DE3640479A1 - Einstellvorrichtung fuer schlanke bauwerksstrukturen - Google Patents
Einstellvorrichtung fuer schlanke bauwerksstrukturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung für schlanke
Bauwerksstrukturen bestehend aus stützenden, dämpfenden,
zwängenden oder auslenkenden Elementen, die mit der
Bauwerksstruktur oder zusätzlich mit Umgebungsstrukturen verbunden sind.
Es ist bekannt, insbesondere schwingungsstabile, schlanke
Bauwerksstrukturen wie Türme, Brücken, Antennenträger, Stützen,
Stahlschornsteine, Seile oder Masten durch dynamische Schwingungs
dämpfer zu schützen. Die Forderung nach immer schlankeren
Bauwerksstrukturen hat zur Folge, daß diese immer
schwingungslabiler werden und in verschiedenen Frequenzbereichen
nicht genügend Eigendämpfung besitzen, um eine schadensfreie
Funktion zu gewährleisten. Wind- oder seismisch bedingte Erregung
erfordert daher oft energietilgende Maßnahmen. In der Regel
benutzt man dazu Zusatz-Dämpfungsmassen, die meist sehr ungünstig,
weil sehr hoch an der schlanken Struktur gelagert, über
Dämpfungselemente der Bauwerksstruktur-Auslenkung entgegenwirken.
Statisch bedeuten solche Maßnahmen eine zusätzliche
Strukturbelastung wie bereits erwähnt. Dynamisch bedeutet dies
Aktivierung von Reaktionskräften über eine frequenzabhängige
Dämpferfunktion, woraus sich schwierige Abstimmungsaufgaben
stellen, die oft so unterteilt werden müssen, daß zugunsten einer
Aktion auf Maßnahmen für andersgeartete Aktionen verzichtet werden
muß. Oft weisen solche Dämpfer sehr hohe schädliche
Windwiderstände auf, welche im Extremfall sogar ihre dämpfende
Wirkung übersteigen können.
Vorbeschriebene Methoden der Tilgung von Erregerenergie
können unter dem Oberbegriff "passive Verformungskontrolle"
zusammengefaßt werden. Gegenüber der "aktiven
Verformungskontrolle" unterscheiden sie sich im wesentlichen
dadurch, daß "aktiv" mehr Einstell-Freiheitsgrade zur Verfügung
stehen. Gemeinsam haben beide Methoden einen relativ großen
Aufwand technischer und wirtschaftlicher Art, wobei der
Bauwerkersteller oft nicht befähigt ist, diese Maßnahmen selbst
durchzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungswege
aufzuzeigen, durch welche sich vorgenannte Nachteile beseitigen
lassen.
Gemäß den Ansprüchen 1 bis 24 wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die stützenden, dämpfenden,
zwängenden oder auslenkenden Teile eine Einstellvorrichtung
ergeben, welche einer Auslenkung der Bauwerksstruktur in allen
Belastungsphasen ausreichende Reaktionskräfte zur Tilgung von
Erreger- oder Verschiebeenergie entgegenrichten.
Erfindungsgemäß kann auf die im statischen Fall
strukturbelastete Zusatz-Dämpfungs-Tilgermasse verzichtet werden.
Gleichzeitig stellt die Einstellvorrichtung eine Struktur-
Ertüchtigungs-Maßnahme dar, wenn ihre Reaktionskräfte streckend,
zentrierend oder stabilisierend auf die Bauwerksstruktur
ausgerichtet sind. Im dynamischen Fall stehen abgestimmte
Reaktionskräfte ständig nur amplitudenabhängig zur Verfügung, womit
ein wesentlicher Unterschied zum Stand der Technik charakterisiert
ist. Bekannte Methoden mit Zusatzmassen sind frequenzabhängig und
daher nur in bestimmten Frequenzbereichen wirksam. Bei
Abweichungen können dadurch höhere Belastungen eintreten, als dies
ohne solche Maßnahmen möglich gewesen wäre.
