die Größen F o und K konstant
sind, kann man aus der Messung von F direkt auf die Kon
zentration bzw. den Partialdruck von Sauerstoff zurück
rechnen. Verschiedene Verfahren und Anordnungen zur Mes
sung des Sauerstoffpartialdruckes auf dieser Grundlage
sind bekannt.
So ist z.B. aus der GB-PS 11 90 583 eine Anordnung
zur Messung des Sauerstoffgehaltes gasförmiger Proben be
kannt. Dabei steht die Probe mit einer Sensorschicht, be
stehend aus einem glasartigen Trägermaterial, welches mit
einem fluoreszierenden Indikator, z.B. Fluoranthen, ge
tränkt ist, in Kontakt. Die Fluoreszenz dieses Indikators
wird durch eine seitlich angebrachte Gasentladungslampe
angeregt und durch Sauerstoff gemäß Gleichung (1) gelöscht.
Die jeweilige Fluorezenzintensität wird mit einem auf der
anderen Seite angebrachten Photodetektor gemessen.
Sehr ähnliche Verfahren werden in der US-PS 36 12 866
sowie in der US-PS 40 03 707 beschrieben. Letzteres Ver
fahren ist vorzugsweise für die Bestimmung von Sauerstoff
konzentrationen in flüssigen Proben ausgelegt. Der Indi
kator, z.B. Pyrenbuttersäure, ist in einer Siliconmembran
eingebettet, welche in Kontakt mit der flüssigen Probe
steht. Aus ihr dringt Sauerstoff in die Siliconmembran
ein und bewirkt dort eine Vermindung bzw. Löschung der
Fluoreszenzintensität des Indikators.
Bei der praktischen Durchführung all dieser Verfah
ren hat sich herausgestellt, daß die Messung der Fluores
zenzintensität F mit verschiedenen Fehlern behaftet ist.
So wird diese z.B. stark durch Schwankungen der Intensi
tät I o der Anregungsquelle beeinflußt. Zwischen der In
tensität der Anregungslichtquelle I o und der gemessenen
Fluoreszenzintensität F besteht nach Parker angenähert
folgende lineare Beziehung:
F = I₀ · ε · c · d · Q f · k (2)
Hier stehen e bzw. c für den molaren dekadischen
Extinktionskoeffizienten bzw. für die Konzentration des
Indikators. Q f für seine Fluoreszenz-Quantenausbeute,
und k ist eine konstante Größe, welche durch die Geome
trie der Meßanordnung bestimmt wird.
Aus dieser Gleichung geht hervor, daß Schwankungen
in der Intensität I o der Lichtquelle unmittelbar zu feh
lerhaften Messungen von F führen. In solchen Fällen
trifft die oben gemachte Annahme, daß die Größe F o kon
stant ist, nicht mehr zu.
Eine zweite Fehlerquelle resultiert daraus, daß die
meisten bisher bekannten Fluoreszenzindikatoren unter dem
Einfluß des Anregungslichtes nicht stabil sind, sondern
eine langsame Zersetzung erleiden. Dies resultiert in
einem langsamen Abfall der gemessenen Fluoreszeninten
sität F o . Wieder wird die oben gemachte Annahme, daß F o
konstant bleibt, nicht erfüllt. Als Ergebnis dieser Photo
zersetzung werden fälschlicherweise zu große Meßwerte
für die zu messende Stoffkonzentration berechnet.
Eine dritte Fehlerquelle besteht darin, daß die
Fluoreszenzindikatoren aus dem polymeren Material, in das
sie üblicherweise eingebettet sind, ausgewaschen werden.
In der Folge kommt es zu einer Verminderung der Konzen
tration c des Indikators. Nach der obigen Gleichung (2)
resultiert daraus eine verminderte Fluoreszenzintensität
F bzw. wieder ein falscher Wert für die gemessene Stoff
konzentration.
