DE3711156A1 - Verfahren zur herstellung eines adsorptionsmittels - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines adsorptionsmittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Adsorptionsmittels, das geeignet ist, Wasserdampf
aus dem Raum zwischen den Scheiben von gasgefüllten
Mehrscheibenisolierglas zu entfernen, wobei jedoch die
anderen Gase nicht adsorbiert werden.
In der modernen Adsorptionstechnik unterscheidet man
einerseits großoberflächige Substanzen, welche unein
heitliche Poren, d. h. ein Spektrum von Porendurchmessern
aufweisen und andererseits solche, die Poren genau
konstanter Abmessungen im Bereich von wenigen Angström-
Einheiten besitzen.
Zur ersten Gruppe gehört eine Reihe von klassischen Ad
sorptionsmitteln wie Aktivkohlen, Kieselgel und
Aluminiumoxid.
Die Beladung dieser Adsorptionsmittel mit Adsorbaten
verschiedener stofflicher Natur hängt, abgesehen von
Temperatur und Partialdruck, im wesentlichen von ihrem
Siedepunkt in geringem Maße auch von anderen stofflichen
Eigenschaften, z. B. Dipolmoment usw. ab.
Die Adsorptionsmittel der zweiten Gruppe verhalten sich
anders. Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind die
kristallinen Alumosilikate (Zeolithe), die Poren kon
stanter Abmessungen aufweisen, deren Durchmesser je nach
Kristallstruktur und Kationenbesetzung im Bereich von
etwa 3 bis 10 Angström liegen. Diese Zeolithe können nur
Moleküle adsorbieren, deren effektiver Querschnitt
kleiner als der Durchmesser der Zeolith-Poren ist. Aus
einem Gemisch mit größeren Molekülen werden kleinere
ausgesiebt, weshalb für die Zeolithe von McBain bereits
1926 der Begriff "Molekülsiebe" geprägt wurde (Kolloid-
Zeitschrift 40 (1926) 4). Ein mit Zeolith A bezeichnetes
Molekularsieb wird im großen Umfang in der Adsorptions
technik zur Intensivtrocknung eingesetzt.
Dieser Zeolith ist in der Lage, die kleinen Wasser
moleküle zu adsorbieren; die Moleküle der meisten Lö
sungsmittel sind dagegen zu sperrig; um in das Poren
system aufgenommen zu werden. Zeolith A adsorbiert daher
aus einem Gemisch von Wasserdampf und Lösungsmittel
dämpfen die Wassermoleküle selektiv.
Weitporige Zeolithe sind z. B. synthetische, kristalline
Zeolithe mit der Struktur des Faujasits, welche in der
Regel als Zeolith X und Zeolith Y bezeichnet werden.
Wegen der größeren Poren (7 bis 8 Angström) sind diese
Zeolithe in der Lage, außer Wasser auch die meisten
Lösungsmitteldämpfe zu adsorbieren.
Es ist bekannt, Adsorptionsmittel in Mehrscheibeniso
lierglas einzusetzen. Diese Adsorptionsmittel sollen
Wasserdampf bzw. Lösungsmitteldämpfe aus dem Scheiben
zwischenraum entfernen. Bei den gasgefüllten Scheiben
ist eine Adsorption der eingesetzten Dämmgase jedoch
nicht erwünscht, um die Druckschwankungen möglichst ge
ring zu halten. Als Adsorptionsmittel für Isolierglas
scheiben finden Kieselgele, aktive Tonerden (DE-AS
25 38 489) und in neurer Zeit fast ausschließlich zeo
lithische Molekularsiebe des Typs 4A oder 3A (DE-AS
25 40 997, DE-AS 5 59 720) sowie Gemische derselben mit
Kieselgelen oder Molekularsieben der Zeolithtypen X und
Y (DD-PS 83 111) Verwendung. Die letzteren sind bevor
zugt für Scheiben geeignet, bei denen lösungsmittel
haltige Kleber eingesetzt werden.
Während bei der Anwendung von Kieselgel oder Tonerden
nur geringe Trocknungsgrade und niedrige Adsorptions
kapazitäten erreichbar sind, zeigt z. B. das Molekular
sieb vom Zeolithtyp 4A beim Einsatz in Isolierglas
scheiben, die mit Dämmgasen gefüllt sind, unerwünschte
Deflexionserscheinungen. Das heißt durch Adsorption und De
sorption des Dämmgases am Molekularsieb treten in Ab
hängigkeit von der jeweilig herrschenden Außentemperatur
bzw. Sonneneinstrahlung Druckschwankungen im Innern der
Scheibe auf, die zur Ausbauchungen bzw. Einbauchungen
führen können.