Im Vergleich mit bekannten Konstruktionsmaßnahmen bietet die
Neuerung den Vorteil des geringeren Aufwandes, der statischen
Strukturertüchtigung, der amplitudenabhängigen Funktion, der
Stabilisierung der Struktur-Systemachse, der Optimierung des
Struktur-Systemverhaltens, der Aufbringung auch größter
Reaktionskräfte ohne Strukturbelastung, der beliebigen Ausbildung
von Einstell-Freiheitsgraden und somit u. a. die Vorteile "aktiver
Systeme" mit den Mechanismen "passiver Systeme".
Erfindungsgemäß sind dadurch weitere Konstruktionsprinzipien
nutzbar, um der Forderung nach noch schlankeren Bauwerks
strukturen, größerer Funktionssicherheit, weniger Aufwand oder
größerer Wirtschaftlichkeit nachzukommen.
Obwohl Berechnungs- und Auslegungsmethoden grundsätzlich
bekannt sind, treten Schwierigkeiten bei der Abstimmung auf die
Erreger-Charakteristik auf, welche erfindungsgemäß durch die
amplitudenabhängige Funktion über alle Frequenzbereiche auf ein
Minimum reduziert werden. Aerodynamisch ist die erfindungsgemäße
Einstellvorrichtung deshalb sehr vorteilhaft, weil sie
vernachlässigbar kleine Windwiderstände aufweisen kann.
Wartungsanforderungen entfallen und je nach Ausbildung der
Einstellvorrichtung können sogar vom Boden aus beliebige
Korrekturen, Versuche oder Messungen durchgeführt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
schematisch dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine kreiszylindrische Bauwerksstruktur gemäß Schnitt
A-B in Fig. 5 mit Einstellvorrichtung,
Fig. 2wie Fig. 1, jedoch mit anderer Einstellvorrichtung,
Fig. 3 wie Fig. 1 oder 2, jedoch ohne Einstellvorrichtung
dynamisch belastbar,
Fig. 4 wie Fig. 1 oder 2, jedoch nach Schnitt C-D in Fig. 6,
Fig. 5 wie Fig. 1 oder 2, jedoch als Draufsicht,
Fig. 6 wie Fig. 4, jedoch als Draufsicht,
Fig. 7 wie Fig. 1, 2 oder 4, jedoch gemäß Schnitt E-F nach Fig. 10
und mit innenliegender Einstellvorrichtung,
Fig. 8 wie Fig. 7,
Fig. 9 wie Fig. 7 oder 8, jedoch mit geänderter
Einstellvorrichtung und gemäß Schnitt G-H nach Fig. 11,
Fig. 10 wie Fig. 7 oder 8, jedoch als Draufsicht,
Fig. 11 wie Fig. 9, jedoch als Draufsicht,
Fig. 12 wie Fig. 1 oder 2, jedoch mit geänderter
Einstellvorrichtung und gemäß Schnitt J-K nach Fig. 13,
Fig. 13 wie Fig. 12, jedoch nach Schnitt A-A,
Fig. 14 eine waagerecht gelagerte Bauwerksstruktur, sonst wie
Fig. 4 oder 6, jedoch in der Seitenansicht mit geänderter
Einstellvorrichtung,
Fig. 15 wie Fig. 14,
Fig. 16 eine Bauwerksstruktur mit überlagerter Einstellvor
richtung zur Auflagerung einer weiteren Struktur;
in der Vorderansicht,
Fig. 17 zwei gegenüber angeordnete Bauwerksstrukturen (4 oder 5)
über eine Einstellvorrichtung gekoppelt gemäß
Ansicht "A" aus Fig. 18,
Fig. 18 wie Fig. 17, jedoch als Draufsicht mit drei Strukturen,
die über eine Einstellvorrichtung gekoppelt sind.
Die in den Zeichnungen schematisch dargestellten Beispiele
erfindungsgemäßer Einstellvorrichtungen gemäß Fig. 1 bis 6 zeigen,
daß einzeln wirkende Einstellvorrichtungen gemäß der Draufsicht
außen- oder innen, oben oder unten angebracht sein können oder wie
in Fig. 7, 8 oder 10 als eine zentrale Einstellvorrichtung an
verschiedenen Stellen der Bauwerksstruktur zur Wirkung kommend.
