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Arbeitsverfahren für Torfpreßanlagen. Der Zweck der vorliegenden Erfindung
ist, eine Torfpreßanlage zu schaffen, die bei größtmöglicher Arbeitsleistung einen
ein, fachen und zweckmäßigen Aufbau hat und bei der die Betriebskosten in so niedrigen
Grenzen gehalten werden, daß es sieh auch für Besitzer kleiner Torfvorkommen, lohnt,
eine Torfpreßanlage zu beschaffen und auf diese Weise eine größere Ausbeute dieses
so wichtigen, Brennstoffes zu bewerkstelligen.
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Erreicht wird dieser Zweck dadurch,- daß drei Preßzylinder in bekannter
Weise auf einer Drehscheibe angeordnet werden, so daß sie leicht, von Hand bewegt,
von einem Arbeitsvorgang zum anderen gebracht werden können. Das Füllen der Zylinder
erfolgt durch ein zwischen Rohmoorbehälter und zu füllendem Preßzylinder angeordnetes,
gleitendes Füllgefäß, das ebenso wie das Einsetzen der Zwischenlagen von Hand bedient
wird. Das Pressen sowie das Ausstoßen. erfolgt mit hydraulischem Druck. Beim Ausstoßen
werden die fertigen Preßlinge mit den Zwischenlagen auf einen in der Höhe sich verschieden
einstellenden Förderkarren befördert, der diese dann weiter zur Nachtrockenstelle
bringt. Diese einfache, stets wirtschaftlich arbeitende Betriebsweise kann für größere
Betriebe dahin abgeändert werden, daß statt drei Preßzylindern deren mehr, im Vielfachen
von drei, angeordnet werden, so daß sich stets zwei oder mehr Preßzylinder im selben
Arbeitsvorgang befinden und gleichzeitig weiter befördert werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel dieser Anordnung ist auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigen -Abb. i eine seitliche Darstellung des Erfindungsgegenstandes teils
in Ansicht, teils im Schnitt, Abb. a eine Draufsicht zu Abb. i, Abb. g eine Seitenansicht
in der Richtung des Pfeiles P der Abb. a, Abb.4 eine Einzeldarstellung der Gleitplatte
d, Abb. 5 eine Einzeldarstellung des unteren Gleitbleches o, Abb.6 eine Seitenansicht
einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung, und .
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Abb. 7 eine Draufsicht zu Abb. 6.
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Die Abb. i bis 5 zeigen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei der drei Preßraumzylinder verwendet
werden. Auf einem gemeinsamen.
zweckmäßig verfahrbar ausgebildeten Grundgestell t ist auf Säulen bildenden
Schienen i( ein Rohmoorbehälter a gelagert, unter dessen durch einen von Hand beweglichen
Schieber b verschließbarer kreisförmiger Bodenöffnung ein Füllschichtgefäß c auf
einer am Gestell geeignet befestigten Gleitplatte d ruht. Zugleich ist im Grundgestell
t eine feststehende, als Preßanker dienende Mittelsäule f verankert, während ein
weiterer Preßanker durch die Säulen gebildet wird. An der Mittelsäule f ist ein
dreiarmiges Tragkreuz g drehbar befestigt, auf dem ein aus Profileisen gebildeter,
mit Blechbelag versehener Tragkranz h. gelagert ist. Durch entsprechende Ausschnitte
des Blechbelages des Tragkranzes h. ragen drei mit Profileisenringen armierte und
mit diesen auf dem Blechbelag aufliegende Preßraumzvlinder e, et, ehindurch,
deren obere Enden unmittelbar-unter der Gleitplatte d liegen, während die unteren
Enden jeweils zweier Zylinder durch. ein kreisseginentartiges Gleitblech o abgeschlossen
sind. Die obere Gleitplatte d besitzt einen kreisförmigen Ausschnitt .r, über den
das Füllschichtgefäß c mittels Greifbügels y geführt wird, um seinen Inhalt in den
Preßraumzylinder e zu entleeren. i, und i. sind zwei zweckmäßig hydraulisch
angetriebene Pressen, die, auf der Mittelsäule f sowie der Säule v und auf dem Trägerpaar
7 ruhend, über jeweils zwei Preßraumzylirndern e, und e. stehen und das Pressen
des Rohgutes bzw. das Ausstoßen des Preßkuchens besorgen. Ein an der 'Mittelsäule
f und der Säule v befestigtes, unter dem jeweiligen Zylinder el liegendes Querhaupt
q nimmt den Preßdruck der Presse i.. auf. Ein auf Schienen laufender Förderkarren
z kann zur Aufnahme der fertig geformten und entwässerten Preßlinge p unter den.