Diese Schwierigkeiten lassen sich durch Verwendung eines
Zeoliths vom Typ 3A umgehen, der die üblicherweise ein
gesetzten Dämmgase wie z. B. Argon, Difluordichlormethan,
Chlordifluormethan, Schwefelhexafluorid u. a. bzw. Ge
mischen davon sowie auch Luft nicht adsorbiert. Beim
Einsatz von Luft, was weit verbreitet ist, spielt die
Adsorption des Stickstoffs eine wesentliche Rolle.
Die in der DD-PS 2 38 243 dargelegte mindere Wasserad
sorption für 3A-Zeolith ist unwesentlich und führt nicht
zu einer Einschränkung des Einsatzbereiches für 3A-
Zeolithe auf dem Isolierglassektor.
In der DE-OS 31 32 379 wird ein Granulat beschrieben,
das für in Isoliergläsern eingesetzte übliche Dämmgase
keine Adsorptionen aufweist. Hierfür wird ein Natrium
zeolith A eingesetzt, der mit einem speziellen Binde
mittel vergranuliert und einen aufwendigen Trocken- und
Aktivierungsprozeß durchlaufen muß.
3A-Zeolithe werde nach Stand der Technik durch Ionen
austausch mit Kaliumsalzen in wäßrigen Suspensionen aus
Natriumzeolith A hergestellt. Hierbei tritt durch den
Eintausch der Kaliumionen, die einen Teil der Natrium
kationenplätze einnehmen, ab einer Menge von ca. 30%
der vorhandenen Kationenplätze eine Porenverengung auf.
Das übliche Verfahren eines Ionenaustausches mit Kalium
salzen im technischen Maßstab besteht darin, daß eine
alkalifrei gewaschene Zeolith A-Suspensin (Natrium
zeolith A) mit der notwendigen Menge an Kaliumsalzen
versetzt und einige Zeit gerührt wird, bis sich das Aus
tauschgleichgewicht eingestellt hat. Anschließend wird
das überschüssige Salz durch Waschen mit salzfreiem
Wasser entfernt.
Aus wirtschaftlichen Überlegungen und aus ökologischen
Gründen ist es zweckmäßig beim Ionenaustausch am Na-
Zeolith A mit möglichst geringen Salzüberschüssen zu
arbeiten. Dabei erreicht man, wenn ein möglichst gerin
ger Salzüberschuß eingestellt werden soll, nur Aus
tauschgrade von <0,3 K2O/Al2O3. Bei solchen Austausch
graden, die unterhalb von 0,3, z. T. auch nur zwischen
0,2 und 0,25 liegen können, muß mit einer höheren N2-
Adsorption gerechnet werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei einem
niedrigen Austauschgrad der Zusatz geringer Mengen an
Kaliumsalzen, insbesondere K2HPO4, den N2-Adsorptions
wert soweit senken kann, daß die Adsorptionswerte ver
gleichbar oder besser sind als bei einem hochausge
tauschtem K-Zeolith A. Hochausgetauscht heißt in diesem
Zusammenhang K2O < 0,3 pro Al2O3.
Die Adsorptionsmittel erhält man dadurch, daß man einer
üblichen feuchten Mischung eines K-ausgetauschten
Zeoliths A (Austauschgrad 0,1 bis 0,25 K2O/Al2O3) und
eines tonmineralischen Bindemittels 0,5 bis 3 Gew.-%
eines in Wasser löslichen Kaliumsalzes beimischt und
mindestens eine Verweilzeit von 5 Minuten während der
Vermischung einhält. Die Vermischung mit dem Kaliumsalz
erfolgt vorzugsweise bereits im granulierfähigen Zustand
der Zeolith/Tonmischung, wobei eine Feuchtigkeit der
Mischung von 30 bis 45 Gew.-% eingehalten werden sollte.
Eine Trockenmischung aus Kaliumzeolith A, Bindemittel
und Kaliumsalz und anschließender Einstellung der Granu
lierfeuchte ist ebenfalls möglich.
Die Herstellung der granulierfähigen Mischung kann in
einem Mischer der handelsüblichen Typen, wie z. B.
Mischgranulatoren, Schneckenmischern, Horizontalmischern
o. ä., erfolgen.
Die Mischzeit soll 5 Minuten nicht unterschreiten,
längere Mischzeiten von ca. 60 Minuten bringen keine
Verbesserungen in den Adsorptionseigenschaften des
Produktes.
