DE3642037A1 - Kapillarspeicher fuer tintenschreibgeraete - Google Patents
Kapillarspeicher fuer tintenschreibgeraeteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kapillarspeicher für
Tintenschreibgeräte nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Kapillarspeicher für Tintenschreibgeräte weisen
üblicherweise über ihre gesamte Länge hinweg eine
konstante Kapillarität auf. Sie sind in einem Gehäuse
derart eingesetzt, daß über die gesamte Länge hinweg
Luftausgleichskanäle vorhanden sind. Im Bereich der
Schreibspitze, die in den Kapillarspeicher hineinragt,
weist das Gehäuse üblicherweise einen kegelstumpf
förmigen Anschlag auf, an dem das schreibspitzenseitige
Ende des Kapillarspeichers anliegen kann.
Bei starker, ruckartiger Bewegung mit dem Schreibgerät,
beim Fallen mit der Spitze oder mit seinem hinteren Ende
nach unten oder bei Stoßbelastung, kann in den
Endbereichen des Kapillarspeichers Tinte aus diesem
herausgeschleudert werden, die dann unkontrolliert
aus dem Schreibgerät austritt.
Die DE-AS 15 61 844, von welcher im Oberbegriff des
Anspruchs 1 ausgegangen wird, zeigt einen Kapillar
schreiber mit einem Mantelrohr, das einen vorderen
Abschnitt und einen hinteren Abschnitt größeren
Durchmessers aufweist, wobei in beiden Abschnitten
ein Füllkörper bzw. Tintenspeicher mit einem
quadratischen Querschnitt angeordnet ist, der aus
einem offenporigen Polyurethanschaumstoff besteht.
Die Kapillarität soll zur Spitze hin zunehmen, was
durch eine stärkere Komprimierung im vorderen Abschnitt
des Tintenspeichers erreicht wird und damit zu einer
Verkleinerung der Poren in diesem Bereich führt. Wird der
Füllkörper im Bereich der Spitze beispielsweise infolge
eines Stoßes ruckartig belastet, dann kann ein unkontrollier
ter Tintenfluß auftreten, so daß ggf. Tinte aus dem Schreiber
austritt.
Die US-PS 31 13 336 zeigt ein Schreibgerät, bei welchem
ein Ausgleichsspeicher aus einzelnen Abschnitten kreis
förmigen Querschnitts besteht. Der Aufbau des Tinten
speichers aus einzelnen Abschnitten wurde gewählt, um
die Querschnitte der Bohrungen der einzelnen Abschnitte
unterschiedlich gestalten zu können, wodurch der Tintenfluß
zur Spitze beeinflußbar ist. Die einzelnen Abschnitte des
Ausgleichsspeichers bestehen jedoch aus jeweils gleichem
Material und mit offenbar gleicher Kapillarität.
Bei dem Schreibgerät nach der JP-GM-AS 60-9 037 sind zwei
Schreibspitzen unterschiedlicher Linienbreite vorgesehen,
die in jeweils einen Docht eingesteckt sind, wobei die
Dochte an einem gemeinsamen Tintenspeicher anliegen.
Die beiden Dochte weisen eine zueinander unterschiedliche
Kapillarität auf, die jedoch jeweils größer ist als die
Kapillarität des zwischen ihnen angeordneten Tintenspeichers.
Auch hier kann bei Stoßbelastungen bzw. bei einer Quetschung
der Dochte ein unkontrollierter Tintenaustritt stattfinden.
Es besteht die Aufgabe, den Kapillarspeicher so auszubilden,
daß er bei den vorerwähnten Beanspruchungen weitgehend
auslaufsicher ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Aus
führungsform eines Tintenschreibgerätes;
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt
bei einer zweiten Ausführungsform eines
Tintenschreibgerätes;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine erste
Ausführungsform eines Kapillarspeichers;
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine zweite
Ausführungsform eines solchen Speichers
und
Fig. 5 eine weitere Variante eines Tintenschreib
gerätes.
Gemäß Fig. 1 weist das Schreibgerät ein zylindrisches
Gehäuse 1 kreisförmigen Querschnitts auf, das an seinem
hinteren Ende 2 verschlossen ist und das an seinem
vorderen Ende einen Kegelstumpf 3 aufweist.
Im Inneren des Gehäuses 1 ist angeordnet ein Kapillar
speicher 4, der an der als Anschlag 13 wirkenden
Innenseite des Kegelstumpfes 3 sowie hinten an einem
Steg 10 anliegt und beispielsweise einen quadratischen
Querschnitt aufweist, so daß sich vier Luftausgleichs
kanäle 5 bilden. In das vordere Ende des Gehäuses 1
ist die Schreibspitze 6 eingesteckt, die mit ihrem
rückwärtigen offenen Ende 6′ in einen mittleren,
hochkapillaren Bereich 8 des Kapillarspeichers 4
hineinreicht.
