DE3640622C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sterili
sieren von Verpackungsmaterial, insbesondere Verpackungs
behältern, mittels eines Sterilisationsmittels, vorzugs
weise einer Wasserstoffperoxid-Lösung, bei dem das Ver
packungsmaterial nach dem Beaufschlagen mit dem Sterili
sationsmittel einer feucht-heißen Atmosphäre ausgesetzt
und das Sterilisationsmittel abschließend durch Trocknung
entfernt wird.
Für das aseptische Verpacken von Lebensmitteln und Phar
mazeutika od. dgl. ist es erforderlich, das Verpackungs
material vor dem Befüllen mit dem sterilen Verpackungsgut
zu sterilisieren; dies geschieht mittels physikalischer
oder chemischer Verfahren. Beim chemischen Sterilisieren
hat sich das Aufsprühen einer bakteriziden 35%igen Was
serstoffperoxid-Lösung auf die zu entkeimenden Oberflä
chen bewährt. Das aufgesprühte oder aus einer wasser
stoffperoxidhaltigen Atmosphäre kondensierte Wasserstoff
peroxid tötet auf der Oberfläche des Verpackungsmaterials
befindliche Mikroorganismen innerhalb weniger Sekunden ab
und wird schließlich mittels Heißluft entfernt.
Die sterilisierende Wirkung des Wasserstoffperoxids be
ruht auf einer unspezifischen Oxidation der organischen
Stoffe.
Das Sterilisieren einer Packung kann beispielsweise fol
gendermaßen ablaufen
- -Aussprühen der Packung mit Wasserstoffperoxid-Lö sung bzw. Kondensation von H2O2 Dampf
- - Einwirkzeit: 1 s
- - Trocknungszeit zum restlosen Entfernen des Wasser stoffperoxids: 7 s,
oder es kann, wie in der deutschen Offenlegungsschrift 27 03 524
beschrieben, derart ablaufen, daß die wäßrige H2O2
Lösung mittels Heißdampf oder Heißgas zerstäubt wird, um
einen warmen Nebel zu erzeugen, so daß die Sterilisation
auf einer Reaktion aus der Gasphase beruht. Allerdings
ist diese Art der Sterilisation unbefriedigend, da das
Sterilisationsmittel in der Gasphase nicht so wirksam wie
in der Flüssigphase ist. Ein Verdampfen des Desinfekti
onsmittels muß daher vermieden werden. Umgekehrt führt
eine Kondensation aus der feucht-heißen Atmosphäre zu ei
nem Verdünnen des Sterilisationsmittels, wodurch eben
falls die Wirkung herabgesetzt wird.
Das eingangs genannte Verfahren ist aus der schweizerischen Pa
tentschrift 6 55 071 bekannt und darauf gerichtet, das
Sterilisationsmittel H2O2 durch ungiftige Säuren zu er
setzen. Da diese jedoch wesentlich weniger wirksam als
H2O2 sind, muß die Reaktionstemperatur durch verschiedene
Maßnahmen erhöht werden, nämlich durch Vorheizen der
Packungen, durch Vorheizen der Säure, durch Zerstäuben
der Säure mit Dampf und durch Beaufschlagen der Packung
nach dem Aufbringen der Säure.
Der Zustand des eingesetzten Dampfes ist nicht angegeben.
Er wird teilweise als Sattdampf, teilweise als heißer
Dampf oder Heißdampf bezeichnet. Zur Dampfmenge, d. h.
dem Durchfluß wird nur gesagt, daß die Luft in der
Packung weitgehend vollständig verdrängt werden soll. Zur
Konzentration des Sterilisationsmittels ist angegeben,
daß sie möglichst hoch sein soll, jedoch wird anderer
seits nicht angegeben, wie man vermeiden kann, daß das
Sterilisationsmittel durch Kondensieren von Dampf ver
dünnt und die Wirksamkeit durch den kondensierten Dampf
abgeschwächt wird.
Die Sterilisationswirkung der bekannten Verfahren ist da
her unzureichend, jedoch haben Versuche gezeigt, daß we
der durch eine Erhöhung der Wasserstoffperoxid-Menge noch
durch eine Verlängerung der Einwirkzeit eine wesentliche
Verbesserung des Effektes möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zu schaffen, daß den Sterilisationseffekt auf ein
Mehrfaches der konventionellen Verfahren steigert.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß einer der
wichtigsten Parameter für die chemische Sterilisation von
Verpackungsmaterialien die Reaktionstemperatur ist. Da
sich das Wasserstoffperoxid in Form kleiner Tröpfchen
oder als dünner Film niederschlägt, wird seine Temperatur
durch den Zustand der umgebenden Atmosphäre bestimmt. Es
stellt sich daher sehr rasch ein Gleichgewicht zwischen
Wärmezufuhr durch den Wärmeaustausch mit der Gasphase und
Wärmeentzug durch den Stoffaustausch mit der Gasphase
(Verdunstung) ein. Die Gleichgewichtstemperatur, die so
genannte Kühlgrenztemperatur, beträgt bei Raumluft von
25°C und einer absoluten Feuchte von 0,1 kg H2O/kg
trockene Luft 18°C.
