DE3640856A1 - Zeolithische granulate mit hoher zyklischer alterungsbestaendigkeit - Google Patents
Zeolithische granulate mit hoher zyklischer alterungsbestaendigkeitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Granulat aus
modifiziertem Zeolith A, das eine hohe Alterungsbeständigkeit
bei mehrfachen Adsorptions- bzw. Desorptionszyklen
aufweist.
Zeolithe werden häufig zum Entfernen von Wasser aus Gasströmen
in verschiedenen Industriezweigen verwendet.
Wenn ein Zeolith mit entsprechender Porengröße zum
Trocknen eines wasserhaltigen Gases verwendet wird, das
hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht, so kann
man Restwassergehalte von weniger als 1 ppm erreichen.
Bei den Trocknungsprozessen mit Zeolithen werden gewöhnlich
zwei oder drei Adsorber eingesetzt, die mit Zeolith-Granulaten
gefüllt sind. Das feuchte Kohlenwasserstoffgas
wird periodisch oder kontinuierlich durch die
Adsorber geleitet und der mit Wasser beladene Zeolith
wird anschließend mit heißem Trocknungsgas regeneriert.
Der Trocknungsprozeß wird gewöhnlich im Adsorptions-Desorptionszyklus
durchgeführt.
Daher ist es bei derartigen Trocknungsprozessen immer
notwendig, daß die Zeolithgranalien nicht durch die
Wasserbeladung und die thermische Desorption in ihrer
mechanischen Belastbarkeit beeinträchtigt werden.
Treten größere Anteile an gebrochenen Granulaten auf,
so steigt der Druckverlust stark an, die Durchsatzmenge
an Gas sinkt und somit wird die Wirtschaftlichkeit stark
vermindert. Im Extremfall kann die gesamte Anlage verstopfen.
Daher ist es von hoher Wichtigkeit, daß während
der Adsorptions- und Desorptionszyklen möglichst wenig
Bruch auftritt.
Es ist bekannt, daß kaliumausgetauschter Zeolith A, der
vorwiegend zur Trocknung von Spaltgasen eingesetzt wird,
da im Spaltgas vorhandene niedere Olefine nicht oder nur
wenig adsorbiert werden, in bindemittelhaltiger granulierter
Form besonders anfällig gegenüber der Bruchbildung
ist.
Ein Zeolith-Granulat kann durch Vermischen von Zeolith-Pulver
mit einem Bindemittel und Wasser und anschließendem
Kneten der Mischung und Formen mit üblichen Granuliergeräten,
wie z. B. Granulierwalzen, Granuliertrommeln,
Mischgranulatoren u. a. hergestellt werden. Als
Bindemittel sind Tonmineralien, wie z. B. Bentonite,
Attapulgite, Sepiolithe, Ballclays, Kaoline o. ä. geeignet.
Das Granulat wird üblicherweise nach der Herstellung
direkt getrocknet und bei hohen Temperaturen calciniert.
Die entsprechenden ionenausgetauschten tongebundenen
Granulate werden dadurch erhalten, daß der Ionenaustausch
vor der Verformung direkt am Na-Zeolith A-Pulver
durchgeführt wird. Für die Trocknung von Spaltgas wird
ein kaliumausgetauschter Zeolith A mit einem Austauschgrad
von mindestens 0,3 eingesetzt, da bei diesem Wert
keine nennenswerte Adsorption von niederen Olefinen am
Zeolith stattfindet.
Der Ionenaustausch am Pulver ist notwendig, da ein Austausch
am tongebundenen Granulat eine erneute Wasserbeladung
des Materials nach der Aktivierung erfordert und
anschließend müßte erneut calciniert werden. Dies ist
ein umständliches und unwirtschaftliches Verfahren. Die
Herstellung tongebundener 3 Å-Zeolith-Granulate erfordert
also ein vorher ausgetauschtes Zeolith-Pulver.
Die Herstellung von Zeolithen und deren Granulierung ist
an sich bekannt (vgl. z. B. D. W. Breck, "Zeolite Molecular
Sieves", J. Wiley, New York 1974).
Aufgabe der Erfindung war es, ein bruchfestes tongebundenes
3 Å-Zeolith A-Granulat herzustellen. Das heißt das
Granulat soll eine hohe Bruchfestigkeit bei der Beanspruchung
durch die Adsorptions-Desorptionszyklen beim
Trocknungsprozeß von feuchten Kohlenwasserstoffgasen
aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe
ein 3 Å-Granulat erfüllt, das mit einem 3 Å-Zeolith
A-Pulver hergestellt worden ist, das durch Kristallisation
in Gegenwart von Kaliumionen gewonnen wurde.