Eine letzte Fehlerquelle hat ihre Ursache in Bei
trägen von Streulicht, da dieses, wenn es zu einer ungenü
genden spektralen Trennung von gestreutem Anregungslicht
und Fluoreszenzlicht kommt, üblicherweise mit dem Fluores
zenzlicht mitgemessen wird. Auch Umgebungslicht kann in
terferieren wenn nicht in ausreichender Weise gesorgt
wird, daß es vom eigentlichen Meßraum abgeschirmt wird.
In beiden Fällen kommt es bei der Bestimmung der Fluores
zenzintensität zu einer Erhöhung des wahren Fluores
zenzsignales F um einen gewissen Betrag, der aus Streu
bzw. Umgebungslicht stammt. Durch eine zu hoch gemessene,
anscheinende Fluoreszenzintensität F, wird der wahre Wert
für den Stoffgehalt mit Hilfe von Gleichung (1) zu niedrig
berechnet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ver
fahren vorzustellen, welches in der Lage ist, die Konzen
tration von in einer Substanz enthaltenen Stoffen, insbe
sondere den Sauerstoffgehalt einer Probe, mit Hilfe
eines optischen Sensors zu bestimmen, welches Verfahren
die oben angeführten Nachteile nicht besitzt und mit
welchem insbesondere Meßfehler, welche auf Photozerset
zung und Konzentrationsschwankungen des Indikators beru
hen, vermieden werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Abklingzeit t der Lumineszenz des mit dem zu messenden
Stoff in Kontakt befindlichem Lumineszenzindikator gemes
sen wird und daß aus der bekannten bzw. vorab ermittelten
Abklingzeit t o des nichtgelöschten Lumineszenzindikators
die Konzentration des zu messenden Stoffes bestimmt wird.
Unter Abklingzeit t wird dabei jene Zeit verstanden, in
welcher der Anfangswert der Fluoreszenz in Anwesenheit
eines Löschers auf 1/e gesunken ist. Die Abklingzeit t o ,
bei Abwesenheit des Löschers, ist eine für jeden Lumines
zenzindikator spezifische Größe, welche praktisch nur von
der Temperatur und dem Lösungsmittel beeinflußt wird,
nicht jedoch von der Indikatorkonzentration. Der Wert der
Abklingzeit t ist maximal im Fall einer vollständigen
Abwesenheit des zu bestimmenden Stoffes, und sinkt mit
zunehmenden Partialdruck dieses Stoffes.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von graphi
schen und schematischen Darstellungen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 und 2 das Verhältnis der Fluoreszenzabkling
zeiten in Abhängigkeit von der Stoff
konzentration und
Fig. 3 und 4 schematische Meßanordnungen.
Fig. 1 zeigt in graphischer Darstellung das Verhältnis
der Fluoreszenzabklingzeiten t o /t aufgetragen auf der Ordi
nate gegen den Sauerstoffgehalten in % auf der Abszisse.
Man ersieht daraus, daß die Methode bei geringem Sauer
stoffgehalt am empfindlichsten ist. Praktisch derselbe
Kurvenverlauf wird erhalten, wenn man die Indikatorkon
zentration auf die Hälfte erniedrigt. Der einzigartige
Vorteil der Methode besteht darin, daß ein Optosensor nach
der Erfindung nicht mehr geeicht zu werden braucht, da der
Sauerstoffgehalt direkt aus der Graphik und der gemesse
nen Größe t bzw. aus den einmal zu bestimmenden Größen
K und t bestimmt werden kann, wenn man davon ausgeht, daß
in guter Näherung gilt:
t₀/t = 1 + K · p O₂ (3)
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man mit Hil
fe der Messung von t nur denjenigen Löschanteil erfaßt,
welcher durch dynamische Fluoreszenzlöschung zustande kommt,
während der statische Löschanteil unberücksichtigt bleibt.
Bei den bisherigen Verfahren wurden durch Messung von F,
welches sowohl durch statische als auch durch dynamische
Löschung beeinflußt wird, meist gekrümmte Eichkurven
erhalten. Das hier vorgestellte Verfahren liefert prak
tisch immer gerade Eichkurven.
