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Technischer
Bereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Allgemeinen Verfahren zum Verwenden von optischen Sensoren zum
Messen von Analyten in einer Probe. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein neues Verhältnis-metrisches
Verfahren des Messens eines Analyts in einer Probe. Das Verfahren
ist verwendbar für
die Messung eines pH-Wertes und eine Erfassung und Quantifizierung
von Gasen, wie z. B. Karbondioxid.
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Hintergrund
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Chemische Sensoren sind im Allgemeinen für den Einsatz
in vielfältigen
Bereichen, wie z. B. der Medizin, der wissenschaftlichen Forschung,
bei industriellen Anwendungen und ähnlichem, bekannt. Glasfasertechnische
und elektrochemische Anwendungen sind im Allgemeinen für den Einsatz
in Situationen bekannt, wo die Konzentration eines Parameters an
einer entfernten Stelle erfasst und/oder gemessen werden soll, ohne
dass eine elektrische Verbindung mit der entfernten Stelle benötigt wird.
Strukturen, Eigenschaften, Funktionen und operative Details glasfasertechnischer
chemischer Sensoren sind gut bekannt und sind z. B. in dem US-Patent
Nr. 4,577,109 von Hirschfeld, in dem US-Patent Nr. 4,785,814 von
Kane und in dem US-Patent Nr. 4,842,783 von Blaylock, wie auch in
Seitz, "Chemical Sensors
Based on Fiber Optics",
Analytical Chemistry, Vol. 56, Nr. 1. Januar 1984, und in Wolfbeis,
Fiber Optic Chemical Sensors and Biosensors, Vol. I und II, CRC
Press, Boca Raton, Florida, 1991 beschrieben.
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Veröffentlichungen wie diese stellen
im Allgemeinen dar, dass es bekannt ist, einen chemischen Sensor
mit einem Glasfaser wellenleiter, einem elektrochemischen Gassensor
oder ähnlichem
in einer Weise zu integrieren, dass der chemische Sensor mit dem
Analyt zusammenwirkt. Diese Zusammenwirkung bewirkt eine Veränderung
der optischen Eigenschaften, wobei die Veränderung durch den Glasfaserwellenleiter
oder ähnliches
untersucht und erfasst wird. Diese optischen Eigenschaften der chemischen
Sensoranordnungen bedingen Veränderungen
in den Farben oder in den Farbintensitäten. Bei diesen Typen von Systemen
ist es möglich,
speziell winzige Veränderungen
in dem Parameter oder in den Parametern zu erfassen, welche überwacht
werden, um dabei speziell empfindliche Leistungsfähigkeiten
eines abgesetzten Überwachens
bereitzustellen.
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Die chemischen Sensoranordnungen,
welche an dem distalen Ende der glasfasertechnischen Sensoren aufgenommen
sind, sind oft als Membrane ausgestaltet, welche an der distalen
Spitze der Wellenleitervorrichtung oder Optrode befestigt sind.
Sensoren dieser allgemeinen Ausführung
sind beim Messen von Gaskonzentrationen, wie z. B. Karbondioxid und
Sauerstoff, beim Beobachten des pH-Wertes einer Flüssigkeit
und bei ähnlichem
verwendbar. Ionenkonzentrationen können auch erfasst werden, wie
z. B. Kalium-, Natrium-, Kalzium- und Metallionen.
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Eine typische glasfasertechnische
Sensorvorrichtung positioniert das Sensormaterial an einer im Allgemeinen
distalen Stelle mit der Unterstützung von
einer oder mehreren Ausführungen
von Unterstützungsmitteln.
Die Unterstützungsmittel
müssen derart
beschaffen sein, dass sie eine Wechselwirkung zwischen dem Parameter-empfindlichen
Indikator, z. B. einem fluoreszierenden Farbstoff oder ähnlichem,
und der Substanz, welche einer Beobachtung, Messung und/oder Erfassung
unterzogen wird, erlaubt. Bekannte Anwendungen beinhalten diesbezüg lich die
Verwendung von durchlässigen
Membranen und Verbundstoffen, welche eine Mikro-Einkapselung enthalten.
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Ein Problem mit solchen auf Empfindlichkeit basierenden
glasfasertechnischen chemischen Sensoren ist, dass sie bezüglich beeinflussender
Effekte, wie z. B. Temperaturänderungen,
auf die Faser einwirkende mechanische Belastungen, durch Vibration verursachte
Fehlausrichtung von optischen Komponenten und ähnliches, empfindlich sind.
Diese physikalischen Effekte führen
zu unerwünschten
Intensitätsschwankungen
des Ausgangssignals, was nicht in einer Beziehung mit Veränderungen
der Menge des Analyts steht, und Messfehler verursacht.
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Ein gut bekanntes Problem mit gemeinsam verwendeten
Parameter-empfindlichen chemischen Indikatoren ist, dass sie fotolabil
sind. Die strahlende Energie in Licht führt zu fotochemischen Reaktionen, welche
die Zersetzung der Indikatoren beschleunigt und dabei ihre Einsatzzeiten
verkürzt.
Diese Fotozersetzung bewirkt einen koordinierten Signalabfall, welcher
gemein als Fotodrift oder einfach als Drift bezeichnet wird.
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Verschiedene Ansätze wurden eingesetzt, um das
Problem des Fotodrifts zu lösen.
Z. B besitzen einige Parameterempfindliche Indikatoren ein sichtbares
Spektrum mit einem Abschnitt, welcher empfindlich gegenüber umgebungsbedingten
Veränderungen
ist, und mit einem Abschnitt, welcher entweder eine völlige umgebungsbedingte
Unempfindlichkeit (z. B. einen isosbestischen Punkt) oder eine relative
Unempfindlichkeit zeigt. Diese Spektraleigenschaft kann vorteilhaft
eingesetzt werden, um den Fotodrift zu kompensieren, indem das Verhältnis zwischen
dem umgebungsbedingt empfindlichen Abschnitt eines Indikatorspektrums
zu demjenigen des unempfindlichen Ab schnitts des Spektrums für das Signal
bestimmt wird. Das Verhältnis
der Signale sollte unveränderlich
sein, während
das Indikatormolekül
fotozersetzt wird und der absolute Signalwert abfällt. Dieses
Prinzip ist eingesetzt worden, um das Verhältnis der Signale zu bestimmen,
welche von einem fluoreszierenden Indikator erhalten werden, wenn
ein pH-Wert gemessen wird. Wolfbeis, supra, Vol. I, Seite 103.
