DE3643291C2 - - Google Patents
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B30/00—Projectiles or missiles, not otherwise provided for, characterised by the ammunition class or type, e.g. by the launching apparatus or weapon used
- F42B30/003—Closures or baseplates therefor
Description
Die Erfindung betrifft ein drallstabilisiertes Träger
geschoß der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
Derartige Geschosse sind beispielsweise aus der
DE 36 08 107 C1 bekannt. Bei diesen bekannten Vorrich
tungen ist als Bremselement ein Bremssegel vorgesehen,
das an seinem äußeren Rand punktsymmetrisch mit einer
Anzahl konkreter Fliehkraftmassen ausgestattet ist.
Dabei muß das Bremssegel im Geschoßboden so unterge
bracht werden, daß die einzelnen Massen möglichst weit
am äußeren Rand liegen, damit sie bei Bildung eines
Spaltes zwischen Geschoßboden und letztem Subminitions
geschoß radial herausgeschleudert werden können und
dann das Bremssegel öffnen. Die vorstehend erwähnte
Patentschrift offenbart außerdem, daß vorteilhafter
Weise zusätzlich zu den erwähnten Massen noch Zusatz
massen verwendet werden sollten.
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist vor allem,
daß sowohl die Herstellung des Bremssegels mit den
konkret angeordneten Massen als auch die Verpackung
des Segels in dem Geschoßboden relativ aufwendig sind.
Aus dem Aufsatz von Flume: "Artilleriemunition: Bessere
Wirkung im Ziel" Wehrtechnik 1985, Heft 10, Seiten 112
bis 120, sind drallstabilisierte Trägergeschosse mit
mehreren Submunitionsgeschossen bekannt. Dabei wird das
Trägergeschoß z. B. mit Hilfe eines Geschützes verschos
sen. Das Trägergeschoß enthält zwei oder mehrere ziel
erkennende Submunitionskörper, die zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt aus dem Geschoß ausgestoßen werden. Nach
diesem Ausstoßvorgang erfolgt zunächst ein Drallabbau,
wobei eine Abbremsung der Geschwindigkeit mit Hilfe
eines Fallschirmes vorgenommen und der Drall mit Hilfe
sogenannter Drallflügel abgebaut wird. Sobald die Ge
schwindigkeit und der Drall der Submunitionskörper auf
vorgegebene Werte reduziert ist, werden die Drallbremse
und der zum Geschwindigkeitsabbau benötigte Fallschirm
abgesprengt, und es öffnet sich ein weiterer Fallschirm,
an dem der Submunitionskörper zur Erde gleitet und eine
rotierende Bewegung zwecks Abscannen des Zielgebietes
macht. Bei den bekannten drallstabilisierten Trägerge
schossen haben sich immer wieder Störungen im Funktions
ablauf ergeben, die nach dem Ausstoß der Submunitions
geschosse durch den nachfolgenden Geschoßboden des
Trägergeschosses verursacht werden. Der Geschoßboden
schlägt nämlich häufig nach dem Ausstoßen mit dem Heck
teil des Submunitionskörpers zusammen und beschädigt
diese bzw. führt zu dessen Instabilität.
Es ist zwar von der Anmelderin selbst vorgeschlagen
worden, bei einem drallstabilisierten Nutzlastgeschoß
mit Tochtergeschossen eine Störung des Geschoßbodens
dadurch zu vermeiden, daß letzterer durch einen Stoß -
eingeleitet durch das sich öffnende Bremsankerleitwerk -
zurückgeschlagen wird. Eine derartige Anordnung ist
jedoch relativ aufwendig und nur in speziellen Fällen
anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
drallstabilisiertes Trägergeschoß der eingangs er
wähnten Art so weiterzuentwickeln, daß das zu ver
wendende Bremselement einfach herzustellen und einfach
in dem Geschoßboden unterzubringen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des kennezeichenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Die weiteren Unteransprüche offenbaren besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles und
mit Hilfe von Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den zeitlichen Ablauf des Ausstoßvorganges
der Submunitionskörper aus dem Trägergeschoß;
Fig. 2a eine Seitenansicht des Geschoßbodens mit
zusammengefaltetem Bremselement;
Fig. 2b eine Seitenansicht des Geschoßbodens mit
entfaltetem Bremselement;
Fig. 3 die Draufsicht auf ein erstes erfindungsgemäßes
Bremselement und
Fig. 4 die Draufsicht auf ein zweites erfindungsgemäßes
Bremselement.
In Fig. 1 ist mit 1 ein drallstabilisiertes Trägerge
schoß bezeichnet, das beispielsweise mittels eines nicht
dargestellten Geschützes verschossen wurde. Dieses Ge
schoß 1 enthält in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei zielerkennende Submunitionskörper, die zu einem vorge
gebenen Zeitpunkt aus dem Geschoß 1 ausgestoßen werden.
