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Verfahren zur Herstellung von bituminösen festverbundenen Deckschichten
auf beliebigen Oberflächen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von bituminösen festverbundenen Deckschichten auf Oberflächen beliebiger Art.
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Die Schwierigkeiten, welche man bei der Herstellung solcher Schichten
zu überwinden hat, sind bekannt.
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Am häufigsten sind solche Deckschichten auf Mauerwerk, Beton u. dgl.
aufzubringen. Bei vorliegender Erfindung erfolgt die Herstellung von bituminösen
Deckschichten auf beliebige Oberflächen dadurch, daß die Deckschicht aufgeschleudert
wird. Bituminöse Stoffe oder Gemische in der Zusammensetzung, wie sie als Deckschichten
gebraucht werden, Gußasphalt, Walzasphalt u. dgl., lassen sich aber nicht aufspritzen
oder aufschleudern, weil sie auch in heißem Zustande nur zähflüssig oder breiig.
sind.
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Das Aufschleudern dieser Massen wird durch das Verfahren der Erfindung
ermöglicht. An Stelle des bituminösen Stoffes dder des fertigen Gemisches werden
die einzelnen Bestandteile, also das Bitumen und die mineralischen oder organischen
Bestandteile getrennt, aber gleichzeitig auf dieselbe Stelle der zu überziehenden
Oberfläche mehr oder weniger fein verteilt aufgeschleudert. Es werden bei diesem
Vorgang alle festen Teile des mineralischen oder organischen Füllstoffes mit den
fein verteilten Teilchen des flüssigen Bitumens vermengt und überzögen, und es entsteht
auf der zu bedeckenden Oberfläche eine dichte, homogene bituminöse Deckschickt,
welche nicht so leicht der Rißbildung ausgesetzt ist.
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Bei dem Verfahren können sowohl natürliche bituminöse Stoffe als auch
künstliche bituminöse Gemnische an der Baustelle auf der zu bedeckenden Fläche aus
den einzelnen Bestandteilen beim Aufbringen der bituminösen Schicht unmittelbar
hergestellt werden. Das Verfahren läßt sich auch in der Weise durchführen, daß das
Bitumen u. dgl. in Lösung oder als Emulsion beliebiger Art zur Anwendung kommt.
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Nach der Erfindung wird ferner das schmelzflüssige Bindemittel des
aufzubringenden Gemisches, wie z. B. Goudron, Peche, Hotze u. dgl., bis nahe an
die zu überziehende Fläche trocken ein fester Form herangeführt und erst unmittelbar
vor d;leser Fläche erhitzt.
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Zu diesem Verfahren wird eine Vorrichtung angewandt, in welcher das
schmelzflüssige Bindemittel in fester zerkleinerter Form vorteilhaft als Pulver
bis zu einem Mundstück bewegt wird, wo es erst durch eine Er-'hitzungsvorrichtung
auf entsprechende Teanperatur
gebracht und auf die zu überziehende
Fläche geschleudert wird, unter Anwendung bekannter Bewegungsmittel und Erhitzungsvorrichtungen.
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Bei Verarbeitung von künstlichen bitominösen Gemischen wird die Vorrichtung
der Erfindung derart eingerichtet, daß die nicht bitumenhaltigen Bestandteile des
Gutes schon erhitzt in das Mundstück eintreten. Es führt eine Zuleitung mit dem
heißen mineralischen Bestandteil und eine zweite mit dem kalten Bitumenpulver zu
dem Mundstück. Im Mundstück wird durch die Einwirkung der hohen Temperatur der Füllstoffe
und durch deren Berührung mit dem Bitumen u. dgl. dieses zum Schmelzen gebracht,
so daß die in dem Mundstück selbst untergebrachte oder darin mündende Erhitzungsvorrichtung
für das Bitumen unter Umständen fortfallen kann oder nur verhältnismäßig geringe
Wärmemengen als Zusatzwärme zu liefern hat.
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Die Mittel zur Bewegung der in der Vorrichtung geführten Stoffe können
beliebig gewählt werden, hauptsächlich kommen gepreßte Luft oder Gasgemische in
Frage, die gegebenenfalls erwärmt zur Anwendung gelangen.
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Das Verfahren ermöglicht das Überziehen größerer Flächen, die nur
durch ein Gerüst o. dgl. zugänglich sind, unter Anwendung von Rohr- oder Schlauchleitungen,
was bisher nicht möglich war.