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Eine andere Strategie, das Problem
des Fotodrifts zu bekämpfen,
bedingt die Aufnahme eines separaten internen Referenzfarbstoffes
in den Sensor. Der Referenzindikator wird derart gewählt, dass er
umweltbedingt unempfindlich ist und mit derselben Rate wie der Parameter-empfindliche
Indikator fotozersetzt wird. Wenn ein interner Referenzfarbstoff
in einem optischen Sensor aufgenommen wird, kann das Signal von
dem umweltbedingt empfindlichen Indikator durch Vergleich mit dem
Signal von dem Referenzfarbstoff geeicht werden. Als ein Ergebnis
der Ähnlichkeit
der Dämpfungsraten
des Indikatorfarbstoffes und des Referenzfarbstoffes, sollte das
Verhältnis
der Signale unveränderlich
sein, wenn die zwei Farbstoffe durch Licht zersetzt werden.
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Zusätzlich zu den Problemen des
Fotodrifts erzeugen schließlich
fotochemische Reaktionen, welche das Ergebnis einer Einwirkung von
Licht sind, die Zersetzung der organischen Farbstoffe, welche als
chemische Indikatoren eingesetzt werden. Wenn ein Indikator mit
einem begleitenden Abfall der Signalintensität zerfällt, muss der Sensor wiederholt
geeicht werden. Der Einsatz eines Systems, welches ein Verfahren
der Verhältnisbestimmung
der Signale von Indikator- und Referenzfarbstoffen verwendet, erlaubt
nicht nur die Kompensation des Fotodrifts, sondern vergrößert die
Intervalle, zwischen wel chen der Sensor erneut geeicht werden muss,
um mit Genauigkeit wie auch Präzision
zu arbeiten.
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Die Eichung der Emissionssignale
des Indikatorfarbstoffs kann beeinflusst werden, indem das Verhältnis von
ihm zu demjenigen des Referenzfarbstoffs bestimmt wird. Somit können die
Indikator- und Referenzfarbstoffe mit Licht einer speziellen Wellenlänge, mit
Licht von mehr als einer speziellen Wellenlänge oder mit Licht von einem
Bereich von Wellenlängen
bestrahlt werden, wobei dies der Wellenlänge der maximalen Absorption
entsprechen oder nicht entsprechen kann. Die fluoreszierende Emission kann
bei bestimmten Wellenlängen,
welche der Wellenlänge
der maximalen Emissionsintensität
entsprechen oder nicht entsprechen können, oder bei einem Bereich
von Wellenlängen
in Verbindung mit bestimmten Lichtfiltervorrichtungen gemessen werden. Durch
dieses Verfahren kann die fluoreszierende Emission des Indikatorfarbstoffs
von derjenigen des Referenzfarbstoffs unterschieden werden. Wenn
die Emission des Indikatorfarbstoffs als ein Anteil der Emission
des Referenzfarbstoffs ausgedrückt
wird, ergibt sich gegenüber
einer Sensoranordnung mit einem einzelnen Indikatorfarbstoff ein
Signalverhältnis, welches
empfindlich gegenüber
dem interessierenden Analyt und weniger empfindlich gegenüber den Effekten
der Einwirkung von Licht ist (durch Licht verursachte Zersetzung
des Signals, durch Licht verursachte Zersetzung des Gemisches) ist,
und eine verlängerte
Einsatzzeit des Sensors.
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Das US-Patent Nr.4,792,689 von Peterson beschreibt
einen verbesserten glasfasertechnischen Sensor und ein Verfahren,
um die Unterschiede in der Signalintensität bei glasfasertechnischen
Sensoren zu korrigieren. Dieser Ansatz, welcher typi scherweise als "einfache Anregung/zweifache
Emission" bezeichnet
wird, verwendet einen glasfasertechnischen Sensor mit zwei fluoreszierenden
Indikatorfarbstoffen, einen gegenüber dem interessierenden Analyt
empfindlichen und einen unempfindlichen. Zwei Wellenlängen eines
Lichts führen
durch einen einzelnen glasfasertechnischen Sensor, dabei werden
der empfindliche und der unempfindliche Farbstoff angeregt, wobei
der eine eine Analyt-empfindliche fluoreszierende Emission erzeugt
und der andere eine Analyt-unempfindliche Emission erzeugt. Die Farbstoffe
werden derart gewählt,
dass sie bei verschiedenen optischen Wellenlängen gleichzeitig fluoreszieren;
diese fluoreszierenden Emissionssignale werden zu der Erfassungs-Elektrooptik
durch einen einzelnen Glasfaserwellenleiter übertragen. Bei diesem Verfahren
mit "gemeinsamer
Betriebsart" treten alle
dargestellten physikalischen Phänomene
gleichzeitig auf und durchlaufen dieselbe optische Verbindung –– sowohl
für die
Zulieferung von optischer Energie zu dem erfassenden Bereich als
auch für
die Erfassung der resultierenden fluoreszierenden Signale.
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Nach seiner Lehre setzt Peterson
an diesem Punkt ein dispersives optisches Element ein, d. h. einen
dichroitischen Spiegel, welcher die erfassenden optischen Signale
und die optischen Referenzsignale räumlich trennt. Jedes dieser
Signale wird zu seiner entsprechenden, separaten Erfassungsschaltung
geleitet, d. h. die optische Leitung der gemeinsamen Betriebsart
ist zu dem letztmöglichen
Moment unterbrochen worden. Idealerweise würden die zwei Signale gleichzeitig
zu derselben optischen Erfassungsschaltung geleitet und unabhängig erfasst
worden. Auf diese Weise würden
alle Effekte der gemeinsamen Betriebsart, sogar Veränderungen
bei der elektrischen Ausbeute der Erfassungsschaltung, korrigiert
worden, indem das Ver hältnis
der erfassenden Signale und der Referenzsignale bestimmt wird.
