DE2106935A1 - Anordnung an einem Geschoß - Google Patents
Anordnung an einem GeschoßInfo
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J
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P 5900/70
ko/gw
AKTIEBOLAGET BOFORS, S-690 20 Bofors/Schweden Anordnung an einem Geschoß
Die vorliegende Erfindung bezieht wich auf eine Anordnung an einem mit einem Geschoß abschießbaren
Aggregat, welches in einem im Geschoß befindlichen Raum getragen ist, aus dem das Aggregat zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt nach Abfeuerung des Geschosses ausgestoßen wird, so daß es zusammen mit der. Bodenplatte des Geschosses um
eine dem Aggregat und der Platte gemeinsame Symmetrieachse rotiert, wobei das Aggregat mit einer Rotationsbremse versehen
ist, die bei ihrer Betätigung eine Winkelverzögerung des Aggregats bewirkt. Mit dem Ausdruck Aggregat ist im
vorliegenden Fall auf eine Einheit bezeichnet, die einen Satz irgendeiner Art, beispielsweise einen Leucht- oder
Nebelsatz, und einen oder mehrere dazugehörige Fallschirme
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enthält, die sich entfalten sollen, nachdem der Satz in seinen Bewegungen längs der und um die Symmetrieachse
abgebremst worden ist, so daß der am Fallschirm oder an den Fallschirmen hängende Satz zu Boden schweben kann.
Das Abbremsen der Bewegung des Aggregates längs der Symmetrieachse
wird normalerweise von einem Bremsfallschirm veranlaßt, der bei oder nach dem Ausstoßen des Aggregates
aus dem Geschoßraum in Funktion treten soll.
Das Geschoß wird mit Hilfe einer Ladung aus einem Geschützrohr abgefeuert, wobei diese Ladung bei Abfeuerung
einen Gasdruck entwickelt, der die Treibkraft für das Geschoß entwickelt, wobei die Bodenplatte des Geschosses
ein wesentlicher Teil der Wirkfläche für den Gasdruck ist. Daraus ergibt sich, daß die Bodenplatte verhältnismäßig
kräftig ausgeformt sein muß und sie wird demnach wenigstens bei größerem Kaliber am Geschoß eine massive und schwere
Einheit bilden. Bei bekannten Geschossen der eingangs beschriebenen Art hat die massive und schwere Bodenplatte
ernstliche Nachteile ergeben, da sie beim Ausstoßen des
fallschirmgetragenen Satzes (Aggregates) aus dem Geschoßraum in der Bahn des Satzes verblieben und dem Satz gefolgt ist,
so daß, wenn dessen Bremsfallschirm sich entwickelt und den Satz abgebremst hatte, die Bodenplatte in den Schirm
und den Satz einschlug und diese beschädigte.
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Zwecks Beseitigung dieses Nachteils hat man vorgeschlagen, die Bodenplatte exzentrisch auszubilden, wobei
der Bodenplatte infolge ihrer im Geschoß erhaltenen Winkelrotation um die Symmetrielinie eine von der Bahn des Satzes
abweichende Bahn zugeteilt wird. Indessen hat sich herausgestellt, dau man die Exzentrizität der Bodenplatte nicht
ausreichend groß genug auslegen konnte, ohne gleichzeitig Stabilisierungsprobleme im Geschois als solches zu schaffen.
Aus der unzureichenden Exzentrizität hat sich ergeben, daß die Abweichung der Bahn der Bodenplatte im Verhältnis zu
der des Satzes nicht die angestrebte Größe annahm, weskalb die Gefahr, daß die Bodenplatte das Aggregat beschädigte,
weiterhin vorhanden war.