Ein entsprechender Vergleich ist in Fig. 2 gezeigt.
Die Stern-Volmer Auftragung F o /F gegen die Löscherkonzentra
tion (Löscher Iodid) zeigt bei höheren Iodid-Konzentratio
nen eine Abweichung nach oben. Die t o /t-Auftragung liefert
hingegen eine Gerade. Die Kurven wurden mit einem Haloge
nidsensor bekannter Art gemessen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Abklingzeit t phasensensitiv gemessen wird. Dies
ist eine der Methoden, welche zur Bestimmung der Abkling
zeiten bevorzugt herangezogen werden kann. Bei der phasen
sensitiven Methode wird die Probe mit sinusförmig modulier
tem Licht belichtet, wobei dann die Phasenverschiebung des
Emissionslichtes relativ zum Einstrahlungslicht gemessen
wird. Mit Hilfe der gemessenen Phasenverschiebung kann dann
mit bekannten Methoden auf die Abklingzeit rückgerechnet
werden.
Als eine weitere erfindungsgemäße Methode wird vor
geschlagen, daß die Messung der Abklingzeit t nach der
Pulsmethode erfolgt. Bei dieser Methode wird die Sensor
schicht jeweils mit einem kurzen Lichtpuls belichtet und
anschließend die Abklingzeit t gemessen.
Abklingzeiten im ps-Bereich sind zwar heutzutage re
lativ genau zu bestimmen, doch erfordert dies einen unver
tretbar hohen apparativen Aufwand, sodaß auf Indikatoren
mit derart kurzen Abklingzeiten in der Regel verzichtet
werden wird.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist deshalb
vorgesehen, daß insbesondere zur Erzielung meßtechnisch
gut erfaßbarer Abklingzeiten t ein Lumineszenzindikator
mit einer Abklingzeit von mehr als 5 ns verwendet wird.
Abklingzeiten in der Größenordnung von einigen µs
sind meßtechnisch besonders gut erfaßbar, sodaß beispiels
weise in einer Ausgestaltung der Erfindung zur Messung
von Sauerstoff ein metallorganischer Komplex der Elemente
Ruthenium oder Iridium als Lumineszenzindikator verwen
det wird. Ein solcher Indikator ist z.B. der Ruthenium
(II)-dipyridyl-Komplex, welcher ein Absorptionsmaximum
bei 470 nm und ein Fluoreszenzmaximum bei ca. 600 nm
aufweist.
Vorteilhafterweise kann erfindungsgemäß auch vorge
sehen sein, daß bei Lumineszenzindikatoren, beispielswei
se aus der Reihe der heterozyklischen Farbstoffe mit sehr
kurzer, im Bereich zwischen 1 ns und 1 ps liegender Fluo
reszenzabklingzeit t, die Abklingzeit t′ der Phosphores
zenz dieser Indikatoren zur Messung herangezogen wird. Die
eingangs genannte Stern-Volmer-Gleichung gilt nicht nur
für die Fluoreszenz, also die Lichtemission aus dem ange
regten Singlett-Zustand, sondern auch für die Phosphores
zenz, wobei hier die Lichtemission aus einem angeregten
Triplett-Zustand resultiert. Bei Lumineszenzindikatoren
dieser Art erhält man die beispielsweise sauerstoffsen
sitive Schicht dadurch, daß man Farbstoff, wie z.B. Trypaf
lavin, Chlorophyll, Rhodamine, Acridinorgane, Perylente
tracarbonsäure-diimide oder auch Anthranilsäure auf akti
ve Oberflächen adsorbiert. Geeignete Materialien sind z.B.