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Verbesserungen an dem Verfahren von
Peterson sind für
erfassende Techniken des glasfasertechnischen chemischen Erfassens
mit "gleichzeitiger
gemeinsamer Betriebsart" beschrieben
worden. Z. B. das so genannte Verfahren der "zeitlichen Dämpfung" ist ein Verfahren mit "einfacher Anregung/einfacher
Emission", bei welchem
eine einzelne fluoreszierende (oder phosphoreszierende) Farbstoffspezies
eingesetzt wird, um das Vorhandensein eines aufgelösten Sauerstoffs
zu erfassen. Typischerweise wird das Emissionssignal in dem Zeitbereich
durch einen Hochgeschwindigkeits-Analog-Digital-Umwandler aufgefangen
und eine unmittelbare Analyse des Signals (normalerweise die Bestimmung der
1/e Zerfallszeit) ergibt die Sauerstoffkonzentration. Die Ergebnisse
sind unabhängig
von der absoluten Intensität
des zurückkehrenden
optischen Signals. Obwohl diese Technik konzeptionell überzeugend
ist, weil kein Referenzfarbstoff benötigt wird, ist es aus verschiedenen
Gründen
weder richtig kommerzialisierbar noch kann es in dem Bereich der pH-Wert-Erfassung
eingesetzt werden.
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Andere Verfahren zum Korrigieren
der Effekte der gemeinsamen Betriebsart umfassen zwei allgemeine
Verfahren, welche als "zweifache
Anregung/zweifaches Verhältnis-metrisches
Emissionserfassen" und
als "zweifache Anregung/einfaches Emissionserfassen" bezeichnet werden.
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Bei dem Verfahren mit zweifacher
Anregung/zweifacher Emission werden zwei Farbstoffspezies in dem
Erfassungsbereich eines glasfasertechnischen Sensors in einer ähnlichen
Weise, wie bei derjenigen bei Peterson beschriebenen, eingesetzt.
Im Gegensatz zu Peterson haben die Farbstoffspezies unterschiedliche
Absorptionsbereiche und sie fluoreszieren in verschiedenen optischen Spektren.
Wie bei dem Verfahren nach Peterson trennen die Systeme mit zweifacher
Anregung/zweifacher Emission die Signale vor der Erfassung und sie
besitzen separate optische Detektoren. Somit wird die optische Leitung
der gemeinsamen Betriebsart unterbrochen, wodurch Effekte einer
nicht gemeinsamen Betriebsart eingeschleppt werden.
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Bei einem typischen System mit zweifacher Anregung/einfacher
Emission, siehe z. B. die EP-529247, wird eine einzelne Farbstoffspecies
eingesetzt, welche optische Energie bei zwei verschiedenen Anregungswellenlängen absorbiert
und optische Energie in demselben Spektrenbereich emittiert. Dieses
System besitzt den Vorteil, dass es, da das resultierende Emissionssignal
dieselbe Farbe für beide
Anregungssignale ist, die identische optische Leitung, d. h. dieselben
optischen Filter und dasselbe Erfassungssystem, für beide
Signale einsetzen kann. Bei diesem System ist jedoch der einzige
Weg, die beiden Signale zu unterscheiden, die Messungen zu verschiedenen
Zeiten durchzuführen;
die Gleichzeitigkeit wird bei der Referenzmessung verloren. Somit ist
z. B. das Verhältnis
verfälscht,
wenn das Instrument oder die optische Energiequelle zwischen den erfassenden
und den Referenzmessungen driftet.
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Somit gibt es nach dem Stand der
Technik einen Bedarf für
ein Verfahren, welches ein gleichzeitiges Erfassen mit zweifacher
Anregung/einfacher Emission bereitstellt, welches alle Effekte der
gemeinsamen Betriebsart korrigiert, indem das Verhältnis der
erfassenden und der Referenzemissionssignale von einer Umwelt-empfindlichen
Indikatorspezies gebildet wird.
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Offenbarung
der Erfindung
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Entsprechend ist es eine erste Aufgabe
der Erfindung, die vorab erwähnten
nach dem Stand der Technik vorhandenen Bedürfnisse zu adressieren, indem
ein neues Verhältnismetrisches
Verfahren zum Quantifizieren eines Analyts in einer Probe bereitgestellt
wird.
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Es ist eine andere Aufgabe der Erfindung, diese
Bedürfnisse
zu adressieren, indem ein neues Verfahren zum Quantifizieren eines
Analyts in einer Probe bereitgestellt wird, dass den Einsatz eines
Verhältnis-metrischen
Verfahrens mit zweifacher Anregung/einfacher Emission umfasst.
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Es ist eine andere Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung zum Quantifizieren eines Analyts in einer Probe bereitzustellen,
welche ein Verfahren mit zweifacher Anregung/einfacher Emission
beinhaltet.
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Zusätzliche Aufgaben, Vorteile
und neue Merkmale der Erfindung werden zum Teil in der Beschreibung,
welche folgt, dargelegt und werden zum Teil den Fachleuten durch
die Auswertung des Folgenden verständlich oder können durch
die Anwendung der Erfindung erlernt werden.
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Gemäß eines Aspektes der Erfindung
wird ein Verfahren zum Quantifizieren eines Analyts in einer Probe
entsprechend Anspruch 1 bereitgestellt.
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Gemäß eines anderen Aspektes der
Erfindung wird eine Vorrichtung entsprechend Anspruch 12 bereitgestellt.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Im Zuge dieser Beschreibung wird
Bezug auf die beigefügte
Zeichnung genommen, wobei gilt:
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Systems zum Quantifizieren eines
Analyts in einer Probe, welches den Einsatz einer Technik mit gleichzeitiger
zweifacher Anregung/ einfacher Emission gemäß den Lehren der Erfindung
umfasst.
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2 ist
eine grafische Darstellung eines Vergleichs eines pH-Wertes von
arteriellem Blut, welcher unter Verwendung eines marktgängigen Labor-Blut-Gas-Messgeräts erhalten
wurde, mit demjenigen, welcher unter Verwendung eines parakorporalen
glasfasertechnischen Sensorsystems und eines erfindungsgemäßen Verfahrens
mit gleichzeitiger zweifacher Anregung/einfacher Emission erhalten wurde.