Zur Verdeutlichung dessen kann angeführt werden, daß für ein Geschoß, das mit 6000 ü/m rotiert und das mit einer
Bodenplatte mit einem Radius von 70 mm versehen ist, eine Verschiebung des Schwerpunktes in der Bodenplatte von 3 mm
anzustreben ist. Die von der Verschiebung des Schwerpunktes verursachte tangentiale Geschwindigkeit, die in der Bodenplatte
auftritt, wenn das Aggregat ausgestoßen ist und mit welcher die Bodenplatte demnach die Bahn des Aggregates
verläßt, wird demzufolge ca. 2 m/s (= 27Γ· 0,003 β 100)
betragen. Damit der Bremsfallschirm des Aggregates sich entfalten kann, muß die Bodenplatte sich ferner um 70 mm
zur Seite bewegen, d.h. wenigstens so weit, daß das Aggregat und die Bodenplatte im Verhältnis zueinander tangential
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bzw. nebeneinander plaziert werden. Hierfür benötigt
die Bodenplatte bei der angenommenen Exzentrizität nicht weniger als 0,035 s (0,070/2)· Nimmt man ferner an, daß
die Bodenplatte noch in der im Verhältnis zum Aggregat tangentialen Lage vorhanden ist oder nur einen geringen
Abstand von diesem aufweist, wenn der Bremsfallschirm sich entwickelt und mit dem Abbremsen des Aggregates beginnt,
wird die Bodenplatte mit ihrer axial ungebremsten.Masse damit beginnen, das Aggregat in dessen unmittelbarer Nähe
zu passieren. Das würde zur Folge haben, daß die Bodenplatte in die in der Rotationsbremse des Aggregates enthaltenen
Klappen einschlägt, wenn man nicht entweder die Auslösung des Bremsfallschirmes oder der Rotationsbremse so verzögert,
daß die Bodenplatte in der Lage ist, die Rotationsbremse mit hinreichendem seitlichen Abstand bzw. axial zu passieren.
Berechnungen und Versuche zeigen, daß, sofern alle vorkom= menden Klappenabmessungen berücksichtigt würden, die Bodenplatte
mit der Exzentrizität von 5 mm wenigstens 0,1 s benötigt, bevor mit einem effektiven Abbremsen des Aggregates
begonnen werden kann. Diese Zeit ist in Bezug auf die ganze Punktion des Leuchtsatzes zu lang. Andererseits ergibt
sich daraus, daß das Aggregat mit speziellen und das Aggregat komplizierenden Organen versehen werden muß, die das
Auslösen des Bremsfallschirmes und/oder der Rotationsbremse
verzögern, da die infragestehende Zeit nicht durch Erhöhung der Exzentrizität abgekürzt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die "beschriebenen Nachteile zu vermeiden und im Vergleich
zu bekannten Anordnungen eine beträchtlich höhere tangentiale
Ausgangsgeschwindigkeit an der Bodenplatte zu erzielen, ohne daß es überhaupt notwendig ist, die Bodenplatte
exzentrisch auszubilden, woraus sich wiederum ergibt, daß die ursprüngliche einwandfreie Funktion des eigentlichen
Geschosses unbeeinträchtigt bleiben kann und darüber hinaus, daß die durch eine derartige Exzentrizität bedingte
qualifizierte Bearbeitung vollkommen entfällt.
Deshalb wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das
Aggregat und die Bodenplatte über eine verbindende Anordnung zusammenhangen, die in einem vorbestimmten radialen
Abstand a von dieser Symmetrieachse belegen ist, und welche der Bodenplatte vor der Betätigung der Rotationsbremse die
Winkelrotation des Aggregates überträgt, und daß die Bodenplatte um ihren Befestigungspunkt mit der verbindenden
Anordnung drehbar ist, so daß die bei der Betätigung der Rotationsbremse auftretende Winkelverzögerung eine Drehbewegung
an der Bodenplatte um die Anordnung verursacht, und daß die Anordnung dabei so gestaltet ist, daß die
Bodenplatte vom Aggregat lösbar ist, wenn sie eine Drehbewegung um einen gewissen Winkel ausgeführt hat.