Dabei ist es freigestellt, an wievielen Punkten eine Einstell
vorrichtung zugeordnet wird, vorteilhafte Ausgestaltungen weisen
jedoch drei Einstellvorrichtungen bzw. eine zentrale
Einstellvorrichtung mit drei Angriffspunkten oder -Reihen im
schwingungslabilen Bereich der Bauwerksstruktur auf.
Die Symmetrie der in den Ausführungsbeispielen gezeigten
Bauwerksstruktur oder Einstellvorrichtung ist nicht
vorgeschrieben, hat bei symmetrisch gleichbleibenden
parametrischen Funktionen aber Vorteile und sollte Abweichungen
entsprechend angepaßt werden.
Weiter zeigen die Fig. 1 bis 16 verschieden angeordnete
Teile (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) denen allen eine vorrangige Zug-
/Druckbeanspruchung gemeinsam ist. Fig. 1 zeigt die Einstell
vorrichtung mit relativ starren Teilen (1 und 2), die stab- und
ringförmig ausgebildet sind. Die Anlenkung bewirkt biegefreie
Funktion der Teile (1).
Fig. 2 weist dagegen lange Teile (1) auf, die über Federn (3)
beliebig abgestuft in Richtung der Strukturausdehnung gegen die
Teile (2) auf Druck vorgespannt sind und vom Boden aus jederzeit
korrigiert, kontrolliert oder erfaßt werden können, was weitere
Einstell-Freiheitsgrade sichert.
Fig. 4 zeigt Teile (1) statisch ungehinderte Wärmedehnung
auslenkend und dynamisch, die Struktur auf einer Seite streckend
und auf der anderen stauchend, zwängend stützend.
Fig. 7 und 8 bewirken Gleiches in jeweils umgekehrter
Richtung, wie auch Fig. 14, 15 und 16 Einstellvorrichtungen dieser
Art zeigen.
Sonderfälle stellen Fig. 9 und 12 dar. In Fig. 12 sind Teile (2)
als starre Lagerteile sehr lang ausgebildet und fest mit der
Bauwerksstruktur wie Teile (2) verbunden oder mit den Teilen (1)
verbunden. Wesentlich dabei ist, daß die Feder (3) bei einer
Strukturausdehnung, die idealerweise etwa in der Mitte die größte
Amplitude hätte, so abgeschwächte Reaktionskräfte bewirkt, daß
Teil (1) nur Zugbeanspruchung erfährt. Anders in Fig. 9, dort wird
die Bauwerksstruktur (4) auf besonders steife, angelenkte und
gelenkig gelagerte Teile (1, 2) abgestützt und seitlich durch
Teile (1 a) angelenkt, gestützt. Ein Teil der Gewichtskräfte wird
über besonders steif ausgelegte Teile (1, 2) als Stützkraft in die
Struktur zurückgeleitet. Besonders für bodennah erregte
Bauwerksstrukturen geeignet.
In allen Ausführungsbeispielen könnten statt der
Stützmasse (6) oder der darauf gelagerten Struktur (5) auch seitlich
oder höher gelegene Umgebungsstrukturen angeschlossen sein. Auch
dan, wenn diese Umgebungsstrukturen dynamisch belastet wären,
könnten sie erfindungsgemäß ausgelenkt, stützend auf die
Erfordernisse eingestellt werden.
Bauwerksstrukturen mit Einstellvorrichtungen gemäß den Fig. 1
bis 16 zeigen wie eine Optimierung erreicht wird. Wenn man Fig. 3
betrachtet, sei die Bauwerksstruktur dynamisch belastet und weise
eine große Amplitude in Folge zu geringer Eigendämpfung auf. Die
Maßnahme gemäß Fig. 1 würde eine sehr hohe Steifigkeit mit
stabilisierender Wirkung ergeben, wodurch die Wandstärke der
Bauwerksstruktur reduziert werden könnte. Gemäß Fig. 2 würde die
Maßnahme der Struktur ständig vorgespannte streckende,
zentrierende und stabilisierende Druckkräfte entgegenrichten.