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3 ist
eine grafische Darstellung eines Vergleiches eines pCO2-Wertes
von arteriellem Blut, welcher unter Verwendung eines marktgängigen Labor-Blut-Gas-Messgeräts erhalten
wurde, mit demjenigen, welcher unter Verwendung eines parakorporalen
glasfasertechnischen Sensorsystems und eines erfindungsgemäßen Verfahrens
mit gleichzeitiger zweifacher Anregung/einfacher Emission erhalten wurde.
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Betriebsarten
zum Ausführen
der Erfindung
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Bevor die vorliegende Vorrichtung
und die vorliegenden Verfahren zum Quantifizieren eines Analyts
in einer Probe offenbart und beschrieben werden, sollte klar sein,
dass diese Erfindung nicht auf die speziellen Sensorarten, speziellen
In dikatorzusammensetzungen oder speziellen Anregungsenergiequellen
beschränkt
ist und solche natürlich
verändert werden können.
Es ist auch klar, dass die hier verwendete Terminologie nur dem
Zweck des Beschreibens der speziellen Ausführungsformen dient und nicht
beschränkend
gemeint ist.
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Es muss angemerkt werden, dass die
im Singular benutzten Artikel "ein", "eine", "eines", "der", "die" und "das" Bezüge auf einen
Plural beinhalten, außer
der Kontext beschreibt es klar anders. Somit beinhaltet z. B. der
Bezug auf eine "Quelle
der Anregungsenergie" mehr
als eine Quelle der Anregungsenergie, der Bezug auf "ein Indikatormaterial" beinhaltet Mischungen
von geeigneten Indikatormaterialien, der Bezug auf "einen optischen Sensor" beinhaltet zwei
oder mehrere solcher Sensoren und ähnliches.
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Beim Beschreiben und Beanspruchen
der vorliegenden Erfindung wird die folgende Terminologie entsprechend
der unten dargelegten Definitionen verwendet.
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Der Term "optische Glasfasermittel" wird hier verwendet,
um eine einzelne optische Glasfaser oder ein Bündel von optischen Glasfasern
zu bezeichnen. Geeignete Materialien für optische Glasfasern werden
im Folgenden angegeben.
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Der Term "Probe", wie er hier verwendet wird, bezeichnet
ein flüssiges
oder gasförmiges
Material, welches unter Verwendung der vorliegend offenbarten Sensoren
entweder bezüglich
eines Parameters, wie z. B. des pH-Wertes, oder bezüglich des Vorhandenseins
oder der Konzentration von Gasen, wie z. B. Karbondioxid oder ähnlichem,
analysiert werden kann. Im Allgemeinen sind die unter Verwendung
der hier hergestellten Sen soren analysierten "Probeflüssigkeiten" physiologische Flüssigkeiten, wie z. B. Blut.
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Der Term "Indikator" wie in "Indikatorzusammensetzung", "Indikatormaterial" oder "Indikatorkomponente" bezeichnet eine
Spezies, welche ein optisches Absorptions- oder Anregungsspektrum
besitzt, welches einen ersten Bereich, welcher empfindlich gegenüber dem
interessierenden Analyt in der der Analyse unterzogenen Probe ist,
und einen zweiten Bereich, welcher unempfindlich gegenüber dem
Analyt ist, enthält.
Vorzugsweise überlappen
sich der erste und der zweite Bereich nicht wesentlich. Durch die Phrase "überlappen sich nicht wesentlich" ist gemeint, dass
die Wellenlänge
der Spitzenempfindlichkeit bezüglich
des interessierenden Analyts des ersten Bereiches vorzugsweise um
mehr als 20 Nanometer von der Wellenlänge der maximalen Empfindlichkeit
des Analyts des zweiten Bereiches getrennt ist. Zusätzlich besitzt
die Indikatorspezies ein Emissionsspektrum, welches verschieden
von dem Absorptions- oder Anregungsspektrum ist und in einem dritten
spektralen Bereich emittiert. Der Term "verschieden" wird hier verwendet, um anzudeuten,
dass die Indikatorspezies ein Emissionsspektrum besitzt, welches
einen Scheitelpunkt der Wellenlänge
besitzt, welcher vorzugsweise um mehr als 25 Nanometer sowohl von
dem Scheitelpunkt des ersten Bereiches als auch von dem unempfindlichsten
Punkt des zweiten Bereiches getrennt ist.
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Zum Messen des pH-Wertes ist der
Indikator im Allgemeinen ein fluoreszierender Farbstoff oder irgendein
anderes fluoreszierendes Material, welches pH-Wert-empfindlich ist.
Für Karbondioxid-Sensoren kann
praktisch jeglicher pH-Wert-empfindlicher
fluoreszierender oder absorbierender Farbstoff eingesetzt werden,
obwohl die bevorzugten Indikatoren Fluorescein und Fluoresceinderivate
enthalten, wie z. B. Carboxyfluorescin, Seminaphthorhodafluor, Seminaphthorhodafluorescin,
Naphthofluorescin, Hydroxypyrentrisulfonsäure, Dichlorfluorescein und ähnliches.
Besonders bevorzugte Indikatoren sind 8-Hydroxypyren-1,3,6-Trisulfonsäure ("HPTS") und Fluorescein.