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Eine bevorzugte Ausführungsform, die die für die Erfindung bedeutsamen Kennzeichen aufweist, soll unter
Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben werden, in denen
Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt ein Aggregat zeigt, das gerade aus dem Baum des
Geschosses ausgestoßen wurde, wobei das Aggregat und die Bodenplatte des Geschosses miteinander
verbunden sind;
Fig. 2 in Seitenansicht und im Schnitt die verbindende Anordnung zwischen dem Aggregat und der Bodenplatte
nach Fig. 1 veranschaulicht j
Fig. 3 eine Endanaicht des Aggregates und der Bodenplatte
nach Fig. 2 zeigt (Schnitt A-A);
Fig. 4 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt dia
relative Lage der Bauteile zeigt, wenn die
Bodenplatte um die verbindende Anordnung eine Drehbewegung der vorbestimmten Größe ausgeführt
hat;
Fig. 5 die Anordnung ven Aggregat und Bodenplatte nach
Fig· 4 zeigt (Schnitt B-B)\
Fig. 6a - 6c in Endansicht drei Lagen zeigen, die die
Bodenplatts im Verhältnis zum Aggregat von dem
Augenblick an einnimmt, an dem die Winkelversogarung
des Aggregates beginnt und
Fig. 7a - 7c in Endanaicht alternative Ausführungen der Auesparungen für den Fall zeigen, daß die
verbindende Anordnung einen Stift und eine Aussparung
enthält. 4OB <f37 /Αήή$
In Figur 1 ist mit 1 ein Geschoß bezeichnet, das aus einem Geschützrohr abgeschossen wird, wobei das Geschoß
ein'mit den Zügen im Geschützrohr zusammenwirkendes Organ aufweist, das bewirkt, daß dem Geschoß außer einer Bewegung
längs einer Symmetrieachse 5 auch eine Rotationsbewegung
um die gleiche Achse zugeteilt wird. Das Geschoß 1 weist ferner einen Baum 4 auf, in den ein Aggregat 5 einbringbar
ist.
Eine gegebene Zeit nach Abfeuerung des Geschosses aus dem Geschützrohr wird das Aggregat aus dem Raum dadurch
getrennt, daß eine im Geschoß belogene Ausstoßladung 6 gezündet wird. Das Aggregat wird dabei durch den hinteren
Teil des Geschosses ausgestoßen, so daß das Aggregat zusammen mit der Bodenplatte 7 des Geschosses um die dem
Aggregat und der Bodenplatte gemeinsame Symmetrieachse 3 rotieren wird. Figur 1 soll den Augenblick darstellen, in
dem das Ausstoßen erfolgt, wobei zur Erleichterung der Darstellung angenommen sei, daß eine am Aggregat befindliche
Rotationsbremse 8 noch nicht wirksam geworden ist. Das Aggregat 5 und die Bodenplatte 7 hängen über eine in Figur
mit 9 bezeichnete verbindende Anordnung zusammen, welche in einem vorgegebenen radialen Abstand a von der Symmetrieachse
3 angeordnet ist, wodurch die Bodenplatte vor Betätigung der Rotationsbremse 8 die Winkelrotation des Aggregates
annehmen wird*
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Im Ausführungsbeispiel besteht das Aggregat aus einem Leuchtsatz 10 mit einem dazugehörigen Hauptfall-•
schirm 11 und einem Bremsfallschirm 12. Die beiden Fallschirme
werden beim Abschuß durch ein umgebendes Organ 13 geschützt, das aus einer Anzahl von z.u der Symmetrieachse
3 parallelen Teilen besteht und die in dieser Phase des Abschußverlaufes des Aggregates an ihrem einen Ende von
einem Behälter 14 und an ihrem anderen Ende von einem Ring
^ 15 zusammengehalten werden. Das umgebende Organ 13 ist mit
Befestigungsteilen 16 und 17 für die Befestigungen des Hauptfallschirmes 11 und des Bremsfallschirmes 12 versehen.