Gegenstand der Erfindung sind tongebundene 3 Å-Zeolith
A-Granulate mit verbesserter zyklischer Alterungsbeständigkeit,
erhältlich durch Kristallisation einer entsprechenden
Aluminat, Silicat und NaOH enthaltenden Mischung
in Gegenwart von K-Ionen und anschließender Granulierung
des so kristallisierten 3 Å-Zeolith A-Pulvers mit einem
Tonmineral, Trocknung der Granulate und nachfolgende
Calcinierung.
Durch die Kristallisation in Gegenwart von Kaliumionen
kann man direkt und ohne zusätzlichen Ionenaustausch
einen 3 Å-Zeolith A erhalten, der den notwendigen Austauschgrad
an Kalium enthält und die üblichen Adsorptionsleistungen
eines sogenannten 3 Å-Zeolith A aufweist.
Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Adsorptionswerte
eines direkt synthetisierten 3 Å-Zeolith A im Vergleich
zu einem 3 Å-Zeolith, der durch Ionenaustausch hergestellt
wurde. Der Austauschgrad beträgt jeweils etwa
0,3 K₂O/Al₂O₃.
Die Adsorptionswerte zeigen, daß beide 3 Å-Zeolith A-Typen
hinsichtlich ihrer Adsorptionsleistung vergleichbar
sind.
Das erfindungsgemäße 3 Å-Zeolith-Granulat zeigt nun
überraschenderweise eine besonders hohe Bruchfestigkeit
unter der zyklischen Adsorptionsbelastung.
Wird ein durch üblichen Ionenaustausch hergestelltes
3 Å-Zeolith A-Granulat mit einem unter Verwendung von
direkt aus der Synthese erhaltenen 3 Å-Zeolith A-Granulat,
die beide das identische Bindemittel enthalten,
in einem zyklischen Adsorptionsalterungstest miteinander
verglichen, so weist das erfindungsgemäße Granulat einen
Bruchteil nach dem Test von weniger als 10% auf, während
das Granulat nach dem Stand der Technik über 60%
Bruch aufweist.
Der zyklische Alterungstest erfolgt dadurch, daß das
Granulat abwechselnd mit Wasser beladen und anschließend
durch Ausheizen aktiviert wird. Die Aktivierung wird bei
280°C durchgeführt. Insgesamt kommen 100 Zyklen zur
Anwendung.
Anhand der nachfolgenden Beispiele wird die Erfindung
näher erläutert.
200 ml Natriumaluminat-Lösung (1,9 Mole Al₂O₃, 3,2 Mole
Na₂O/1) werden mit 100 ml NaOH und 2100 ml Wasser gemischt
und mit 600 g KCl versetzt. Nach Fällung des Gels
mit 1100 ml Wasserglasa) wird auf 80°C aufgeheizt. Das
Reaktionsgemisch hat folgende oxidische Zusammensetzung:
SiO₂/Al₂O₃ = 1,55
(K₂O + Na₂O)/SiO₂ = 2,04
K₂O(K₂O + Na₂O) = 0,31
H₂O/(Na₂O + K₂O) = 21,9
(K₂O + Na₂O)/SiO₂ = 2,04
K₂O(K₂O + Na₂O) = 0,31
H₂O/(Na₂O + K₂O) = 21,9
Nach 23 Stunden Kristallisationszeit erhält man den
Zeolith A. Der K-Gehalt des Materials beträgt 0,34 Mol
K₂O/Mol Al₂O₃.
- a) Technisches Wasserglas mit der Zusammensetzung:
8,0% Na₂O
26,9% SiO₂Zeolith Typ 1.
1000 g einer Na-Zeolith A-Suspension, die 460 g Zeolith
enthält, werden mit 180 g KCl versetzt und 4 Stunden bei
60°C gerührt. Nach dem Ionenaustausch wird das Zeolith-Material
durch Filtration abgetrennt und anschließend
chloridfrei gewaschen. Der Kaliumgehalt beträgt 0,35 Mol
K₂O/Mol Al₂O₃.
Zeolith Typ 2.
320 g eines 3 Å-Zeolith A-Pulvers aus dem Beispiel 1
(Zeolith Typ 1) werden mit 80 g Bentonit eine Stunde
lang gemischt, anschließend wird die Mischung 30 Minuten
in einem Kneter mit der für die Granulierung notwendigen
Wassermenge durchgearbeitet. Die Formung der feuchten
Masse zu Strangpreßlingen mit 3 mm Durchmesser erfolgt
auf einem Walzengranulator.