Als Tonmineralien für die erfindungsgemäße Herstellung
des Isolierglasgranulats sind z. B. Attapulgite, Kaoline,
Bentonite, Sepiolithe, Ballclays, Frieclays o. ä. geeig
net. Weiterhin sind als Bindemittel Al2O3-haltige bzw.
SiO2-haltige Materialien einsetzbar.
Als Kaliumsalze sind alle üblichen, technisch zugängli
chen, löslichen Verbindungen des Kaliums, wie z. B.
Kaliumchlorid, Kaliumnitrat, Kaliumsulfat, Kaliumhydro
gensulfat, Kaliumsilicate, Kaliumcarbonat, Kaliumdihy
drogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Kaliumhydroxid
u. a. geeignet. Die Löslichkeit der eingesetzten Kalium
verbindung sollte wenigstens 100 g/l H2O, bevorzugt
300 g/l H2O, betragen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man einen
3 A-Zeolith A, der einen niedrigen Kaliumaustauschgrad
aufweist, aber sehr niedrige N2-Adsorptionswerte
besitzt.
In den nachfolgenden Beispielen soll das erfindungsge
mäße Verfahren erläutert werden (%-Angaben sind Gew.-%).
7,2 kg Kaliumzeolith A (Austauschgrad 0,25 Mol K2O/Mol
Al2O3, Glühverlust 1000°C, 1 h 20%) werden mit 1,2 kg
Bentonit und 0,17 kg Dikaliumhydrogenphosphat sowie
5,5 kg Wasser 15 Minuten in einem Mischer intensiv
gemischt. Anschließend wird die feuchte Mischung zu
Stäbchen mit 1 mm Durchmesser verpreßt und die Stäbchen
zu einem runden Granulat umgeformt. Man erhält so ein
staubfreies und abriebarmes Granulat.
Die Bruchfestigkeit der Fraktion 1,0 bis 1,6 mm liegt
bei 20,1 N und Abrieb unterhalb 0,05%. Die Wasser
adsorption liegt bei 13,3 mbar bei 18,9 g/100 g Adsor
bens und bei 6,5 mbar bei 17,0 g/100 g Adsorbens. Die
N2-Adsorption liegt bei 0,8 Nl/g Granulat.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmittels
mit verminderter N2-Adsorption, insbesondere für
den Einsatz in gasgefüllten Isolierglasscheiben,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zeolith des Typs
3 A mit niedrigem Austauschgrad von 0,1 bis 0,25
mit einem üblichen Bindemittel gemischt und mit
einem löslichen Kaliumsalz versetzt und granu
lierfeucht eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kaliumsalz Di-Kaliumhydrogenphosphat ver
wendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kaliumsalz in Mengen von 0,01 Mol K2O bis
0,1 Mol K2O, bezogen auf den Al2O3-Gehalt im
Zeolith, eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711156 DE3711156A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-02 | Verfahren zur herstellung eines adsorptionsmittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711156 DE3711156A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-02 | Verfahren zur herstellung eines adsorptionsmittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711156A1 true DE3711156A1 (de) | 1988-10-20 |
Family
ID=6324737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873711156 Withdrawn DE3711156A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-02 | Verfahren zur herstellung eines adsorptionsmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3711156A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19959957A1 (de) * | 1999-12-13 | 2001-06-21 | Sued Chemie Ag | Plättchenförmige Preßkörper |
WO2003018175A1 (en) * | 2001-08-22 | 2003-03-06 | Grace Gmbh & Co. Kg | Desiccant based on clay-bound zeolite, process for its preparation and its use |
US7135127B2 (en) | 1999-12-13 | 2006-11-14 | Süd-Chemie AG | Laminated pressed articles |
US7585430B2 (en) | 2001-01-08 | 2009-09-08 | Sud-Chemie Ag | Plate-shaped pressed bodies |
-
1987
- 1987-04-02 DE DE19873711156 patent/DE3711156A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19959957A1 (de) * | 1999-12-13 | 2001-06-21 | Sued Chemie Ag | Plättchenförmige Preßkörper |
US7135127B2 (en) | 1999-12-13 | 2006-11-14 | Süd-Chemie AG | Laminated pressed articles |
US7585430B2 (en) | 2001-01-08 | 2009-09-08 | Sud-Chemie Ag | Plate-shaped pressed bodies |
WO2003018175A1 (en) * | 2001-08-22 | 2003-03-06 | Grace Gmbh & Co. Kg | Desiccant based on clay-bound zeolite, process for its preparation and its use |
US7563739B2 (en) | 2001-08-22 | 2009-07-21 | Grace Gmbh & Co. Kg. | Desiccant based on clay-bound zeolite, process for its preparation and its use |
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