Ausstoßzylinder e, gefahren werden, wobei er seinerseits auf einem unter dem Zylinder
e, befindlichen, gegen diesen heb- und senkbar angeordneten Podest k ruht. Der Podest
k wird einerseits von einer in den Gelenken r, 2, 3 drehbaren. Vorrichtung l bei
seiner senkrechten Auf- und Abwärtsbewegung stets in wagerechter Lage geführt und
anderseits durch zwei Gewichte 4, die über Rollen 5 auf dem Trägerpaar 7 bzw. Säulenpaar
8 laufen, ausbalanciert. Jeder Preßraumzylinder e wird während des Arbeitsvorganges
des Füllens versehen mit zwei Zwischenlagen na und je einem mit Sieb versehenen
Deckel, dem ein mit Sieb versehener Boden m' entspricht, welcher vor Beginn der
Füllung in den Zylinder eingelegt «-orden ist. Für die Bedienungsmannschaft der
Anlage ist eine eiserne Leiter n vorgesehen, die zu einer Plattforn-6 führt, welche
in gleicher Höhe mit dem Blechbelag des Kranzes h liegt. Unter dem Rohmoorbehälter
a ist an der mit s bezeichneten Stelle eine auf der Zeichnung nicht dargestellte
Preßpumpe für Elektromotor-oder Handbetrieb vorgesehen. Das Auffüllen des Vorratsbehälters
a geschieht mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Schwenkkranes, eines.
Becherelevators oder eines Torfstechapparates.
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Der Arbeitsgang der Anlage ist wie folgt: Der Bagger o. dgl. kippt
das Rohmoor in den Vorratsbehälter a. Unter diesem steht auf der Gleitplatte d das
Füllschichtgefäß c, das sich mit Rohmoor füllt, sobald der von Hand bewegliche Schieber
b des Behälters a geöffnet wirrt. Nach Füllung des Gefäßes c wird
dieses mittels des Bügels y so um seinen: festen Drehpunkt geschwenkt, daß es über
den kreisförmigen Ausschnitt .,r der oberen Gleitplatted zu stehen kommt und seinen
Inhalt in den unter der Öffnung x befindlichen Zylinder e entleert. Unterdessen
wird der vorher mit Robino-or gefüllte und infolge der Drehung des Tragkranzes h
unter die Presse i2 geführte Zylinder e. durch den. Stempel von i2 einem langsam
wirkenden kräftigen Preßdruck unterworfen, während der bereits fertig gepreßte Inhalt
des Zylinders e, :durch den Stempel von i, als Preßkuchen auf den unter dein Einfluß
der Gewichte 4 gegen das Gleitblech o bzw. dessen kreisförmigen Ausschnitt gehobenen
Wagen z herausgedrückt wird. Sobald der Zylinder e durch das Gefäß c gefüllt ist,
ist sowohl der Zylinder e2 fertig gepreßt als auch der Inhalt des Zylinders e, auf
den unter ihm liegenden Wagen z entleert, der sich nunmehr unter dem Gewicht des
Preßkuchens in seine untere Endlage zurückbegeben hat, so daß die stapelfähigen
Preßlinge über Anschlußgleise A zum Nachtrocknen auf den Lagerplatz abgefahren werden
können. Nunmehr erfolgt eine weitere Drehung des Tragkranzes h um rao°, so daß der
eben entleerte Zylinder e, in Füllstellung e unter den Ausschnitt
x der Gleitplatte .d kommt, während der gefüllte Zylinder e sich in die Preßstellung
e2 und der fertig gepreßte Zylinder e2 sich in Ausstoßstellung e, begibt. Dieser
Vorgang wiederholt sich beständig, so daß während des: Füllens des einen Zylinders
stets der zweite gepreßt und der dritte entleert wird, womit in vollkommener Weise
ein ununterbrochener Betrieb und eine bedeutende Leistung bei der Verwendung einer
sehr geringen Anzahl von; Arbeitern für die ganze Preßanlage erzielt wird. Das Schwenken
des Gefäßes c, das Einlegen der Zwischenlagen, der Böden und der Deckel in die Zylinder
c erfolgt von Hand leicht durch einen auf der Plattform 6 stehenden Arbeiter,
so.