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Der Term "isosbestischer Punkt" wird verwendet, um eine Wellenlänge in dem
Anregungs- oder Absorptionsspektrum eines Indikatormaterials zu
bezeichnen, welche unempfindlich gegenüber Änderungen in dem Analyt ist,
bezüglich
welchen das Indikatormaterial bei anderen optischen Wellenlängen empfindlich
ist, d. h. das Emissionssignals von der Indikatorspezies ändert sich
nicht, wenn sich die Analytkonzentration ändert, wenn es einem einfallenden
Licht bei dem isosbestischen Punkt ausgesetzt ist. Somit kann die
Wechselwirkung eines Analyts in einer Probe mit dem Indikatorgemisch
zu der Umwandlung einer Indikatorspezies in die andere führen, wenn
ein Indikatorgemisch in zwei verschiedenen Spezies existiert. Wenn
dies geschieht kann sich das Anregungs-, Absorptions- oder Emissionsspektrum
derart verändern,
dass ein Band des Spektrums mit ansteigender Analytkonzentration
einen Amplitudenanstieg anzeigt, während die Amplitude des anderen
Bandes gleichzeitig abfallen kann. Es können bestimmte Bänder des
Spektrums beobachtet werden, für
welche sich die Amplitude aufgrund einer Änderung der Konzentrationen
des Analyts nicht ändert. Solche
Analyt-unempfindlichen Bereiche des Spektrums werden hier als isosbestischer
Punkt bezeichnet.
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Die Erfindung zusammen mit den zusätzlichen
Merkmalen und Vorteilen davon kann am besten mit Bezug auf die folgende
Be schreibung im Zusammenhang mit den veranschaulichenden Zeichnungen
verstanden werden.
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Mit Bezug auf 1 wird im Allgemeinen ein System (10)
zum Quantifizieren eines Analyts, z. B. des pCO2-Wertes
oder pH-Wertes in
einer Probe, bereitgestellt. Das System umfasst optische Fasermittel (12),
welche eine fluoreszierende Farbstoffspezies (14) beinhalten,
welche einen ersten Bereich ihres Absorptions- und/oder Anregungsspektrums,
welches Analytempfindlich ist, und einen zweiten Bereich ihres Absorptions- und/oder Anregungsspektrums
besitzt, welches Analytunempfindlich ist. Abhängig vom Licht entsprechend
dem ersten Bereich von einer ersten Lichtquelle (16), z.B.
blauem Licht, und entsprechend dem zweiten Bereich von einer zweiten
Lichtquelle (18), z. B. violettem Licht, emittiert die
Farbstoffspezies Lichtenergie, z. B. fluoresziert, in demselben
dritten Spektralbereich, z. B. grünes Licht. Ein optionaler optischer
Koppler (20) stellt Mittel zur Verfügung zum Zusammenfassen des
Ausstoßes
der Lichtquelle (16) und der Lichtquelle (18), um
gleichzeitig die Farbstoffspezies (14) auf zwei verschiedenen
Bereichen ihres Absorptions- oder Anregungsspektrums anzuregen.
Zusätzlich
stellt der optische Koppler (20) Mittel zur Verfügung, wodurch
ein Referenzsignal zu einem Referenzdetektor (22) geleitet
werden kann. Wie in 1 dargestellt sind
die Lichtquellen (16) und (18) Licht emittierende Dioden.
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Am Beginn sind optische Fasermittel
vorhanden, welche dazu dienen, optische Signale von einer Probenflüssigkeit
mit Erfassungsmitteln zu verbinden. Die optischen Fasermittel umfassen
typischerweise eine einzelne verlängerte optische Fa ser, obwohl
sie auch ein Bündel
von parallel laufenden optischen Fasern umfassen können.
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Beispiele für geeignete Fasersubstratsmaterialien
umfassen Glas-, Kunststoff-, Glas/Glas-Verbundstoff- und Glas/Kunststoff-Verbundstoff-Faserwellenleiter.
Eine kritische Eigenschaft von optischen Fasern ist die Dämpfung des
optischen Signals. Somit führen
Gläser,
welche inakzeptable Werte von Übergangsmetall-Verunreinigungen
enthalten, wenn sie von natürlich
auftretenden Materialien hergestellt werden, zu hohen Absorptionsverlusten.
Siliziumdioxidfasern von akzeptabler Qualität können von gesäuberten
Ausgangsmaterialien (z. B. Siliziumtetrachlorid und Germaniumtetrachlorid)
hergestellt werden, wobei herkömmliche
Glasschmelzverfahren und herkömmliches
Faserziehen eingesetzt werden.
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Obwohl es nicht notwendig ist, sind
im Allgemeinen Fasern mit Kaschiermitteln vorhanden. Für die Fachleute
verständlich
dienen die Kaschiermittel dazu, für eine konstruktive Unterstützung für eine anderenfalls
zerbrechliche Faser zu sorgen und sorgen auch für eine Beschichtung, welche
das entlang der Faser geführte
Licht leitet. Im vorliegenden Fall umfassen die Kaschiermittel typischerweise
ein Fluorpolymer, wie z.B. ein polymeres Fluoracrylat. Jedoch können die
Kaschiermittel auch Glas umfassen oder können Polystyren, Polyimid oder
jegliche anderen geeigneten Kunststoffmaterialien umfassen.
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Vorzugsweise ist die Indikatorspezies
eine einzelne fluoreszierende oder phosphoreszierende Farbstoffspezies
mit einem isosbestischen Punkt, welcher als der zweite Bereich des
Anregungs- oder Absorptionsspektrums dienen kann. Alternativ kann eine
Indikatorspezies gleichzeitig in zwei Formen, z. B.
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Säure
und Base, existieren, wobei die relativen Mengen davon von dem Vorhandensein
eines Analyts abhängen.
Die verwendeten Anregungs- und Emissionswellenlängen hängen von den Anregungs- oder
Absorptionsspektren der zwei Formen der Farbstoffspezies ab. Z.
B. können
die Säure-
und Baseformen einer pH-Wert-empfindlichen Farbstoffspezies gleichzeitig
auf unabhängig
modellierten und verschiedenen Wellenlängen angeregt werden und die Intensität der Emission
kann auf derselben optischen Wellenlänge für beide Anregungen gemessen,
demoduliert und bearbeitet werden, um eine Verhältnis messende Bestimmung des
pH-Wertes der Probe zu erhalten.
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Eine Indikatorspezies kann auf der
distalen Spitze der optischen Fasermittel mittels jeglichem nach
dem Stand der Technik bekannten Verfahren bereitgestellt werden.