Der Kapillarspeicher 4 weist drei Bereiche auf und zwar
einen hinteren Bereich 7, einen mittleren Bereich 8 und
einen vorderen Bereich 9. Der mittlere Bereich 8, in den
das hintere Ende 6′ der Schreibspitze 6 hineinragt,
weist eine Kapillarität bzw. Rückhaltekraft auf, die
größer ist, als die der Bereiche 7 und 9. Dies bedeutet,
daß der mittlere Bereich 8 saugfähiger ist, als die
Bereiche 7 und 9.
Der Kapillarspeicher 4 ist also bestrebt, die Tinte in
erster Linie im mittleren Bereich 8 zu sammeln, so
daß dort im Vergleich zu den Bereichen 7, 9 ein hohes
Tintenangebot herrscht.
Wird durch ein Herabfallen des Schreibgerätes der
Kapillarspeicher 4 im Bereich des hinteren verschlossenen
Endes 2 oder des Kegelstumpfes 3 des Gehäuses stoßartig
belastet, dann gelangt bei einer bestimmten Belastung Tinte
aus dem mittleren Bereich 8 in den Bereich 7 bzw. 9 des
Kapillarspeichers 4. Diese Tinte vermag jedoch dort nicht
auszutreten, da nach Beendigung der Beanspruchung, die
nur kurzzeitig auftritt, die Tinte infolge des
Kapillaritätsunterschieds wieder vom mittleren Bereich 8
zurück- bzw. aufgenommen wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die Bereiche 7,
8, 9 aus voneinander getrennten Abschnitten, die stirn
seitig aneinander liegen.
Die Abschnitte 7, 8, 9 können aus dem gleichen Faser
material bestehen, weisen jedoch zueinander unterschied
liche Dichte auf. Beispielsweise kann das Volumengewicht
des Abschnitts 8 ca. 150 bis 300 mg/cm3 und das
Volumengewicht der Abschnitte 7, 9 ca. 75 bis 100 mg/cm3
betragen.
Bei dem Tintenschreibgerät nach Fig. 2 liegt der
Kapillarspeicher 4 A schreibspitzenseitig mit einem
nieder-kapillaren Abschnitt 9 A an einem Anschlag 13 A im
Gehäuse 1 an. An den niederkapillaren Abschnitt 9 A
schließt sich ein hochkapillarer Abschnitt 8 A an, in den
das hintere Ende 6′′ der Schreibspitze 6 A hineinragt und
der sich am hinteren Ende 2 des Gehäuses 1 direkt abstützt.
Ist der Kapillarspeicher 4 bzw. 4 A mit wäßriger Tinte
gefüllt, dann können zusätzlich der mittlere Abschnitt 8
hydrophil und die Endabschnitte 7, 9 bzw. 9 A hydrophob
eingestellt werden.
Bei einer nichtwäßrigen Tinte kann die Einstellung des
mittleren Abschnitts 8 hydrophob erfolgen, während die
Endabschnitte 7, 9, 9 A hydrophil eingestellt werden
können.
Der mittlere Bereich bzw. Abschnitt 8 braucht nicht
notwendigerweise aus einem Fasermaterial zu bestehen.
Hierfür können auch andere Materialien hoher Saugfähig
keit verwendet werden, wie beispielsweise Filze, Schaum
stoffe, Gele, Aktivkohle, Sintermaterialien, Schüttgut
füllungen usw.
Während bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1
und 2 die Bereiche 7, 8, 9, 9 A aus einzelnen, in kapillarem
Kontakt miteinander stehenden Abschnitten bestehen, kann
der Kapillarspeicher gem. den Fig. 3, 4 und 5 auch aus
einem einzigen Stück gebildet sein.
Gemäß Fig. 3 besteht der Kapillarspeicher 4 B aus einem
einzigen Faserbündel, das in seinem mittleren Bereich 8 B
stark komprimiert ist, während die Endbereiche 7, 9 nicht
komprimiert sind. Die Komprimierung des mittleren
Bereiches 8 B kann beispielsweise mittels einer Schrumpf
folie 11 vorgenommen werden. Anstelle einer Schrumpffolie
kann auch ein entsprechend geformter Gehäuseteil vorge
sehen werden.
Gemäß Fig. 4 weist der Kapillarspeicher 4 C in seinem
mittleren Bereich 8 C einen Füllkörper 12 auf, der diesen
mittleren Bereich 8 C komprimiert. Die Endbereiche 7, 9
sind nicht komprimiert und weisen dadurch eine zum
mittleren Bereich 8 C niedrigere Kapillarität auf und
damit niedrigere Saugfähigkeit.
Das rückwärtige Ende 6′′ der Schreibspitze 6 C weicht
hierbei dem Füllkörper 12 aus und dringt daneben in
den mittleren höherkapillaren Bereich 8 C ein.
Nach Fig. 5 weist ein mit einer Kugel-Schreibspitze 6 D
ausgestattetes Tintenschreibgerät einen Kapillarspeicher 4 D
auf, dessen zentraler Kern als höherkapillarer Bereich 8 D
gestaltet und rundum von niederkapillaren Bereichen 9 D;
9′, 9′′; 7 umgeben ist. Ein hochkapillarer Zuleitungs
docht 6 D′ stellt hierbei die direkte Verbindung zwischen
der Kugel-Schreibspitze 6 D und dem Kapillarspeicher 4 D
her, wobei dessen offenes hinteres Ende 6′′′ in den
zentralen höherkapillaren Bereich 8 D hineinragt.