Kieselgel, Silicagel, Filterpapier, Cellulose, Dextran
und ähnliche. Im allgemeinen sind die Fluoreszenzabkling
zeiten dieser Farbstoffe sehr kurz, sie liegen im Bereich
zwischen 1 ns und 10 ps, sodaß aufwendige Methoden zur Be
stimmung der Abklingzeit t notwendig wären. Bei sehr ge
ringem Sauerstoffdruck ist jedoch anstelle der Fluoreszenz
eine Phosphoreszenz zu beobachten, welche relativ langsam
abklingt. Die Abklingzeit t′, welche typischerweise zwi
schen 1 µs bis 10 s liegt, ist daher besonders leicht
meßbar. Die Messung der Phosphoreszenzabklingzeit t′
wird somit zur Methode der Wahl bei sehr geringem Sauer
stoffpartialdruck, z.B. in Abwässern od. Abgasen, oder
auch in der Prozeßkontrolle industrieller Anlagen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß bei Einbettung des Lumineszenzindikators
in ein zyklisches Wirtsmolekül, beispielsweise Cyclodex
trin, die Abklingzeit t′ der Phosphoreszenz bei Raumtem
peratur gemessen wird. Im Gegensatz zu den üblichen
Phosphoreszenzmessungen, welche bei tiefen Temperaturen
durchgeführt werden müssen, erfolgt hier eine Raumtem
peratur-Phosphoreszenz (RTP). Als Wirtsmolekül eignen
sich dabei beispielsweise die Cyclodextrine.
Schließlich ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Messung der Abklingzeiten t, t′ unter Verwendung op
tischer Lichtleiter durchgeführt wird. Durch die vorteil
hafte Anwendung von Lichtleitern bei der Messung der Ab
klingzeiten wird dem erfindungsgemäßen Verfahren ein
weites Anwendungsgebiet eröffnet.
Die Fig. 3 zeigt in schematischer Weise ein Phasen
fluorimeter zur phasensensitiven fluorimetrischen Bestim
mung von Sauerstoffkonzentrationen. Ein Hochfrequenzge
nerator 1 moduliert eine blaue LED 2, deren Licht, even
tuell nach Passieren eines Filters 3, in einen Arm 4 eines
Lichtleiters 5 eingekoppelt wird und an dessen Ende 6 auf
eine sauerstoffsensitive Membran 7 trifft. Deren Fluores
zenz, sowie Streulicht wird über den zweiten Arm 8 des
Lichtleiters 5 auf eine Kollimatorlinse 9 gelenkt und
fällt auf einen Strahlteiler 10. Das gestreute Anregungs
licht wird vom Fluoreszenzlicht durch ein Filter 11 ge
trennt und mittels der Linse 12 auf eine Photodiode 13
fokussiert. Das vom Strahlteiler 10 nicht abgelenkte Licht
fällt auf ein Filter 14, welches nur das Fluoreszenzlicht
durchläßt. Dieses wird mit Hilfe der Linse 15 auf die
Photodiode 16 gelenkt. Nach Verstärkung der aus den bei
den Photodioden kommenden Signale mit Hilfe der Verstär
ker 17 und 18 wird mittels eines Phasen-Spannungs-Wandlers
19 die Phasenverschiebung zwischen Streu- und Fluoreszenz
licht gemessen und einer hier nicht dargestellten Anzeige
vorrichtung zugeführt. Die Phasenverschiebung nimmt mit
zunehmender Sauerstoffkonzentration ab.
Es ist natürlich auch möglich, für das Verfahren
nach der Erfindung andere bekannte Lichtleiteranordnungen
zu verwenden, beispielsweise solche, wo - wie eingangs
beschrieben - durch Bestimmung des Verhältnisses zweier
Fluoreszenzlichtintensitäten auf den Sauerstoffpartial
druck geschlossen wird.