daß alle die Anlage verteuernden und die Bedienung erschwerenden Bewegungsmechanismen,
wie hydraulische Zylinder usw., in Fortfall kommen.
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In den Abb. 6 und 7 ist eine zweite Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, bei der auf der Drehscheibe h sechs Zylinder angeordnet sind, von denen
immer j e zwei Zylinder e gefüllt werden, während zwei weitere e2 gepreßt und zwei
bereits der Pressung unterworfen gewesene Zylinder e,_ geleert werden. Dabei sind
oberhalb der Preß- und Ausstoßzylinder Querhäupter q,. angeordnet, während der auf
die Zylinder e, ausgeübte Preßdruck von einem unteren Querhaupt q aufgenommen wird.
Die Füllung der Preßzylinder e erfolgt durch ein doppeltes Füllschichtgefäß c, c,
das mit Armen y um eine Achse rr drehbar ist und durch ein umschaltbares Getriebe
13, 14, 15, 16, 17, r8, rg mit seinem Teilen c bzw. c,. über die zugehörigen Zylinder
e geführt werden kann. Die Gefäße c und c, sind dabei durch eine halbkreisförmige
Platte b verbunden, die als Abschluß für zwei im Boden des Behälters a liegende
Öffnungen 2z dient, falls sich keines der Füllschichtgefäße unterhalb derselben
befindet. Es erfolgt bei dieser Ausführungsform also das Füllen eines Füllschichtgefäßes
c zur selben Zeit, in der die Leerung des Gefäßes c,. über einem der Zylinder e
erfolgt, und umgekehrt. Die Verschwenkung der Drehscheibe h nach erfolgter Füllung
j e zweier Zylinder und Pressung lyzw. Leerung der übrigen erfolgt durch Zwischenschaltung
eines Zahnrades o. @dgl. 2o zwischen den Teil 16 des umschaltbaren Getriebes und
die gezahnte Scheibe h. Für das Einlegen der Zwischenlagen sowie der Böden und Deckel
sind zwei Arbeitsplattformen 6 vorgesehen mit zwei Leitern n und n,.. Die Zwischenlagen
sowie die Böden und Deckel werden an der auf der Plattform 6 durch einen gestrichelten
Kreis dargestellten Stelle niedergelegt, bevor der Füllvorgang beginnt. Die Leistung
dieser Presse wird also dadurch verdoppelt, daß stets zwei Zylinder gefüllt werden,
während zwei weitere dem Pressen unterliegen und der Inhalt zweier der Pressung
unterworfen gewesenen Zylinder ausgestoßen wird.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung stellen natürlich
nur ein Ausführungsbeispiel dar und können in mannigfacher Hinsicht Abänderungen
erleiden, ohne daß dem Erfindungsgedanken dadurch Abbruch getan wird. So könnte
beispielsweise das umschaltbare Getriebe nach Abb.6 in verschiedenen Formen ausgeführt
werden, sofern es nur überhaupt seinem Zweck, das doppelte Füllschichtgefäß zu schwenken
und den Tragkranz h zu drehen, gerecht zu werden vermag.