DE3700799A1

DE3700799A1 - Doppelwellen-vielblattkreissaege fuer kreuz- und einzelschnitte

Info

Publication number: DE3700799A1
Application number: DE19873700799
Authority: DE
Inventors: Guenter Grimme
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-01-14
Filing date: 1987-01-14
Publication date: 1988-07-28

Description

Die Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzelschnitte besteht aus 2 horizontal und 2 vertikal angeordneten Sägewellen mit vertikal angeordneten und von oben über Kardanwellen angetriebenen Vorschubwalzen. Die Maschine zeichnet sich dadurch aus, daß mit den horizontal angeordneten Sägewellen als erstes die vertikalen Trennschnitte erfolgen. Danach wird das Holz wieder zusammengeführt, und mit den vertikalen Sägewellen erfolgen die horizontalen Schnitte. Aus einem Kantholz können so 4/6/8/10/12/14 bis max. 20 Leisten oder Latten getrennt werden. Durch die vertikal angeordneten Vorschubwalzen-Paare, die von oben über Kardanwellen angetrieben werden und einen pneumatischen oder hydraulischen Walzenandruck haben, wird das Holz gleichmäßig transportiert und vor den Sägeaggregaten genau positioniert.

Durch die paarweise Anordnung der Vorschubwalzen und den synchronen Antrieb über Spezial-Schneckenge triebe wird kaum Reibung erzeugt, da der Andruck durch die Gegenwalze aufgenommen wird. Das Kantholz wird als erstes mit den 2 horizontalen Sägewellen vertikal getrennt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob mit einer oder mehreren Sägeblättern pro Welle getrennt wird. Durch feststehende oder rotierende Spaltkeile wird das Holz geführt. Durch die Spaltkeile wird verhindert, daß das Holz durch die nachfolgenden vertikalen Vor schubwalzen die Sägeblätter einklemmt. Die Spaltkeile sollen dieselbe Stärke aufweisen, wie die Schnittfuge breit ist.

Dadurch, daß hinter den Spaltkeilen die Schnittfugen von den Vorschubwalzen wieder zusammengedrückt werden, entsteht ein sogenannter Vorspalteffekt. Dieser Vor- Spalteffekt wirkt sich äußerst vorteilhaft auf die Sägeblätter aus, da keine seitliche Reibung an den Sägeblättern entsteht. Außerdem kann, da die Spaltkeile entsprechend der Schnittfuge gleich stark sind, mit mehreren Kreissägen pro Welle getrennt werden. Um die Reibung an den Spalt keilen zu vermindern, wird der Anpreßdruck des ersten Walzenpaares hinter den Spaltkeilen separat regelbar ausgeführt. Bei allen anderen Walzenpaaren ist der Andruck ebenfalls regelbar. Um das Kantholz, das leicht krumm sein kann, exakt vor den Sägen ausrichten zu können, sind folgende Punkte vorgesehen:

1. Bei den horizontalen Sägewellen wird das Kantholz durch die Einzugswalzenpaare exakt den Sägen zuge führt.
2a) Bei den vertikalen Sägewellen wird das Kantholz durch eine leichte Schrägstellung der Vorschub walzen (1-2°) auf den Tisch gezogen.
2b) Dadurch, daß die Tischplatte ab Vorderkante der Sägeblätter um ca. 7 mm abgesetzt ist, kann eine leichte Krümmung nach unten ausgeglichen werden. Liegt die Krümmung nach oben, wird durch eine zusätzliche pneumatische Pendel-Druckrolle das Kantholz vor den Sägen auf den Tisch gedrückt.

Egalisiereinrichtung

Dadurch gekennzeichnet, daß das Holz auf der Unter- u. Oberseite egalisiert werden kann. Der Tisch wird ab Vorderkante Sägeblätter um ca. 7 mm abgesetzt. Am Auslauf des Tisches wird die Differenz durch einen Keil von 7,0 mm Stärke wieder ausgeglichen.

In diesem entstandenen Freiraum von ca. 7 mm wird ein etwas stärkeres Sägeblatt so eingesetzt, daß es je nach Wunsch um 0,1-2,0 mm über dem vorderen Tisch steht. Somit kann jetzt von der Unterseite egalisiert werden.

Für die Oberseite des Holzes wird ebenfalls ein stärkeres Sägeblatt eingesetzt und somit der Egalisiereffekt erreicht.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil entsteht durch den gewonnenen Freiraum dahingehend, daß das Sägeblatt nicht durch die freiwerdende Spannung im Holz einge klemmt werden kann. Anderenfalls könnte bei einem durch gehenden Tisch die Spannung nicht nach unten ausweichen und würde daher einen seitlichen Druck gegen das Säge blatt aufbauen. Der seitliche Druck würde Wärme erzeu gen und wäre somit für jedes Sägeblatt von Nachteil.