Neben den statischen Vorteilen für die Struktur zeigen sich
Vorteile gegenüber einer dynamischen Belastung dadurch, daß eine
Echtzeit-Reaktion erfolgt. Das heißt, es entsteht keine Verzögerung
zwischen Aktion und Reaktion. Entsprechend dem über die Teile und
deren Kräfte eingestimmten Strukturverhalten, ist jede
Auslenkungsamplitude sofort, frequenzunabhängigen Reaktionskräften
entgegengerichtet, die mit steigender Amplitude ebenfalls
ansteigen. Wichtig ist, daß selbst diese Reaktionskräfte auf
Rückstellung der Struktur in die "Normalstellung" ausgerichtet
sind und so immer noch strukturstützend wirken.
Fig. 4 weist keine Vorspannung auf, läßt aber unbehinderte
Wärmedehnung zu, wie alle Figuren außer Fig. 1. Gemäß Fig. 4 erfolgt
statisch eine kontinuierliche Stützung. Dynamisch jedoch eine
zwängende Struktur-Querschnittsverschiebung, die in einer
Schwingungsanalyse untersucht, einen zusätzlichen Einstell-
Freiheitsgrad ergeben und positiv genutzt werden kann, um ein
gewünschtes Eigenverhalten der Struktur unter Belastung zu
erreichen. Im Ergebnis wird auch diese Maßnahme zur Reduzierung
der Wandstärke solcher Strukturen führen.
Fig. 7 und 8 weisen jeweils umgekehrte Wirkungsrichtungen auf.
Als zentrale Einstellvorrichtung ist das zentrisch angelenkte,
vertikale Teil (1) besonders steif auszubilden. Statisch ist
relativ ungehinderte Wärmedehnung möglich mit gleichzeitig
günstiger Strukturstützung. Dynamisch ist die Funktion und Wirkung
vergleichbar mit Fig. 4, wobei besonders deutlich die Ausrichtung
auf die Systemachse erkennbar ist.
Fig. 9 soll in der dargestellten Form mehr tendenziell
anzeigen, welche Möglichkeiten der Aktivierung von Stützkräften
gemäß der Erfindung geboten werden. So wäre diese Lösung mehr für
eine Formation von Bauwerksstrukturen geeignet, wenn diese relativ
nahe zueinander angeordnet sind.
Fig. 12 macht besonders deutlich, wie eine sehr labile
Struktur über lange Strecken stabilisierend eingestellt werden
kann. Das Verhältnis von a zu b gemäß der Draufsicht in Fig. 13
stellt grundsätzlich einen weiteren Einstell-Freiheitsgrad der
Einstellvorrichtung dar, wobei die Reaktionskräfte mit a zunehmen.
Fig. 14 und 15 entsprechen Aufgaben, wie sie für Kragwerke oder
Brücken zu lösen sind. Hier wird die Erfindung quasi als
Auflagersystem dargestellt, obwohl die Funktion gemäß der
Erfindung auch auf einzelne Bauteile oder Bauteilgruppen
übertragbar und anwendbar ist. Im Grunde liegt hier das gleiche
Prinzip vor wie in Fig. 4, nur in verdrehter räumlicher Anordnung
und nicht kreissymmetrisch ausgebildet. Abweichender ist Fig. 15
durch den Richtungswechsel der Teile (1), wodurch eine aufteilende
Funktion der unbehinderten Wärmedehnung und der zwängenden
dynamischen Stützfunktion erreicht wird.
Fig. 16 stellt in erster Linie eine Auflagerkonstruktion dar.
Aber auch als Auflagersystem für eine weitere Bauwerksstruktur
lassen sich weitere Optimierungsmaßnahmen vornehmen.
Fig. 17 zeigt die Kopplung verschiedener Strukturen über eine
Einstellvorrichtung, die auch ohne das Teil (1 a oder 3)
funktioniert und korrelierend, erfindungsgemäße Vorteile sichert.