Die genannte Botationsbremse 8 ist in dem umgebenden Organ
13 angeordnet und besteht aus vier Klappen, die von einer von der Rotation erzeugten Zentrifugalkraft ausgeklappt
werden. Der Leuchtsatz 10 ist in einem Innenbehälter 18 untergebracht, der sich seinerseits im Behälter 14 befindet
und ferner mit einer Kante 18a am Befestigungsteil 16 für den Hauptfallschirm befestigt ist. Der Behälter 14 hat
" schließlich auch einen zusätzlichen Verzögerungssatz 19,
der beim Trennen des Aggregates vom Geschoß gezündet wird und dabei den Behälter abschlägt, so daß der Leuchtsatz 10
mit dem zugehörigen Innenbehälter 18 zusammen mit dem Hauptfallschirm 11 von den übrigen Aggregatteilen freigemacht
werden kann, wenn die Bewegungen des Aggregates längs der und um die Symmetrieachse 3 von der Rotationsbremse b
und vom Bremsfallschirm 12 in ausreichendem Maße abgebremst
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worden sind. Ber Bremsfallschirm ist an seinem Befestigungs-teil
17 durch ein Kugellager 20 befestigt, welches das Drehen der Bremsfallschirmleinen beim Abbremsen verhindert
.
In Figur 2 ist in vergrößerter Form dargestellt, wie die verbindende Anordnung 9 aufgebaut ist. Diese besteht
im Ausführungsbeispiel aus einem Stift (Zapfen), der an einem Ende im umgebenden Organ 13 befestigt ist, von dessen
Endfläche 13a der Stift sich durch ein Loch im Ring 15 in sine zusammenwirkende Aussparung 21 in der Bodenplatte
erstreckt. Die Bodenplatte ist um ihren Befestigungspunkt für"den Stift - Anordnung 9 - drehbar und die Ausbildung
der Aussparung trägt dazu bei, daß die Bodenplatte leicht freigegeben wird, wenn sie die erforderliche Drehbewegung
ausgeführt hat. Das Aggregat ist in entsprechender Weise in der Aussparung 21 in entgegengesetzter Richtung im Ver-.
hältnis zur Drehrichtung der Bodenplatte drehbar.
In Figur 4 ist das Bremsorgan 8 betätigt worden und hat funktionsgemäß eine Winkelverzögerung am Aggregat erzielt,
welche bewirkt, daß die Bodenplatte sich um den Stift dreht. Da die Verzögerung zu Beginn der Rotationsabbremsu,ng
sehr groß ist, wird der Bodenplatte bei. einigermaßen großen Werten des vorgegebenen Abstands a (Figur 1) während einer
sehr kurzen Zeit eine Drehgeschwindigkeit um den Stift Anordnung 9 - zugeteilt und damit eine tangentiale Schwerpunktgeschwindigkeit,
die von einer vergleichsweise bedeuten-
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den Größenordnung ist. So ist bei durchgeführten Versuchen
an einer an dem verbindenden Gerät peripher angeordneten Bodenplatte mit einem Radius von 70 mm und bei einer
Drehzahl von 6000 U/m eine quergerichtete Geschwindigkeit
von über 30 m/s gemessen worden, d.h. eine mehr als "15-fache Verbesserung im Vergleich zum vorstehend genannten
Fall bei einer Verschiebung des Schwerpunkts der Bodenplatte um 3 mm. Eine derartige Ausgangsgeschwindigkeit
har zur Folge, daß die Bodenplatte in sehr kurzer Zeit vom Aggregat getrennt wird und deshalb keine Gefahr besteht,
daß die Platte beispielsweise mit den Klappen der Rotationsbremse kollidiert. Daraus ergibt sich, daß ohne Gefahr
die Betätigung der Rotationsbremse und des Breiüsfallschirms
erfolgen kann, und daß die anderweitigen Systemfunktionen des Geschosses und des Aggregats im übrigen nicht modifiziert
zu werden brauchen. Die Figuren 4 und 5 sollen den Augenblick veranschaulichen, in dem die Bodenplatte sich
um einen Winkel der erforderlichen Größe gedreht hat, wobei
" Aggregat und Platte sich gerade voneinander trennen sollen. Gleichzeitig mit einer der Bodenplatte zugeteilten hohen,
quergerichteten Geschwindigkeit erhält das Aggregat eine entgegengerichtete Geschwindigkeit (Winkelbewegung), die
zu der angestrebten Wirkung beiträgt. Die Größe der entgegengesetzten Bewegung ist u.a. von der Masse des Aggregates
bzw. der Bodenplatte abhängig.