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Es werden nach dem Verfahren der Erfindung maschinell aufgebracht
Bitumen, wie Pech oder mexikanischer Asphalt, ferner bituminöse Stoffe, sodann bitumenhaltige
Gemische, also z. B. Gemische von Sand, Steinmehl, Tonmehl, Kalkmehl jeder Art,
Torf, Harz, Leder u. dgl. in pulveriger, körniger oder faseriger Form mit Bitumen
oder mit natürlichen bituminösen Stoffen.
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Zum Aufschleudern werden Druckluft oder mechanische Bewegungsmittel
beliebiger Art verwendet. Das Erwärmen des schmelzflüssigen Bindemittels am Mundstück
erfolgt durch heiße Luft, Dampf, Elektrizität usw.
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Es sind häufig bituminöse Stoffe oder Gemische aufzubringen, deren
Bitumen oder bituminöser Stoff weich eist, so daß sich letztere bei gewöhnlicher
Temperatur in zerkleinertem oder pulverigem Zustand nur schwer oder gar nicht durch
Leitungen bewegen lassen, weil die einzelnen Teile aneinander kleben.. Dieser Übelstand
wird nach der Erfindung in folgender Weise behoben: An Stelle des weichen Bitumens
u. dgl. wird ein hartes Bitumen oder ein harter bituminöser Stoff derselben Art
verwendet und in fester, zerkleinerter Form vorteilhaft als Pulver bis zum Mundstück
der Vorrichtung bewegt. Hier tritt ein Flußmittel, wie z. B. bituminöses Öl in entsprechendem
Verhältnis hinzu. Das Bitumen vereinigt sich in der am Mundstück zur Wirkung kommenden
Hitze mit dem Flußmittel zu dem entsprechenden weichen Bitumen u. dgl.
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Als Beispiel sei angeführt: 25 Gewichtsteile Steinmehl und 63 Gewichtsteile
feiner Sand werden auf etwa I5o° erhitzt in den Behälter der Vorrichtung gebracht.
9 Gewichtsteile harter, reiner mexikanischer Asphalt werden fein pulverisiert in
einen zweiten Behälter der Vorrichtung gebracht. Das heiße Steinmehl mit dem heißen
Sand einerseits und das kalte Asphaltpulver anderseits werden in getrennten Leitungen
zum Mundstück der Vorrichtung bewegt. Dort treten zum Asphaltpulver noch 3 Gewichtsteile
asphaltisches Öl hinzu, sogenanntes Fluxöl. Die im Mundstück vorhandene Hitze schmilzt
das Asphaltpulver mit dem Fluxöl zu dem heißflüssigen mittelweichen Bitumen, welches
zur endgültigen Mischung erforderlich ist. Dieses wird mit Luftdruck ebenso wie
das Steinmehl und der Sand auf ein und dieselbe Stelle der zu überziehenden Oberfläche
gestreut. In der Luft und auf der Oberfläche selbst überziehen und vereinigen sich
die festen mineralischen Bestandteile mit den äußerst fein verteilten Bitumenteilchen
zu einer dichten festhaftenden asphaltischen Deckschicht.
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Das Verfahren der Erfindung findet beispielsweise vorteilhaft Anwendung,
um Bodenflächen, Decken, Dächer, Behälter, Röhren, Brücken u. dgl. durch festverbundene
Deckschichten gegen die schädliche Einwirkung von Feuchtigkeit, Wasser, säurehaltigen
Flüssigkeiten oder Dämpfen zu schützen, ferner zur Herstellung von Fußbodenbelägen
,und von Asphaltpflaster.
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Es ,können nach dem Verfahren verhältnismäßig dünne bituminöse Deckschichten
auf eine .Zementbetonunterlage fest und unverschieblic'h mit dieser verbunden aufgebracht
everden, welche sehr dicht und widerstandsfähig sind sowohl gegen Nässe wie auch
gegen Abnutzung.
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@Eerner erhalten .nach dem Verfahren Steinschlagstraßen eine dünne
bituminöse Verbunddeckschicht, welche die eigentliche Abnutzntngs- und Fahrschicht
wird und äußerst widerstandsfähig und staubfrei ist, so daß die Straße auch für
Kraftwagenverkehr geeignet ist.