Da im beschriebenen Beispiel die Packung zwischen der
Wasserstoffperoxid-Beaufschlagung und der Trocknung mit
steriler Raumluft in Kontakt steht, beträgt die Reakti
onstemperatur während der Einwirkzeit 18°C.
Ausgehend von der vorgenannten Aufgabenstellung wird vor
geschlagen, erfindungsgemäß die Temperatur und die Feuch
tigkeit der feucht-heißen Atmosphäre so zu regeln, daß
weder eine vorzeitige Entfernung des Sterilisationsmit
tels durch Trocknung noch eine Verdünnung des Sterilisa
tionsmittels durch kondensierenden Wasserdampf stattfin
det.
Je nach Temperatur und Feuchtigkeit läßt sich dadurch die
Reaktionstemperatur auf über 95°C erhöhen, ohne daß das
Sterilisationsmittel verdampft. Vielmehr bleibt es als
Flüssigkeitsfilm auf dem Verpackungsmaterial erhalten und
entfaltet dadurch bei dieser hohen Temperatur seine
höchste Wirkung.
Bevorzugterweise kann das Verpackungsmaterial durch Nie
derschlag eines mit einer entsprechenden Vorrichtung er
zeugten Aerosols oder durch Kondensation einer zuvor ver
dampften Lösung mit dem Sterilisationsmittel beaufschlagt
werden.
Die das mit dem Sterilisationsmittel benetzte
Verpackungsmaterial beaufschlagende feucht-heiße Atmosphäre kann
mit überhitztem Dampf oder mit hochfeuchter
Heißluft erzeugt werden und unter Normaldruck stehen.
Dabei wird die
Durchflußmenge des Dampfs bzw. der hochfeuchten Heißluft
so eingestellt oder geregelt, daß weder eine vorzei
tige Entfernung des Sterilisationsmittels durch Trocknung
noch eine Verdünnung des Sterilisationsmittels durch Kon
densieren im Wasserdampf stattfindet.
Die Temperatur und der Durchfluß des Dampfes bzw. der
hochfeuchten Heißluft können auch zonenweise auf unter
schiedliche Werte geregelt werden.
Außer den Wasserstoffperoxidtröpfchen erwärmt sich dabei
auch das Verpackungsmaterial, was eine Beschleunigung der
anschließenden Trocknung zur Folge hat. Dadurch läßt sich
bei gleicher Maschinengröße und gleicher Maschinenlei
stung die Trocknungszeit verkürzen und die Einwirkzeit
verlängern.
Wendet man das erfindungsgemäße Verfahren auf den oben
beschriebenen Sterilisationsprozeß an, kann dieser fol
gendermaßen ablaufen:
- - Aussprühen der Packung mit Wasserstoffperoxid-Lö sung bzw. Kondensation von H2O2-Dampf
- - Beaufschlagen mit Dampf: 3 s
- - Trocknen zum restlosen Entfernen des Wasserstoff peroxids: 5 s.
Versuche haben bestätigt, daß der Sterilisationseffekt
auf diese Weise gegenüber dem konventionellen Verfahren
erheblich gesteigert wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Sterilisieren von Verpackungsmaterial,
insbesondere Verpackungsbehältern, mittels eines
Sterilisationsmittels, vorzugsweise einer H2O2-Lö
sung, bei dem das Verpackungsmaterial nach dem Beauf
schlagen mit dem Sterilisationsmittel einer feucht-
heißen Atmosphäre ausgesetzt und das Sterilisations
mittel abschließend durch Trocknung entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur und die
Feuchtigkeit der feucht-heißen Atmosphäre so geregelt
sind, daß weder eine vorzeitige Entfernung des Steri
lisationsmittels durch Trocknung noch eine Verdünnung
des Sterilisationsmittels durch kondensierenden Was
serdampf stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verpackungsmaterial durch Niederschlag eines
mit einer entsprechenden Vorrichtung erzeugten Aero
sols oder durch Kondensation einer zuvor verdampften
Lösung mit dem Sterilisationsmittel beaufschlagt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit dem Sterilisationsmittel be
netzte Verpackungsmaterial mit überhitztem Dampf oder
mit hochfeuchter Heißluft beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsma
terial nach dem Aufbringen des Sterilisationsmittels
unter Normaldruck einer strömenden feucht-heißen At
mosphäre ausgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußmenge
des Dampfes bzw. der hochfeuchten Heißluft einge
stellt oder geregelt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Temperatur und
Durchfluß des Dampfes bzw. der hochfeuchten Heißluft
zonenweise auf unterschiedliche Werte geregelt wer
den.
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