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Eei Ausbildung der verbindenden Anordnung als Stift oder Zapfen ist es wichtig, solche Abmessungen zu wählen,
daß die auftretenden Schubkräfte aufgenommen werden können.
Anstelle einer Befestigung im umgebenden Organ 15, in einem dieses Organ ersetzenden Gerät oder im Leuchtsatz, kann
der Stift auch vorteilhaft in der Bodenplatte befestigt werden, wobei die zusammenwirkende Aussparung dann in
genanntem Organ, Gerät oder Leuchtsatz anzuordnen ist. Ebenfalls kann der vorgegebene Abstand von Fall zu Fall
unterschiedlich bemessen werden. Es ist auch denkbar, die verbindende Anordnung so auszubilden, daß dieser Abstand
einstellbar ist. Die bestmögliche Wirkung erhält man, wenn die verbindende Anordnung am äußeren Bande angeordnet wird.
Insbesondere bei mit niedriger Drehzahl rotierenden Geschossen kommt diese Plazierung in Frage. Bei Geschossen
mit hoher Drehzahl kann es notwendig werden, die Höhe der in der Bodenplatte und im Aggregat bei der Verzögerung
auftretenden Kräfte zu begrenzen, was beispielsweise durch Verminderung des Abstandes a durch die Wahl einer kleinen
Größe desjenigen Drehwinkels geschehen kann, welcher der Bodenplatte zugeteilt werden soll, bevor sie vom Gerät
gelöst wird, oder durch spezielle Ausformung der genannten Aussparung, falls eine derartige Aussparung vorgesehen ist.
Die Figur 6a zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die verbindende Anordnung 9 aus einem im Aggregat 5 befestigten
Stift besteht, der mit der Aussparung 21 in der
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Bodenplatte zusammenwirkt. Die Figur veranschaulicht
den gedachten Augenblick, in welchem die Winkelverzögerung . gerade am Aggregat auftritt, wobei ein Kräftepaar P1 und
P2 durch das verbindende Gerät und den Schwerpunkt Tp der Bodenplatte gebildet wird, welches danach strebt, die
Bodenplatte um den Stift zu drehen. Wie aus der Figur hervorgeht, ist die Seitenfläche 21a der Aussparung 21 um
einen Neigungswinkel fi> relativ zu einer durch den Stift
und Schwerpunkt/verlaufenden Linie geneigt. Diese Neigung
soll für die weiteren Betrachtungen als positiv (Anstieg) im Gegensatz zur negativen Neigung definiert werden.
In Figur 6b hat die Bodenplatte sich im Verhältnis zum Aggregat um einen WinkeloC gedreht, der in dieser Figur
genauso groß wie der Winkel /3 ist. Während dieser Drehung
ist der Bodenplatte von der Kraft P2 eine Geschwindigkeit vTp zugeteilt worden.