Nach diesem Ausstoßvorgang fliegen zunächst die Hülle 10,
die Submunitionskörper 20 und 30 sowie der Boden 40 des
Geschosses 1 hintereinander. Durch das Entfalten von nicht
dargestellten Bremselementen verringern die Submunitions
körper 20 und 30 ihre Geschwindigkeit auf vorgegebene
Werte. Da der Geschoßboden 40 mit konstanter Geschwindig
keit weiterfliegt, kommt es häufig zu einem Zusammenstoß
zwischen Geschoßboden 40 und Submunitionskörper 30 und
damit zu einer Instabilität des Flugverhaltens dieser Ge
schosse.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, den Geschoßboden
40 ebenfalls mit einem Bremselement 43 zu versehen.
In Fig. 2a ist die Seitenansicht eines entsprechenden
Geschoßbodens im Querschnitt dargestellt. Dabei bedeuten
41 das in der Regel aus Metall bestehende Bodenstück,
42 ein in dem Bodenstück angeordneter Hohlraum und 43
das Bremselement, das bis zum Ausstoßen der Submuni
tionskörper 20 und 30 zusammengefaltet in dem Hohlraum
42 angeordnet ist. Das Bremselement, welches im wesent
lichen aus einer Gewebescheibe z. B. aus Polyamid oder
aus einer Kunststoffolie entsprechender Reißfestigkeit
besteht, ist mit Hilfe von Schrauben 44 an das Boden
stück 41 angeschraubt.
In Fig. 2b ist das Bremselement in seinem entfalteten
Zustand wiedergegeben. Der Entfaltvorgang läuft dabei
wie folgt ab: Nach dem Ausstoßvorgang fliegen die
Submunitionskörper 20 und 30 und der Geschoßboden 40
ohne mechanische Verbindung hintereinander her. Durch
den Geschoßdrall wird nun die Gewebebremsscheibe 43 nach
außen gezogen und verzögert so die Ausströmfläche des
Geschoßbodens 40. Infolgedessen bleibt der Geschoßboden
sehr schnell hinter dem Submunitionskörper 20 und 30
zurück, so daß eine Beeinflussung der Submunitions
körper durch den Geschoßboden nicht mehr erfolgen kann.
In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf eine erste erfindungs
gemäße Bremsscheibe nach Fig. 2b vom Heck aus gesehen
wiedergegeben. Die Bremsscheibe ist wiederum mit 43 und
die Befestigungsschrauben sind mit 44 bezeichnet.
Vorzugsweise drücken die Befestigungsschrauben 44 nicht
direkt die Bremsscheibe 43 gegen das Bodenstück 41
(Fig. 2), sondern es wird eine Scheibe 45 (z. B. aus
Metall) gegen das Bodenstück 41 gepreßt.
In Fig. 4 ist eine zweite erfindungsgemäße Bremsscheibe
43′ dargestellt. Mit 432 ist ein Saumband bezeichnet,
welches die Aufgabe hat, zu verhindern, daß die
Bremsscheibe bei den hohen Rotationen des Geschoßbodens
40 in ihrem Randbereich 431 ausreißt.
Eine weitere Stabilität der Gewebebremsscheibe 43′ wird
durch zusätzliche Gurtbänder 434, die vorzugsweise kreuz
förmig angeordnet sind, erreicht. Als Material für die
Gurtbänder wie für das Saumband hat sich besonders gut
Polyamid erwiesen.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die
Gewebebremsscheibe nicht unbedingt, wie in den Fig. 3
und 4 dargestellt, kreisförmig ausgebildet sein muß.
Vielmehr kann sie beispielsweise auch sechs- oder
achteckig ausgebildet sein.
Claims (6)
1. Drallstabilisiertes Trägergeschoß mit mindestens
einem Submunitionsgeschoß, welches über einem
vorgegebenen Zielgebiet ausgestoßen wird und wobei
das Trägergeschoß an seinem heckseitigen Ende einen
lösbar angeordneten Geschoßboden besitzt, daß in der
dem Submunitionsgeschoß (30) zugewandten Seite des
Geschoßbodens (40) eine Ausnehmung (42) vorhanden
ist, in der ein entfaltbares, aus einem Gewebe oder
einer Kunststoffolie bestehenden Bremselement (43)
befestigt ist, wobei das Entfalten des Bremselemen
tes (43) durch die Rotation des Geschoßbodens (40)
bewirkt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremselement (43) kreis
förmig ausgebildet ist und daß es im Bereich seines
Randes - homogen verteilt - eine größere Massendichte
als im Bereich seiner Innenfläche aufweist.
2. Drallstabilisiertes Trägergeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Rand (431) des Bremselementes (43) mit
einem Saumband (432) versehen ist.
3. Drallstabilisiertes Trägergeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremselement (43) mit Hilfe von Gurtbändern (434)
verstärkt ist.
4. Drallstabilisiertes Trägergeschoß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gurtbänder (434) auf beiden Seiten des Brems
elementes (43) angeordnet sind.
5. Drallstabilisiertes Trägergeschoß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gurtbänder (434) kreuzförmig angeordnet sind.
6. Drallstabilisiertes Trägergeschoß nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremselement (43) und/
oder die Gurtbänder (434) aus Polyamid bestehen.
Priority Applications (8)
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