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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gegenständen, insbesondere
von Hüten, aus gepreßter rdasse.
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Zusatz zum Patent 357o99. Die Erfin:Jung betrifft eine Weiterausbildung
des Verfahrens zur Herstellung von Gegenständen. aus gepreßter Masse, insbesondere
für Hüte, nach Patent 357099 und besteht darin, daß der in einer Siebform aus einer
flüssigen Stoffmasse herzustellende Formling durch Auspressen der Flüssigkeit unter
gleichzeitiger Anwendung seitlichen und vertikalen Druckes gebildet wird.
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Vorteilhaft wirkt hierbei, wenn in die flüssige Stoffmasse klebende,
an sich bekannte Versteifungsstoffe zugesetzt werden.
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Eine Vorrichtung für die Durchführung der Herstellung entsprechender
Gegenstände wird durch eine Zvlinrlerliolilform und eine in diese einzuführende
geteilte Kernform gebildet. Die Teile der Kernform können hierbei durch Spreizung
gegen die Wandung der Zylinderhohlform gepreßt werden.
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Zweckmäßig kann hierbei die zylindrische Fläche der Kernformteile
mit einem Spreizring umgeben werden, dessen Enden durch einen Streifen aus Zelluloid
schildartig bedeckt sind.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausfüh.rungsformen. Die Handhabung ist folgende:
In die Siebformn a. (Abb. i) werden ziinächst dünne, sich an die Wandungen der Form
anschmiegende, zweckmäßig gelochte Streifen aus Zelluloid, geöltem Papier o. dgl.
eingelegt, dann wird der Böden mit Fasermasse, welcher klebende Versteifungsstoffe,
wie Gelatine usw., zugesetzt sind, bis zur gewünschten Dicke b (Abb.2) angefüllt.
Hierauf legt man eine Platte c (Abb.3) hinein, welche nach allen Seiten des Randes
reichlich Spielraum läßt, damit die nunmehr weiter einzufüllende Fasermasse sich
hei d genügend verbinden kann.
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Auf die Platte c stellt man alsdann den Ausweiter e (A:bb, d.), welcher
sich in ausgeweitetem Zustand der Siebform a anpaßt und der gewünschten Dicke, der
Formlingwan-,dung entsprechend, in einem bestimmten Abstand von der inneren Formkante
stehen bleibt.
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Ist die Form z. B. oval, dann ist .der Ausweiter ebenfalls oval und
beispielsweise in mehrere (im gegebenen Fall in vier) Teile geteilt. Befindet sich
der Ausweiter in geschlossenein Zustande.(Abb. i i), dann läßt er Raum frei zur
Einführung eines A'usweiterkeiles (Abb.12).
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Um den Ausweiter e legt man. (Abb. 5 ) einen um diesen sich schließenden
Blechring f (Abb.13), dessen Enden in ausgeweitetem Zustande an der Ausweiterform
sich gerade gegenüberstehen, also keine Überlappung bilden.
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Man kann anfänglich den Blechring durch Schrauben oder Klemmen zusammenhalten,
wenn sich dies als notwendig ergibt.
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Nun beginnt das Einfüllen des Seitenteiles ä und Randes h zugleich
(Abb. 6). Ist dies geschehen, dann preßt man den. Keil i in die Öffnung des Ausweiters
(Abb.7) und führt von oben einen an der Platte L befestigten Ringstempel h (Abb.
8) in die Form. Die Platte l hat eine Öffnung r zum Austreten der gepreßten Luft.
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Der überragende Teil des Keiles wird von der Platte 1 vollends
hineingedrückt (Abb. 9),
gleichzeitig wird aber auch durch den Ringstempel
k die Fläche h gepreßt. Ist die Fläche h zusammengepreß't, dann .drückt
die Platte l auf den Ausweiter e, wodurch derselbe gewissermaßen als
Stempel zum Pressen des Bodens b wir'k't (A'bb. so).
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Durch das Einpressen des Keiles und der damit verbundenen Ausdehnung
des Blechringes würde nun leicht ein Zerreißen der. Fasermasse an den Seitenteilen
eintreten können,- weil der sich nach vorn und hinten schiebende Blechring f einen
starken schiebenden Druck auf die feuchte Fasermasse ausübt. Um dem zu begegnen,
wird ein beweglicher :Zelluloid'streifen zwischen Blechring und Fasermasse eingelegt.
Dieser Streifen ist so groß gewählt, daß er die ganze kritische Fläche yiv (Abb.
i4), die von den schiebenden Enden des Blechringes bestrichen wird, bedeckt. Die
Wirkung dieses Streifens ist die, daß ein gefahrloses Dahingleiten der Blechenden,
ohne Verzerrungen in der Masse zu bilden, durchgeführt werden kann.
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Statt ein Ausweiterblech in -d'er gegebenen Ringform zu verwenden,
können auch die einzelnen korrespondierenden, Blechteile direkt an den einzelnen
entsprechenden Ausweiterteilen- befestigt werden, undl zwar in zwei oder mehreren
Teilen. Es müssen alsdann zur Verhütung der eben besprochenen Verzerrungen, an den
entsprechenden Stellen Streifeneinlagen angebracht werden.
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Die Bedeutung der Bodenplatte c ist nach dem Besprochenen klargeworden:
Die Bodenplatte soll vermeiden, d'aß die Faserm-as,se am .Boden während des Au.sweitens
beschädigt wird. Sie gestattet somit die Verwendung eines für sich frei tätigen
Alusweiters. Aus dem nämlichen Grunde müssen ,auch bei Anwendung einzelner Blechringteile
dieselben einzeln an den A usweiterteilen befestigt werden. Ohne Befestigung :derselben
würden sie, mangels Spannung, in dem Augenblick, in welchem sie 'die Bodenplatte
verlassen, hinabsinken und .die Fasermasse beschädigen.
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Mit nämlicher Wirkungsweise (also gleichzeitigem seitlichen und vertikalen
Druck) kann man auch F`ormfinge herstellen, wenn man nach der zweiten Ausführungsform
umgekehrt, wie eben: beschrieben, also nicht von innen nach außen, sondern von außen
nach innen verfährt, und zwar wird im gegebenen Falle (Abb. 15) die Schutzbodenplatte
c, auf dem Rand h, angebracht, und der Ausweiter wirkt (entgegengesetzt 'dem oben
beschriebenen Verfahren) in geschlossenem Zustande pressend. Es ist demnach ein
Z'uschnürsystem, wobei der Zuschnürer w z. B. durch Stahlspangen o zugeschnürt wird.
Der Zuschnürer wirkt entsprechend .dem Ringstempel ,gleichzeitig als Bodenpresser,
während ein eigener Stempel p für das Pressen der Fläche b von oben herab geführt
wird.
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Die Herstellung eines Formfings nach dein beschriebenen Verfahren
dauert nur kurze Zeit, so .daß diese Methoden technisch zur Massenartikelfabrikation
geeignet sind.
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Nimmt man nach erfolgtem Pressen den Ausweiter .heraus (der Keil ist
zu diesem Zweck mit Bohrung für den einzuführenclen Griff versehen) .und läßt man
den gepreßten Formling in der Siebform-a trocknen, was im Interesse großer Formenersparnis
technisch durch Behandlung mit getrockneter, ,heißer ' Luft rasch erfolgen muß,
dann zieht sich die Fasermasse nach innen zusammen, und .der Formling kann direkt
trocken aus der Form gehoben @werden.
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Die vor Einleitung des Formens eingelegten Ze'lluloidstreifen oder
Ölpapierstreifen vermeiden ;Gefahr des lästigen Anhaftens der sse an den Formteilen.
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