Fig. 18 wie Fig. 17, jedoch als Draufsicht mit insgesamt drei
Strukturen, welche untereinander mit Einstellvorrichtungen
korrelierend verbunden sind. Eine erste Ausgestaltung der
Erfindung weist hier doppelte Teile (1) auf, um die überkreuz
gewählte Anordnung gleichmäßig belastend zu lösen. Ebensogut
könnten die Teile (1 oder 2) versetzt angeordnet werden, wobei dann
aber die zentrierende Wirkung der Einstellvorrichtung Unschärfe
aufweisen würde. Zweckmäßig werden solche Anordnungen zwischen
einem relativ gleichgewichtigen und einem relativ
ungleichgewichtigen, also gestörten Strukturbereich oder zwischen
den Bauwerksstrukturen angeordnet. Je nach Aufgabenstellung können
sich aber auch andere Positionen ergeben, welche eine
erfindungsgemäße Funktion sicherstellen, was auch für alle anderen
Fig. 1 bis 17 gilt.
Alle Ausführungsbeispiele zeigen eine Einstellung der
Struktur gegen statische oder dynamische Gleichgewichtsstörungen
auf. Sie stellen im Vergleich zu bekannten passiven
Verformungskontrollen, Systeme dar, die über mehr Einstell
Freiheitsgrade verfügen und damit in einer vorteilhaften
Ausgestaltung sogar aktiven Verformungskontrollen überlegen sind.
Zur Abschätzung der Erfindungshöhe wurden Patent- und
Literaturrecherchen durchgeführt, deren Auflistung und
Auswertungsschemata dieser Schrift beigefügt sind.
Claims (24)
1. Einstellvorrichtung für schlanke Bauwerksstrukturen,
bestehend aus stützenden, dämpfenden, zwängenden oder auslenkenden
Elementen, die mit der Bauwerksstruktur oder zusätzlich mit
Umgebungsstrukturen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß als
stützende, dämpfende, zwängende oder auslenkende Elemente die
Teile (1, 1 a, 2, 2 a, oder 3) vorgesehen sind, welche einer Auslenkung
der Bauwerksstruktur (4) entgegenwirkend nur an dieser oder
zusätzlichen Umgebungsstrukturen (5 oder 6) angeordnet sind.
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Verhaltens
der Bauwerksstruktur (4) dadurch erreicht wird, daß mindestens
eines der Teile (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) einen kraft- oder
richtungsabhängigen Einstell-Freiheitsgrad aufweist und so der
Auslenkung der Bauwerksstruktur (4) dämpfende oder auslenkende
Reaktionskräfte stabilisierend entgegengerichtet werden.
3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (1 oder 2) relativ
starre Teile darstellen, die untereinander oder an der
Bauwerksstruktur (4) angelenkt sind.
4. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (1 a, 2 a, oder 3)
Anlenkstellen oder elastisch, federartiges Verhalten aufweisen,
welches durch den strukturellen Aufbau der Teile oder ihrer
Formgebung fest oder veränderbar einstellbar ist.
5. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß weitere Einstell-Freiheitsgrade
dadurch erreicht werden, daß die Teile (1, 1 a) soweit von der
Bauwerksstruktur (4) entfernt angeordnet sind, daß sie bei einer
Auslenkung dadurch nicht in Richtung ihres Querschnitts belastet
werden oder aber, daß diese so biegesteif ausgebildet oder
gegengelagert sind, daß sie vorrangig elastisch oder federnd
reagierende Teile (1 a, 2 a, oder 3) aktivieren.
6. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) durch
die Richtung ihrer Kraftwirkungslinie, die Bauwerksstruktur (4)
statisch und dynamisch stabilisierend, auf ein gewünschtes
Struktur-Systemverhalten einstellen oder abstimmen.
7. Bauwerksstruktur mit einer Einstellvorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verhinderung oder Dämpfung von Auslenkungen verschiedener
Frequenzbereiche der Bauwerksstruktur (4) dadurch Einstell-
Freiheitsgrade zur Verfügung stehen, daß amplitudenabhängig über
die Einstellvorrichtung, insbesondere durch Teile (1, 1 a, 2, 2 a oder
3), ausreichende Reaktionskräfte relativ vorgespannt und schon im
statischen Zustand, abgestuft der Bauwerksstruktur (4)
entgegengerichtet werden.
8. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die resultierende Wirkung der Einstellvorrichtung auf die
Bauwerksstruktur bzw. auf deren Systemachse stabilisierend und
zentrierend ausgerichtet ist.
9. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung die Bauwerksstruktur in Richtung
unbehinderter Wärmedehnung oder der geringsten Zwängung auslenkt.
10. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung an beliebigen Stellen der
Bauwerksstruktur in beliebiger Lage zu den Raumachsen angeordnet
ist, vorwiegend jedoch im schwingungsstabilen Bereich.
11. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung außer mit der Bauwerksstruktur mit
weiteren Bauwerksstrukturen (4) oder Umgebungsstrukturen (5 oder 6)
korrelierend gekoppelt oder nur gelagert ist.
12. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung mindestens an einer Stelle zur
Abstützung der Bauwerksstrukturen oder anderen Körpern dient, um
die Gewichtskräfte als Stützkräfte in die Bauwerksstruktur
einzuleiten.
13. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung eine passive Verformungskontrolle der
Bauwerksstruktur vornimmt oder zusätzlich Mechanismen aufweist,
welche eine aktive Verformungskontrolle darstellen.
14. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung und die Bauwerksstruktur Druck- oder
Zugkräfte übertragend, stauchend oder streckend wirkt.
15. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkräfte der Einstellvorrichtung aus statischen,
dynamischen Reaktionen oder beliebig abgestimmt und vorgespannten
Bauteilen mit entsprechenden Einstell-Freiheitsgraden zur
Verfügung stehen.
16. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung auch relativ globale Verschiebungen
der Bauwerksstruktur gegenüber Umgebungsstrukturen aussteuert.
17. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung über beliebig viele Einstell-
Freiheitsgrade durch entsprechende Kopplung mehrerer
Teile (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) mit Umgebungsstrukturen (4, 5 oder 6)
aufweist.
18. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tilgung der Erregerenergie an der Bauwerksstruktur durch
die dämpfende Funktion der Einstellvorrichtung bewirkt wird,
welche die Reaktionskräfte auf die Bauwerksstruktur ausrichtet und
in diese auch stabilisierend einleitet.
19. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung als Auflagerkörper oder -System dient
und die Bauwerksstruktur dadurch ganz oder teilweise kontrolliert
getragen wird.
20. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauwerksstruktur durch die Einstellvorrichtung optimiert,
in ihrem Verhalten bestimmt, angepaßt oder gesichert wird.
21. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion der Einstellvorrichtung sowohl linear als auch
nichtlinear auf die Bauwerksstruktur wirkend, einstellbar ist.
22. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Struktureinstellung über ein Dreieck aus mindestens zwei
Teilen (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) erfolgt, welche an einer Stelle mit einer
weiteren Struktur (4, 5 oder 6) angelenkt sind oder sich mit einem
solchen Dreieck dieser angelenkten Struktur überlagern, verbinden
und zusammenwirkend ergänzen.
23. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtungen ganz- oder teilweise relativ starre,
bewegliche oder elastisch dämpfende bzw. auslenkende
Konfigurationen darstellen, die aus Teilen (1, 1 a, 2, 2 a oder 3) zwei-
oder dreiwertig wirkend ausgebildet oder zusammengefügt sind oder
durch Einbeziehung der Bauwerksstruktur (4) oder der
Umgebungsstruktur (5 oder 6) diese Wertigkeit aufweisen.
24. Bauwerksstruktur und Einstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß erfindungsgemäß weitere Ausgestaltungen von Einstell
vorrichtungen, deren Funktionen oder Teile möglich sind, welche
oft nur andere aufgabengemäße Werkstoffe, Formen oder
Kopplungsfunktionen zur Auswahl stellen, aber dennoch überall dort
zur Anwendung kommen, wo beliebige Körper statisch oder dynamisch
in ihrem Eigenverhalten oder durch Wechselwirkung optimiert,
kontrolliert oder gesichert werden sollen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640479 DE3640479A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Einstellvorrichtung fuer schlanke bauwerksstrukturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640479 DE3640479A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Einstellvorrichtung fuer schlanke bauwerksstrukturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640479A1 true DE3640479A1 (de) | 1988-06-09 |
Family
ID=6314861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640479 Withdrawn DE3640479A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Einstellvorrichtung fuer schlanke bauwerksstrukturen |
Country Status (1)
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