Ein Beispiel für
solch ein Verfahren wird in dem US-Patent Nr. RE 31,879 von Lübbers und
anderen gefunden, welches eine Vorrichtung offenbart, wobei ein
Indikatormaterial in gelöster Form
bereitgestellt wird und von der äußeren Umgebung
durch eine Membran getrennt ist. Ein alternativer Ansatz ist, eine
Indikatorzusammensetzung auf der Spitze einer optischen Faser anzubringen,
wobei ein z. B. in dem US-Patent Nr. 5,354,825 von Klainer und anderen
beschriebene Silanisierungs-Technik eingesetzt wird. Noch eine andere
Technik umfasst ein direktes Verbinden von fotoaktiven Polymeren
mit der Spitze einer optischen Faser, wie es in dem US-Patent Nr.
5,354,825 von Klainer und anderen beschrieben ist. Ein noch anderer
Ansatz umfasst die Verwendung einer inneren klebenden Schicht zum Anbringen
einer Indikatorzusammensetzung an dem distalen Ende eines optischen
Fasersensors.
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Kurz gesagt umfasst dieses Verfahren
das Aufbringen einer Schicht einer vernetzbaren klebenden Zusammensetzung
auf die Spitze einer optischen Faser, wobei ein einfaches Eintauch-Beschichtungsverfahren
eingesetzt wird, ein teilweises oder vollständiges Aushärten der so bereitgestellten klebenden
Schicht, wobei Feuchtigkeit, Hitze, ultraviolette Strahlung und Ähnliches
verwendet wird, Beschichten der klebenden Schicht mit zumindest
einer Außenschicht
einer vernetzbaren Indikator enthaltenden Zusammensetzung, wobei
ein einfaches Eintauch-Beschichtungsverfahren verwendet wird, welches
verwendet wird, um die klebende Schicht und das Aushärten der
der Außenschicht
bereitzustellen. Die beschichtete Fühlerspitze wird in einer Salzlösung aufbewahrt,
um die Faserbeschichtung zu hydratisieren.
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Ein noch anderer Ansatz umfasst die
Verwendung einer CO2-durchlässigen Endkappe, welche mit
einem fluoreszierenden Indikator gefüllt ist und an der distalen
Spitze der optischen Fasermittel angebracht ist.
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Kurz gesagt bedingt diese Methode
ein vorheriges Füllen
einer CO2-durchlässigen Silikonkappe mit einer
flüssigen
Lösung,
welche einen CO2-erfassenden Farbstoff enthält. Die
vorher gefüllte
Kappe wird auf der Spitze eines optischen Faserwellenleiters aufgebracht
und befestigt, wobei ein Silikonklebstoff verwendet wird, welcher
auf der Kappen-Faser-Schnittstelle
aufgebracht wird, um die Kappe auf der Faser zu befestigen. Die
Faser mit Kappe wird dann einer feuchten Umgebung ausgesetzt, um
mit Feuchtigkeit das Silikon zu härten.
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Die Lichtquelle kann eine Glühlampe,
eine Bogenlampe oder eine Blitzlichtlampe, eine Halbleiteremissionsquelle
oder ein Laser sein. Vorzugsweise ist die Lichtquelle eine Licht
emittierende Diode ("LED").
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Der Ausstoß der Lichtquellen (16)
und (18) wird gleichzeitig und unabhängig durch elektronische Mittel
Amplitudenmoduliert. Wie in 1 dargestellt wird
der Ausstoß der
Lichtquellen (16) und (18) bei unterschiedlichen
elektronischen Frequenzen, f1 und f2 (entsprechend durch die gestrichelten (––––) und die
gepunktelten (····) Linien
in 1 bezeichnet) durch
einen Lichtquellentreiber (24) Amplitudenmoduliert, welcher
in 1 beispielhaft als
ein LED-Treiber dargestellt ist. Die elektronischen Frequenzen werden
derart ausgewählt,
dass sie elektronisch aufgelöst
werden können.
Es ist vorzuziehen, dass sie sich zumindest um 1 Hz unterscheiden
und dass sie nicht Vielfache voneinander, z. B. Harmonische, oder
lineare Kombinationen davon, sind. Es ist auch vorzuziehen, dass
die elektronischen Frequenzen nicht 60 Hz oder ein Vielfaches davon
betragen.
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Elektronische Modulation kann bewerkstelligt
werden, indem Amplitudenmodulationskonzepte verwendet werden, bei
einer konstanten Frequenz, indem eine Strommodulation (sinusförmige, dreieckige,
rechteckwellige oder ähnliches),
eine Spannungsmodulation oder eine räumliche Filterung mit optischen
Verschlüssen
verwendet wird. Alternativ kann eine elektronische Modulation bewerkstelligt werden,
indem Frequenzmodulationskonzepte verwendet werden, bei einer konstanten
Amplitude, wobei nach dem Stand der Technik bekannte Verfahren eingesetzt
werden, welche eine akustisch-optische Modulation, eine elektro-optische
Modulation oder nichtlineare Quarze enthalten. Außerdem können die optischen
Signale von den Lichtquellen (16) und (18) moduliert
werden, indem Phasenmo dulationskonzepte, wie z. B. eine elektro-optische
Modulation, welche typischerweise piezo-elektrische Quarze verwendet,
eingesetzt werden. Frequenzmodulation und Phasenmodulation kann
in Verbindung mit kohärenten
Lichtquellen zweckmäßig sein,
während
Amplitudenmodulationskonzepte mit kohärenten und/oder inkohärenten Lichtquellen
eingesetzt werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden die optischen Signale von den Lichtquellen (16)
und (18) moduliert, indem Amplitudenmodulationskonzepte, genauer
Amplitudenmodulationskonzepte, welche eine Strommodulation verwenden,
eingesetzt werden. Das System kann optional Mittel enthalten, um ein
Lampenreferenzsignal zu erzeugen, welches ein optischer Koppler/Strahlteiler
sein kann, von welchem das Signal auf einen optionalen Referenzdetektor
geleitet wird.