Nach dem Trocknen der feuchten Stäbchen bei 120°C für
120 Minuten wird das Granulat bei 650°C 3 Stunden lang
erhitzt. Die Wasseradsorption bei 10 Torr Wasserdampfpartialdruck
beträgt 19,9 g H₂O/100 g aktiven Adsorbens.
Granulat 1.
Entsprechend Beispiel 3 werden 320 g 3 Å-Zeolith-Pulver
aus Beispiel 2 (Zeolith Typ 2) verarbeitet.
Die Wasseradsorption bei 10 Torr Wasserdampfpartialdruck
beträgt 19,5 g H₂O/100 g aktivem Adsorbens.
Granulat 2.
In einen Adsorber werden 80 g aktives feinanteilfreies
Zeolithgranulat, das entsprechend Beispiel 3 (Granulat
1) hergestellt wurde, eingebracht. Zunächst wird 20 Minuten
lang kalte Luft (Strömungsgeschwindigkeit 2 Nm³/h)
unter Zugabe von 200 ml H₂O/h über das Molekularsieb geleitet.
Nach Beendigung der Beladung mit Wasser erfolgt
die Desorption mit erhitzter Luft (Taupunkt 0°C,
2 Nm³/h). Nach ca. 20 Minuten hat die Temperatur in der
Schüttung 280°C erreicht. Nach einer Verweilzeit von
5 Minuten bei dieser Temperatur wird das Granulat mit
kalter, feuchter Luft beladen. Nach 100 Zyklen erfolgt
die Bestimmung des Bruchanteils. Zu diesem Zweck werden
die vorhandenen Feinanteile abgesiebt und die gröberen
Bruchstücke aussortiert. Der Bruchanteil von Granulat 1
beträgt 4,9 Gew.-%.
Entsprechend Beispiel 5 werden 80 g aktives Granulat 2
in die Testapparatur zur Bestimmung der zyklischen
Wechselbeständigkeit eingesetzt. Nach Beendigung des
Versuchs wurde ein Bruchanteil von 75 Gew.-% bestimmt.
Bruchanteil nach der zyklischen Alterung
Granulat 1 4,9 Gew.-%
Granulat 275 Gew.-%
Claims (3)
1. 3 Å-Zeolith A-Granulate, die eine hohe Alterungsbeständigkeit
bei mehrfachen Adsorptions- bzw.
Desorptionszyklen aufweisen, erhältlich durch
Kristallisation einer entsprechenden Aluminat,
Silicat und NaOH enthaltenden Mischung in Gegenwart
von K-Ionen und anschließender Granulierung, Trocknung
und Calcinierung.
2. 3 Å-Zeolith A-Granulat, gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnt, daß die Granulierung mit Tonmineralien
als Bindemittel erfolgt.
3. Verwendung von 3 Å-Zeolith A-Granulaten, gemäß
Anspruch 1 oder 2, zur Trocknung von feuchten
Kohlenwasserstoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640856 DE3640856A1 (de) | 1986-11-29 | 1986-11-29 | Zeolithische granulate mit hoher zyklischer alterungsbestaendigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640856 DE3640856A1 (de) | 1986-11-29 | 1986-11-29 | Zeolithische granulate mit hoher zyklischer alterungsbestaendigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640856A1 true DE3640856A1 (de) | 1988-06-09 |
Family
ID=6315106
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640856 Withdrawn DE3640856A1 (de) | 1986-11-29 | 1986-11-29 | Zeolithische granulate mit hoher zyklischer alterungsbestaendigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3640856A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2836063A1 (fr) * | 2002-02-15 | 2003-08-22 | Air Liquide | Zeolite a echangee au potassium pour la recuperation de h2s de melange gazeux |
-
1986
- 1986-11-29 DE DE19863640856 patent/DE3640856A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2836063A1 (fr) * | 2002-02-15 | 2003-08-22 | Air Liquide | Zeolite a echangee au potassium pour la recuperation de h2s de melange gazeux |
WO2003070366A1 (fr) * | 2002-02-15 | 2003-08-28 | L'air Liquide, Societe Anonyme A Directoire Et Conseil De Surveillance Pour L'etude Et Exploitation Des Procedes Georges Claude | Zeolite a echangee au potassium pour la recuperation de h2s de melange gazeux |
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