Diese Ausführung des Kapillarspeichers 4 D ist auch gegen
Auslaufen bei quer zur Stiftachse erfolgenden Stößen
besonders auslaufsicher und ist selbstverständlich
auch bei anderen Tintenschreibgeräten, wie Faserschreibern,
Röhrchenschreibern, Füllfederhaltern usw. anwendbar,
während die vorbeschriebenen und andere, den Erfindungs
gedanken konkretisierende, Varianten, auch für
Tintenkugelschreiber u. ä. einsetzbar sein können.
Der höherkapillare Bereich 8 kann, ähnlich wie der
Füllkörper 12 in Fig. 4, in den Kapillarspeicher 4 D
eingesetzt sein oder in diesem als stärker verdichtete
oder durch kleinere kapillarkanalbildende Partikel
(Fasern, Kugeln, Körner o. ä.) entstehende Kapillarzone
gebildet werden.
Die unterschiedlichen Kapillarzonen der Tintenspeicher
4, 4 A, 4 B, 4 C, 4 D können auch kontinuierlich ineinander
übergehen und/oder auch in sich noch unterschiedlich
hohe Kapillarität aufweisen.
So kann ein erfindungsgemäßer Kapillarspeicher
beispielsweise auch so gestaltet sein, daß er einen
zentralen oder dezentral angeordneten hochkapillaren
Kernbereich aufweist, in den das offene rückwärtige
Ende 6′, 6′′, 6′′′ der Schreibspitze 6, 6 A, 6 C oder
eines Zuleitungsdochtes 6 D′ mündet und von dem aus
sich mit abnehmender Kapillarität die niedriger
kapillaren Bereiche - ggf. rundum - bis zum Rand des
Speichers erstrecken.
Die Randbereiche würden dann demgemäß die geringste
Kapillarität aufweisen, während im Kernbereich höchste
Kapillarität herrscht, die lediglich von der noch
höheren Kapillarität der Schreibspitze bzw. des
Zuleitungsdochtes zur Schreibspitze - der auch bei
reinen Dochtschreibspitzen noch zwischengeschaltet
sein kann - übertroffen wird.
Claims (7)
1. Kapillarspeicher für Tintenschreibgeräte, der über
seine Länge hinweg Bereiche unterschiedlicher
Kapillarität aufweist und der mit einer Schreibspitze
in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kapillarspeicher (4, 4 A, 4 B, 4 C, 4 D) mindestens
in dem der Schreibspitze (6, 6 A, 6 C, 6 D) zugewandten
Bereich (9, 9 A, 9 D) niedrigere Kapillarität aufweist,
als in dem sich anschließenden höherkapillaren
Bereich (8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D) und daß das offene
speicherseitige Ende (6, 6′, 6′′, 6′′′) der
Schreibspitze (6, 6 A, 6 C, 6 D) in den höherkapillaren
Bereich (8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D) des Kapillarspeichers
(4, 4 A, 4 B, 4 C, 4 D) ragt.
2. Kapillarspeicher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das der Schreibspitze (6, 6 A, 6 C, 6 D) abgewandte
Ende (7) des Kapillarspeichers (4, 4 A, 4 B, 4 C, 4 D)
ebenfalls niedrigere Kapillarität als der sich
anschließende höherkapillare Bereich (8, 8 A, 8 B,
8 C, 8 D) aufweist.
3. Kapillarspeicher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er radial anschließend an einen höherkapillaren
Bereich (8 D) und/oder einen solchen peripher
umschließend, mindestens einen Bereich (9′, 9′′)
mit niedrigerer Kapillarität aufweist.
4. Kapillarspeicher nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedliche Kapillarität aufweisenden
Bereiche (8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D; 9, 9 A, 9 D; 9′, 9′′; 7)
aus aneinanderliegenden, aneinandergrenzenden
und/oder ineinander übergehenden Abschnitten
bestehen.
5. Kapillarspeicher nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bereiche hoher und niederer Kapillarität
(8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D; 7; 9, 9 A, 9 D; 9′, 9′′ ) aus dem gleichen
Material bestehen und daß deren Volumengewichte
sich etwa wie 2 : 1 verhalten.
6. Kapillarspeicher nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Füllung mit wäßriger Tinte der Bereich
hoher Kapillarität (8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D) hydrophil
und der andere Bereich (7, 9, 9 A, 9 D, 9′, 9′′ )
hydrophob eingestellt ist.
7. Kapillarspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Füllung mit nichtwäßriger Tinte, der
Bereich (8, 8 A, 8 B, 8 C, 8 D) hoher Kapillarität
hydrophob, und der andere Bereich (7; 9, 9 A, 9 D; 9′, 9′′)
niederer Kapillarität, hydrophil eingestellt ist.
Priority Applications (1)
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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