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Verfahren zum Reinigen von Oberflächenkondensatoren. In manchen Oberflächenkondensatoren
wird Dampf von Kolbenmaschinen o. dgl. niedergeschlagen, deren Albdampf durch Schmierung
der Zylinder ölhaltig ist. Dieses Öl schlägt sich bei der Verdichtung des Dampfes
auf den Kühlrohren außen nieder. Da 01 ein schlechter Wärmeleiter ist, so erschwert
diese Verunreinigung den Übergang der Wärme an das Kühlwasser und verringert dadurch
den Wirkungsgrad des Kondensators.
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Der letztere besteht gewöhnlich aus mehreren tausend engen, dünnwandigen
Messingrohren, welche nur einen geringen Abstand haben, soweit sie zu einer Rohrgruppe
zusammengestellt sind. Diese Rohre sind nun weder in der Rohrgruppe selbst noch
sind,die unteren Rohrgruppen überhaupt zugängig, so daß bisher im Falle der Reinigung
sämtliche Rohre -,aus den Kondensator herausgenommen und in einen besonderen, evtl.
mit Lösungsflüssigkeit gefüllten Trog abgewaschen oder sonst gesäubert wurden. Das
Lösen der Rohre ist, soweit dieselben eingewalzt sind, fast unmöglidh, soweit aber
dieselben mittels Stopfbüchsen in der Rohrwand abgedichtet sind, außerordentlich
zeitraubend, insbesondere ist dies aber auch für das. Wiedereinbringen derselben
der Fall. Die herauszunehmenden Rohre erleiden hierbei auch oft Beschädigungen.
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Nach der vorliegenden Erfindung soll die Reinigung in einfacher Weise,
und zwar derart erfolgen, daß man die Rohre in. dem Kondensator beläßt, vielmehr
den Dampfraum desselben mit einer Lösungsflüssigkeit anfüllt. Hierfür kann Sodalösung
oder Wasser mit Benzin oder Benzol und Säure verwendet werden. Dies an sich würde
noch keinen Erfolg haben, deshalb soll in jeder Rohrgruppe mindestens ein Kühlrohr
herausgenommen und durch die in der Rohrwand hierdurch freiwerdende öffriung ein
Dampfblasrohr eingeführt und in der Rohrgruppe hin und her bewegt werden. Hierfür
können die als Rußbläser bei Lokomotiven und Lokomobilen bekannten Blasrohre, wenn
auch mit einigen Modifikationen., Verwendung finden. Der in die Rohrgruppe eingeblasene
Dampf erwärmt zunächst .die Lösungsflüssigkeit und erhöht ,hierdurch die Lösungskraft.
Hinzu kommt aber, daß auch der in die Lösungsflüssigkeit blasende Dampf an der austretenden
Stelle das Wasser zum Aufbrodeln bringt und der Dampf auch mechanisch die Olschicht
abbläst und abwäscht. Je nach der Größe der Rohrgruppe und nach dem Charakter der
Verschmutzung wird man mehrere Kühlrohre herausnehmen müssen, um das Blasrohr zwischen
die Rohre einzuführen.
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Das abgelöste Öl und auch wohl der sonstige Schmutz schwimmen oben
auf der Lösungsflüssigkeit, und um dieses aus dem allseitig geschlossenen Kondensatorinnern
herauszubringen, insbesondere ein Wiederabsetzen
auf den Rohren
beim Ablassen der Lösungsflüssigkeit zu vermeiden, wird in der Rohrwand über den
Rohren oder in der obersten Rohrreihe eine Öffnung geschaffen, evtl. durch Herausnahine
eines Kühlrohre;, um die Schmutzschicht hier nach außen zu_ri Ablaufen zu bringen,
indem man Wasser o. dgl. zulaufen läßt. Es genügt alsdann, d:e Rohre durch Nachspülen
von den Sodarest-#n zu reinigen. Dies Zerfahren läßt sich bei genügender -1,-orbereitung
in einem Tage au.;-führen, während die Herausnabine der Rohre und die Reinigung
außerhalb des Kondensators Wochen in Anspruch nimmt.