Damit nun ferner der Stift aus der Anssparung 21 glei-
\ tet, muß die Bodenplatte eine zusätzliche Winkelbewegung ausführen, damit die Eeibung zwischen Stift und Bodenplatte
überwunden wird. Dieser zusätzliche Winkel ist hier als Reibungswinkelf bezeichnet. Dabei versteht sich, daß die
Bodenplatte freigegeben wird, wenn der Drehwinkelok größer als die Summe des zugeteilten Neigungswinkels^ und Eeibungswinkels
Χ" ist. Figur 6c soll dieses zuletzt genannte Winkelverhältnis als Beispiel veranschaulichen. Wenn OC
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größer als die Summe der beiden anderen Winkel ist, hat der Schwerpunkt Tp die Geschwindigkeit vTp in tangentialer
Richtung erhalten. In der letzteren Phase ihrer Freigabe erhält die Bodenplatte eine Zusatzgeschwindigkeit , wenn
der Stift entlang der Seitenfläche 21a der Aussparung gleitet. Diese Zusatzgeschwindigkeit kann in solchen Fällen
ausgenützt werden, in denen die auftretenden Verzögerungskräfte sehr groß werden, daß Schwierigkeiten auftreten,
den Stift mit ausreichender Festigkeit zu dimensionferen. Bei derartigen Dimensionierungsschwierigkeiten können,
wie vorstehend erwähnt, der Abstand a klein gehalten und gleichzeitig der Neigungswinkel ß negativ gemacht werden,
wobei eine Gleitung schon nach einem kleinen Drehwinkel auftritt, so daß die Seitengeschwindigkeit der Bodenplatte
vorwiegend durch die Abgleitbewegung erhalten wird.
Figur 7a zeigt ein Beispiel dafür, wie die Abgleitbewegung zur Erzielung der Geschwindigkeit der Bodenplatte
ausgenützt wird. Der Abstand a ist klein und der Neigungswinkel/3 negativ. Die Figuren 7b und 7c enthalten Beispiele
für andere Ausformungen der Aussparung und andere Anordnungen des Stiftes im Verhältnis zur gemeinsamen Symmetrielinie
des Aggregates und der Bodenplatte, wobei Fig. 7b eine Aussparung mit negativem Neigungswinkel zeigt.
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Was die Größe des Drehwinkels betrifft, der der Bodenplatte zugeteilt werden soll, bevor sie freigegeben
wird, kann folglich im Bereich von sehr kleinen Winkeln bis zu Winkeln gewählt werden, die über 180 hinausgehen.
Besonders vorteilhaft sind jedoch Winkel zwischen 45° 180°. Bei der Wahl der Größe dieses Drehwinkels sollte auch
die entgegengesetzte Drehbewegung des Aggregats Berücksichtigung finden.
* Vorstehend wurden lediglich Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben. Abwandlungen im Rahmen der in den Patentansprüchen gekennzeichneten Art sind möglich.
So können selbstverständlich z.B. das Aggregat und die Bodenplatte innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Ebenfalls
kann die verbindende Anordnung konstruktiv in vielfältiger Form abgewandelt werden* Die vorstehend beschriebene
Aussparung kann beispielsweise entfallen, wenn der Stift
sowohl im Aggregat als auch in der Bodenplatte befestigt
und dabei so ausgeführt ist, daß er bricht oder aus seiner Befestigung reißt, wenn die Bodenplatte ihren Freigabewinkel
erreicht.
In der letztgenannten Ausführungsform kann der Stift ferner durch eine Torsions- oder Spiralfeder ersetzt werden.
Die Feder kann dabei vorgespannt sein, um eine größere Drehgeschwindigkeit zu erzielen, was vorteilhaft bai Geschossen
mit niedrigen Drehzahlen und WinkelVerzögerungen
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sein kann. Das Gerät kann auch aus zwei Teilen bestehen, die beide am Aggregat bzw. an der Bodenplatte befestigt
sind und miteinander im Eingriff stehen, bis die Bodenplatte sich um den erforderlichen Freigabewinkel gedreht
hat, wonach der Eingriff aufgehoben wird. Wenn andererseits Stifte oder Zapfen verwendet werden, können diese
kegelförmig gestaltet werden, wodurch das Zusammenwirken mit einem geeigneten Loch geschehen kann. Der Stift kann
schließlich auch durch einen Ansatz, ein Gelenk, eine Kugel oder dgl. ersetzt werden.