Speziell für die Pulsmethode wo keine Trennung des
Anregungslichtes und des Fluoreszenzlichtes notwendig ist,
kann die in Fig. 4 gezeigte Anordnung zur Anwendung kom
men. Diese besteht aus einem kleinen Sensorelement 2 Q
am Ende 6 des zweiarmigen Single-fiber-Lichtleiters 5
mit einem optischen Separator 21. Das Sensorelement 20
besteht aus einer 50 µm dicken Schicht einer 0,05%igen
Lösung von Decacyclen in Silicon, nach den Autoren
Wolfbeis, Posch und Kroneis: Anal.Chem. 57, 2556 (1985).
Anregungslicht aus einer Xenon-Lichtquelle 22 trifft,
durch den einen Lichtleiterarm 4 kommend, auf die Sensor
membran des Sensorelementes 20 und Fluoreszenzlicht fällt
nach Passieren des optischen Separators 21 durch den
zweiten Lichtleiterarm 8 kommend, gefiltert durch ein
Filter 23 auf die Detektoreinheit 24. Normalschnitt I-IV
durch den Separator 21 zeigen die jeweilige Anordnung
von Kern 25 und Mantel 26 des Lichtleiters in diesem Be
reich. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß
die Meßanordnung sehr viel weniger durch Positionsänderun
gen und Vibrationen beeinflußt wird als ein optisches
System bestehend aus Spiegeln und Linsen.
Im folgenden wird die Herstellung typischer Sauer
stoffsensormembranen beschrieben, welche zur Bestimmung
des pO2 durch Messung von t bzw. t′ herangezogen werden
können. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Emul
sionsmembran, also einer Emulsion einer wäßrigen Lösung
eines Indikators in einem polymeren Trägermaterial.
4.5 g eines Siliconvorpolymers (Produkt Nr. 601 A, von
Wacker-Chemie, BRD) 0,5 g eines härtenden Siliconpolymers
(Produkt Nr. 601 B, Wacker) wurden mit 1 ml einer 10-3
molaren wäßrigen Lösung von Ruthenium-tridipyridyl-di
chlorid Ru(bipy)₃Cl₂, von Strem Chemicals, Newburyport,
Massachusetts 01950, USA mit Hilfe eines Turbinenrührers,
z.B. vom Typ Turrax, zu einer sehr feinen Emulsion verar
beitet. Statt in Wasser kann man den Indikator auch in
einem Gemisch aus Wasser und Glycerin im Verhältnis von
ca. 8 : 2 oder einer Lösung von z.B. 30% Dextran oder
Polyethylenglycol in Wasser verwenden. Diese Zusätze ver
hindern aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften ein
Austrocknen der Membran. Die entstehende Emulsion wird
in einer Dicke von ca. 20-50 µm auf ein Glasplättchen ge
strichen. Man härtet sie aus durch Erwärmen auf 50°C, am
besten unter Wasser, um das Austrocknen der Emulsion zu
verhindern. Nach dem Aushärten wird die Membran entweder
abgezogen und am Ende des Lichtleiters aufgespannt, oder
zusammen mit dem Glasträger am Ende des Lichtleiters befe
stigt. Die Löschkonstante K für diese sauerstoffsensitive
Emulsionsmembran beträgt 0,025 pro %O2-Gehalt der Probe.
Beispiel 2 Herstellung einer sauerstoffsensitiven homoge
nen Membran. Man löst 2,0 g des Siliconvorpolymers Elasto
sil E 43 in 2 ml Toluol und gibt dazu eine Lösung von 10 mg
solubilisiertem Decacyclen (hergestellt nach der AT-PS
3 77 095) in 1,0 ml Toluol. Man bereitet daraus eine ca.
50 µm dicke Membran, indem man die Lösung in ca. 150 µm
Dicke auf ein Glasplättchen aufbringt und 24 h bei Raum
temperatur trocknen bzw. härten läßt. Die Membran wird am
Ende eines Lichtleiters aufgebracht und über diesen mit
Lichtpulsen (Dauer 2-4 ns) der Wellenlänge 400 nm be
strahlt. Es wird die Abklingzeit der Fluoreszenz bei
500 nm gemessen.