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In beiliegender Zeichnung ist ein Kondensator dargestellt und an ihm
das `'erfahren v eranschaulicht.
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Eine Form, wie man die Kondensatorrohre im Rohrboden anzuordnen pflegt,
ersieht man aus Abb. i, wo der Deckel der Kühlwasserkammer fortgenommen ist.
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Es sind nur die äußeren Rohre jeder Gruppe gezeichnet, so daß dieselben
in Wirklichkeit ein dichtes Bündel bilden.
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In Abb. 2 sieht man einen Teil des Kondensators im Längsschnitt, und
zwar ist der Rohrboden erst zugän.gig nach Fortnahme des Deckels cr oder etwa in
diesem befindlichen Putzluken. Die Kondensatorrohre b sind in dem Rohrboden abgedichtet
und ebenso auch an dem anderen Teil des nichtgezeichneten Endes. Durch die Rohre
b strömt das Kühlwasser, während in den Raum d der niederzuschlagende Dampf eintritt,
der durch die Abkühlung der Rohre an diesen wieder iin Wasser rückgebildet wird.
Das im Wasser enthaltene 01 schlägt sich nun an die Außenfläche der Kühlrohre b
nieder. Die dichte Stellung der Rohre erklärf auch die bisherige Notwendigkeit,
die Rohre aus dem Kondensator gänzlich herauszuziehen, um sie außen von der Ölschicht
zu säubern.
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Nach dem vorliegenden Verfahren wird beispielsweise der Niederschlagsraum
d bis zur Höhe eines im Rohrboden c angeordneten Ablaufstutzens e mit Sodalösung
oder auch mit einer schwachen Mischung von Kali- oder Natronlauge aufgefüllt, wie
dies in der Zeichnung ersichtlich ist. Bevor die Auffüllung vorgenommen wird, werden
hier und da verschiedene Kühlrohre herausgenommen, um an Stelle derselben einen
Dampf- oder Preßluftbläser f einzuführen. Der aus den radialen Blaslöchern ausströmende
Dampf erwärmt die Lösung und bringt dieselbe in brodelnde Bew ung bis zum Koch-en.
Hierdurch kommt eg Z,
der Schmutz in den nächsten Rohren zur Ab-Lösung
und kann von dem Flüssigkeitsmittel durch den Anschluß e zum Ablaufen gebracht werden.
Der Bläser f wird wiederholt in den Rohrbündeln hin und her bewegt.
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Bei stark harzendem oder teerigem Öl verwendet man als Lösungsmittel
Benzol oder Benzin o. dgl., und zwar in der Weise, daß man nicht den ganzen Niederschlagsraum
mit diesem Lösungsmittel füllt, sondern ein weit geringeres Quantum einfüllt und
dieses aufschwimmend durch Zufüllen von Wasser nach und nach zum Steigen bringt,
so daß die einzelnen Rohrpartien fortschreitend benetzt werden. In der Höhe, wie
sich das Lösungsmittel (Benzol) auffüllt, wird die Einführung eines Dampf- oder
Luftbläsers durch Herausnahme einiger Kühlrohre ermöglicht und durch das Druckmittel
das Benzol ausgiebig an die Rohre geschleudert. Dies wird fortgesetzt, bis die obere
Reihe zuletzt gereinigt ist.
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Man kann auch endlich in der Weise verfahren, daß man durch den Bläser
f statt Dampf- oder Preßluft das Lösungsmittel unmittelbar einführt und auf die
Rohre strahlt. Durch eine Öffnung im Rohrboden kann es nach dem Durchlaufen eines
Absetzbehälters erneut durch eine kleine Preßpumpe in dem Bläser f eingeführt und
daher zu wiederholtem Male benutzt werden.