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Claims (10)
- PATENTANSPRÜCHE1·) Anordnung an einem mit einem Geschoß abschießbaren Aggregat, welches in einem im Geschoß befindlichen Raum getragen ist, aus dem das Aggregat zu einem vorgegebenen Zeitpunkt nach Abfeuerung des Geschosses ausgestoßen wird, so daß es zusammen mit der Bodenplatte des Geschosses um eine dem Aggregat und der Platte gemeinsame Symmetrieachse rotiert, wobei das Aggregat mit einer Rotationsbremsefe versehen ist, die bei ihrer Betätigung eine Winkelverzögerung des Aggregats bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Aggregat (5) und die Bodenplatte (7) über eine verbindende Anordnung (9) zusammenhängen, die in einem vorbestimmten radialen Abstand (a) von dieser Symmetrieachse (3) belegen ist, und welche der Bodenplatte vor der Betätigung der Rotationsbremse (8) die Winkelrotation des Aggregates überträgt, und daß die Bodenplatte (7) um ihren Befestigungspunkt mit der verbindenden Anordnung (9) drehbar ist, so daß die bei der Betätigung der Rotationsbremse (8) auftretende" Winkelverzögerung eine Drehbewegung an der Bodenplatte (7) um die Anordnung verursacht, und daß die Anordnung (9) dabei so gestaltet ist, daß die Bodenplatte vom Aggregat lösbar ist, wenn sie eine Drehbewegung um einen gewissen Winkel ausgeführt hat.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindende Anordnung (9) einen mit einer Aussparung (21) zusammenwirkenden, vorwiegend parallel zu der1 098 38/ 1115- 17 -Symmetrieachse (3) angeordneten Stift umfaßt, und daß der Stift dabei im Aggregat befestigt ist und in die Aussparung der Bodenplatte eingreift bzw* umgekehrt.
- 3« Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene Abstand (a) der verbindenden Anordnung (9) von der Symmetrieachse (3) wenig kleiner als der Radius des Aggregates ist, so daß sich die Anordnung am äußeren Rand befindet.
- 4. Anordnung nach Anspruch 2, bei welcher der Stift im Aggregat und der Aussparung in der Bodenplatte angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene Abstand (a) klein ist und daß die Aussparung sich vom Stift zum Außenumfang entlang einer Kurve erstreckt, die zu der Seite gerichtet ist, an der die Bodenplatte sich um den Stift dreht, wodurch die Abscherkraft des Stiftes auf die Bodenplatte sich auf Kosten der von der Drehbewegung der Bodenplatte um den Stift erhaltenen momentanen Kraft erhöht.
- 5. Anordnung nach den Ansprüchen 2, 3 ader 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (21) so ausgebildet ist, daß der Drehwinkel, den die Bodenplatte zur Freigabe benötigt, im Bereich von 5° - 270° liegt.
- 6. Anordnung nach den Ansprüchen 2, 3 oder 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (21) so ausgebildet ist, daß der Drehwinkel, den die Bodenplatte zur Freigabe benötigt, innerhalb des Bereiches 45°-135° liegt.109338/1115
- 7. Anordnung nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindende Anordnung (9) die Form eines Stiftes hat, der sowohl im Aggregat als auch in der Bodenplatte befestigt ist, und daß der Stift durch einen Eiß im eigenen Werkstoff oder in der Befestigung abschert, wenn die Bodenplatte einen vorgegebenen Drehwinkel ausgeführt hat.
- 8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindende Anordnung (9) aus einer Torsions- oder Spiralfeder besteht, die in der Bodenplatte und im Aggregat befestigt ist, und daß die Feder durch Bruch im Werkstoff oder in der Befestigung reiiat, wenn die Bodenplatte einen vorgegebenen Drehwinkel ausgeführt hat.
- 9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder vorgespannt ist, um der Bodenplatte einen zusätzlichen Betrag der Drehgeschwindigkeit zuzuteilen.
- 10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindende Anordnung (9) einen Anaatz, ein Gelenic, eine Kugel oder dergleichen enthält, die jeweils mit einer geeigneten Aussparung zusammenwirken·109838/ 1115/3Leerseite
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