Neben Sauerstoff sind mit Hilfe der dynamischen
Löschung der Fluoreszenz insbesondere auch Schwefeldioxyd,
Halothan, und Halogenide bestimmbar, wobei bei herkömm
licher Bestimmung der Konzentration der genannten Stoffe
über die Messung der Fluoreszenzintensität, auch hier die
eingangs angeführten Nachteile auftreten. Diese Nachteile
werden durch das erfindungsgemäße Verfahren, nämlich
durch die Bestimmung der Konzentration der zu messenden
Stoffe mit Hilfe der Abklingzeiten t bzw. t′, vermieden.
Das vorliegende Verfahren zur Messung von Stoffkon
zentrationen bietet somit gegenüber den eingangs erwähn
ten Verfahren, bei welchen eine Lichtintensität gemessen
wird, folgende entscheidende Vorteile:
- a) Das Ausbleichen sowie Auswaschen des Farbstoffes führt zu keiner Änderung des analytischen Signals, da t konzentrationsunabhängig ist.
- b) Intensitätsschwankungen der Lichtquelle, welche bis her über Referenzmessungen ausgeglichen werden mußten, spielen keine Rolle mehr, da t von F o unabhängig ist.
- c) Da statt zweier variabler Größen (F o und F) nur mehr eine Variable gemessen wird, ist nur mehr eine Einpunkts eichung notwendig.
- d) Durch den Umstand, daß die Abklingzeit nur mehr durch eine Löschart, nämlich die dynamische Löschung, beein flußt wird, werden im Gegensatz zu anderen Verfahren prak tisch immer lineare Eichkurven erzielt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von in
einer Substanz enthaltenen Stoffen, insbesondere von
Sauerstoff, mit einem Lumineszenzindikator, dessen Lu
mineszenzintensität von den zu bestimmenden Stoffen
gemindert bzw. gelöscht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abklingzeit t
der Lumineszenz des mit dem zu messenden Stoff in Kon
takt befindlichen Lumineszenzindikators gemessen wird
und daß aus der bekannten bzw. vorab ermittelten Ab
klingzeit t o des nichtgelöschten Lumineszenzindika
tors die Konzentration des zu messenden Stoffes be
stimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abklingzeit t phasensensitiv gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Messung der Abklingzeit t nach der Pulsmethode er
folgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß insbesondere zur Erzielung meßtech
nisch gut erfaßbarer Abklingzeiten t ein Lumineszenzin
dikator mit einer Abklingzeit von mehr als 5 ns ver
wendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Messung von Sauerstoff ein metallorganischer Kom
plex der Elemente Ruthenium oder Iridium als Lumines
zenzindikator verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Lumineszenzindikatoren, bei
spielsweise aus der Reihe der heterozyklischen Farb
stoffe mit sehr kurzer, im Bereich zwischen 1 ns und
1 ps liegender Fluoreszenzabklingzeit t, die Abkling
zeit t′ der Phosphoreszenz dieser Indikatoren zur
Messung herangezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbettung des Lumines
zenzindikators in ein zyklisches Wirtsmolekül, bei
spielsweise Cyclodextrin, die Abklingzeit t′ der Phos
phoreszenz bei Raumtemperatur gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messung der Abklingzeiten t,
t′ unter Verwendung optischer Lichtleiter durchgeführt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0018686A AT390145B (de) | 1986-01-27 | 1986-01-27 | Verfahren zur bestimmung der konzentration von in einer substanz enthaltenen stoffen, insbesondere von sauerstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3702210A1 true DE3702210A1 (de) | 1987-07-30 |
Family
ID=3483765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873702210 Ceased DE3702210A1 (de) | 1986-01-27 | 1987-01-26 | Verfahren zur bestimmung der konzentration von in einer substanz enthaltenen stoffen, insbesondere von sauerstoff |
Country Status (3)
Country | Link |
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JP (1) | JPS62190445A (de) |
AT (1) | AT390145B (de) |
DE (1) | DE3702210A1 (de) |
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