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Eine elektronische Modulation der
optischen Signale von den Lichtquellen (16) und (18)
führt dazu,
dass das gesamte zurückkehrende
Emissionssignal von der Farbstoffspezies (14) aus zwei
verschiedenen fluoreszierenden Komponenten zusammengesetzt ist –– einer
Komponente bei der elektronischen Frequenz f1 (dem
erfassenden Signal, dessen Amplitude pH-Wert abhängig ist) und einer zweiten Komponente
bei der elektronischen Frequenz f2 (das Referenzsignal,
dessen Amplitude pH-Wert
unempfindlich ist). Die zwei Emissionssignale werden durch einen
optischen Koppler (20) geleitet und gleichzeitig dem optischen
Detektor (26) präsentiert
(das gesamte zurückkehrende
Emissionssignal ist in 1 durch
die Linie dargestellt, welche aus abwechselnden Punkten und Strichen
zusammengesetzt ist (·–·–)).
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Der optische Detektor kann ein Halbleiterdetektor
oder eine Anordnung solcher Detektoren, Nicht-Halbleiter-Detektoren, thermaler
Detektoren oder ähnlichem
sein. Beispiele für
Halbleiterdetektoren sind Siliziumdetektoren und Anordnungen davon. Beispiele
für Nicht-Halbleiter-Detektoren
sind Elektronenvervielfachungsröhren
("PMTs"). Thermale Detektoren
enthalten Thermosäulen
und Bolometer.
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Das von der Farbstoffspezies (14)
durch den optischen Detektor (26) erfasste Signal kann
demoduliert werden, indem irgendeins aus einer Vielfalt von nach
dem Stand der Technik bekannten Demodulationskonzepten eingesetzt
wird. Das Konzept, welches eingesetzt werden kann, um das Signal
zu demodulieren, hängt
davon ab, welches Konzept eingesetzt wurde, um die optischen Signale
von den Lichtquellen (16) und (18) zu modulieren.
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Somit kann für optische Signale, welche
mit Amplitudenmodulationskonzepten moduliert worden sind, die Demodulation
durch irgendein nach dem Stand der Technik bekanntes Verfahren einschließlich digitaler
Demodulations- oder analoger Demodulationskonzepte durchgeführt werden.
Wenn die Proben Frequenz- oder
Phasen-moduliert waren, kann das von der Farbstoffspezies (14)
erfasste Signal durch Frequenz- beziehungsweise Phasen-Demodulationskonzepte
demoduliert werden. Vorzugsweise werden Amplituden-modulierte optische
Signale von der Farbstoffspezies (14) durch den optischen
Detektor (26) empfangen, welcher typischerweise einen analogen
Ausgang bereitstellt, verstärkt,
durch einen Hochgeschwindigkeits-Analog-Digitalwandler (A/D-Wandler) (28)
digitalisiert und zu einer digitalen Signalverarbeitungsvorrichtung
(DSP-Vorrichtung) (30) geleitet. Hier wird die Spektralanalyse
auf der digitalisierten Ausgabe der Detektorausgabe durch nach dem
Stand der Technik bekannte diskrete Fouriertransformationstechniken ("DFT"-Techniken) ausgeführt. Das
Nettoergebnis ist die Demodulation und Trennung der zwei Emissionssignale
in ihre entsprechenden Amplituden –– das pH-Wert-abhängige erfassende
Signal und sein gleichzeitig demoduliertes Referenzsignal. Diese
numerischen Ergebnisse sind dann für eine nachfolgende Nach-Erfassungsverarbeitung
verfügbar,
um das Analyt zu quantifizieren.
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Die DSP-Vorrichtung (30)
dient auch als ein digitaler Mikroprozessor, welcher durch den Digital-Analog-Wandler
(32) für
einen Signal-zu-Lichtquellen-Treiber (24) sorgt, um den
Ausgang der Lichtquellen (16) und (18) zu modulieren.
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Diese glasfasertechnisch basierte
fluoreszierende Erfassungstechnik für den pH-Wert und/oder pCO2-Wert kommt zur Anwendungen beim Erfassen des
pH-Wertes und bei der Quantifizierung von gelösten Gasen, wie z. B. Karbondioxid
in Proben, z. B. zum Erfassen des pH-Wertes und des pCO2-Wertes in
wässrigen
Proben. Wenn die allgemeine abgesetzte Erfassungsarchitektur des
Instruments/Sensors der Elektro-Optik einmal vorhanden ist, ist
die Technik für
jegliche Anwendung einrichtbar, welche das abgesetzte Erfassen eines
chemischen Säure-Base-Systems erfordert.
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Zusätzlich kann die Erfindung wertvoll
sein, wenn sie bei parakorporalen Blutgas-Erfassungssystemen eingesetzt
wird, wie z. B. bei dem in der US-A-5697366 mit dem Titel "In Situ Calibration
System for Sensors Located in a Physiologic Line", Erfinder Kimball und andere, eingereicht
am 27. Januar 1995, offenbarten und bei Martin und anderen (1994) Proc.
Biomed. Fiber Optic Instrumentation 2131: 426–436 beschriebenen.
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Kurz gesagt enthält das System glasfasertechnische
Sensoren, welche in einem Gehäuse
mit standardisierten Luer-Verriegelungsadaptern
enthalten sind, welche in einer arteriellen Druckleitung angebracht
sind, um ein "parakorporales" Erfassen zu ermöglichen;
Blut eines Patienten wird durch eine Entnahme eines Pflegers für einzelne
Messungen in die Leitung und das Gehäuse befördert und nach Abschluss der
Messung in den Patienten zurückgeleitet.
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Es ist für die Fachleute verständlich,
dass nach der vorliegend offenbarten und beanspruchten Technik hergestellte
Sensoren in einer großen
Vielzahl von Kontexten eingesetzt werden können, einschließlich einer
Messung von Karbondioxid oder anderen Gasen, einer Glukosebestimmung,
einer Messung von Kaliumionen, Kalziumionen, Magnesiumionen und ähnlichem.
Auch wenn die Erfindung primär im
Zusammenhang mit der Messung von Analyten im Blut beschrieben worden
ist, können
die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Sensoren eingesetzt
werden, um einen weiten Bereich von Parametern in jeglicher Anzahl
von Probentypen zu evaluieren.