Mit dem Freiraum zwischen Sägeblatt und Tisch werden somit zwei wesentliche Vorteile erreicht:

1. Egalisierung auf Unter- und Oberseite des Holzes.
2. Verhinderung, daß das Sägeblatt durch die frei werdende Spannung im Holz eingeklemmt wird.

Aufgaben

Der Erfindung der Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzelschnitte liegt folgende Aufgabe zugrunde:

Kanthölzer in einem Durchlauf vertikal und horizontal mit jeweils einem oder mehreren Schnitten zu trennen.

Vorteile

Die entwickelte Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzelschnitte bietet folgende Vorteile:

1. Trennen von Kanthölzern in vertikaler und hori zontaler Richtung in einem Durchlauf.
2. Flexible Schnittbilder bei geringer Umrüstzeit.
3. Rohstoffeinsparung durch geringe Schnittfugen und teilweises Einsparen von Hobeln (durch Hobelschnitt).
4. Geringer Kraftbedarf; kleiner Sägeblatt-⌀ und geringe Schnittfuge.
5. Hochwertige Oberfläche (Hobelschnitt), bedingt durch hohe Schnittgeschwindigkeit ca. 80 m/sec und Einsatz von hartmetall- bzw. stellitbestückten Sägeblättern.
6. Maßtoleranzen: +- 0,2 mm.
7. Hohe Leistung: Die Vorschubgeschwindigkeit beträgt je nach Rohholzdimension 20-50 m/min. Bei einer durchschnittlichen Vorschubgeschwindigkeit von 30 m/min werden z. B. aus einem Kantholz 150 × 150 mm mit 2 vertikalen und 4 horizontalen Trennschnitten 15 Latten erzeugt. Daraus ergibt sich eine Gesamtleistung von 30 m × 15 = 450 lfm Latten/min.

Erzielbare Vorteile

Durch diese Maschinen-Kombination mit 2 horizontalen und 2 vertikalen Sägewellen ergeben sich mehrere Einsatzmöglichkeiten:

1. Durch den alleinigen Einsatz der 2 horizontalen Sägewellen kann entsprechend einer Trennbandsäge nur getrennt werden.
2. Durch den alleinigen Einsatz der 2 vertikalen Sägewellen kann diese als Doppelwellen-Vielblatt kreissäge eingesetzt werden.
3. Der gemeinsame Einsatz von 1 + 2 zusammen ergibt die Kreuzschnitt-Technik.
Durch diese Kombination von 2 horizontalen mit 2 vertikalen Sägewellen wurde eine neue Kreuzschnitt- Technik entwickelt. Es können z. B. mehrfach über Kreuz getrennt werden: Kanthölzer max. ca. 250 × 250 mm
min. 25 × 50 mm
Durch den erzielten Hobelschnitt kann in den meisten Fällen, wo es sich z. B. um Konstruktions hölzer handelt, auf das Hobeln verzichtet werden.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen rein schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele:

Fig. 1 Doppelwellen-Vielblattkreissäge Modul I,

Fig. 2 Egalisiereinrichtung,

Fig. 3 Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzelschnitte Modul I + II,

Fig. 4 Vorspalteffekt,

Fig. 5 div. Schnittbilder für Kreuzschnitte und Einzelschnitte.

Stand der Technik

Doppelwellen-Vielblattkreissägen mit vertikal oder horizontal angeordneten Sägewellen sind bekannt. Es ist auch bekannt, daß z. B. Hobelmaschinen mit einer oder zwei Sägewellen ausgerüstet werden, um z. B. ein Brett zu hobeln und gleichzeitig zu spalten.

Jedoch sind diese bekannten Verfahren nicht vergleichbar mit der zuvor beschriebenen "Kreuzschnitt-Technik".

Kritik des Standes der Technik

Die bekannten Doppelwellen-Vielblattkreissägen können nur in einer Richtung, also vertikal oder horizontal trennen.

Die bekannten Hobelmaschinen mit Trennvorrichtungen können in der Regel nur hobeln und einmal trennen und sind nur für kleine Dimensionen einsetzbar.

Claims

Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzelschnitte. Diese Maschine und dieses Verfahren dienen zum ein fachen und mehrfachen Trennen von Kantholz über Kreuz (vertikal und horizontal) in einem Durchlauf. Kennzeichnender Teil
Dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine 2 horizon tale und 2 vertikale Sägewellen besitzt.
Die Maschine hat einen durchgehenden Vorschub, d. h. es sind mehrere Walzenpaare über die Maschinenlänge verteilt angeordnet, die einen gemeinsamen Antrieb haben.
Die Vorschubwalzen sind vertikal angeordnet und werden von oben durch Kardanwellen über im Ölbad laufende Schneckengetriebe angetrieben.
Die Doppelwellen-Vielblattkreissäge für Kreuz- und Einzel schnitte wird in Modulbauweise hergestellt.
Modul I ist die unter P 34 16 452.9 zum Patent ange meldete Doppelwellen-Vielblattkreissäge.
Modul II ist eine Doppelwellen-Vielblattkreissäge mit 2 horizontalen Sägewellen.