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Verfahren und Vorrichtung für den Massenguß kleiner Blöcke. Es ist
bekannt, eine größere Zahl Blockformen miteinander zu verkuppeln und an einem gemeinsamen
Eingußtrichter anzuschließen, so daß die Formen gemeinsam gefüllt und auch gemeinsam
von den erstarrten Blöcken abgezogen werden können. Um die Blöcke dabei untereinander
und von dem Einguß zu trennen, hat man sie in der Grube nach dem Guß auf ihren Kanalsteinen
verschoben, bevor sie völlig erstarrt sind, und dadurch die sogenannten Knochen
abgeschert.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, durch welche
das an sich in vielen Fällen sehr erwünschte Gießen kleiner, ohne Benutzung eines
Blockwalzwerkes unmittelbar weiter verarbeitbarer Blöcke noch wesentlich wirtschaftlicher
gestaltet wird. Nach der Erfindung werden zur Aufnahme der Kanalsteine und Formen
bewegliche Grundplatten benutzt und diese in Reihe hintereinander schrittweise an
mehreren Arbeitsstellen vorbeibewegt, so daß gleichzeitig mehrere Abteilungen bearbeitet
werden, jede Abteilung sich aber in einen anderen Zeitabschnitt des Arbeitsvorganges
befindet. Während an der ersten Arbeitsstelle der Guß erfolgt, werden an der zweiten
Stelle der vorher gegossenen, aber noch nicht völlig erstarrten Blöcke zum Abscheren
der Knochen verschoben und an der dritten Stelle die noch früher gegossenen, inzwischen
erstarrten Blöcke samt den Formen auf eine Plattform abgeschoben, auf welcher dann
die Formen entfernt werden. An den in der Bewegungsrichtung weiter voraus liegenden
Arbeitsstellen erfolgt zu gleicher Zeit das Wiederherrichten der Grundplatten, also
das Auswechseln der Kanalsteine und Gießtrichter, das Aufstellen der Formen und
endlich etwa das völlige Trocknen der Trichter und Kanalsteine in Gebrauchsstellung
mittels durch den Trichter und die Steine geblasener heißer Luft. Die für den neuen
Guß fertigen Platten gelangen dann wieder an die erste Arbeitsstelle, d. h. an die
Gießstelle. jede Abteilung macht somit Kreisläufe durch, in welchen sie an verschiedenen
Stellen verschiedenen Teilen des Gesamtverfahrens unterworfen wird. Natürlich kann
man anstatt des Neuherrichtens der Grundplatten auch eine Auswechslung der Platten
vornehmen.
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Zur Ausführung dieses Verfahrens werden die Grundplatten mit einer
Fördervorrichtung versehen und die Hilfsvorrichtungen, wie Gießvorrichtung, Verschiebevorrichtung
für dieAbgabe der Formen und erstarrten Blöcke, Aufnehmeplattform und Trockenvorrichtung,
an der Verschiebebahn angeordnet. Vorteilhaft kann man für diesen Zweck eine ringförmige
Drehbühne besitzen, auf welcher die Platten regelmäßig verteilt sind und in deren
Innenraum sich die Verschiebevorrichtungen, z. B. mit Druckwasser angetriebene Stempel,
befinden. Die Drehbühne wird dann zweckmäßig so angeordnet, daß sich nur die Stelle,
an welcher der Guß erfolgt, in der Gießhalle des Stahlwerkes befindet, während sie
im übrigen in einer Nebenhalle untergebracht ist. Die Gießhalle wird dadurch in
erwünschter Weise entlastet und es können die in den Seitenhallen schon vorhandenen
Krananlagen u. dgl. ausgenutzt werden.
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Die am Umfang der Drehbühne befindliche Plattform, welche die erstarrten
Blöcke aufnimmt, wird zweckmäßig heb- und senkbar in einer Grube angeordnet, so
daß sie vor dem Abheben der Formen unter Flur gesenkt werden kann und die Arbeiter
gegen die Wärmeausstrahlung geschützt sind. Die Plattform bildet dabei zweckmäßig
selbst einen vom Kran zu erfassenden Förderbehälter,
der lose auf
der Hebevorrichtung ruht. Es wird auch dadurch die Benutzung der kleinen Blöcke
wesentlich vereinfacht.
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In° der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer zur Ausführung des
Verfahrens geeigneten Vorrichtung dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Oberansicht,
Abb.2, 3, 4 drei senkrechte Schnitte. Auf der ringförmigen Drehbühne a sind strahlenförmig
Grundplatten b,. bis b6 angeordnet, welche die Aufstellung zusammengekuppelter,
an -einen gemeinsamen Eingießtrichter angeschlossener Formengruppen c gestatten.
Die Verbindung des Trichters d mit den einzelnen Formen erfolgt in der üblichen
Weise durch Kanalsteine e (Abb. i). Die Ringbühne ist auf Rollen f gelagert, die
lose zwischen den Trägern g der Bühne und den Schienen h angeordnet sind. Es ist
somit nur rollende Reibung vorhanden, und die Bühne bewegt sich trotz des großen
Gewichtes leicht. Der Antrieb erfolgt mit Hilfe eines Zahnkranzes i durch einen
Motor k. Die Bühne wird schrittweise gedreht, so daß jede der Platten b,. bis b,
nacheinander eine der sechs Arbeitsstellungen einnimmt. In der ersten Einstellung
ist die Platte mit der gießfertigen Formengruppe versehen. Hier erfolgt der Guß
aus der Pfanne m. Nach der Überführung dieser Blockgruppe in die Arbeitsstelle a
sind die Blöcke im unteren Teile so weit erstarrt, daß die Verbindung mit den Kanalsteinen
durch Abscheren dieser sogenannten Knochen beseitigt werden kann. Dazu dient der
im Mittelraum n der Ringbühne a gelagerte, mit Stempel o versehene Druckzylinder
p. Die zusammengekuppelten Formen werden in an sich bekannter Weise durch den Stempel
o ein wenig gegenüber den Kanalsteinen verschoben, so daß die Knochen abgeschert
werden. Nach Drehung dieser Gruppe in die Arbeitsstellung 3 befindet sie sich zwischen
dem Druckzylinder r und der in der Grube s
heb- und senkbar angeordneten
Plattform t (Abb: 4). Der Stempel des Zylinders r kann nunmehr die gesamte Formengruppe
mit den Blöcken auf die Plattform t abschieben. Von dieser werden dann die Formen
mittels eines Kranes abgehoben, nachdem die Plattform durch den Stempel o gesenkt
worden ist, um die Belästigung der Arbeiter durch die strahlende Hitze zu beseitigen.
Die Plattform t ist mit aufragenden Rändern versehen und ruht lose auf ihrer Hebevorrichtung
v, so daß sie selbst als Förderbehälter dienen kann. Bei weiterer Drehung der Bühne
gelangt die Grundplatte b,_ nacheinander in die Arbeitsstellungen 4 und 5, wo die
gebrauchten Kanalsteine entfernt und neue eingesetzt sowie reue Formen aufgesetzt
werden und endlich in die Arbeitsstellung 6, wo das Trocknen stattfindet. Mittels
eines Düsenrohres w wird heiße Luft in den Trichter d eingeblasen, welche die Kanalsteine
und Formen durchzieht und die Trichter und Steine kurz vor dem Guß völlig trocknet.
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Die Steuerungen sämtlicher Antriebsvorrichtungen sind auf der im Mittelraum
der Ringbühne erhöht angeordneten Steuerbühne x zusammengefaßt.