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Deshalb ist klar, dass, auch wenn
die Erfindung im Zusammenhang mit bevorzugten speziellen Ausführungsformen
davon beschrieben worden ist, die vorab stehende Beschreibung wie
auch die folgenden Beispiele dafür
bestimmt sind, zu verdeutlichen und nicht den Umfang der Erfindung
zu beschränken.
Andere Aspekte, Vorteile und Modifikationen innerhalb des Umfangs
der Erfindung sind für
die Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung verständlich.
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Beispiel 1
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Verwendung des gleichzeitigen
zweifachen Anregungs-/einfachen Emissions-Verfahrens zur Messung
des pH-Wertes und des pCO2-Wertes
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Ein parakorporales glasfasertechnisches Blutgas-
und pH-Wert-Erfassungssystem,
welches die gleichzeitige zweifache Anregungs-/einfache Emissions-Technik
und Vorrichtung, wie in 1 dargestellt,
einsetzt, wurde verwendet, um den arteriellen pCO2-Wert
und den pH-Wert zu erfassen, wie es von Martin und anderen, in supra
beschrieben ist.
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Erhaltene klinische Daten vom Menschen, wobei
die parakorporale Vorrichtung eingesetzt wurde, wurden mit Untersuchungswerten
verglichen, welche durch marktgängige
Labor-pH-Wert/Blutgas-Techniken
und Messgeräte
erzeugt wurden, z. B. einem Radiometer Corporation Modell ABL 500-#2 Blutgasmessgerät. Die arteriellen
Proben wurden geteilt, so dass der pH-Wert und der pCO2-Wert
durch jede Technik gemessen wurde, wobei dieselbe Probe verwendet
wurde. Alle Verfahren, bei welchen Menschen betroffen waren, wurden
durch das entsprechende Klinkkontrollkomitee genehmigt.
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Die bei diesen Experimenten verwendeten glasfasertechnischen
Sensoren zum Messen des pH-Wertes des arteriellen Blutes wurden
präpariert, so
dass sie Fluorescein (Aldrich, Milwaukee, WI) enthielten, während solche
Sensoren, welche zum Messen des pCO2-Wertes
verwendet wurden, präpariert wurden,
so dass sie 8-Hydroxypyren-1, 3, 6-Trisulfonsäure, Trinatriumsalz ("HPTS") (Molekularen Proben,
Eugene, OR) enthielten. Die Probe wurde abwechselnd abgefragt, wobei
die pH-Wert- und pCO2-Wert-Sensoren wie
folgt eingesetzt wurden.
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Die Indikatorspezies in dem glasfasertechnischen
pH-Wert-Sensor wurde
gleichzeitig einem bei 488 nm und einem bei 442 nm zentrierten Anregungslicht
ausgesetzt, wobei ein Emissionssignal von der Indikatorspezies in
dem Bereich von 529,5 nm ±15,5
nm erfasst wurde. Die 488 nm- und 442 nm-Signale wurden entsprechend
bei 37 Hz und 24 Hz moduliert. Das 442 nm-Signal entspricht einem pH-Wert-unempfindlichen
Bereich des Fluorescein-Anregungsspektrums. Die optischen Signale wurden
moduliert, indem ein Amplitudenmodulationskonzept, welches eine
sinusförmige
Strommodulation einsetzt, verwendet wurde.
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Die Indikatorspezies in dem glasfasertechnischen
pCO2-Wert-Sensor wurde gleichzeitig einem bei
442 nm und einem bei 415 nm zentrierten Anregungslicht ausgesetzt,
wobei ein Emissionssignal von der Indikatorspezies in dem Bereich
von 529,5 nm ±15,5
nm erfasst wurde. Die 442 nm- und 415 nm-Signale wurden entsprechend
bei 37 Hz und 24 Hz moduliert. Das 415 nm-Signal entspricht einem isosbestischen
Punkt des HPTS-Anregungsspektrums.
Die optischen Signale wurden wie vorab beschrieben moduliert.
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Die Emissionssignale wurden erfasst,
indem ein Silizium-Detektor
eingesetzt wurde, von welchem das analoge Ausgangssignal digitalisiert
und einem Mikroprozessor zugeführt
wurde, wo die Signale demoduliert wurden.
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Die Sensorpräzision, ausgedrückt als
Standardabweichung von dem Mittelwert ("SD"),
und die Sensorgenauigkeit, ausgedrückt als mittlere Abweichung
von den erzielten Werten, wobei marktgängige Blutgas-Messgeräte verwendet
wurden, wurden be rechnet, wobei die von 10 unabhängigen Patienten-Blut-Gas-Messungen gesammelten
Daten verwendet wurden.
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Bei 10 Messungen des arteriellen Blut-pH-Wertes
war der erhaltene Wert 7,414, wobei das marktgängige Blut-Gas-Messgerät eingesetzt wurde.
Der bei Verwendung der parakoporalen Vorrichtung erhaltene Wert,
wobei die gleichzeitige zweifache Anregungs-/einfache Emissions-Technik
und Vorrichtung der Erfindung eingesetzt wurde, war 7,375 (SD =
0,008). Die mittlere Abweichung zwischen den 10 erhaltenen Werten,
wobei das marktgängige
Messgerät
und das parakorporale Verfahren verwendet wurden, war 0,039.
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Der erhaltene arterielle pCO2-Wert, wobei das marktgängige Blut-Gas-Messgerät eingesetzt wurde,
war 38,3, während
der erhaltene Wert, wobei die parakorporale Vorrichtung eingesetzt
wurde, 40,6 war (SD = 4,00%), während
die mittlere Abweichung 5,9% war.
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Die Sensorfunktionen wurden für den pH-Wert
und den pCO2-Wert in 2 bzw. 3 graphisch
dargestellt, welche individuelle Datenpunkte für die Blut-pH-Wert- bzw. pCO2-Wert-Messungen,
wie auch die durch lineare Regressionsanalyse berechneten Kennlinien
darstellen (pH: r2 = 0,906; pCO2 :
r2 = 0,884).
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Diese Daten zeigen die Genauigkeit
und Präzision
der von den glasfasertechnischen Sensoren gesammelten Daten, wobei
das gleichzeitige zweifache Anregungs-/einfache Emissions-System der Erfindung
eingesetzt wurde.